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E_1933_Zeitung_Nr.055

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K» 55 - 1938 (AUTOMOBIL-REVUE 27<br />

in deinem Lied. Nein, vielleicht kehrtest<br />

du doch wieder um auf deinem weissen.<br />

Pferdchen, abends in der Dämmerung. Gewiss,<br />

und dein Mädchen liefe vor dir her<br />

mit fliegenden Röcken, und du holtest sie<br />

dennoch ein auf ihrer angstvollen Flucht,<br />

und das geschähe weit draussen im Felde,<br />

wo die Büsche dunkel am Wasser stehen ...<br />

Du kannst nicht singen, früher einmal<br />

konntest du es, in jungen Tagen. Ach, damals<br />

war die Welt weit am anderen Ufer!<br />

Wie klein ist sie jetzt, dieses Fleckchen<br />

Erde, wie einsam und verloren! Man sieht<br />

den spitzen Kirchturm aus dem milchigen<br />

Dunkel ragen, das schiefe Dach der Säge<br />

und ein paar Häuser, die sich im Schlaf<br />

umklammern. Es lässt sich nicht gut sagen,<br />

wie merkwürdig es ist, dass so vieles<br />

Hundertfünfzig junge Wölfe gefangen.<br />

Der Bauer Manojlo Furtula aus dem<br />

Kreise Rogatica bei Sarajevo ist ein ebenso<br />

leidenschaftlicher wie erfolgreicher Fänger<br />

von jungen Wölfen. Er hat bisher über<br />

hundertfünfzig dieser jungen Bestien gefangen.<br />

Manojlo streift Tag und Nacht<br />

durch die Wälder, bis er • eine Wolfsspur<br />

entdeckt. Der folgt er geschickt, bis er<br />

auch das Wolfslager ausgekundschaftet<br />

hat. Dann sucht er ein sicheres Versteck<br />

und wartet da, bis die Wölfin den Schlupfwinkel<br />

verlässt, um für die Kleinen Nahrung<br />

zu suchen. Diesen Augenblick benutzt<br />

der Bauer, sich der, Jungen zu bemächtigen,<br />

die er in den mitgebrachten<br />

Korb wirft und dann den Heimweg antritt.<br />

Die Wölflein bringt er nach Rogatica, aber<br />

Die Schönheitsliga Grossbritanniens im Hydepark.<br />

Seit langem schon besteht in Grossbritannien<br />

eine Schönheitsliga, die Kyrill<br />

Atkinson, ein begeisterter Anhänger der<br />

Schönheitskultur und -bewegung, ins Leben<br />

gerufen hatte. Vor kurzem nun, so berichten<br />

englische Blätter, wurde Mister Atkinson<br />

zum königlichen Richter berufen und<br />

auch geadelt, was ihn aber nicht hindert,<br />

weiter mit regstem Interesse an der von<br />

ihm ins Leben gerufenen Bewegung teilzunehmen.<br />

Die weibliche Jugend verehrt auf<br />

geradezu enthusiastische Weise ihren Förderer<br />

und Meister und hat nun vor wenigen<br />

Tagen einen Plan zur Ausführung gebracht,<br />

der beweisen sollte, wie sehr sie in<br />

ihrem Gesundheits- und Schönheitsförderer<br />

auch den hervorragenden Juristen verehren.<br />

Zu diesem Zweck traten ungefähr<br />

fünfhundert der schönsten englischen Mädchen<br />

zusammen und führten im Hydepark<br />

eine Freiaufführung ihrer rhythmischen<br />

-Uebungen vor. Eine Unzahl von Menschen<br />

drängte sich im Hydepark zusammen, denn<br />

