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[Umrisse]<br />
Zeitschrift für Baukultur<br />
Nach dem Forum Baukultur das Thema Gesundheitszentren, Beispiele aus Leipzig, Linz, Schlangenbad, Aachen, Mainz,<br />
Heidelberg, Düsseldorf, Wuppertal, Echternach und den Beitrag »Moderner Brandschutz und effi ziente Versorgung«<br />
umfassend, zwei Besondere Brücken und »Faszination Brückenbau als Herausforderung« sowie Brandschutz und<br />
Licht, Leuchten, Gebäudeautomation als Special, die Rubrik Software und IT und …
Über<br />
unsere<br />
Brücken<br />
gelangen<br />
Sie<br />
bequemer<br />
ans Ziel.<br />
���<br />
Industriestraße 9, 36275 Kirchheim<br />
Tel.: 06625/88-0, Fax: 06625/88-111<br />
www.bickhardt-bau.de<br />
Seit über drei Jahrzehnten gestaltet die Bickhardt Bau Aktiengesellschaft die Welt<br />
von Morgen und schafft Bauwerke von hoher Qualität. Als ein führendes Unternehmen<br />
der deutschen Bauindustrie genießt sie bei ihren Auftraggebern volles Vertrauen<br />
und bei Partnern hohe Anerkennung. Die Bickhardt Bau AG bietet ihren Kunden<br />
ein komplexes Leistungsspektrum von der Planung bis zur Fertigstellung. Kreativität<br />
und innovative Entwicklungen sichern in allen Phasen der Leistungserstellung<br />
den Erfolg. Die zielgerichtete Führung des Unternehmens, Kompetenz und Erfahrung<br />
aller Mitarbeiter sowie eine leistungsstarke Auslegung des Maschinenparks<br />
ermöglichen die Realisierung auch größter Bauvorhaben.
[Umrisse]<br />
Funktion mit Atmosphäre<br />
»Heute sehen die Häuser vielerorts wie<br />
reisefertig drein. Obwohl sie schmucklos<br />
sind oder eben deshalb, drückt sich in<br />
ihnen Abschied aus. Im Innern sind sie hell<br />
und kahl wie Krankenzimmer, im Äußeren<br />
wirken sie wie Schachteln auf bewegbaren<br />
Stangen, aber auch wie Schiffe. Haben<br />
flaches Deck, Bullaugen, Fallreep, Reling,<br />
leuchten weiß und südlich, haben als<br />
Schiffe Lust, zu verschwinden.«<br />
Ohne einen bestimmten Grund, einen als<br />
dringend oder zwingend empfundenen<br />
Anlaß wird wohl niemand eine Arztpraxis<br />
oder eine Tagesklinik ansteuern, sich in<br />
die Nähe oder das Innere von Sanatorien,<br />
Rehabilitationseinrichtungen oder Krankenhäusern<br />
bewegen wollen, verheißen<br />
solche Besuche doch nur selten erquickliche<br />
Erlebnisse und kaum beglückende<br />
Begegnungen: Wer, außer manchen Hypochondern,<br />
absolviert auch schon gerne<br />
irgendwelche Vor- oder Nachsorgemaßnahmen,<br />
beginnt mit Begeisterung eine<br />
ambulante Therapie oder stationäre<br />
Behandlung, unterzieht sich gar voller<br />
Vergnügen einem, neudeutsch formuliert,<br />
Gesundheitscheck, dessen Verlauf nicht<br />
immer hoffnungsfroh zu klingen vermag?<br />
Der Wunsch nach einem anderen, einem<br />
schöneren Fahr- oder Reiseziel und insofern<br />
einer Umgebung mit wahrlich unbeschwerten<br />
Perspektiven, in der zudem das<br />
Essen besser schmeckt und die Sonne<br />
eher scheint, ist in den allermeisten Fällen<br />
also durchaus verständlich – und ergreift<br />
selbst jene, die lediglich kurz vorbeischauen,<br />
um einen Bekannten oder Verwandten<br />
ein klein bißchen aufzuheitern.<br />
Keinem festen Termin, ja nicht einmal<br />
einer medizinischen An- oder Verordnung<br />
folgend und deren Konsequenzen daher<br />
fürchten müssend, verspüren viele von<br />
ihnen dennoch ein leises Unbehagen, ein<br />
Gefühl der Unruhe, das sich bisweilen zu<br />
heftigen Fluchtphantasien auswächst, so<br />
daß sie sich bereits beim Eintreffen auf<br />
und später über eine Verabschiedung<br />
freuen, die ihren mehr oder minder schnell<br />
zu bewältigenden Ortswechsel einzuleiten<br />
hilft.<br />
Trotz der zahllosen Schreckensbilder, die<br />
ihnen offenkundig anhaften, verfügen<br />
diese Gebäude aber natürlich über diverse<br />
Charakteristika – und mitunter über Qualitäten,<br />
die über ihre reine »Daseinsberechtigung«<br />
hinausreichen, sie letztlich als<br />
in Gestalt und Funktion überzeugende<br />
Bauwerke ausweisen. Derartige Planungsresultate<br />
zeichnen sich per se durch<br />
Nachhaltigkeit aus, basieren in der Regel<br />
auf der partnerschaftlichen Zusammenarbeit<br />
verschiedener Fachdisziplinen und<br />
erfüllen damit höchste technische und<br />
ästhetische Ansprüche.<br />
Wie das aussehen kann oder sollte, verdeutlichen<br />
nun die [Umrisse] auf knapp<br />
100 Seiten, wobei es ihnen freilich an Beispielen<br />
ermangelt, wie sie Ernst Bloch in<br />
seinem fast 50 Jahre alten Buch »Prinzip<br />
Hoffnung« beschreibt. Und so finden sich<br />
hier statt atmosphärebefreiter »Schachteln<br />
auf bewegbaren Stangen« und Räumen<br />
»hell und kahl wie Krankenzimmer« ausschließlich<br />
Lösungen, die mit einer differenzierten<br />
Struktur und einem individuellen,<br />
stets ebenso angemessenen wie<br />
anregenden Farb- und Materialkonzept<br />
aufwarten.<br />
Michael Wiederspahn<br />
[ Editorial<br />
[3
Inhalt ]<br />
4]<br />
Editorial Funktion mit Atmosphäre 3<br />
Michael Wiederspahn<br />
Forum Baukultur 6<br />
Gesundheitszentren Umgebaut, ergänzt – und fertig? 10<br />
Dorit Richter, Iphigenie Traxler<br />
Konzentrationen in flexiblen Gebäudestrukturen 18<br />
Thomas Jansen, Volker Merker<br />
Medizinische Behandlung in einladender Atmosphäre 22<br />
Gerhard Eckl<br />
Moderner Brandschutz und effiziente Versorgung 26<br />
Petra Winkler<br />
Neue Perspektiven für das Arbeitsleben 32<br />
Christiane Leiska<br />
Leben und Lernen in lichten Raumeinheiten 36<br />
Michael Wiederspahn<br />
Ausgezeichnetes Angebot zur Erholung 40<br />
Ursula Witry<br />
Besondere Brücken Gekrümmte Pfeilerscheiben als Analogie 44<br />
Wolfgang Walochnik<br />
Eine erste Seilkonstruktion im Allgäu 49<br />
Gerhard Pahl<br />
[Umrisse]
[Umrisse]<br />
Aktuell Faszination Brückenbau als Herausforderung 54<br />
Angelika Beyreuther, Stefan Teufel<br />
Nachhaltigkeit im Bauwesen zertifizieren? 56<br />
Bettina Gehbauer-Schumacher<br />
Ein Weg zur Kunstkultur Europas 57<br />
Manfred Stollenwerk<br />
Special Brandschutz 58<br />
Licht, Leuchten, Gebäudeautomation 66<br />
Rubriken Immobilienmarkt 78<br />
Projekte und Konzepte 80<br />
Produkte und Verfahren 84<br />
Software und IT 88<br />
Nachrichten 92<br />
Termine 95<br />
Bücher 98<br />
Impressum 99<br />
[ Inhalt<br />
[5
Forum Baukultur ]<br />
6]<br />
Wirtshäuser mit Wert<br />
Im Dezember 2007 waren es noch Brücken<br />
und Brückenheilige, davor auch schon<br />
historische Bahnhöfe, Dorfkirchen und<br />
Brunnen: Der Bund Heimat und Umwelt<br />
möchte mit seiner jährlichen Wahl das Interesse<br />
an erhaltenswerten Elementen der<br />
Kulturlandschaft wecken.<br />
Für 2008 hat er nun Wirtshäuser als sogenannte<br />
Kulturdenkmale des Jahres bestimmt,<br />
denn: »Wo traf man sich in den<br />
vergangenen Jahrhunderten? Wo konnten<br />
sich politische Zirkel bilden? Wo lernte<br />
man vielleicht sogar seinen zukünftigen<br />
Lebenspartner kennen?« In Wirtshäusern,<br />
lautet seine Antwort, sei diesen doch als<br />
Ort der Begegnung einst eine zentrale<br />
Funktion zugekommen. So dienten sie auf<br />
dem Land mit ihren wöchentlichen Frühschoppen<br />
als Heiratsmärkte und Nachrichtenbörsen,<br />
während in der Stadt ihre politische<br />
Konnotation stärker in den Vordergrund<br />
rückte, sie zum Beispiel für die Bildung<br />
und die frühe Arbeiterbewegung<br />
gänzlich unverzichtbar waren.<br />
Hier wie dort hat sich ihre lokale Bedeutung<br />
aber stark gewandelt, bewirken ökonomische<br />
und gesellschaftliche Veränderungen,<br />
daß viele jener nicht selten gewachsenen<br />
Anlaufstationen sozialen Lebens,<br />
ehedem oft über zahllose Generationen<br />
in Familienbesitz, ideell wie reell verschwinden,<br />
einer Umnutzung oder dem<br />
Abriß anheim fallen. Und selbst wenn es<br />
den klassischen Typus des Wirtshauses<br />
nicht gibt, finden sich unter ihnen häufig<br />
denkmalgeschützte Gebäude mit zum Teil<br />
recht eigenwilliger, bisweilen über Jahrzehnte<br />
oder sogar Jahrhunderte ablesbarer<br />
Umbaugeschichte. Eine breite öffentliche<br />
