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Ein „Kessel Buntes“ im Dorfcafé - Dortmunder & Schwerter ...

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In Dorstfeld soll ein Park einem<br />

Supermarkt geopfert werden, obwohl es 100m<br />

entfernt eine geeignete Immobilie gäbe<br />

<strong>Ein</strong> Gespräch mit Claus Bunte (Prokurist be<strong>im</strong> Spar-<br />

und Bauverein) zum „Park <strong>im</strong> Ort“<br />

Seit Jahren schwelt <strong>im</strong> Stadtteil<br />

Dorstfeld ein Konflikt zwischen<br />

Politik und Verwaltung auf der einen<br />

und der Bürgerinitiative<br />

„DorstfeldAktiv“ auf der anderen<br />

Seite.<br />

Stein des Anstoßes ist ein Parkgrundstück,<br />

das einem REWE-<br />

Markt zum Opfer fallen soll. Begründet<br />

wird dies mit dem<br />

Masterplan <strong>Ein</strong>zelhandel, der alle<br />

800m einen Nahversorger vorschreibt.<br />

<strong>Ein</strong>en solchen gab es viele<br />

Jahre am Wilhelmplatz <strong>im</strong> Herzen<br />

von Altdorstfeld. Dieser<br />

musste jedoch vor knapp einem<br />

Jahrzehnt die Segel streichen, da<br />

ihm von der örtlichen Politik einst<strong>im</strong>mig<br />

die Grundlagen eines<br />

wettbewerbsfähigen Umfeldes -<br />

Parkplätze und gute Erreichbarkeit<br />

- entzogen wurden. Um die<br />

derzeitige Situation genauer zu<br />

betrachten, trafen wir uns mit<br />

Claus Bunte, dem Prokuristen des<br />

Spar- und Bauvereins und sprachen<br />

mit ihm über die Möglich-<br />

10<br />

keit in Dorstfeld einen Vollversorger<br />

anzusiedeln, über die Fehler<br />

von Verwaltung und Politik sowie<br />

über eine generelle Belebung des<br />

Stadtteils. Be<strong>im</strong> Spar- und Bauverein<br />

handelt es sich um einen<br />

der größten Vermieter in ganz<br />

Dortmund. Mit 11.500 Wohnungen<br />

<strong>im</strong> Bestand stellt er zudem<br />

mit Abstand die größte Genossenschaft<br />

dar. Zu diesem Bestand<br />

zählen auch mehrere Immobilien<br />

in Altdorstfeld, insbesondere <strong>im</strong><br />

Umfeld des Wilhelmplatzes. Und<br />

hier auch das Gebäude, das über<br />

viele Jahre hinweg einen Vollversorger<br />

beherbergte – zunächst einen<br />

Coop, später einen Edeka. Die<br />

Dorstfelder Bevölkerung nutzte<br />

diesen Vollversorger dankbar,<br />

hatte sie doch einen Ort in der<br />

Nähe, an dem man sämtliche Produkte<br />

des täglichen Bedarfs kaufen<br />

und soziale Kontakte pflegen<br />

konnte – ein Ort voller Leben.<br />

Vollversorger ade!<br />

Doch eines Tages hatte die Stadt<br />

Dortmund folgende Idee: der Wilhelmplatz<br />

sollte zu einer Ruhezone<br />

umfunktioniert werden! Tolle<br />

Idee, oder? Mitnichten! Denn der<br />

Wilhelmplatz bot dem damaligen<br />

Vollversorger rund 70 Parkplätze.<br />

Diese sollten kurzerhand entfernt<br />

werden. <strong>Ein</strong> Parkplatz mit rund<br />

50 <strong>Ein</strong>stellplätzen und eine Tiefgarage<br />

auf der Rückseite des Gebäudes<br />

konnten diesen Verlust<br />

nicht kompensieren, da diese<br />

nur über einen Aufzug zu<br />

erreichen waren. Dieser<br />

Aufzug wurde aber<br />

leider von unang<br />

e n e h m e n<br />

Zeitgenossen<br />

als Toi-<br />

lette missbraucht und schreckte<br />

potentielle Kunden ab. Mittlerweile<br />

wird ein solcher Ort gerne<br />

als Angstraum bezeichnet. Darüber<br />

hinaus wurde die Zufahrt zu<br />

diesem Parkplatz be- bzw. verhindert,<br />

indem der angrenzende<br />

Dorstfelder Hellweg abgebunden<br />

und zu einer <strong>Ein</strong>bahnstraße umgewidmet<br />

wurde. Das Ende vom<br />

Lied war folglich der Weggang<br />

von Edeka und eine Verödung des<br />

Umfeldes am Wilhelmplatz.<br />

Nach zwei Jahren Leerstand erhielt<br />

der Spar- und Bauverein <strong>im</strong><br />

Jahre 2003 dann eine Anfrage von<br />

Kik und Tedi. Diese legten ein<br />

Konzept vor, das eine gemeinsame<br />

Anmietung vorsah. „Das war<br />

keine Traumlösung, aber es kam<br />

endlich wieder Leben in die Immobilie“,<br />

beschreibt Claus Bunte<br />

seine damaligen Gefühle. „Wir<br />

denken in erster Linie an unsere<br />

Mieter und wollen für sie ein lebenswertes<br />

Umfeld. Und ein Vollversorger<br />

würde dies natürlich<br />

verbessern!“ Es müsse eine fußläufige<br />

Versorgung vorhanden<br />

sein, aber ein unattraktiver Mieter<br />

sei besser als ein Leerstand, so<br />

Bunte weiter. Dass Kik und Tedi<br />

die Versorgungs-Situation am<br />

Wilhelmplatz nicht entscheidend<br />

verbessern und erst recht nicht<br />

zur Attraktivierung von Altdorstfeld<br />

beigetragen haben, dürfte klar<br />

sein.<br />

„DorstfeldAktiv“ wurde vom<br />

Gewerbeverein ungerechtfertigt<br />

der Lüge bezichtigt<br />

Nun wehrt sich die Bürgerinitiative<br />

„DorstfeldAktiv“ seit einigen<br />

Jahren mit Erfolg gegen die Ansiedlung<br />

eines REWE-Marktes <strong>im</strong><br />

Park auf dem ehemaligen so genannten<br />

Frerich-Gelände – in unmittelbarer<br />

Nachbarschaft einer<br />

Grundschule und nur etwa 100m<br />

vom Wilhelmplatz entfernt - und<br />

kämpft gleichzeitig für eine Wie-<br />

derbelebung des Wilhelmplatzes.<br />

Neben vielen kreativen Aktionen,<br />

die von den Mitgliedern der Bürgerinitiative,<br />

allen voran Helmut<br />

Kleinfeld und Dr. Hans Fuß,<br />

durchgeführt wurden, wie z. B.<br />

das Pflanzen von Bäumen und<br />

Frühlingsblumen, sammelte man<br />

über 2.500 Unterschriften für den<br />

Erhalt des Parks. <strong>Ein</strong> beliebtes Argument<br />

der REWE <strong>im</strong> Park-Befürworter<br />

war stets, dass die Immobilie<br />

am Wilhelmplatz nicht<br />

zur Verfügung stünde.<br />

Dies hat sich aber nun geändert:<br />

Nachdem Kik seinen Teil des Gebäudes<br />

leer gezogen hatte, kam es<br />

mit Tedi zu einer Veränderung

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