die wenigsten wollten sich dieses ungewöhnliche<br />

Schauspiel entgehen lassen. Mister<br />

Atkinson, der durch diese ihm dargebrachte<br />

Huldigung mehr als gerührt war,<br />

sprach den Veranstaltern seinen Dank aus,<br />

bedauerte unendlich, dass seine neue Berufung<br />

auf den königlichen Richterposten<br />

es ihm nicht mehr gestatte, weiter aktiv an<br />

dieser Bewegung teilnehmen zu können,<br />

versprach aber selbstverständlich, auch<br />

weiterhin die von ihm ins Leben gerufene<br />

Idee auf das eifrigste zu verfolgen und immer<br />

wieder Propaganda für die Schönheitsliea<br />

zu machen.<br />

auf fünfzig Kilometer nachspürt und eine<br />

Gefahr für Mensch und Vieh bildet. Manojlo<br />

lässt seine Gefangenen nicht am Leben. Er<br />

trägt sie nach einiger Zeit zum Fluss und<br />

bereitet ihnen dort ein nasses Grab.<br />

Tatarenhochzeit aus dem vorigen Jahrhundert<br />

Beim Durchsuchen eines alten Archivs<br />

hat man in Frankreich Aufzeichnungen<br />

eines Schriftstellers gefunden, der auf seinen<br />

Reisen in Südrussland Gelegenheit<br />

hatte, einer Hochzeit in einem Tatarendorf<br />

beizuwohnen. Er entwirft von dieser Feier<br />

eine anschauliche Schilderung: «Sobald<br />

die junge Frau vor dem Hause ihres Mannes<br />

vom Wagen steigt, werfen ihr Frauen<br />

Die moderne Anlage des Strandbades Biel.<br />

vom Dache aus Weizen und Hirse auf das<br />

Haupt. Dann überschreitet sie unter den<br />

gleichzeitig geschieht. Dass in diesem Augenblick<br />

hunderttausend Schreie zum Him-<br />

Wölfe werden nicht gekauft aus Furcht vor künftige Schwelle. Während der ganzen<br />

nicht, um sie zu verkaufen. Denn junge wildeinfallenden Tönen einer Musik die<br />

mel aufsteigen. Schreie der Lust, der der Wolfsmutter, die ihren Sprösslingen Feier erschallt immer die gleiche Melodie.<br />

Klage, Schreie des letzten und des ersten<br />

Atemzuges. In dieser Minute kniet ein<br />

Hirt in der Wüste auf seinem Teppich und<br />

verneigt sich neunmal vor Gott. Anderswo<br />

steht jemand vor einer Tür und denkt an<br />

Mord; es ist ein Mensch mit einem blonden<br />

Bart und mit einer grünen Halsbinde, genau<br />

so. Städte liegen jetzt strahlend in<br />

der Sonne, aber im Norden, mitten im Eis,<br />

kämpfen ein Mensch und ein Rudel Hunde<br />

um das Leben, dort ist Kälte und erbarmungslose<br />

Nacht. Und das alles geschieht<br />

Die Zufahrtsstrassen aus der ganzen Schweiz sind ersichtlich In O. R. Wagners<br />

CH Touring, Führer für Automobilfahrer, offizielle Ausgabe des T.C.S.<br />

wirklich und wahrhaftig jetzt, bedenkt das<br />

einen Augenblick, und dabei ist doch jeder<br />

LOCARNO<br />

Mensch allein, seine Not und seine Freude<br />

ist das Einzige, das Wichtigste in der<br />

Welt. Ja, diese Welt ist unermesslich<br />

gross, wir aber halten unsere Grenzen für<br />

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Inzwischen hat sich der Bräutigam versteckt<br />

