"Wir sind Biosphäre" - Das Magazin
"Wir sind Biosphäre" - Das Magazin des UNESCO Biosphärenpark Salzburger Lungau | www.kwer.at
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LAND | WIRTSCHAFT & TOURISMUS 24 |<br />
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KONGRESS<br />
„HEILKRAFT<br />
DER ALPEN“<br />
Beitrag zur Entfaltung des Lungaus<br />
ALS ERLEBBARE GESUNDHEITSREGION<br />
Gesundheit – Mensch – Natur: „Der Mensch ist ein Teil der<br />
Natur und nicht etwas, das zu ihr im Widerspruch steht!“<br />
Dieser tiefsinnige Spruch des britischen Philosophen<br />
Bertrand Russell verdeutlicht die vitale wechselseitige<br />
Beziehung zwischen Mensch und Natur. Die Erkenntnis,<br />
dass unverfälschtes Naturerleben ein Benefit für die<br />
eigene Lebensqualität sein kann, erweckt den immer<br />
stärker werdenden Trend, Menschen wieder vermehrt in<br />
die Natur zu locken.<br />
Natur ist Lebensgrundlage, Freiraum, Erholung und<br />
Lebensqualität. Gesundheit und Natur gehören<br />
untrennbar zusammen. Immer mehr Menschen erkennen<br />
die gesundheitsfördernden Möglichkeiten des aktiven<br />
Aufenthaltes in der Natur und suchen dafür Destinationen<br />
mit ehrlichen und authentischen Angeboten. Die<br />
Urlaubstage stehen nicht nur für Erholung und neue<br />
Erlebnisinhalte, sondern werden ganz bewusst mit dem<br />
Ziel der Wiederherstellung, Erhaltung und Förderung der<br />
seelischen, geistigen und körperlichen Gesundheit durch<br />
den Aufenthalt in gesunder Natur verbunden.<br />
Die Natur bietet als „Heilsbringer“ viele gesundheits-<br />
© Biosphärenpark<br />
fördernde Möglichkeiten. Was man von fernöstlichen<br />
Gesundheitsanwendungen her längst kennt, ist auf<br />
heimischen Grundlagen traditionell schon lange genutzt<br />
worden, aber viel zu wenig bekannt. HEILKRAFT DER<br />
ALPEN steht als Plattform dafür, das traditionelle regionale<br />
Heilwissen in Form eines zeitgerechten kompetenten<br />
Angebotes zur Verfügung zu stellen.<br />
Die Philosophie von HEILKRAFT DER ALPEN fügt sich<br />
ideal in jene der Biosphärenregion Lungau.<br />
Der Kongress HEILKRAFT DER ALPEN wurde unter der<br />
Leitung von Kongresspräsidentin Ulrike Köstler bewusst<br />
in der Biosphäre Lungau ins Leben gerufen, um hier ein<br />
Zeichen für die Bedeutung der Natur für die Gesundheit<br />
des Menschen zu setzen. Die Veranstaltungen schaffen<br />
nicht nur ein Forum für Wissenschaftler und Fachleute<br />
aus Medizin, Pflege und Therapie, sondern auch für<br />
alle, die sich für die gesundheitlichen Ressourcen des<br />
Alpenraums interessieren. Die Veranstaltungen bieten<br />
Gelegenheit, sich über die gesundheitliche Bedeutung<br />
der Natur der Region auszutauschen. Dieser Austausch<br />
erfolgt auf wissenschaftlicher Ebene, in Fachvorträgen und<br />
Expertengesprächen ebenso wie auf regionaler Ebene,<br />
in Veranstaltungen, bei denen der Schwerpunkt auf den<br />
Lungau und dessen Projekte, Initiativen und Akteure<br />
gesetzt wird.<br />
Die ab 2018 gemeinsam mit dem Biosphärenpark Lungau<br />
geplanten Veranstaltungen von HEILKRAFT DER ALPEN<br />
sollen ein Beitrag zum Aufbau eines naturbezogenen<br />
Gesundheitsangebotes in der Biosphäre Lungau sein.<br />
Vertiefende Projekte widmen sich der Feststellung<br />
und Kommunikation der gesundheitstouristischen<br />
Potenziale der Region sowie deren Positionierung im<br />
Gesundheitstourismus.<br />
NACHHALTIGE<br />