Würdigung ihres Ranges hält der<br />
Bund Heimat und Umwelt daher für dringend<br />
geboten.<br />
Detaillierte Auskünfte erteilt www.bhu.de.<br />
R. R.<br />
Stadtdenker für Flensburg<br />
Bereits zum vierten Mal hat im Dezember<br />
2007 der Flensburger Baukultur e.V. sein<br />
Stadtdenker-Projekt realisiert, mit dem er<br />
den Dialog über räumliche Bestände und<br />
gesellschaftliche Belange durch den unbefangenen<br />
Blick von außen fördern will.<br />
Und so wurde nun zum Jahresausklang<br />
Udo Wachtveitl eingeladen, für eine<br />
Woche in Flensburg zu wohnen und sich<br />
zu selbstgewählten Themen mit dem dortigen<br />
Stadt- und Landschaftsbild auseinanderzusetzen.<br />
Qualifiziert für eine solche<br />
Form des Spurenlesens hatte sich der vor<br />
allem als Münchner Tatort-Kommissar bekannte<br />
Schauspieler, Regisseur und Drehbuchautor<br />
wohl durch seine Kolumne<br />
»Wachtveitls Ermittlungen« in der Zeitschrift<br />
Baumeister, in der er regelmäßig<br />
das aktuelle Architekturgeschehen zu<br />
kommentieren versucht.<br />
Nach einer fünftägigen Erkundungstour<br />
faßte der in diesen Tagen nur mit einem<br />
Faltplan »bewaffnete« und durch die<br />
Straßen schlendernde statt kutschierende<br />
Wachtveitl seine Beobachtungen zu einem<br />
Bericht zusammen: Überwiegend positive<br />
Erlebnisse habe er gehabt und viel Freundlichkeit<br />
erfahren. Er wies aber zugleich<br />
darauf hin, daß es ihm in Städten inzwischen<br />
generell zu hell und zu laut sei und<br />
empfahl Flensburg deshalb, Vorreiter zu<br />
sein beim sparsamen Umgang mit der<br />
Außenbeleuchtung; eventuell könnte man<br />
sie sogar für eine Woche ganz ausschalten<br />
und dadurch mehr Ruhe auf Wegen<br />
und Plätzen einkehren lassen.<br />
Hier sollte die Bauverwaltung doch eher<br />
eigene, professionelle Ermittlungen anund<br />
auch ein Täterprofil erstellen, bevor<br />
sie sich einer derartigen Vermutung anschließt.<br />
Wer im nächsten Jahr der fünfte<br />
und vorerst letzte Stadtdenker sein wird,<br />
möchte der Verein noch nicht verraten.<br />
Gesetzeskonforme Nachforschungen sind<br />
unter www.flensburger-stadtdenker.de<br />
sicherlich erwünscht und erlaubt.<br />
R. S.<br />
Belehrung in Blau<br />
Wie kein anderes Bundesland ist Nordrhein-Westfalen<br />
geprägt durch seine zahlreichen<br />
Arbeitersiedlungen, die im Zuge<br />
der Industrialisierung rund um Bergwerke<br />
und Hochöfen entstanden. Als kollektive<br />
Wohnformen historische Zeugnisse einer<br />
im rasanten Wandel befindlichen Region<br />
werden sie dennoch immer häufiger in Einzeleigentum<br />
umgewandelt, so daß ihre<br />
einheitliche, einst bewußt komponierte<br />
Anmutung zu zerfallen droht – dank Haustüren,<br />
Briefkästen, Fenstern, Zäunen und<br />
sonstigen »Elementen« aus dem Baumarktrepertoire.<br />
Neben einem Schaden an<br />
ihrem Erscheinungs- wie dem Stadtbild<br />
generell verursachen solche Individualisierungsbestrebungen<br />
natürlich auch<br />
einen von den Besitzern oft kaum bedachten<br />
Wertverlust der Immobilien. Hier hat<br />
man nun von halboffizieller Seite doppelten<br />
Handlungsbedarf konstatiert und im<br />
Rahmen der »Blauen Reihe«, einem sicherlich<br />
nicht ganz glücklich gewählten<br />
Titel, ein Handbuch angefertigt, das den<br />
baugeschichtlichen Rang jener Häuser<br />
verdeutlicht und zugleich aufzeigt, wie sie<br />
sich zeitgenössischen Wohnansprüchen<br />
anpassen lassen.<br />
Obwohl sich die vom Europäischen Haus<br />
der Stadtkultur e.V. herausgegebene Publikation<br />
primär an Nutzer und Eigentümer<br />
richtet, darf sie auf den Schreib- bzw. Zeichentischen<br />
mancher Planer fast ebensowenig<br />
fehlen: Hinweise zu Fördermitteln,<br />
vor allem aber Negativbeispiele und gelungene<br />
Sanierungen in Wort und Photo umfassend,<br />
vermag sie gerade ihnen zu vermitteln,<br />
worauf es technisch und ästhetisch<br />
ankommt, damit der Charme der ursprünglich<br />
ambitioniert gestalteten Ensembles<br />
erhalten bleibt. Und das Beste dabei:<br />
Bis zu fünf Exemplare von »Historische<br />
Siedlungen in Nordrhein-Westfalen« sind<br />
kostenfrei.<br />
Die genaue Bestelladresse und eine Liste<br />
der gesamten Schriftenreihe »liefert«<br />
www.stadtbaukultur.nrw.de.<br />
S. L.<br />
[Umrisse]
[Umrisse]<br />
Ingenieurinnen als Perspektive<br />
Alarmierende Nachricht von den Eidgenossen:<br />
Die hochgeschätzten Schweizer<br />
Ingenieure sind vom Aussterben bedroht!<br />
Da sich jenseits der Berge offenbar ein<br />
Fachkräftemangel im Ingenieurwesen abzuzeichnen<br />
beginnt, will man(n) nun dezidiert<br />
junge Frauen für diesen schönen<br />
Beruf begeistern. Und so haben sich die<br />
HSR Hochschule für Technik Rapperswil,<br />
die NTB Interstaatliche Hochschule für<br />
Technik Buchs, die HTW Hochschule für<br />
Technik und Wirtschaft Chur und die FHS<br />
St. Gallen, Hochschule für Angewandte<br />
Wissenschaften zur Fachhochschule Ostschweiz<br />
verbunden und eine Charmeoffensive<br />
gestartet, um gezielt Studentinnen anzuwerben.<br />
Schon im August wird mit<br />
einem begleitenden Praxisjahr, gefördert<br />
vom Bundesamt für Berufsbildung und<br />
Technologie, Schulabsolventinnen ein erster<br />
Einblick in das Tätigkeitsbild der Ingenieure<br />
vermittelt, wobei Praktika in Firmen<br />
und Büros für eine differenzierte Wahrnehmung<br />
der Aufgaben und Verantwortlichkeiten<br />
sorgen und im Anschluß, so die<br />
Hoffnung, zu einem »Dipl.-Ing.«-Studium<br />
motivieren sollen. Daß alle Interessentinnen<br />
bei der Suche nach geeigneten Praktikumsplätzen<br />
unterstützt und zudem über<br />
das gesamte Jahr hinweg betreut werden,<br />
gehört daher ebenso zur »Perspektive Ingenieurin«.<br />
Wer auswandern, also die Alpen überqueren<br />
oder in hiesigen Breitengraden einfach<br />
nur ein ähnliches Projekt initiieren möchte,<br />
stößt unter www.praxisjahr.ch auf durchaus<br />
hilfreiche Anregungen.<br />
S. L.<br />
Baukultur par excellence<br />
Den europäischen Preis für Architektur<br />
und Ingenieurleistungen, den die db deutsche<br />
bauzeitung und der BDB Bund Deutscher<br />
Baumeister, Architekten und Ingenieure<br />
seit 1994 ausschreiben, darf in diesem<br />
Jahr eine internationale Planungsgemeinschaft<br />
entgegennehmen: Für das<br />
Mahnmal 11. März am Atocha-Bahnhof in<br />
Madrid erhalten Schlaich Bergermann und<br />
Partner, Stuttgart, und FAM Arquitectura y<br />
Urbanismo SLP, Madrid, den Balthasar-<br />
Neumann-Preis 2008.<br />
In seiner Vielschichtigkeit auf inhaltlicher<br />
wie konstruktiver Ebene überzeugend, sei<br />
durch den Entwurf ein sehr präsenter Ort<br />
kollektiven Erinnerns geschaffen worden,<br />
der gleichzeitig wie dematerialisiert wirke,<br />
so die Jury in ihrer Begründung. Die konsequente<br />
Materialwahl – Glasblöcke, für<br />
die eine innovative Klebeverbindung entwickelt<br />
wurde, und ETFE-Folie – sorge<br />
dabei für einen bei Tag fast sakral anmutenden<br />
Raum des Gedenkens, der nachts<br />
zu einem Signet im Stadtbild werde.<br />
Insgesamt 106 Einreichungen aus<br />
Deutschland, der Schweiz, Österreich,<br />
Spanien sowie aus Belgien, den Niederlanden,<br />
Großbritannien, Lettland und Polen<br />
lagen der Jury zur Beurteilung vor, die sich<br />
zudem für fünf Anerkennungen zu entscheiden<br />
wußte; sie gingen an das Letzigrund-Stadion<br />
in Zürich, das Gemeindezentrum<br />
Ludesch, das Dokumentationshaus<br />
Hinzert, eine Straßenbahnhaltestelle<br />
in Alicante und das Weingut Gantenbein in<br />
Fläsch.<br />
Mit dem seit nunmehr 14 Jahren ausgelobten<br />
Balthasar-Neumann-Preis wird die beispielhafte,<br />
innovative und über technisch<br />
etablierte Standards hinausgehende Zusammenarbeit<br />
verschiedener Disziplinen<br />
an einem bemerkenswerten Bauwerk ausgezeichnet.<br />
Mit 10.000 Euro dotiert, wird er<br />
am 6. Juni in der Würzburger Residenz<br />
verliehen.<br />
Nähere Angaben finden sich unter<br />
www.db.bauzeitung.de.<br />
S. T.<br />
Theater am Straßenrand<br />
Die deutsche Alpenstraße ist 450 km lang<br />
