Wirkungsbericht_GemüseAckerdemie_2017
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GEMÜSEACKERDEMIE - WIRKUNG<br />
49<br />
„Eigentlich esse ich keine<br />
Radieschen, aber die vom Acker<br />
schmecken mir!“ (Schüler*in)<br />
Und so verputzen „stolze und leckermäulige Kinder“<br />
unglaublich viele Radieschen und anderes<br />
Gemüse direkt auf dem Acker. „Der Rest wurde<br />
an die Mitschüler verfüttert, ebenfalls mit Stolz.“<br />
Die Schüler*innen sind glücklich darüber Gemüse<br />
mit nach Hause zu nehmen und noch glücklicher,<br />
wenn es dort auch verarbeitet wird. Darauf<br />
wird den Eltern nach auch akribisch geachtet und<br />
wenn der Salat vom Acker doch mal welk wird,<br />
dann ist die Empörung groß. Die Erkenntnis, dass<br />
Gemüse auch lecker ist, wird durch die gemeinsame<br />
Zubereitung von Mahlzeiten in der Schule<br />
oder zu Hause noch verstärkt.<br />
Bewegung: 73% der Schüler*innen<br />
sind durch die körperliche<br />
Arbeit auf dem Acker ausgeglichener<br />
Acker umgraben, Löcher buddeln, Schubkarre<br />
fahren, Gießkannen tragen, jäten, harken, hacken.<br />
Der Acker wird dem Bewegungs- und Entdeckungsdrang<br />
von Schüler*innen gerecht und stellt<br />
einen Ausgleich zum kognitiven und routinierten<br />
Schulalltag dar. Durch die körperliche Verausgabung<br />
sind die Schüler*innen ausgeglichener und<br />
die Konzentrationsfähigkeit in nachfolgenden Unterrichtsstunden<br />
verbessert sich tendenziell.<br />
„Boah Löcher buddeln macht<br />
so viel Spaß!“ (Schüler*in)<br />
Die Schüler*innen sehen es als Zugewinn auf dem<br />
Acker zu sein, denn „draußen kann man rennen<br />
und sich bewegen und reden.“ Neben den routinierten<br />
AckerTätigkeiten gab es noch andere beliebte<br />
Disziplinen: „Wir haben einen Wettbewerb<br />
gemacht, wer den größten Laubturm bauen kann.<br />
Das hat richtig Spaß gemacht. Wir haben gewonnen,<br />
aber es war ganz knapp, der eine war nur<br />
2cm höher, der eine war 90cm, der andere 92cm<br />
hoch.“ Schüler*innen graben begeistert mit ihren<br />
Händen in matschiger Erde und formen Matschkugeln.<br />
Andere finden es eklig, im „Dreck zu wühlen“<br />
und müssen sich erst wieder daran gewöhnen.<br />
Der Acker bietet die Möglichkeit, sich der<br />
Natur (wieder) zu nähern und so verwandeln sich<br />
die Angst und Skepsis vor „Dreck“ in „Motivation“<br />
und „Wertschätzung“ gegenüber „der Erde und<br />
den Würmern“. Vereinzelte Schüler*innen bleiben<br />
aber auch bis zum Ende konsequent „missmutig“.<br />
„Jetzt macht<br />
Gartenunterricht<br />
endlich Spaß!“