56 GEMÜSEACKERDEMIE - WIRKUNG Haben eure Eltern etwas von euch gelernt? „Als erstes haben sie gelernt, dass man auch Bio kaufen sollte, als zweites haben sie gelernt, dass es auch Palmkohl auf der Welt gibt.“ „Nur Sachen vom Acker zu kaufen.“ „Dass man niemals an einem AckerTag sein Kind mit neuen Sachen in die Schule schickt.“ Hat sich bei euch zu Hause durch den Acker irgendetwas verändert? „Wir essen gesünder, wir kochen jetzt irgendwie auch andere Sachen.“ „Wir kaufen viel regionaler ein.“ Was hat sich bei Euch durch den Acker verändert? „Ich helfe immer meiner Mutter im Garten.“ Was denkt ihr über Lebensmittelverschwendung? „Wenn eine Gurke krumm ist, oder so einen Knubbel hat, dann mein Gott, dann schneid ich den halt ab. Oder genauso Bananen, wenn da irgendwelche eingedrückten Stellen sind, dann schneide ich die mit dem Messer raus und esse sie einfach. Aber manche Supermärkte verkaufen das gar nicht.“ „Oder z.B. Knubbelgemüse sieht zwar, auf gut Deutsch gesagt, blöd aus, aber es macht eigentlich keinen Unterschied.“ Was habt ihr über Knubbelgemüse gelernt? (krumm gewachsenes Gemüse oder Gemüse mit kleinen Stellen) „Da wusste man am Anfang auch gar nicht, ob das jetzt wirklich gut ist oder nicht, weil, wenn das noch so komisch aussieht, dann weiß man ja nicht genau, ob das jetzt so gut schmeckt oder nicht und dann haben wir dadurch auch gelernt, dass es genau gleich schmeckt, bloß, dass es halt weggeschmissen wird, weil die Leute das ja nicht kaufen, weil das halt anders aussieht als sonst. Und normalerweise sind ja Gurken nicht gerade, sondern eher so krumm.“ So ein Acker macht ja ganz schön viel Arbeit, seid ihr jetzt froh, wenn das vorbei ist? „Nein, wir würden echt gern weitermachen, ich meine nicht, weil wir dann keinen Unterricht haben, sondern weil’s einfach Spaß macht und, ja es hilft einem einfach weiter im Leben. Wenn man dann später selbst einen Garten hat, weiß man schon ein bisschen mehr.“ „Es ist besser als im Unterricht zu sitzen, denn man kann auch mal frische Luft schnappen beim Ackern. Man lernt dort ein bisschen schneller, weil wenn man da an der Tafel sitzt und sie das alles anzeichnet und wir abschreiben müssen, dann weiß man ja nicht genau, wie man’s selbst macht und wo wir jetzt selbst draußen waren und dass alles gemacht haben, haben wir viel mehr gelernt dadurch.“ Glaubt ihr, ihr würdet es schaffen euch nach dem AckerJahr selbst durch einen Acker zu ernähren? „(…) Wenn man eine größere Familie hat, würde glaube ich ein Chinakohl jetzt nicht reichen, und es muss halt am Ende auch gerecht aufgeteilt werden. Wir haben nicht mehr so viel eingekauft wie vorher, z.B. Kartoffeln brauchten wir ja glaube ich nicht wirklich viele, aber es ist auf jeden Fall so, dass man jetzt nicht mehr täglich oder alle zwei Tage direkt einkaufen gehen muss.“ Wollt ihr einen Acker haben, wenn ihr groß seid? „Es kommt drauf an, wie sich die Welt später entwickelt, vielleicht haben wir ja Roboter, die dann gießen.“ Was meinst du damit? „Es gibt jetzt schon so automatische Äcker, die da übereinandergestapelt sind, so hinter Glas.“ Vielen Dank für das Gespräch! Habt ihr das Thema Lebensmittelverschwendung schon vorher behandelt? „Nein, das kam alles mit dem Acker.“
57 GEMÜSEACKERDEMIE „Wieso machen wir in der Schule eigentlich von den schönen Sachen so wenig und von den blöden so viel?“