und 75 Jahre alt, führt von Lindau am Bodensee<br />
kurvenreich nach Berchtesgaden<br />
am Königssee und damit »zu« 25 Burgen,<br />
Klöstern und Schlössern sowie 20 Seen.<br />
Die deutsche Märchenstraße wiederum<br />
geleitet einen mit ihren rund 600 km zwischen<br />
Bremen und Hanau von Rotkäppchens<br />
Wald bis hinter die sieben Berge,<br />
also zu mehr als 70 Städten, Gemeinden<br />
und Landkreisen, die mit dem Leben der<br />
Brüder Grimm in Verbindung stehen. Die<br />
deutsche Alleenstraße ist mit ihren 2.500<br />
km hingegen der definitiv längste dieser<br />
Touristenpfade, erstreckt sie sich doch<br />
von Kap Arkona auf der Insel Rügen bis<br />
zur Insel Reichenau im Bodensee, geht<br />
dabei über Mecklenburg-Vorpommern,<br />
Brandenburg und Sachsen-Anhalt durch<br />
Hessen bis nach Koblenz und dann nach<br />
Karlsruhe, wo die die letzte Etappe durch<br />
den Schwarzwald beginnt. Daneben gibt<br />
es noch die Straße der Romanik, die niedersächsische<br />
Milchstraße, die deutsche<br />
Motorradstraße, die Burgenstraße – und<br />
seit November 2007 nun auch eine der historischen<br />
Theater.<br />
Als neuer Kulturreiseweg und erster Meilenstein<br />
einer geplanten »Europastraße<br />
Historische Theater« verknüpft sie zunächst<br />
zwölf solcher Orte von Putbus auf<br />
der Insel Rügen, einem der eindrucksvollsten<br />
Beispiele des norddeutschen Klassizismus,<br />
über Neubrandenburg, Potsdam-<br />
Sanssouci, Großkochberg, Gotha, Meiningen,<br />
Bayreuth, Ludwigsburg, Schwetzingen<br />
und Hanau bis nach Koblenz, wobei<br />
das von Goethe für seine Weimarer Hoftruppe<br />
entworfene und nach ihm benannte<br />
Gebäude in Bad Lauchstädt natürlich<br />
ebenfalls Berücksichtigung findet: Gerade<br />
die Residenztheater der Regionen, überwiegend<br />
aus dem 18. und 19. Jahrhundert<br />
stammend, veranschaulichen die kulturelle<br />
Vielfalt der ehemaligen deutschen Kleinstaaten.<br />
[ Forum Baukultur<br />
[7
Forum Baukultur ]<br />
8]<br />
In den kommenden zwei Jahren werden<br />
abschnittsweise fünf Routen in Skandinavien,<br />
Tschechien, Österreich, Italien, Benelux<br />
und Großbritannien entwickelt, erweitert<br />
und an den deutschen Vorläufer angeschlossen,<br />
um nach Aussage von Perspektiv,<br />
der Gesellschaft der historischen Theater<br />
Europas e.V. einen Überblick vom 16.<br />
bis ins 19. Jahrhundert zu ermöglichen;<br />
überprüfen läßt sich das am besten unter<br />
www.perspectiv-online.org.<br />
R. S.<br />
Stadtkrone zum Feiern<br />
Als Wahrzeichen Darmstadts, Inkunabel<br />
der Architekturgeschichte und steinerne<br />
Krönung der Künstlerkolonie gelten das<br />
Ausstellungsgebäude und der Hochzeitsturm<br />
von Josef Maria Olbrich, die 2008<br />
ihren 100. Jahrestag feiern: Anlaß für ein<br />
eindrucksvolles Jubiläumsprogramm der<br />
Mathildenhöhe, dessen erklärtes Ziel es<br />
ist, das Nachdenken zu fördern und über<br />
die Rolle der Architektur als essenziellen<br />
Lebensraum des Menschen zu reflektieren.<br />
Neben einem internationalen Symposium<br />
zu Leben und Werk Olbrichs am<br />
11. und 12. Juli dürfen hier aber auch die<br />
Gegenwartskünste zu ihrem Recht kommen,<br />
was bedeutet, daß insgesamt sieben<br />
große Veranstaltungen stattfinden sollen.<br />
Die genauen Themen und Termine sind<br />
unter www.mathildenhoehe.eu abrufbar.<br />
R. R.<br />
Großrechner ohne Emissionen<br />
Kaum ein Bauteil in großen Büro- und<br />
Gewerbegebäuden erscheint diskreter als<br />
das Rechenzentrum – wohl aus Sicherheitsüberlegungen<br />
wie aufgrund geringer<br />
gestalterischer Relevanz, denn mehr als<br />
ein abgeschiedener Raum mit hoher Tragfähigkeit<br />
und reichlich Kabelschächten ist<br />
ja kaum erforderlich. Oder doch? Einer der<br />
führenden deutschen Anbieter von Planungsleistungen<br />
für Rechenzentren, die<br />
Schnabel AG, konnte die Data Dynamics<br />
London dafür gewinnen, die letztjährige<br />
Fachkonferenz in Frankfurt am Main mit<br />
der Auslobung eines »Nachwuchspreises<br />
für nachhaltige Technik und Architektur in<br />
Rechenzentren«, kurz Node, zu verbinden,<br />
mitgetragen von weiteren Partnerunternehmen.<br />
Hintergrund der Initiative ist der<br />
wachsende Energiebedarf in konventionellen<br />
Rechenzentren, der aus den stetig steigenden<br />
Anforderungen an die Serverkapazitäten<br />
und damit immer höheren Kühl- und<br />
Klimatisierungslasten resultiert. Mit einem<br />
Preisgeld von insgesamt 18.000 Euro ausgestattet,<br />
richtete sich die Ausschreibung<br />
an Studierende sowie Absolventen von<br />
Technischen Universitäten und Fachhochschulen<br />
in Deutschland, wobei Innovationsgrad<br />
und Einmaligkeit ebenso wie<br />
Realisierbarkeit und Wirtschaftlichkeit<br />
wesentliche Beurteilungskriterien darstellten.<br />
Den ersten Preis erhielt Enno Wagner,<br />
Technische Universität Darmstadt, für<br />
seine »Konzeptskizze eines solarbasierten<br />
Energiesystems für Hochleistungsrechenzentren«,<br />
ausgehend von einem Bewertungsschema,<br />
das verschiedene Energiesysteme<br />
einschließlich architektonisch<br />
relevanter Aspekte vergleichbar macht.<br />
Auch der dritte Preis ging nach Darmstadt,<br />
und zwar an Frank Wondra für ein »Mehrphasiges<br />
Kreisprozeßmodell zur Kühlung<br />
von Servern in Rechenzentren« durch Einsatz<br />
nicht leitfähiger Flüssigspeicher;<br />
beide Arbeiten wurden von Peter Stephan,<br />
Lehrstuhl für Technische Thermodynamik,<br />
betreut. Den zweiten Preis verlieh man der<br />
Spanierin Eva Bernal-Serra für die Anwendung<br />
ihrer Untersuchung über die Wirkungsweise<br />
von mit Photovoltaik beschichteten<br />
Jalousien, die an der Technischen<br />
Universität München, Lehrstuhl für<br />
Thermodynamische Systeme, entstanden<br />
war.<br />
Green I-Tower<br />
© Hans Günther Coppenrath<br />
Ein neues Fenster für bauliche Konzepte<br />
eröffnete indessen der Sonderpreis »Visionäre<br />
Rechenzentrums-Architektur«. Hans<br />
Günther Coppenrath, Architekt aus Köln,<br />
entwarf den »green i-tower – Ein solarbasiertes<br />
Nullemissionsrechenzentrum«.<br />
Dem aktuellen Trend zu »grünen« Turmhäusern<br />
folgend, stapelt er die Serverräume,<br />
statt sie in den Keller zu verbannen,<br />
in einem gesonderten Trakt in die<br />
Höhe und gewinnt derart die Möglichkeit,<br />
ein System bekannter thermodynamischer<br />
Komponenten intelligent zu verknüpfen –<br />
beginnend mit Erdsonden und Kaltwasserspeichern<br />
zur Konditionierung der Luft und<br />
Kühlung der Räume, sich fortsetzend in<br />
einer Fassade, in die in Form einer Doppelhelix<br />
den runden Turm umlaufende Abluftkanäle<br />
integriert sind und dort so geführt<br />
werden, daß sie die auftretenden solaren<br />
Winde nach oben ableiten, und gipfelnd<br />
schließlich in Hochtemperaturkollektoren,<br />
die einen darüber angeordneten Latentspeicher<br />
mit Salzhydratlösung als Kompensator<br />
für Nachtzeiten speisen. Das<br />
Dach bekrönt zudem ein Abluftventilator,<br />
der die Thermik unterstützt, wenn die solaren<br />
Einträge nicht ausreichen, und dessen<br />
Antrieb bei Wind und Wetter ein Darreius-<br />
Rotor liefert, während bei extremen Wetterlagen<br />
ohne Sonne und Wind ein CO2 freies Blockheizkraftwerk den Betrieb<br />
sichert. Ein solcher »green i-tower« könnte<br />
für Großrechner in südlichen Klimazonen<br />
durchaus eine Option darstellen, nachzulesen<br />
unter www.nodepreis.de.<br />
G. E.<br />
[Umrisse]
[Umrisse]<br />
Städtebau auf Island<br />
»Warum es den Finanzwikingern auf Island zu eng<br />
wird« fragte und beantworte Ende November 2007<br />
die Neue Züricher Zeitung in ihrem Wirtschaftsteil,<br />
indem sie dem Boom nachspürte, der Island, vor<br />
wenigen Dekaden noch eher als ein europäisches<br />
»Dritte-Welt-Land« geltend, gerade einen enormen<br />
wirtschaftlichen Aufschwung beschert: Fast unbemerkt<br />
vom Rest des europäischen Festlandes hat<br />
sich die Insel in den letzen 25 Jahren komplett reformiert<br />
und saniert – und macht jetzt sogar auf<br />
den internationalen Finanzmärkten als Großinvestor<br />