TOURISMUSKONZEPTE<br />
Ramingstein und Karneralm<br />
UND DIE SICHT VON AUSSEN<br />
Es herrscht Einigkeit darüber, dass unsere Biosphärenregion<br />
Salzburger Lungau ein ganz besonderer Platz ist und zu<br />
den schönsten Regionen der Welt zählt. Aber wie kann es<br />
gelingen, zum einen die Schönheit der Natur zu erhalten<br />
und zum anderen diesen kostbaren Lebensraum auch als<br />
<strong>Wir</strong>tschaftsraum zu entwickeln? Im Auftrag der Gemeinde<br />
Ramingstein und des Tourismusverbandes Lungau stellten<br />
sich im vergangenen Jahr die Studenten der Fachhochschule<br />
Salzburg zusammen mit dem Biosphärenparkmanagement<br />
dieser Aufgabe. Ziel der Kooperation war es, für das<br />
Gemeindegebiet Ramingstein Zukunftsoptionen<br />
hinsichtlich einer nachhaltigen touristischen Entwicklung<br />
zu erarbeiten und den Entscheidungsträgen Grundlagen<br />
zu liefern, um weitere Schritte setzen zu können. In<br />
zwei Studiengängen wurde eine mögliche touristische<br />
Entwicklung wissenschaftlich aufbereitet, aus der zwei<br />
unterschiedliche Konzepte hervorgingen.<br />
Eine Gruppe beschäftigte sich mit der Karneralm, die<br />
im Ramingsteiner Talschluss auf 1.900 Metern in den<br />
Salzburger Nockbergen liegt. Sie gilt als Naturjuwel und<br />
ist der Inbegriff von Rückzug, Abstand und Ruhe. Hier<br />
wird auf ein nachhaltiges Tourismuskonzept gesetzt.<br />
Die dort befindlichen zirka vierzig Ferienhäuser werden<br />
vorwiegend privat, aber auch in der Vermietung genutzt.<br />
Die Studenten konzentrierten sich hier auf die Marktund<br />
Potentialanalysen für die Zukunft sowie auf die<br />
bestehenden Angebote und deren Möglichkeiten. Diese<br />
Arbeiten wurden nicht nur im Vorlesungssaal aufbereitet,<br />
sondern auch vor Ort durch Interviews mit den Anbietern<br />
vertieft. Die zweite Gruppe konzentrierte sich auf den Ort<br />
Ramingstein und dessen touristische Möglichkeiten. Auch<br />
hier wurden wieder alle bestehenden Angebote evaluiert<br />
und mit Zukunftstrends abgeglichen.<br />
Schaflechner präsentiert. Es ist sehr erfreulich, dass<br />
ein paar Grundansätze der Studenten bereits vom<br />
Tourismusverband Lungau weiterentwickelt wurden und in<br />
naher Zukunft in Ramingstein umgesetzt werden.<br />
„Ich bin sehr dankbar, dass wir diese Kooperation mit der<br />
Fachhochschule Salzburg auf die Beine stellen konnten.<br />
Denn neben den Perspektiven und kreativen Ideen der<br />
Studenten, ist es gerade die unbelastete Sicht von außen,<br />
die den Projektideen eine andere Qualität gibt. Obwohl<br />
sicherlich nicht alle Vorschläge umgesetzt werden können,<br />
bin ich mir sicher, dass einige dabei <strong>sind</strong>, die sowohl für<br />
Touristiker als auch für die hier lebenden Menschen große<br />
Vorteile mit sich bringen. <strong>Wir</strong> werden auch in Zukunft<br />
solche Kooperationen anstreben. Vielen Dank für die gute<br />
Zusammenarbeit!“ (Markus Schaflechner)<br />
<strong>Das</strong> Resultat dieser fast einjährigen Kooperation lässt<br />
sich sehen und beinhaltet eine Reihe von Möglichkeiten<br />
zu weiteren touristischen Entwicklungen dieser<br />
Gemeinde. Die Ergebnisse wurden im 4. Quartal 2017<br />
der Gemeindevertretung und den verantwortlichen<br />
Touristikern von Biosphärenparkmanager Markus<br />
© Biosphärenpark<br />
Im Bild: Egon Setznagl (TVB Lungau), Werner Taurer<br />
(FH Salzburg), Markus Schaflechner