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"Wir sind Biosphäre" - Das Magazin

"Wir sind Biosphäre" - Das Magazin des UNESCO Biosphärenpark Salzburger Lungau | www.kwer.at

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NATUR | RAUM 66 |<br />

PREBERREGION<br />

Einzigartigen Naturraum<br />

SCHÜTZEN UND NÜTZEN<br />

„Erhalten, entwickeln und gemeinsam gestalten“ –<br />

dies ist der Leitsatz des UNESCO Biosphärenparks<br />

Salzburger Lungau. Unsere Aufgabe ist es, Traditionen,<br />

Brauchtum und Landschaften zu erhalten und dabei neue<br />

<strong>Wir</strong>tschaftsformen und Denkweisen zu entwickeln.<br />

Eines der schönsten Beispiele dafür ist die<br />

Region um den Preber. Dieser Berg bildet einen<br />

zentralen, aus vielen Teilen des Lungaus sichtbaren<br />

Anziehungspunkt und steht in erster Linie für viel<br />

Verbindendes: Die Preberregion vereint die Bundesländer<br />

Steiermark und Salzburg, sowie Naturschutz, Tourismus,<br />

Freizeit, Landwirtschaft und Kulinarik. Sie umfasst ein<br />

Naturschutzgebiet ebenso wie aktive Almwirtschaft und<br />

lässt auch touristisch und kulinarisch kaum einen Wunsch<br />

offen.<br />

Durch den Neubau der Ludlalm ergaben sich im Jahr<br />

2017 auch viele Herausforderungen. Einerseits befindet<br />

sich das Gebiet rund um den Prebersee in einem<br />

Naturschutzgebiet, das seit Generationen von Landwirten<br />

gepflegt und bewirtschaftet wird. Andererseits ist es<br />

ein Naherholungsgebiet für die Lungauer Bevölkerung<br />

wie auch für Touristen. Durch die Gestaltung des<br />

Prebergebietes ergibt sich aber auch eine Chance dafür,<br />

naturverträglichen Tourismus zu leben und ein Bewusstsein<br />

für ein harmonisches Erhalten, Entwickeln und Gestalten<br />

zu fördern: Erhaltung des Landschaftsschutzgebietes,<br />

Bewahrung von Alm- und Landwirtschaft, Entwicklung<br />

von neuen touristischen Konzepten und Gestaltung des<br />

Gebietes zum Wohle der Bevölkerung, der Pflanzen- und<br />

Tierwelt.<br />

<strong>Das</strong>s dies möglich ist, zeigt bereits die Geschichte des<br />

Prebergebietes:<br />

„Die letzte Kaltzeit im Alpenraum erstreckte sich vor rund<br />

115.000 bis 10.000 Jahren und wird als Würm-Glazial-Zeit<br />

bezeichnet. In dieser Periode reichte der Murgletscher<br />

bis zu einer Seehöhe von über 2.000 Metern. Der Lungau<br />

war zu dieser Zeit vollkommen unter einer 1.000 Meter<br />

dicken Eisdecke begraben. Nur die höchsten Berggipfel –<br />

darunter der Preber – ragten über diese Eisdecke heraus.<br />

Die Bewegungen darunter prägten die heutige Landschaft<br />

und ließen besonders gegen Ende der letzten Kaltzeit die<br />

Täler und Seen entstehen. Speziell in den Moorgebieten<br />

lassen sich diese erdgeschichtlichen Prozesse nachweisen.<br />

Durch den entstandenen Sauerstoffmangel während der<br />

Eiszeit kam es zu Konservierungen von Pflanzen und Tieren<br />

im Torf. Torf eignet sich besonders gut zur Erforschung<br />

klimatischer Veränderungen. Durch Bohrungen am<br />

Dürrenecksee und auf dem Sauerfelder Berg konnten hier<br />

auch Spuren von ersten Menschen nachgewiesen werden,<br />

die hier bereits vor 4.500 bis 5.000 Jahren Getreide<br />

angebaut haben dürften.“ (Quelle: Preber – Moorlehrfpad;<br />

Gemeinde Tamsweg) <strong>Das</strong> Überlinger-Moor ist übrigens eines<br />

der am besten erhaltenen Moore im Lungau.<br />

Herausforderungen wie das Verkehrskonzept, die<br />

Integration der verschiedenen Interessen wie auch neue<br />

Denkweisen werden die zukünftigen Entwicklungen des<br />

Prebergebietes im Speziellen beeinflussen.<br />

<strong>Das</strong> Biosphärenpark-Management beteiligt sich an<br />

dem Diskurs zu Entwicklungen im Naturraum Preber.<br />

Unter anderem widmet man sich Lösungen für ein<br />

Verkehrskonzept, das den vermehrten Einsatz von<br />

Shuttlebussen vorsieht. Mit dem Neubau der Ludlalm<br />

wurden Herausforderungen wie „Regionalität in<br />

der Gastronomie“ oder „naturnahes Bauen“ zum<br />

Gegenstand gemacht. „Schützen und nützen“, das ist die<br />

Herausforderung, der man sich unter Berücksichtigung<br />

aller Interessen auf lange Sicht annehmen muss.<br />

© Biosphärenpark

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