Furore.<br />
Im Zuge dieses Booms folgen nun seit einiger Zeit<br />
bedeutende infrastrukturelle Projekte, wie der<br />
kürzlich ausgelobte städtebauliche Ideenwettbewerb<br />
zur Neugestaltung des Flughafenareals von<br />
Reykjavik zeigt. Direkt am Wasser gelegen, soll<br />
das Gebiet zu einem zentralen Quartier mit »Bausteinen«<br />
aus Handel und Wirtschaft, kulturellen<br />
Einrichtungen, der Universität sowie Wohneinheiten<br />
entwickelt werden, um die von den Initiatoren<br />
geforderte lebendige Mischung für eine europäische<br />
Stadt des 21. Jahrhunderts zu gewährleisten.<br />
Der weltweit ausgeschriebene zweistufige Wettbewerb<br />
wurde Ende November entschieden, bereits<br />
im Sommer 2007 hatte die Jury aus 137 Einsendungen<br />
aber für die zweite Phase 16 Teilnehmer<br />
ausgewählt, die mit einer vertieften Bearbeitung<br />
beauftragt wurden; darunter waren neben<br />
britischen, niederländischen und französischen<br />
Beiträgen auch Konzepte aus Australien, Italien,<br />
Spanien, den USA und Kanada. Und aus deren<br />
Kreis wurden schließlich drei gleichberechtigte,<br />
mit jeweils 60.000 Euro dotierte Preise ermittelt<br />
und der Stadt zur Realisierung vorgeschlagen. Sie<br />
gingen an das schottische Team Graeme Massie,<br />
Stuart Dickson, Alan Keane, Tim Ingleby, Edinburgh,<br />
das niederländischen Büro Johanna Irander,<br />
Nuno Gonçalves Fontarra, Den Haag, sowie<br />
an die französischen Planer Jean-Pierre Pranlas-<br />
Descours, Christine Dalnoky, Ove Arup, Paris.<br />
Für Island, das mit einer Fülle an natürlichen Energien<br />
ausgestattet ist und dessen bislang ertragreichstes<br />
Kapital in seiner Landschaft gesehen<br />
wurde, zeichnen sich jedoch schon heute erste<br />
Gefahren einer Zersiedelung ab, weshalb die<br />
Regierung solche Vorhaben gezielt auf das nahe<br />
Umfeld der Hauptstadt beschränken will.<br />
Weitere Informationen und eine Zusammenstellung<br />
der prämierten Projekte sind unter<br />
www.vatnsmyri.is anzutreffen.<br />
S. T.<br />
Internationale Fachmesse für Architektur und Technik<br />
Die Symbiose von<br />
Ästhetik und Technik<br />
Wo Form und Funktion in Einklang stehen, heißt die<br />
Perspektive Zukunft – auf der Light+Building 2008!<br />
In einem weltweit einzigartigen und innovativen<br />
Ver bund von Licht, Elektrotechnik sowie Haus- und<br />
Ge bäude automation wird das interdisziplinäre Arbeiten<br />
von Architekten, Planern, Designern und Ingenieuren<br />
zur Selbst verständlichkeit. Sehen und er leben Sie<br />
zukunftsfähige Produkte und Technologien, die die<br />
Ansprüche an Energieeffizienz und Design gleichermaßen<br />
erfüllen.<br />
Frankfurt am Main, 6. – 11.4. 2008<br />
www.light-building.messefrankfurt.com
10]<br />
»Gesundheitsboulevard« in Leipzig<br />
© woerner und partner<br />
Einleitung<br />
Häuser werden im Laufe ihres Lebens mit<br />
einer Reihe von zeitgeistigen und funktionalen<br />
Veränderungen konfrontiert, und<br />
neue Anforderungen und Nutzungen ziehen<br />
oft erhebliche bauliche Umgestaltungen<br />
nach sich. Einen Spitzenplatz in bezug<br />
auf Sanierungs-, Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen<br />
besetzen dabei die<br />
technisch hochinstallierten Krankenhäuser,<br />
denn sie sind nicht nur den obengenannten<br />
Entwicklungen, sondern auch<br />
immer neuen politischen Rahmenbedingungen<br />
unterworfen.<br />
»Es sind bauliche Strukturen zu schaffen,<br />
die an künftige Veränderungen anpassbar<br />
sind.« – So oder ähnlich lautet heute eine<br />
der häufigsten Formulierungen in den<br />
öffentlichen Ausschreibungstexten für<br />
Gebäude des Gesundheitswesens. Erfahrene<br />
Krankenhausarchitekten wissen, wie<br />
realitätsnah und berechtigt der hier zitierte<br />
Anspruch ist. Was aber führt eigentlich<br />
dazu, daß eine Krankenhausanlage baulich<br />
nie vollendet sein wird?<br />
Umgebaut, ergänzt – und fertig?!<br />
Vier Krankenhausprojekte als (Gegen-)Beispiele<br />
Allein schon die Tatsache, daß die gesamte<br />
Haustechnik einer Klinik nach 15–20<br />
Jahren eine Ertüchtigung durchlaufen muß<br />
und die medizintechnische Ausstattung<br />
bereits nach 5–10 Jahren überholt ist, zeigt<br />
den permanenten Veränderungsprozeß<br />
von Krankenhäusern. Außerdem verursachen<br />
die wechselnden Vorgaben aus Forschung<br />
und Politik grundlegende, nicht<br />
selten gewaltige Umstrukturierungen. Ein<br />
Beispiel dafür ist die aus der Gesundheitsreform<br />
resultierende drastische Klinikbettenreduzierung<br />
der letzten Jahre.<br />
Der Wettbewerb auf dem »Gesundheitsmarkt«<br />
zwingt die Krankenhausträger<br />
zudem mehr denn je zu einem wirtschaftlichen<br />
und interdisziplinären Arbeiten, zu<br />
einer intensiven Vernetzung ihrer Ressourcen<br />
– und damit früher oder später ebenso<br />
zur baulichen Neustrukturierung ihrer<br />
darauf nicht ausreichend eingerichteten<br />
Häuser. Konservative Schätzungen gehen<br />
derzeit von einem bundesweiten Investitionsstau<br />
von über 20 Milliarden Euro aus.<br />
Universitätsklinikum Leipzig<br />
© woerner und partner<br />
Leipzig: Tradition und Innovation<br />
Stolz wirbt das inzwischen fertiggestellte<br />
Zentrum für Frauen- und Kindermedizin<br />
des Universitätsklinikums Leipzig so um<br />
seine Patienten – und eine verhältnismäßig<br />
kleine Umbaumaßnahme innerhalb<br />
des gesamten, umfangreichen Neuprojektierungsvorhabens<br />
bot die Grundlage dazu.<br />
Aber zur Vorgeschichte: In einem städtebaulich<br />
begrenzten Umfeld zwischen<br />
mehrgeschossigen Wohnhäusern und Forschungseinrichtungen,<br />
wenige Gehminuten<br />
von der Leipziger Innenstadt entfernt,<br />
galt es, ein fast komplettes Universitätsklinikum<br />
neu zu errichten. Hier sollten das<br />
Zentrum für Frauen- und Kindermedizin,<br />
das Zentrum für Konservative Medizin und<br />
ein weiteres Verwaltungs- und Funktionsgebäude<br />
entstehen. Die Konzentration am<br />
gemeinsamen Standort auf der Liebigstraße<br />
war eine wegweisende Entscheidung<br />
des Klinikvorstands – und die Voraussetzung<br />
für einen effizienten Betrieb<br />
mit optimaler Vernetzung und kurzen<br />
Wegen; sämtliche Außenstellen im Stadtgebiet<br />
wurden damit aufgelöst.<br />
Für diese Baumaßnahme mit dem gewaltigen<br />
Umfang von 41.000 m 2 Nutzfläche<br />
mußten die vorhandenen Gebäude weichen,<br />
einzig und allein das wenige Monate<br />
zuvor eingeweihte Operative Zentrum blieb<br />
unangetastet. Sogar die »Alte Chirurgie«<br />
stand zur Disposition, obwohl die Denkmalschutzbehörde<br />
den Erhalt des architektur-<br />
und krankenhausgeschichtlich sehr<br />
[Umrisse]
[Umrisse]<br />
bedeutenden Teils des alten Klinikums<br />
gern gesehen hätte. Aufgrund der Priorität<br />
eines funktionierenden Neubaus konnte<br />
ein solches Anliegen in der Wettbewerbsauslobung<br />
allerdings nur als Wunsch formuliert<br />
werden.<br />
Neben der Herausforderung einer funktional<br />
sinnvollen Planung von nahezu 2.000<br />
Klinikräumen umfaßte die Ausschreibung<br />
»ganz nebenbei« auch einen hochinteressanten<br />
städtebaulichen Auftrag: Die Liebigstraße,<br />
ein vormals unscheinbarer und<br />
unstrukturierter Verkehrsweg in der Leipziger<br />
Innenstadt, sollte zum bislang fehlenden<br />
Campus des Universitätsklinikums<br />
»Alte Chirurgie« in Leipzig<br />
© woerner und partner<br />
umgestaltet werden. Daraufhin entwikkelte<br />
das Architekturbüro woerner und<br />
partner den Straßenraum zum sogenannten<br />
Gesundheitsboulevard, der verkehrsberuhigten,<br />
fußgängerfreundlichen Haupterschließungszone<br />
für das gesamte Klinikum<br />
mit vielfältigen Aufenthaltsqualitäten.<br />
Zentrum für Frauen- und Kindermedizin, Leipzig<br />
© woerner und partner<br />
Die »Alte Chirurgie« ließ sich in das<br />
städtebauliche Konzept für die Klinikanlage<br />
integrieren, sie bildet heute den eindrucksvollen<br />
Eingang des Zentrums für<br />
Frauen- und Kindermedizin und beherbergt<br />
außerdem Seminarräume, die Elternunterkünfte<br />
der Kinderklinik und die psychiatrische<br />
Tagesklinik.<br />
