O+P Fluidtechnik 3/2018
O+P Fluidtechnik 3/2018
O+P Fluidtechnik 3/2018
- TAGS
- fluidtechnik
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Ohne<br />
Kurzschlusspfad<br />
Mit<br />
Kurzschlusspfad<br />
STEUERUNGEN UND REGELUNGEN<br />
04<br />
Betriebsmodi für Systeme mit getrennten Steuerkanten<br />
Individ. Zu- /Ablaufsteuerung<br />
Betriebsmodus<br />
Ausgehend von der Systematik nach Backé ergeben sich alle denkbaren<br />
Steuerungssysteme als Kombination von je zwei Halbbrücken<br />
(A-E), siehe Bild 02. Von besonderer Bedeutung, sowohl<br />
für stationäre als auch mobile Primärsteuerungen, ist die Vierkantensteuerung<br />
als Kombination der beiden Halbbrücken A+A. Bei<br />
dieser Steuerung werden je zwei aktive Drosseln pro Verdrängerraum<br />
gegensinnig betätigt. Dadurch ist die Basissteuerung für<br />
reversierbare Antriebe beschrieben.<br />
Für Widerstandsschaltungen können allgemein sechs Merkmale<br />
identifiziert werden:<br />
1. Jeder gesteuerte Verdrängerraum hat einen Eingangswiderstand,<br />
der ihn mit einem hohen Druckniveau verbindet, und einen<br />
Ausgangswiderstand, der ihn mit einem niedrigen Druckniveau<br />
verbindet.<br />
2. Jeder der Ein- und Ausgangswiderstände kann sich aus einer<br />
Parallel- oder Serienschaltung zweier oder mehrerer Widerstände<br />
zusammensetzen.<br />
3. Widerstände können durch Steuersignale y S<br />
oder Rückführgrößen<br />
y R<br />
beeinflusst werden.<br />
4. Widerstände können stetig angesteuert oder unstetig geschaltet<br />
werden.<br />
5./6. Reversierbare Verdrängerantriebe erfordern zwei Verdrängerräume,<br />
die entgegengesetzte Kräfte oder Momente erzeugen.<br />
(Ohne Reversierbarkeit ist nur ein Verdrängerraum notwendig).<br />
Niederdruckregeneration<br />
Hochdruckregeneration<br />
p 0<br />
p T<br />
p T<br />
p 0<br />
p T<br />
p 0<br />
p 0<br />
p T<br />
p T<br />
p T<br />
p 0<br />
I ... Individuell<br />
S ... Steuerung<br />
Z ... Zulauf<br />
A ... Ablauf<br />
ND ... Niederdruck<br />
HD ... Hochdruck<br />
R ... Regeneration<br />
Eingriff ist man in der Lage, die Dynamik, Stabilität und Steuerbarkeit<br />
von ungünstigen Bewegungskonfigurationen, wie sie etwa<br />
beim Absenken langer Ausleger entstehen, zu verbessern [9]. Die<br />
zusätzliche Steuergröße lässt sich bspw. zur Erhöhung der Systemdämpfung<br />
nutzen, da die Zylinderkammerdrücke individuell regelbar<br />
sind [10]. Gleichzeitig ermöglicht die dezentrale Anordnung der<br />
Ventile eine Reduzierung der Leitungslänge zwischen Pumpe und<br />
Verbraucher, was den ungünstigen Einfluss hydraulischer Verzögerungsglieder<br />
mindert und die erreichbare Streckendynamik<br />
erhöht [11, 12].<br />
Der Übergang von spezialisierten Wegeventilen zu standardisierten<br />
Einzelwiderständen durch Verwendung der 2-Wege-Einbauventiltechnik<br />
eröffnet vielseitige Potenziale im Bereich der Flexibilität<br />
sowohl auf Komponenten- als auch auf Systemebene. Insofern es<br />
die Anwendung erfordert, können sitzdichte Einzelventile mit proportionaler<br />
Charakteristik eingesetzt werden, welche neben der<br />
Volumenstromsteuerung zusätzliche Funktionen wie Lasthalten<br />
übernehmen können. Ein gezielter Einsatz und die Kombination<br />
von Ventilen im Pilotkreis vorgesteuerter Einbauventile ermöglichen<br />
die Integration weiterer Zusatzfunktionen, wie u. a. Druckbegrenzung,<br />
Stromregelung oder auch Kombinationen davon. Weitere<br />
Funktionsintegrationsaspekte ergeben sich durch die Möglichkeit<br />
die Ventile am Wirkort (direkt am Zylinder) anzuordnen und<br />
Senkbremsfunktionen oder Rohrbruchsicherungen zu implementieren.<br />
Dies vereinfacht die Leitungsführung und reduziert den notwendigen<br />
Verrohrungs- / Verschlauchungsaufwand [5, 13].<br />
Ein anderer Aspekt der Funktionsintegration bzw. Funktionsverlagerung<br />
ist weniger struktureller als steuerungstechnischer Natur.<br />
Die konsequente Nutzung elektrohydraulischer Komponenten und<br />
der damit verbundenen Steuerungen verschieben zusehends Funktionalitäten<br />
aus der Hardware in die Software. Auch hier entwickelt<br />
sich der Trend hin zu verteilten Ventil- und Achscontrollern mit<br />
dezentraler Intelligenz und definierten Schnittstellen für den Anwender<br />
[14]. Ausreichend leistungsfähige Komponenten und Sensoren<br />
vorausgesetzt, reduziert diese technische Maßnahme zusätzlich<br />
die Komplexität der Ventil- und Systemarchitekturen bei<br />
gleichzeitig gesteigerter Flexibilität. Die standardisiert gestaltbaren<br />
Einzelventile werden in der Software parametriert und angepasst,<br />
wodurch sich die Vielfalt an Ventilen und Konstruktionsvarianten<br />
drastisch reduzieren lässt [15].<br />
3. EINZELWIDERSTANDSBESCHREIBUNG<br />
<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 3/<strong>2018</strong> 43