"Wir sind Biosphäre" - Das Magazin
"Wir sind Biosphäre" - Das Magazin des UNESCO Biosphärenpark Salzburger Lungau | www.kwer.at
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EINLEITUNG 12 |<br />
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Würde ich ja auch“, meinte der Wassergeist. „Sie müssen<br />
aber auch mit Offenherzigkeit in die Zukunft blicken.<br />
Nirgendwo bleiben die Uhren stehen“, glaubte der<br />
Erdgeist. „Sie werden mit Bedacht die goldene<br />
Mitte zwischen Erhalten und Entwickeln finden“,<br />
wünschte sich der Berggeist.<br />
Die Naturgeister zogen weiter, und noch heute kehren sie<br />
ab und an in den Lungau zurück, weil sie sehen möchten,<br />
was aus dem Landschaftsjuwel geworden ist. Sie freuen<br />
sich, dass es ein gesunder Lebens- und <strong>Wir</strong>tschaftsraum,<br />
ebenso ein Erholungsraum für seine Bewohner und Besucher<br />
ist. Und die Naturgeister freuen sich, dass auch die<br />
Vereinten Nationen seinen Wert erkannt haben und mit<br />
dem Prädikat „UNESCO Biosphärenpark“ nicht nur Anerkennung<br />
zum Ausdruck bringen, sondern damit auch einen<br />
Auftrag erteilten. Mit dem Beinamen „Modellregion<br />
für nachhaltige Entwicklung“ wurde eine Möglichkeit gefunden,<br />
wie der Lungau sinnvoll und nachhaltig geschützt<br />
und gleichzeitig vorangebracht werden kann. Der Begriff<br />
„Biosphäre“, übersetzt „Lebensraum“, ist Auszeichnung<br />
und Auftrag zugleich – das alles gefällt den Naturgeistern<br />
besonders gut.<br />
„Wenn wir wollen, dass alles so bleibt, wie es ist, müssen<br />
wir zulassen, dass sich alles verändert.“ Oft wurde<br />
Schriftsteller Giuseppe Lampedusa bereits von Biosphärenpark-Manager<br />
Markus Schaflechner zitiert, um<br />
den Grundgedanken des UNESCO-Prädikates, das der<br />
Lungau seit 2012 trägt, verständlich zu machen. Die<br />
Region muss im Kern ihre natürliche Schönheit wahren.<br />
Gleichzeitig muss sie aber auch immer wieder Chancen<br />
bekommen, sich weiterzuentwickeln. Ihre Kostbarkeiten<br />
und wertvollen Bestände, ihre Bräuche und Traditionen,<br />
die Landwirtschaft und das Handwerk, ihre Charaktere<br />
und Urwüchsigkeit dürfen nicht wie in einer Schatzkammer<br />
versperrt sein. Im Gegenteil, der Zugang sollte jederzeit<br />
möglich sein, um sich an allen diesen Kleinoden<br />
zu erfreuen, einen Bezug dazu zu bekommen und sie so<br />
als Teil des eigenen Lebens wertzuschätzen. Und das<br />
stets mit dem Willen, gut darauf aufzupassen.<br />
<strong>Das</strong> Prädikat soll maßgeblich dafür sein, dass das Verständnis<br />
der Beziehung des Menschen zur Natur wieder<br />
gestärkt wird.<br />
• „UNESCO Biosphärenpark“ ist ein bedeutungsvoller<br />
Titel für den Lungau. Es ist wie ein großer Pokal, den<br />
die UNESCO der Region aufgrund deren Einzigartigkeit<br />
verliehen hat.<br />
• Kaum ein Begriff hat sich in jüngster Vergangenheit<br />
so entwickelt: Nachhaltigkeit. Und dieser Begriff<br />
beschreibt auch eines der erklärten Ziele in der Biosphäre.<br />
Schützen, erhalten und partizipieren (gestalten)<br />
werden zu den Unterbegriffen, mit denen der<br />
Lebensraum bewahrt wird. Dies auf umwelt- und sozialverträgliche<br />
Art und Weise, sprich: für den Naturraum<br />
und für künftige Generationen.<br />
• Den Überblick behält das Biosphärenpark-Management<br />
gemeinsam mit der Bevölkerung. Man ist um<br />
die besten Rahmenbedingungen im Biosphärenpark<br />
Lungau bemüht, und da zwischen besiedelten Talböden<br />
und hochalpiner Abgeschiedenheit viele verschiedenen<br />
Aufgaben zu erledigen <strong>sind</strong>, hat man den<br />
Biosphärenpark in eine Kernzone, Pflegezone (auch<br />
Pufferzone) sowie Entwicklungszone eingeteilt.<br />
• <strong>Wir</strong>tschaft, Bildung, Soziales, Naturraum, Energie<br />
& Mobilität – das <strong>sind</strong> die fünf essenziellen Schwerpunkte<br />
für das Management in der Projekt- und Entwicklungsarbeit<br />
in der Biosphäre Salzburger Lungau.<br />
... und die Naturgeister waren froh, dass sie wieder einen<br />
gesunden Natur- und Lebensraum mehr auf Erden in<br />
Fürsorge und guter Verantwortung wussten ... die Naturgeister,<br />
die auch heute noch die Welt bereisen, kennen<br />
wohl alle anderen Länder und Landschaften und haben<br />
einen guten Vergleich ... und überall, wo sie <strong>sind</strong>, nennen<br />
sie den Lungau sehr gerne als Vorbild für eine „Biosphäre“<br />
... dieses regionale Verantwortungsbewusstsein mit<br />
globalem Denken wünschen sie sich auf lange Sicht auch<br />
von allen, die im Lungau geboren <strong>sind</strong> und heute anderswo<br />
auf Erden ihre Heimat gefunden haben ... wer in der<br />
„Biosphäre Salzburger Lungau“ aufwachsen durfte, sollte<br />
geprägt davon und stolz darauf sein ... und er sollte dieses<br />
Bewusstsein in die Welt tragen ... am besten so, wie es<br />
die Naturgeister tun …<br />
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