Daß dieser Vorschlag im Architektenwettbewerb<br />
erfolgreich war, ist wohl, neben<br />
der Ausformulierung von wirtschaftlich<br />
und funktional sinnvoll strukturierten<br />
Gebäuden und der bestimmenden Idee des<br />
»Gesundheitsboulevards«, nicht zuletzt<br />
dem emotionalen Bonus zu verdanken, den<br />
der Erhalt der »Alten Chirurgie« in den Entwurf<br />
eingebracht hatte. Denn neben einer<br />
hohen Funktionalität, einer bestmöglichen<br />
medizinischen Versorgung, der komfortablen<br />
Unterbringung der Patienten und<br />
einer angenehmen Arbeitsatmosphäre ist<br />
unbestritten auch die Schärfung des eigenen<br />
Profils ein wesentlicher Aspekt für die<br />
Außenwirkung des Klinikums. Die unverwechselbare,<br />
ausdrucksstarke Adresse<br />
wird also gerade durch den Kontrast zwischen<br />
der historischen Fassade und den<br />
neuen Gebäuden betont.<br />
Zur besonderen Ausstrahlung des Zentrums<br />
für Frauen- und Kindermedizin trägt<br />
aber nicht nur der einprägsame Zugang,<br />
sondern ebenso der Empfang in einer zentralen,<br />
dreigeschossigen Halle im Herzen<br />
des Neubaus bei. Hier begrüßt die Riesenechse<br />
»Lurchi« die kleinen und großen<br />
Patienten – als Seelentröster, Maskottchen<br />
und Spielplatz zugleich. Dieser Ort<br />
der Begegnung und Entspannung mit einladenden<br />
Wartebereichen und einem Café<br />
Alt und neu in Leipzig<br />
© woerner und partner<br />
[11
12]<br />
wird zudem für hausinterne Veranstaltungen,<br />
Feste und Seminare genutzt und<br />
inspiriert mit seinen räumlichen Möglichkeiten<br />
die Klinikleitung zu vielfältigen<br />
Ideen, zum Beispiel der Etablierung von<br />
öffentlichen Vorträgen oder Lesungen. Der<br />
sogenannte Plafond, der als überdimensionales<br />
Leuchtobjekt mitten in der Halle<br />
schwebt, kann dann ohne Aufwand<br />
umfunktioniert werden und als Projektionsfläche<br />
für Bilder oder Filmvorführungen<br />
dienen. Neben all jenen Aufenthaltsqualitäten<br />
hat die Halle aber die Funktion der<br />
Haupterschließung für den gesamten Komplex:<br />
Sie trennt und verbindet Kinder- und<br />
Frauenklinik gleichermaßen und erleichtert<br />
durch ihre zentrale Lage und die klare<br />
Struktur den Patienten und Besuchern die<br />
Orientierung im Haus.<br />
Mit dem Zentrum für Frauen- und Kindermedizin<br />
wurde im August 2007 der erste<br />
Bauabschnitt des neuen städtebaulichen<br />
Ensembles seiner Nutzung übergeben. Das<br />
Zentrum für Konservative Medizin und<br />
auch der »Gesundheitsboulevard« folgen<br />
Ende des Jahres 2008.<br />
Neues Ensemble in Leipzig<br />
© woerner und partner<br />
Zentrale Halle mit Plafond, Leipzig<br />
© woerner und partner<br />
Bauherr:<br />
Universitätsklinikum Leipzig AöR<br />
Architekten:<br />
woerner und partner<br />
architekten gbr,<br />
Dresden<br />
Tragwerksplanung:<br />
Arbeitsgemeinschaft<br />
Erfurth + Matthes + ICL,<br />
Leipzig<br />
Haustechnik:<br />
Planungsgruppe M+M AG,<br />
Dresden<br />
Medizin- und Labortechnik:<br />
woerner und partner<br />
planungsgesellschaft mbh,<br />
Frankfurt am Main<br />
IMV Aachen<br />
Brandschutz:<br />
HHP Braunschweig<br />
Beratende Ingenieure GmbH,<br />
Braunschweig<br />
Bauphysik:<br />
ITA Weimar<br />
Freianlagen:<br />
woerner und partner<br />
architekten gbr,<br />
Dresden<br />
Ulrich Krüger<br />
Landschaftsarchitektur,<br />
Dresden<br />
[Umrisse]
[Umrisse]<br />
Linz: Vitalisierung einer Klinik<br />
Um die anstehenden, sehr unterschiedlichen<br />
Bauaufgaben für das Allgemeine<br />
öffentliche Krankenhaus der Elisabethinnen<br />
in Linz, Österreich, zu lösen, wurde<br />
2004 ein europaweiter Architektenwettbewerb<br />
ausgelobt. Der mit dem ersten Preis<br />
ausgezeichnete Entwurf von woerner und<br />
partner wird nun seit dem Frühjahr 2007 in<br />
vier voneinander mehr oder weniger unabhängigen<br />
Abschnitten umgesetzt.<br />
Eine dieser Maßnahmen ist die Sanierung<br />
eines Bettenhauses. Um zeitgemäße Pflegestationen<br />
mit einer sinnvollen Größe und<br />
komfortablen Patientenzimmern anzubieten,<br />
wird das Gebäude grundlegend umgebaut<br />
– und zwar etagenweise, während<br />
des laufenden Klinikbetriebs. Neben einer<br />
überzeugenden Gesamtplanung entwickelten<br />
die Architekten hier mit den Ingenieuren<br />
ein schlüssiges Konzept zur Tragwerksertüchtigung<br />
in Gestalt eines autarken<br />
Systems, das die Konstruktion des<br />
Zehngeschossers nicht zusätzlich belastet.<br />
Bis auf das reine Betonskelett blieb infolgedessen<br />
nicht viel von der vorhandenen<br />
Substanz übrig, das heißt, sein gesamtes<br />
»Innenleben« wurde einschließlich der<br />
Technik vollständig zurückgebaut und<br />
durch neue Strukturen ersetzt. Im Zuge der<br />
Realisierungsphase mußten darüber hinaus<br />
oft ad hoc unvorhergesehene Fragestellungen<br />
beantwortet werden, auch eine<br />
im Vorfeld nicht so umfangreich eingeschätzte<br />
Brandschutzsanierung, denn das<br />
Bettenhaus war während der vergangenen<br />
Jahrzehnte mehrmals erweitert und aufgestockt<br />
worden. Nach außen werden die<br />
Rekonstruktion und Verjüngungskur des<br />
Hauses quasi über ein Facelifting, eine<br />
neue, transparente Glasfassade, dokumentiert,<br />
wobei Horizontallamellen aus Aluminium<br />
und Verglasungen mit optimierten<br />
Wärmedurchgangswerten eine sommerliche<br />
Überhitzung der Innenräume verhindern.<br />
Die Patientenzimmer gewinnen<br />
durch diese vorgehängte Pfosten-Riegel-<br />
Konstruktion an Tiefe, vor allem aber an<br />
Großzügigkeit und Aufenthaltsqualität.<br />
Künftig wird man von ihnen aus einen einmaligen<br />
Ausblick über die Stadt Linz<br />
genießen.<br />
Umgebautes Bettenhaus, Linz<br />
© woerner und partner<br />
Die zweite Teilaufgabe lautete »Funktionale<br />
und bauliche Neuordnung der zentralen<br />
Speisenversorgung« – freilich unter<br />
Sicherstellung der Essenversorgung des<br />
Krankenhauses während der gesamten<br />
Bauphase. Innerhalb der vorgegebenen<br />
Tragstrukturen werden nun der gesamte<br />
Großküchenbereich, eine Frischküche mit<br />
Fleischhauerei und Patisserie, und das<br />
Personalrestaurant neu organisiert und<br />
damit sinnvolle Arbeitsabläufe und kurze<br />
Transportwege zu den einzelnen Essensausgaben<br />
geschaffen. Nicht zuletzt überzeugte<br />
den Bauherrn der Vorschlag eines<br />
neuen, attraktiven Standorts für das Personalrestaurant.<br />
Neue Glasfassade in Linz<br />
© woerner und partner<br />
[13
14]<br />
Parallel zu den beschriebenen Sanierungsaufgaben<br />
wird als dritte Teilmaßnahme auf<br />
dem gegenüberliegenden Grundstück des<br />
Klinikgeländes ein fünfgeschossiger Neubau<br />
realisiert und durch eine Brückenkonstruktion<br />
mit den Gebäuden auf dem<br />
Hauptareal verbunden. Hier finden demnächst<br />
Funktionen ihren angemessenen<br />
Platz, die derzeit unzureichend oder noch<br />
gar nicht im bestehenden Komplex untergebracht<br />
sind – die größte Dialyseeinrichtung<br />
Österreichs, verschiedene Ambulanzbereiche<br />
und eine Akutgeriatrie; mit dem<br />
Angebot von Ordinationen für niedergelassene<br />
Ärzte wird zudem der zukunftsorientierten<br />
Verzahnung von ambulanter und<br />
stationärer Krankenversorgung Rechnung<br />
getragen. Und am Ort der bisherigen Dialyse<br />
wird nach deren Umzug in den Neubau<br />
ein Verwaltungsgebäude für die Klinikleitung<br />
verwirklicht.<br />
Klinik mit Kapelle in Linz<br />
© woerner und partner<br />
Die vierte Teilaufgabe wird die Neuausrichtung<br />
des Krankenhauses äußerlich am<br />
eindrucksvollsten widerspiegeln. Der<br />
Wunsch nach einer verbesserten Repräsentanz<br />
und Funktion der Eingangsebene<br />
war der Anlaß, generell über die Erschließungsstruktur<br />
des unübersichtlichen Komplexes<br />
nachzudenken. woerner und partner<br />
entwickelten folglich die Idee einer<br />
zweigeschossigen »gläsernen Magistrale«,<br />
die vom umgestalteten Haupteingang bis<br />
zum Zugang des Neubaus auf der gegenüberliegenden<br />
Straßenseite alle Einheiten<br />
des Klinikums zusammenführt. Sie dient<br />
