Wirkungsbericht_GemüseAckerdemie_2017
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GEMÜSEACKERDEMIE - WIRKUNG<br />
me an der <strong>GemüseAckerdemie</strong> zur Förderung<br />
von sozialen Kompetenzen beiträgt. 19 Es stellen<br />
zwar nicht alle Lehrer*innen Veränderungen bezüglich<br />
des Sozialverhaltens fest, bestätigt wird<br />
aber von vielen Lehrer*innen, dass sich bei den<br />
Schüler*innen „neue Formen der Zusammenarbeit“<br />
entwickeln. Sie „ackerten in Teams“, „hörten<br />
sich besser zu“, „motivierten und unterstützten<br />
sich gegenseitig“, schätzten es, „dass man<br />
dann auch reden durfte, man durfte sozusagen<br />
auch richtig Spaß haben“. Sie überlegen sich selbstorganisiert<br />
neue Taktiken, um das Ackern zu<br />
vereinfachen, wie zum Beispiel „effizientere Unkraut-Entfern-Methoden“.<br />
Auch bei der Kartoffelernte<br />
kamen alle zum Zug: „Die stärksten Schüler<br />
arbeiteten mit der Grabegabel und kleinere Schüler<br />
sammelten drumherum die Kartoffeln ein.“<br />
Unterschiedliche Stärken werden gebraucht, toleriert<br />
und wertgeschätzt. Die Kooperationsfähigkeit<br />
verbessert sich.<br />
kooperativ“ und handwerklich geschickte Kinder<br />
„haben einen Raum gefunden sich neben den<br />
Denkern kompetent zu fühlen und es auch zu<br />
sein“. Die Schüler*innen unterstützen sich beim<br />
Schubkarre schieben, sind offen für neue Gruppierungen<br />
in verschiedenen Altersstufen und Geschlechtern,<br />
wechseln sich mit den Werkzeugen<br />
ab. Das Miteinander bekommt Raum und das Gemeinschaftsgefühl<br />
wächst. Sie wachsen über sich<br />
hinaus, jeder wird gebraucht. Und: „Ein Schüler<br />
hat nun immer seinen Akkuschrauber dabei!“<br />
„Mein schönstes Erlebnis war,<br />
dass ein recht problematischer<br />
Schüler seine Erfüllung in der<br />
<strong>GemüseAckerdemie</strong> gefunden hat<br />
und die ganzen Sommerferien zur<br />
Verfügung stand.“ (Lehrer*in)<br />
Lehrer*innen bemerken, dass die Zusammenarbeit<br />
bei Schüler*innen mit auffälligem Sozialverhalten<br />
auf dem Acker sehr viel besser ist, dass<br />
sich autistische Kinder gut entspannen können.<br />
Sie entdecken neue Seiten an „leistungsschwachen<br />
Schüler*innen“, „schwierige Kinder blühen<br />
auf“. Im Unterricht „problematische“ Schüler*innen<br />
„waren auf dem Acker unproblematisch und<br />
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Drügemöller, N. (<strong>2017</strong>): Wissenszuwachs und Einstellungsveränderung von Kindern durch die Teilnahme am Bildungsprogramm<br />
„<strong>GemüseAckerdemie</strong>“. Masterarbeit an der Universität Kassel.