und muss nun gesucht werden. Endlich,<br />

wenn er entdeckt ist, wird er unter<br />

Jubel vor die Tür geschleppt und dort auf<br />

einen Stuhl gesetzt. Nun wird der Barbier<br />

gerufen, der den Heiratslustigen nach allen<br />

Regeln seiner Kunst schön zu machen<br />

sucht. Ist diese Prozedur vollendet, wird<br />

der Bräutigam von seinen Freunden ins<br />

Haus begleitet, um dann abermals in einem<br />

ganz schneeweissen Anzug wieder herausgeleitet<br />

zu werden. Nun wird er vor seinem<br />

Hause als Hanswurst herausgeputzt:<br />

einer zieht dem jungen Ehemann die<br />

Schuhe an, Strümpfe werden ihm übergehängt,<br />

dann kommt der Ueberrock, der mit<br />

allerlei Geschenken der Braut vollgepfropft<br />

ist. Ueber diesen Rock wird ihm die Weste<br />

gegeben. Dann wird der unglückliche<br />

Glückliche wieder ins Haus geführt und<br />

darf nun endlich bei seiner jungen Eheliebsten<br />

Platz nehmen. Der Schmaus nimmt<br />

seinen Anfang und damit auch der lange<br />

währende Tanz, den diese Völker so leidenschaftlich<br />

lieben.»<br />

Der « Geist» aus Strickwolle.<br />

Die englischen Gesellschaftskreise beschäftigen<br />

sich wieder einmal mit einem<br />

Fall, der dieser Tage vor Gericht ausgetragen<br />

wurde und ganz ungewöhnliches Aufsehen<br />

erregte, da es gelang, ein berühmtes<br />

Medium zu entlarven. Der Ediriburger<br />

Strafgerichtshof überführte das Medium<br />

Viktoria MacFarlane des Betruges, wobei<br />

die Zeugenaussage einer Miss Esse Maule<br />

am interessantesten war. Die Zeugin erklärte,<br />

dass sie die Angeklagte schon lange<br />

als berühmtes Materialisationsmedium<br />

kannte. Sie hatte das Medium eingeladen,<br />

das Kind Peggy zu materialisieren. Es waren<br />

bei diesem Versuch vier Herren und<br />

vier Damen anwesend. «Das Zimmer war<br />

dunkel», so erzählte die Zeugin, «und wir<br />

hatten uns die Hände gegeben. Dann<br />

tauchte plötzlich etwas schattenhaft Weisses<br />

im Zimmer auf. Eine Stimme sagte:<br />

«Ich bin Peggy!» Ich rief Peggy zu, doch<br />

ein wenig näher heranzutreten. Peggy<br />

kam auch tatsächlich. Beim Herannahen<br />

des «Kindes Peggy» griff ich rasch zu und<br />

fühlte ein weiches, gestricktes Gewebe zwischen<br />

meinen Fingern. Also ein Geist aus<br />

Strickwolle. Der «Geist» wurde in diesem<br />

Augenblick zurückgerissen. Ich hielt aber<br />

solange fest, bis das Gewebe zerriss. Und<br />

dann sprang ich auf und rief Mistress<br />

Duncan — dies ist der «Künstlername» des<br />

Mediums — zu, dass sie entlarvt sei. Sofort<br />

wurde das Licht eingeschaltet. Wir<br />

sahen gerade noch, wie Mistress Duncan<br />

ein gestricktes Unterkleid verschwinden<br />

Hess. Der «Geist» war also wirklich sehr<br />

billig hergestellt worden.» Das Medium bekannte<br />

sich nach dieser Entlarvung aber<br />

nicht freimütig zu dem Schwindel, sondern<br />

wurde noch frech und wollte seine Widersacherin<br />

verprügeln. Es erklärte, dass sich<br />

das «Kind Peggy» in der seltsamen Form<br />

materialisiert habe. Das Edinburger Gericht<br />

verurteilte das Medium zu einer hohen<br />

Geldstrafe wegen Betruges, weil es von<br />

den vier Herren und vier Damen, die dem<br />

geschilderten Experiment und der Entlarvung<br />

beigewohnt hatten, für die Materialisation<br />

des «Kindes Peggy» je zwanzig Franken<br />

verlangt und auch erhalten hatte.<br />

«Herr Lehrer, kann ich nach Hause gehen<br />

? ich fühle mich nicht wohl.»<br />

« Wo fühlst du dich denn nicht wohl ? »<br />

« Hier, in der Schule. »<br />

«Fahren Sie diesen Sommer in die Ferien<br />

?><br />

«Ich kann wegen meinem Geschäft nicht<br />

fort.»<br />

« So viel zu tun ? »<br />

« Nein. So wenig. »<br />

Verantwortliche Redaktion des Autler-Feierabend:<br />

M. Rolliaer

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