einer klaren Wegegliederung und einer<br />
guten Orientierung im Innern, da von ihr<br />
aus sämtliche Bereiche erschlossen werden.<br />
Durch die Verwandlung der vorhandenen<br />
eingeschossigen Empfangszone in<br />
eine lichtdurchflutete zweigeschossige<br />
Glashalle gewinnt das Haus in hohem Maß<br />
an Atmosphäre. Zahlreiche Aufenthaltsmöglichkeiten<br />
in der Cafeteria oder den<br />
großzügigen Warteinseln wechseln sich<br />
ab, und überall weitet sich der Blick in den<br />
grünen Patientengarten zwischen den Klostergebäuden<br />
und dem Klinikum, der als<br />
neu zu erschaffende Grünfläche durch die<br />
gewonnene Transparenz nahezu ein Teil<br />
des Innenraums wird. Auch die ehrwürdige<br />
Kirche des Ordens der Elisabethinnen<br />
rückt durch diese Sichtbeziehungen wieder<br />
sehr viel stärker ins Bewußtsein der<br />
Patienten und Besucher, und künftig wird<br />
zudem ein moderner Sakralbau die Orientierung<br />
des Hauses an den Werten eines<br />
christlichen Weltbildes symbolisieren; die<br />
Kapelle für Patienten, Besucher und<br />
Ordensschwestern entsteht an zentraler<br />
Stelle zwischen Kloster und Klinik.<br />
Glashalle, Linz<br />
© woerner und partner<br />
Das Krankenhaus der Elisabethninen in<br />
Linz wird sich nach Abschluß der Baumaßnahmen<br />
im Jahr 2010 als ein Ensemble präsentieren,<br />
das sich allen neuen, zeitgemäßen<br />
Entwicklungen öffnen und dennoch<br />
seine traditionellen Werte wahren kann.<br />
Bauherr:<br />
A. ö. Krankenhaus der Elisabethinnen,<br />
Linz, Österreich<br />
Projektsteuerung:<br />
Jastrisky Baumanagement<br />
GmbH & Co. KG,<br />
Salzburg, Österreich<br />
Architekten, Brandschutz, Freianlagen:<br />
woerner und partner<br />
architekten gbr,<br />
Dresden<br />
Bauüberwachung:<br />
Delta Baumanagement GmbH,<br />
Wels, Österreich<br />
Tragwerksplanung:<br />
Büro Tragwerk Ingenieure,<br />
Dresden<br />
Haustechnik:<br />
Technisches Büro<br />
Freunschlag Ges. m.b.H.,<br />
Linz, Österreich<br />
Medizin- und Labortechnik:<br />
woerner und partner<br />
planungsgesellschaft mbh,<br />
Frankfurt am Main<br />
Küchenplanung:<br />
Büro Stria,<br />
Wien, Österreich<br />
Bauphysik:<br />
ITA Weimar<br />
[Umrisse]
[Umrisse]<br />
Schlangenbad:<br />
Farbe als Therapiemittel<br />
Die Umbau- und Sanierungsmaßnahmen<br />
an der HSK-Klinik in Schlangenbad, einem<br />
der kleinsten Kurorte Deutschlands, standen<br />
unter einem äußerst engen Zeit- und<br />
Kostenrahmen. Im Jahr 2004 hatte die<br />
Wiesbadener Dr.-Horst-Schmidt-Kliniken<br />
GmbH die beiden Einrichtungen des Rheumazentrums<br />
Schlangenbad im Taunus<br />
erworben und in Rekordgeschwindigkeit,<br />
noch während der parallel verlaufenden<br />
Planung, mit deren Umgestaltung begonnen.<br />
Von April 2005 bis Januar 2006 erfolgten<br />
Umwidmung und Modernisierung des<br />
ehemaligen Rheumazentrums zu einer Klinik<br />
für Rheumatologie und Klinische Immunologie<br />
sowie einer Klinik für Psychosomatische<br />
Medizin und Psychotherapie.<br />
Das vorhandene Gebäude hatte nach 20<br />
Jahren nicht nur Staub angesetzt, so daß<br />
für einen neuen Start der Klinik eine<br />
umfassende bauliche Ertüchtigung der<br />
Räumlichkeiten notwendig geworden war.<br />
Gesamtkomplex, Linz<br />
© woerner und partner<br />
Moderne Sanitärzellen, komfortable behindertengerechte<br />
Patientenzimmer, therapieorientierte<br />
Behandlungsräume und qualitätvolle<br />
Aufenthaltsmöglichkeiten mußten<br />
hier realisiert werden, wobei die Fassade<br />
und die Grundstruktur des Hauses aber,<br />
anders als in den vorangegangenen Beispielen,<br />
weitestgehend unangetastet bleiben<br />
sollten.<br />
Umgestaltung in Schlangenbad<br />
© Dieter Leistner<br />
Neue Funktionen erfordern neue Räumlichkeiten:<br />
Die Klinik für Psychosomatische<br />
Medizin und Psychotherapie sollte als<br />
zusätzliche Fachdisziplin für eine ganzheitliche,<br />
seelisch-körperliche Heilung etabliert<br />
werden. Und so wurden die nicht<br />
mehr benötigten Operationssäle des früheren<br />
Rheumazentrums zur Tagesklinik der<br />
psychosomatischen Abteilung umgeformt.<br />
Die rheumatologische Akutabteilung verringerte<br />
sich im Zuge dieser Umstrukturierung<br />
von 80 auf 20 Betten und erfuhr daher<br />
ebenfalls eine baulich entsprechende<br />
Anpassung. Bei der Ausstattung und Ausgestaltung<br />
der Patienten- und Therapieräume<br />
gehörten Farben und Materialien zu<br />
den wesentlichen Entwurfselementen der<br />
Architekten: insbesondere Blau – eine<br />
Farbe, die Stille, Vertrauen und Harmonie<br />
ausdrückt – und Rot als Symbol für Stärke<br />
und Lebenskraft.<br />
Farbkonzept, Schlangenbad<br />
© Dieter Leistner<br />
Seit dem Jahr 2006 werden nun wieder<br />
Patienten in den neuen Räumlichkeiten<br />
behandelt.<br />
[15
16]<br />
Bauherr:<br />
HSK Klinik Schlangenbad GmbH<br />
Architekten:<br />
woerner und partner<br />
planungsgesellschaft mbh,<br />
Frankfurt am Main<br />
Tragwerksplanung:<br />
Schwarzbart und Partner,<br />
Frankfurt am Main<br />
Haus- und Elektrotechnik:<br />
Ingenieurbüro Mayer,<br />
Ottobeuren<br />
Ingenieurbüro Haibach,<br />
Eltville-Hattenheim<br />
Küchenplanung:<br />
Zilg-Brauneis GmbH,<br />
Hainburg<br />
Brandschutz:<br />
Ingenieurbüro für Brandschutz,<br />
Mainz<br />
Asbestgutachten:<br />
Dr. Wessling<br />
Beratende Ingenieure GmbH,<br />
Mannheim<br />
C.A.U. GmbH,<br />
Dreieich<br />
Aachen: Weiterbauen am Denkmal<br />
Der Maßstab des Aachener Klinikums<br />
übertrifft alle bis zum heutigen Tag realisierten<br />
Krankenhausprojekte in Deutschland.<br />
Auf der enormen Nutzfläche von<br />
130.000 m2 sind sämtliche Klinikfunktionen,<br />
also Lehre und Forschung sowie Krankenversorgung,<br />
unter einem Dach integriert<br />
worden. Seine Einzigartigkeit auf dem<br />
»Krankenhausmarkt« hat es aber auch seiner<br />
baugeschichtlichen Bedeutung zu verdanken:<br />
Das futuristische Gebäude, entworfen<br />
von Weber, Brand und Partner, ist<br />
eines der weltweit wenigen verwirklichten<br />
Beispiele der sogenannten High-Tech-<br />
Architektur der 1970er Jahre. Seine charakteristischen<br />
Baukörper – Türme, Dachgärten,<br />
Rücksprünge und Fassaden – und<br />
das prägende Farbkonzept im Inneren werden<br />
deshalb demnächst unter Denkmalschutz<br />
gestellt.<br />
Wartezone und …<br />
© Dieter Leistner<br />
Therapiebereich in Schlangenbad<br />
© Dieter Leistner<br />
Die Planungen für das Haus begannen<br />
Ende der 1960er Jahre, auf dem Höhepunkt<br />
allgemeiner Technikbegeisterung. Eine der<br />
wesentlichen Vorgaben war es schon<br />
damals, ein äußerst flexibles Bauwerk zu<br />
entwickeln, was dank einer relativ neuen<br />
Konzept für Aachen<br />
© woerner und partner<br />
Konstruktionsweise aus Primär- und<br />
Sekundärstruktur auch gelang. Tragwerk,<br />
Technik und der gesamte Innenausbau<br />
wurden konsequent und deutlich sichtbar<br />
voneinander getrennt, und die bewußt<br />
nach außen gekehrten Installationen und<br />
statischen Elemente sind für sein Erscheinungsbild<br />
bis heute bestimmend. 1985<br />
wurde es dann nach einer unerwartet langen<br />
Errichtungszeit von nahezu 15 Jahren<br />
endlich eingeweiht.<br />
Inzwischen, 20 Jahre später, steht der<br />
Komplex am Beginn einer umfangreichen<br />
Sanierungsepoche. Nach Angaben der<br />
Geschäftsführung fallen im Aachener<br />
Klinikum momentan Energiekosten von<br />
27.000 €/d an – eine umfassende Erneuerung<br />
der Heizungs-, Klima- und Lüftungsanlagen<br />
ist daher dringend erforderlich.<br />
Aber auch die aufwertungsbedürftigen<br />
Bauteile, die Anforderungen des Brandschutzes<br />
und die veränderten Rahmenbedingungen<br />
in der Krankenhauslandschaft<br />
machen größere Eingriffe notwendig.<br />
[Umrisse]
[Umrisse]<br />
Was Architekten mit Respekt und einer gewissen Faszination<br />
»Mega-Struktur« nennen, empfinden viele Patienten und Besucher<br />
allerdings als eine monströse, überdimensionierte und unübersichtliche<br />
Krankenhausmaschine: Die Modernisierung des Hauses<br />
