"Wir sind Biosphäre" - Das Magazin
"Wir sind Biosphäre" - Das Magazin des UNESCO Biosphärenpark Salzburger Lungau | www.kwer.at
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EINLEITUNG | 11<br />
DAMALS,<br />
lange vor der Auszeichnung als Biosphäre ...<br />
... ALS DIE NATURGEISTER<br />
DEN LUNGAU ENTDECKTEN.<br />
Es waren einmal drei Naturgeister, die vor vielen tausend<br />
Jahren die Welt bereisten. Auf ihrem Weg, der sie durch<br />
alle Landschaften der Erde führte, lag auch der Lungau.<br />
Die Ankunft auf dem Hochplateau, das von fruchtbaren<br />
Talböden weit über zweitausend Meter Seehöhe hinaus<br />
in hochalpine Gefilde reicht, war für die Naturgeister<br />
ein prägendes Erlebnis. Wie sich die Landschaft ihnen<br />
präsentierte, rief sofort Bewunderung hervor. „In welch’<br />
wundersamer Naturwelt bin ich hier gelandet?“, staunte<br />
der Erdgeist über das harmonische Wechselspiel von<br />
kargen alpinen Höhen und sanften Almen. „Hier ist der<br />
Quell’ des Lebens!“, freute sich der Wassergeist über<br />
das aus dem Berg kommende Wasser. „Diese hochalpine<br />
Schönheit, dieses Klima, diese Luft!“, atmete der Berggeist<br />
gelöst durch. Die Naturgeister wollten sogleich einen<br />
Ausblick wagen: „Diese Region wird ihren Bewohnern<br />
einmal eine rundherum gesunde Lebensgrundlage sein<br />
und ihnen als wertvoller Lebensraum dienen.“<br />
Die Naturgeister blieben eine Weile, und sie stellten<br />
manche Überlegung an. Diese Landschaft in ihrer<br />
Einzigartigkeit, sie wird ihre Menschen einmal ebenso<br />
prägen wie die Abgeschlossenheit dieser Region,<br />
vermuteten sie. Die Naturbelassenheit wird ihnen viel<br />
Freude bereiten und wird ihnen Identität geben. Sie<br />
werden ihre Heimat und die Reinheit des Wassers,<br />
die Klarheit der Luft und die gesunden, aus eigener<br />
Landwirtschaft gewonnenen Lebensmittel schätzen.<br />
Sie werden sich die landschaftliche Schönheit zunutze<br />
machen. Die alpine Region wird den Menschen aber auch<br />
viel Arbeit bereiten, sie auf die Probe stellen und dem<br />
Bergvolk bestimmte Charaktereigenschaften verleihen.<br />
Sparsamkeit, wenn in harten Wintermonaten die Tage<br />
stürmisch und die Wege weit werden. Hoffnung, wenn in<br />
Jahren ohne Sommer die Bewirtschaftung der Felder kurz<br />
und die Ernte knapp wird.<br />
Die größte Herausforderung aber, darin waren sich die<br />
Naturgeister sicher, wird die Zeit sein. Die Zeit und die<br />
vielen Veränderungen, die sie mit sich bringt. „Sie werden<br />
mit Hartnäckigkeit festhalten wollen an dem, was sie haben.<br />
© dreiD.at