stahlmarkt 4.2018 (April)
Rohre,Profile, Flansche & Co. - wire & Tube 2018, Schneiden, Schweißen, Additive Fertigung, Qualität, Messen, Prüfen, Inspizieren
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Steel International K 19<br />
Flachstahl für Asiens Haushaltsgeräteindustrie<br />
Seoul. Die Produktion von Kühlschränken, Klimaanlagen, Waschmaschinen<br />
und Fernsehern kommt ohne Flachstahlerzeugnisse nicht aus.<br />
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Der weltweite Markt für Haushaltsgeräte<br />
ist im Zeitraum von 2016 bis 2017 ge -<br />
wachsen. Der Klimawandel und die Umweltverschmutzung<br />
haben vor allem die Nachfrage<br />
nach sogenannter Weißer Ware, wie<br />
Kühlschränken, Klimaanlagen und Luftreinigern<br />
erhöht. In Asien werden mittlerweile<br />
rd. 40 % aller Geräte hergestellt. Korea ist<br />
der weltweit größte Hersteller von Fernsehern,<br />
China die internationale Nummer 1<br />
bei Weißer Ware.<br />
Viele Jahre haben Japan und Korea den<br />
Ton in der Haushaltsgeräteproduktion angegeben.<br />
Nun lief China ihnen den Rang ab.<br />
Zuvor hatten Hersteller der Volksrepublik<br />
einem saturierten Binnenmarkt gegenübergestanden<br />
und sich Gedanken über weitere<br />
Wachstumsmöglichkeiten gemacht. Sie<br />
blickten ins Ausland, übernahmen Wettbewerber<br />
aus den USA und Japan oder gingen<br />
Kooperationen ein und errangen schließlich<br />
die Marktführerschaft.<br />
Der Absatz von Haushaltsgeräten in China<br />
litt bereits seit dem Jahr 2014 unter den<br />
nicht mehr vorhandenen Fördermaßnahmen<br />
der Regierung. Sie hatte drei verschiedene<br />
Programme beendet, die die Bevölkerung<br />
bei der Anschaffung von neuen und energiesparenden<br />
Haushaltsgeräten finanziell<br />
unterstützt.<br />
Die Experten des Posco Research Institute<br />
gehen davon aus, dass Chinas Haushaltsgeräteerzeuger<br />
auch künftig wachsen werden,<br />
da finanzstarke Unternehmen international<br />
tätige Mitbewerber und Kerntechnologien<br />
kaufen würden.<br />
Großes Interesse an<br />
umweltfreundlichen Produkten<br />
Die Haushaltsgeräteproduktion in Korea<br />
dürfte aufgrund von steigenden Importen<br />
bis zum Jahr 2020 geringfügig sinken. Im<br />
Jahr 2018 erwarten die Branchenexperten<br />
in Korea aber eine steigende Nachfrage<br />
nach umweltfreundlichen und smarten Ge -<br />
räten. Trotz dieser Verbesserung würden die<br />
Produktionszahlen des Jahres 2016 aber<br />
nicht wieder erreicht.<br />
In Japan zeigt sich ein anderes Bild. Dort soll<br />
die Produktion von Haushaltsgeräten bis<br />
zum Jahr 2020 kontinuierlich steigen, dann<br />
aber wieder sinken. In den vergangenen<br />
Jahren war die Erzeugung nicht ausgebaut<br />
worden. Zum einen wegen der schrumpfenden<br />
Bevölkerung des Landes, zum anderen<br />
wegen der Produktionsverlagerung ins Ausland.<br />
Außerdem leidet die Industrie unter<br />
der Übernahmeaktivität aus China. Haushaltsgeräteerzeuger<br />
wie Haier und Midea<br />
hatten die entsprechenden Geschäftsbereiche<br />
der japanischen Unternehmen Sanyo<br />
und Toshiba übernommen. Die Nachfrage<br />
nach Fernsehern dürfte nach dem Abschalten<br />
der analogen Technologie aber wachsen.<br />
Auslandsinvestitionen<br />
verändern Strukturen<br />
Die fünf Asean-Staaten Thailand, Malaysia,<br />
Indonesien, Vietnam und Philippinen entwickeln<br />
sich nach Einschätzung des Posco<br />
Research Institute zu einem Produktionsmittelpunkt.<br />
Schon bald würden sie 10 % aller<br />
weltweit erzeugten Haushaltsgeräte liefern.<br />
Begünstigt wird diese Entwicklung durch<br />
das intensive Werben einiger Regierungen<br />
für ausländische Direktinvestitionen. So verlagert<br />
sich die Erzeugung von Thailand nach<br />
Vietnam und Indonesien. Aber auch das<br />
Freihandelsabkommen der Wirtschaftsgemeinschaft<br />
AEC fördert die Haushaltsgeräteerzeugung<br />
in dieser Region.<br />
Indiens Haushaltsgeräteindustrie dürfte<br />
ebenfalls schnell wachsen. Die Wirtschaft<br />
des Landes boomt, ebenso die Kaufkraft der<br />
Mittelschicht. Außerdem verlassen immer<br />
mehr Menschen die ländlichen Regionen<br />
und ziehen in die Städte. Dort benötigen sie<br />
bestimmte Geräte. Die Branchenexperten<br />
rechnen bis zum Jahr 2027 mit einem durchschnittlichen<br />
Wachstum der Haushaltsgeräteindustrie<br />
von 4 %. (sm 180405958)<br />
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<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2018</strong>