muß daher neben der technischen und funktionalen Anpassung<br />
ebenso eine Verbesserung der atmosphärischen Qualitäten beinhalten!<br />
Mit einer im wahrsten Sinne des Wortes »einschneidenden«<br />
Maßnahme wird dies nun in den drei obersten Pflegegeschossen<br />
geschehen. Die bereits vorhandenen, für das Aachener<br />
Klinikum charakteristischen Lichthöfe werden hier um drei weitere<br />
ergänzt – eine Vielzahl unbelichteter Räume erhält somit Tageslicht<br />
und eine natürliche Belüftung. Zudem erleichtern die neugeschaffenen<br />
Sichtbezüge zum Außenraum die Orientierung innerhalb<br />
des Hauses.<br />
Diese strukturelle Umgestaltung und Sanierung der Pflegegeschosse<br />
werden in drei Teilabschnitten realisiert, die Planung für<br />
den ersten ist derzeit im Gange, und mit einem Beginn der Bauarbeiten<br />
ist Mitte dieses Jahres zu rechnen. Für das Folgeprojekt, die<br />
Sanierung der sechs Funktionsgeschosse unter den Pflegeebenen,<br />
müssen noch etliche Voraussetzungen, eine realistische Bedarfsermittlung<br />
und nicht zuletzt die finanzielle Basis, geschaffen werden.<br />
Immerhin: Der erste wesentliche Schritt für die Erneuerung des<br />
Aachener Klinikums ist getan!<br />
Dipl.-Ing. Dorit Richter<br />
Dr. Iphigenie Traxler<br />
woerner und partner,<br />
Frankfurt am Main, Dresden<br />
Bauherr:<br />
Universitätsklinikum Aachen AöR<br />
Auftraggeber:<br />
Bau- und Liegenschaftsbetrieb<br />
Nordrhein-Westfalen<br />
Niederlassung Aachen<br />
Architekten:<br />
woerner und partner<br />
planungsgesellschaft mbh,<br />
Frankfurt am Main<br />
Objektüberwachung:<br />
Held und Partner,<br />
Siegen<br />
Tragwerksplanung:<br />
Schwarzbart und Partner,<br />
Frankfurt am Main<br />
Haustechnik:<br />
Dr.-Ing. Bernd Kriegel,<br />
Ingenieure GmbH,<br />
Kiel<br />
Brandschutz:<br />
HHP West<br />
Beratene Ingenieure GmbH,<br />
Bielefeld<br />
Bauphysik:<br />
DS-Plan GmbH,<br />
Köln<br />
Freianlagen:<br />
Club L94,<br />
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18]<br />
Anspruch und Aufgabe<br />
Die Symbiose von Forschung, Lehre und<br />
medizinischer Versorgung im Universitätsbau<br />
verlangt flexible, kreative Raumstrukturen.<br />
Hochtechnische Untersuchungsund<br />
Behandlungsbereiche, Forschungscluster<br />
und Pflegezonen sind in einem<br />
Gebäudetypus auf engstem Raum zukunftsorientiert<br />
zu arrangieren. Farbliche<br />
Zonierungen und atmosphärische Farbgestaltung<br />
sichern dabei die Orientierung<br />
und verstärken die örtliche Identifikation. –<br />
Dies waren die Aufgabe und der Anspruch<br />
beim Neubau des ersten Bauabschnittes<br />
der Konservativen Medizin in der Johannes<br />
Gutenberg Universität Mainz.<br />
Konzentration in flexiblen Gebäudestrukturen<br />
Die Konservative Medizin im Universitätsklinikum Mainz<br />
Gesamtkomplex<br />
© Johannes Vogt<br />
Baukörperausbildung<br />
Das Klinikgelände der Johannes Gutenberg<br />
Universität Mainz ist geprägt durch<br />
den zentralen historischen Kern mit denkmalgeschützten<br />
Pavillonstrukturen; umliegend<br />
wurden mit der Chirurgie und zuletzt<br />
der Frauenklinik dominante Neubauten zur<br />
Konzentration der Kernfachbereiche<br />
errichtet. Ein weiterer Modernisierungsschritt<br />
ist hier nun der erste Bauabschnitt<br />
der Konservativen Medizin mit der 1.–3.<br />
Medizinischen Klinik, der Klinik für Radiologie,<br />
den Instituten für Klinische Chemieund<br />
Labortechnik sowie einer Vielzahl von<br />
Forschungslaboren: 52.000 m 2 Geschoßfläche<br />
inklusive einer Tiefgarage wurden<br />
auf dem 10.000 m 2 großen Grundstück realisiert.<br />
Trotz des beengten Areals verlangt eine<br />
lebenszyklus- und energieorientierte Planung<br />
einen Haustypus, der über einen<br />
starken Außenbezug verfügt. Das heißt,<br />
alle Räume sind natürlich zu belichten und<br />
zu belüften, während die verbindende<br />
Flächenlayout<br />
© tönies + schroeter + jansen<br />
[Umrisse]
[Umrisse]<br />
Magistrale die notwendige Gesamtorientierung<br />
bietet und sich zu den Innenhöfen<br />
öffnet. Durch die Wahl einer einheitlichen<br />
Gebäudetiefe und Geschoßhöhe über alle<br />
Etagen ist zudem die erforderliche Flexibilität<br />
bei der Anordnung der Nutzungen<br />
gewährleistet. Dies bewährte sich schon<br />
im Entwurfsprozeß und wird die gewünschte<br />
Nachhaltigkeit sichern.<br />
Das Gebäude bildet mit den Bauten der<br />
Chirurgie und der Urologie bzw. Orthopädie<br />
ein Ensemble parallel zur historischen<br />
Mittelachse der Klinik: Die entstandene<br />
Platzsituation sorgt für eine fußläufige,<br />
autofreie Verknüpfung der Fachbereiche,<br />
wobei die mit Pergolen, Wasseranlagen,<br />
Bepflanzungen und Sitzgelegenheiten<br />
gegliederten Außenzonen Patienten und<br />
Besucher zum Aufenthalt einladen.<br />
Die Einbindung in das städtebauliche<br />
Umfeld wird durch unterschiedliche Volumina<br />
sowie die Lage und Orientierung der<br />
Bauteile auf dem Grundstück erreicht. Im<br />
Sinne des Denkmalschutzes entsteht eine<br />
Gesamtwirkung des Ensembles durch die<br />
Neuinterpretation der Fassadenmaterialien<br />
und Proportionen im Zusammenspiel mit<br />
modernen, leichten und transparenten<br />
Bauteilen. Grundmaterialien wie Stein,<br />
Metall und Glas werden in ihrer natürlichen<br />
Farbigkeit als Gestaltungsmittel eingesetzt,<br />
eine lebendige und zugleich<br />
warme Ausstrahlung der Fassade wird<br />
darüber hinaus mit subtilen Farbnuancen<br />
erzielt.<br />
Haupteingang<br />
© Johannes Vogt<br />
Der Grundsatz, durch natürliche Materialien<br />
und Kontraste eine angenehme, helle<br />
und freundliche Atmosphäre zu schaffen,<br />
ohne überladen zu wirken, findet sich auch<br />
im Innenbereich und wird dort durch hel-<br />
»Außenzonen«<br />
© Johannes Vogt<br />
les Holz, helle Objektoberflächen, differenzierte<br />
Fußböden und sorgfältig darauf<br />
abgestimmte Akzentfarben zu einem ganzheitlichen<br />
Gestaltungskonzept ergänzt.<br />
[19
20]<br />
Erstes Obergeschoß<br />
© tönies + schroeter + jansen<br />
Farbkonzept<br />
In Zusammenarbeit mit der Malerin Lee<br />
Kozlik, Lübeck, haben die Architekten die<br />
Innenfarbgestaltung entwickelt.<br />
Eine angenehme Atmosphäre »aus« positiven<br />
und freundlichen Farben wird die<br />
Genesung der Patienten und das Wohlbefinden<br />
des Personals fördern. Die unterschiedlichen<br />
Bedürfnisse dieser Personengruppen<br />
setzen aber verschiedene<br />
Farbklimata voraus: Die Pflegebereiche<br />
sind von warmen, strahlenden Tönen<br />
umgeben mit der Assoziation Sonne als<br />
Erdgeschoß<br />
© tönies + schroeter + jansen<br />
Erschließungsbereich<br />
© Johannes Vogt<br />
Energiespender, die Funktionsbereiche<br />
wiederum durch kühle, konzentrationsfördernde<br />
Töne gekennzeichnet mit der Assoziation<br />
Pflanze als Symbol für Wachstum. –<br />
Längsschnitt<br />
© tönies + schroeter + jansen<br />
Die Unterteilung des komplexen Ganzen in<br />
kleinere Einheiten mit warmen und kühlen<br />
Zonen vereinfacht die Orientierung im<br />
Haus und stellt einen höheren Identifikationsfaktor<br />
dar; die Wiedererkennungswerte<br />
der Farben bestärken darüber hinaus<br />
das Gefühl der Vertrautheit.<br />
Farbsignale helfen Patienten und Besuchern,<br />
Wege und Ziele zu finden. Deshalb<br />
sind alle Wege, also Flure, durch neutrale<br />
Wände und Fußböden markiert, die Ziele,<br />
also Stationen, Pflegezimmer, Warteplätze,<br />
Arbeitsbereiche etc., hingegen durch farbige<br />
Veränderungen auf Böden und Wandteilen.<br />
In der Magistrale, der »Hauptstraße«<br />
des Hauses, verschmelzen dann<br />
Außen- und Innenraum. Holz, Glas, Stein<br />
und Metall als Gestaltungsmittel verstärken<br />
hier das Wechselspiel von Licht und<br />
Schatten, das Spiel von Himmelsfarben,<br />
Wetterbedingungen und Tageszeiten zu<br />
einem lebendigen Bauteil mit subtilen<br />
Farbnuancen.<br />
Die Farbskala basiert auf der Primärfarbe<br />
Gelb. Prozentual wird (kühles) Blau oder<br />
(warmes) Rot beigemischt, um entsprechende<br />
Sekundärtöne zu erzielen; Gelb<br />
aber bildet immer das tragende Fundament.<br />
