10.04.2018 Aufrufe

TE KW 15

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Bühne frei für eine turbulente Kriminalkomödie<br />

Volkstheatergesellschaft Inzing lädt zum aktuellen Stück: „Eine Leiche! Keine Leiche!“ - RS verlost 3x2 Tickets<br />

Dorfbühnen gibt es viele, doch in kaum einem anderen Ort<br />

geht die Theatertradition so weit zurück, wie in der Salzstraßengemeinde<br />

Inzing. Die Anfänge des Theaterspiels datieren an den<br />

Beginn des 18. Jahrhunderts und sind ursprünglich eng mit der<br />

Bedeutung des Dorfes als Marienwallfahrtsort verknüpft. Während<br />

die Darsteller vor mehr als 300 Jahren hauptsächlich Aufführungen<br />

mit religiösem Hintergrund darboten, finden sich heute<br />

ausnahmslos weltliche Stücke mit hohem Unterhaltungswert im<br />

alljährlichen Programm.<br />

Von Wolfgang Rives<br />

Bis in das Jahr 1850 erlebte Inzing<br />

eine Hochblüte des „Geistlichen<br />

Schauspiels“. Der orstansässige<br />

Theaterverein führte Rosenkranzund<br />

Weihnachtsspiele auf, die dem<br />

Publikum entweder im Freien oder<br />

in der Tenne des Wannerhauses<br />

vorgeführt wurden. Mit der Wende<br />

zum 20. Jahrhundert erreichte<br />

das Theaterdorf Inzing mit seinen<br />

Mirakel- und Heiligenspielen große<br />

Bekanntheit. Bei den sogenannten<br />

Stubenspielen wurde das Stück in<br />

einzelne Szenenfolgen zerlegt und<br />

an verschiedenen Aufführungsorten<br />

gezeigt.<br />

So verteilten sich die einzelnen<br />

Sequenzen auf mehrere Bauernstuben,<br />

die dem Besucherandrang<br />

aber immer weniger standhalten<br />

konnten, wodurch man die Bühne<br />

quasi aus den Privathäusern in die<br />

Wirtshausstuben verlegte. Im Jahre<br />

1902 begann man mit dem Bau<br />

eines Theatersaales im damaligen<br />

Gasthof Wanner, der künftig als<br />

Heimstätte und Aufführungsort<br />

zur Verfügung stand. In der Zeit<br />

des Zweiten Weltkrieges musste der<br />

Spielbetrieb jedoch abgebrochen<br />

werden. Der Verein wurde 1946 neu<br />

gegründet und so erlebte das Theater<br />

in Inzing unter der Spielleitung<br />

von Paul Schatz sen. eine neue<br />

Hochblüte. Abwechselnd standen<br />

ab diesem Zeitpunkt heitere und<br />

ernste Stücke auf dem Programm.<br />

Mit dem Umbau des Theatersaales<br />

beim Wannerwirt endete 1957 mit<br />

der Aufführung des Stückes „Die<br />

Geierwally“ die jahrhundertelange<br />

Theatertätigkeit in Inzing. Erst<br />

Jahrzehnte später wurde dem Verein<br />

wieder neues Leben eingehaucht.<br />

Der damalige Obmann Josef Schärmer<br />

(Kastler Pepi) bemühte sich,<br />

immer wieder, eine neue Heimat für<br />

das Theater zu finden. Mit dem Bau<br />

der neuen Volksschule (inklusive<br />

Mehrzwecksaal) konnte das Spielgeschehen<br />

im Jahre 1996 schlussendlich<br />

wiederbelebt werden. Seitdem<br />

haben Theaterfans alljährlich Gelegenheit<br />

ihre Lachmuskeln in Inzing<br />

zu trainieren.<br />

AKTUELLES STÜCK FEI-<br />

ERT AM FREITAG PREMIERE.<br />

Die Proben für das aktuelle Stück<br />

„Eine Leiche! Keine Leiche!“ sind<br />

abgeschlossen, am kommenden<br />

Freitag, 13. April, um 20 Uhr lädt<br />

die Volkstheatergesellschaft Inzing<br />

unter der Regie von Peter Schatz<br />

zur Premiere in den Mehrzwecksaal<br />

der Volksschule Inzing. Weitere Vorstellungen:<br />

Samstag, 14. April, Freitag,<br />

20. April, Samstag, 21. April.<br />

„Eine Leiche! Keine Leiche!“ Das aktuelle Stück der Volkstheatergesellschaft Inzing<br />

feiert am Freitag im Mehrzwecksaal der Volksschule Premiere.<br />

Foto: VTGI<br />

Saaleinlass ab 19 Uhr, Beginn der<br />

Vorstellung ist jeweils um 20 Uhr.<br />

Zur Handlung: Es ist der Abend<br />

von Desmonds Geburtstag. Der Jubilar<br />

wurde von seiner Hausdame<br />

Tilly zwar erfolgreich aus dem Haus<br />

gelockt, doch für die geplante Überraschungsparty<br />

des örtlichen Krimiclubs<br />

haben sich nur Raymond<br />

Welsh, Victoria Lightfood und Pfarrer<br />

William Welcome eingefunden.<br />

Raymond, der Kreative der Truppe,<br />

hat sich ein traditionelles Jubiläumsmörderspiel<br />

ausgedacht. Nachdem<br />

aber nicht alle Mitglieder des<br />

Clubs erschienen sind, ist die Inszenierung<br />

schwer zu realiseren. Es<br />

muss also improvisiert werden. Aus<br />

Ermangelung anwesender Gäste<br />

kommt Raymond auf eine verrückte<br />

Idee. Er zeichnet in Desmonds Salon<br />

den Umriss einer Leiche auf den<br />

Parkettboden. Und ab hier beginnt<br />

das Chaos, denn als Tilly, die in das<br />

Kriminalspiel natürlich nicht eingeweiht<br />

wurde, misstrauisch wird,<br />

kippt die Stimmung. Eines wird<br />

schnell klar: Die Leiche aus Wachskreide<br />

muss weg! Doch so einfach<br />

geht das nicht, denn schon klopft es<br />

an der Tür..<br />

RS-Gewinnspiel<br />

Die RUNDSCHAU Telfs verlost<br />

am Dienstag, dem 17. April, um 10<br />

Uhr für die Vorstellung am Freitag,<br />

dem 20. April, um 20 Uhr 3x2 Tickets.<br />

Einfach unter 05262 620 30 anrufen,<br />

durchkommen und mit etwas Glückgewinnen!<br />

Bei den zur damaligen Zeit sehr beliebten „Stubenspielen“ verlagerten sich die<br />

einzelnen Spielszenen von Bauernstube zu Bauernstube.<br />

Fotos: Archiv Sogeler<br />

11./12. April 2018<br />

In der Vergangenheit spielte der Theaterverein zumeist „Geistliche Schauspiele“,<br />

wie beispielsweise den Palmzug bei den Passionsspielen im Jahre 1910.<br />

RUNDSCHAU Seite 31

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!