Dies erzeugt ein in sich schlüssiges<br />
Farbspektrum, bei dem alle Töne Bezug<br />
zueinander nehmen – ein kraftvolles, sonniges<br />
Spannungsfeld bestimmt die gesam-<br />
[Umrisse]
[Umrisse]<br />
Patientenzimmer<br />
© Johannes Vogt<br />
te Gestaltung. Die Abstufungen der warmen<br />
und kühlen Töne zueinander entwikkeln<br />
sich dabei durch eine Palette von<br />
Kühl-Gelb, Warm-Gelb, Gelb angrenzend<br />
an Rot, in Polarität zu Kühl-Grün, Warm-<br />
Grün, Grün angrenzend an Blau. In dieser<br />
Zusammenstellung wird Farbfreude erlebbar,<br />
überladene Buntheit jedoch vermieden;<br />
entscheidend dafür ist der Verzicht<br />
»Magistrale«<br />
© Johannes Vogt<br />
Flurzone<br />
© Johannes Vogt<br />
auf Komplementärinteraktionen aus reinem<br />
Blau, Rot oder Violett. Weiß wird zudem als<br />
kraftvolle Farbe eingesetzt, dadurch zeigen<br />
sich die gemischten Töne als klare strahlende<br />
Akzente.<br />
Thomas Jansen<br />
Volker Merker<br />
tönies + schroeter + jansen,<br />
Lübeck<br />
Bauherr:<br />
LBB Niederlassung Mainz<br />
Entwurf und Bauleitung:<br />
tönies + schroeter + jansen<br />
freie architekten gmbh,<br />
Lübeck<br />
Oberbauleitung:<br />
LBB Niederlassung Mainz<br />
Tragwerksplanung:<br />
Kempen Ingenieurgesellschaft<br />
Beratende Ingenieure VBI/BDB,<br />
Aachen<br />
Medizintechnik:<br />
Tönies + Schroeter + Jansen<br />
Freie Architekten GmbH,<br />
Lübeck<br />
Haustechnik:<br />
Eser, Dittmann, Nehring & Partner GmbH,<br />
Stuttgart<br />
Elektroplanung:<br />
PGKM Planungsgruppe<br />
Knut Müller + Partner,<br />
Mainz<br />
EMSR-Planung:<br />
IEP GmbH<br />
Ingenieurgesellschaft<br />
Prof. Dr. Ellrich + Partner,<br />
München<br />
Bodengutachten:<br />
Arcadis-Trischler + Partner GmbH,<br />
Darmstadt<br />
Prüfstatik:<br />
Prof. Paschen, Dr. Johannes, Kützing<br />
Prüfingenieure für Baustatik,<br />
Mainz<br />
Außenanlagen:<br />
GFP Gesellschaft für<br />
Freiraumplanung mbH<br />
Wolf Blumenthal Ingenieure,<br />
Mainz<br />
[21
22]<br />
Medizinische Behandlung in einladender Atmosphäre<br />
Die HIT-Schwerionen-Therapieanlage der Universität Heidelberg<br />
Funktion und Lage<br />
Die Gebäudeanlage dient zur Krebsbehandlung<br />
mit Ionenstrahlen und steht im<br />
Zentrum des Hofs des später geplanten<br />
»Heidelberger Klinikrings«. Vereinfacht<br />
dargestellt, umfaßt sie drei Elemente: das<br />
grüne Plateau, den Kupferblock und den<br />
Glas-Riegel. Dies ist gleichbedeutend mit<br />
einer inhaltlichen Trennung, denn im Glas-<br />
Riegel, der eingeschossig aus dem Gelände<br />
ragt, sind die medizinischen Einrichtungen<br />
untergebracht. Mit dem Kupferblock<br />
wiederum bleibt der höchste Raum<br />
des Bestrahlungsteils aus dem sonst mit<br />
den grünen Plateaus bedeckten Trakt<br />
sichtbar.<br />
»Verteiler«<br />
© Stefan Müller-Naumann<br />
Die Ebene 99 ist die eigentliche Hauptfläche<br />
des Ensembles. Hier erfolgt der<br />
Zugang bzw. der Transport der Patienten<br />
von der Kopfklinik über einen Verbindungsgang,<br />
an dessen Ecke eine Magistrale für<br />
eine zukünftige Erweiterung der Klinik fortgeführt<br />
werden kann. Am Zugangsbereich<br />
zur HIT ist zudem der Wartebereich für<br />
Patienten und Angehörige angeordnet, mit<br />
attraktiven Blickbeziehungen in den Hof.<br />
Medizinischer Teil<br />
Sobald man das Gebäude des medizinischen<br />
Teils betritt, öffnet sich dem Besucher<br />
der Blick über die gesamte Ebene,<br />
wobei eine Geschoßhöhe von über 5 m<br />
und transparente Einbauten für eine<br />
freundliche und einladende Atmosphäre<br />
des Empfangs sorgen. Der Patient tritt in<br />
Kontakt mit der Leitstelle, Liegendkranke<br />
verweilen in einer anschließenden geschützten<br />
Zone, der Ergänzung zum zuvor<br />
beschriebenen Wartebereich. In der nördlichen<br />
Raumspange befinden sich Räume<br />
mit attraktiven Nutzungen öffentlicher Art,<br />
wie unter anderem Bibliothek, Seminarraum,<br />
Personalaufenthalt und Besprechungsraum.<br />
Die beiden lichtdurchfluteten<br />
Haupttreppenhäuser markieren die Ausgänge<br />
zu den Aufenthaltsflächen im Gartenhof,<br />
während der Vorbereich zum Aufzug<br />
über einen Lichthof aus dem darüberliegenden<br />
Geschoß tagesbelichtet ist. Eine<br />
Station der Automatischen Warentransportanlage<br />
(AWT), der Gantry-Kontrollraum<br />
sowie Technikräume und Schächte sind<br />
die weiteren Einrichtungen dieser Kernzone.<br />
Eingangsfront<br />
© Stefan Müller-Naumann<br />
[Umrisse]
[Umrisse]<br />
Strahlenschutzmaßnahmen<br />
Um Strahlenschutzauflagen zu erfüllen,<br />
sind von Hochbauseite eine Anzahl von<br />
Maßnahmen notwendig: Bis 2,50 m dicke<br />
Wände und Decken aus Stahlbeton<br />
begrenzen die Räume des Bestrahlungsteils.<br />
Die Zugänge mußten im Grundriß<br />
darüber hinaus in Form von Labyrinthen<br />
ausgebildet werden, um die Strahlen abzuschirmen.<br />
Begleitend sind 50 cm dicke<br />
geschoßhohe Schiebetüren mit einer Polyäthylenfüllung<br />
vorgesehen sowie, als<br />
ergänzende Maßnahme, 50 cm dicke<br />
Stahlplatten in den Wänden und unter den<br />
Decken mehrere Rippen von Stahlbetonunterzügen.<br />
Und die Einbringöffnungen<br />
werden mit Blöcken aus Stahlbetonfertigteilen<br />
reversibel geschlossen.<br />
Fassadendetail<br />
© Stefan Müller-Naumann<br />
Erschließung<br />
Auf der Ebene 00 erkennt man die Zusammensetzung<br />
der Anlage aus den drei Elementen<br />
»Glas-Riegel«, »Kupfer-Block« und<br />
»grünes Plateau«.<br />
Nordfassade<br />
© Stefan Müller-Naumann<br />
Im medizinischen Teil als Gelenkpunkt des<br />
Gebäudes ist hier über dem längsgerichteten<br />
Hof der Personaleingang zu erreichen,<br />
in dessen direkter Nähe auch die zentralen<br />
Personalumkleiden untergebracht sind. Sie<br />
bezeichnet also die eigentliche Büroebene<br />
für die Mitarbeiter in der HIT. Über den<br />
Lichthof an den Erschließungskernen wird<br />
Tageslicht in die darunterliegende Etage<br />
gelenkt.<br />
Die dreigeschossige Gantry, das heißt die<br />
Bestrahlungseinrichtung im Kupfer-Block,<br />
ist auf dieser Ebene zusätzlich erschlossen:<br />
An der Südseite ermöglicht eine<br />
Wand aus Stahlbetonfertigteilelementen<br />
die Nutzung als Einbringöffnung, an der<br />
Stelle erfolgt zudem die Andienung der<br />
Technikzentrale von außen. Und an der<br />
Ostseite des Grundstücks befindet sich die<br />
Einbringöffnung für die Trafoanlage in der<br />
Ebene 98. Der Rest des Bestrahlungsteils<br />
aus der Ebene 99 ist mit bis zu 7 m hohen<br />
Geländeschichten überdeckt.<br />
Gestaltung und Konstruktion<br />
Einfachheit und Klarheit sind die architektonischen<br />
Ziele, die Fassaden spiegeln<br />
daher auch die inneren Vorgänge wider.<br />
Lage<br />
© Nickl & Partner<br />
Der medizinische Teil besteht aus einer um<br />
alle Gebäudeseiten des »Riegels« verlaufenden<br />
Vollverglasung. Eine innere »Hülle«<br />
von Holzeinbauten aus Brüstungsmöbeln<br />
in den Büros und Lamellenelementen in<br />
den öffentlichen Bereichen der Zugangs-<br />
[23
24]<br />
ebene gewährleistet hingegen die Medienversorgung,<br />
den Sicht- und Blendschutz<br />
sowie eine akustische und klimatische<br />
Optimierung. Der hochtechnische Bestrahlungstrakt<br />
erhält eine Fassade aus einer<br />
mit Klarlack vergüteten Kupferverblechung,<br />
deren Beschichtung den glänzenden<br />
Kupferton sichert und ihr die Brillanz<br />
einer Technikskulptur verleiht.<br />
Der medizinische Teil wurde als Stahlbetonskelettbau<br />
mit unterzugsfreier Flachdecke<br />
errichtet. Aus wirtschaftlichen und<br />
bauphysikalischen Gründen, Stichwort<br />
»Speichermasse«, bleiben die Stahlbetonbauteile,<br />
wo immer dies aus installationstechnischen<br />
Gründen möglich ist, unverkleidet,<br />
bestehen also aus Sichtbeton oder<br />
verfügen über einen Anstrich nach Spachtelung.<br />
Die Flur- und Raumtrennwände, als<br />
Leichttrockenbaukonstruktion ausgeführt,<br />
gewährleisten dabei eine weitestgehende<br />
Flexibilität im Innern, während im Bestrahlungstrakt<br />
die Dimensionen der Stahlbauteile<br />
im wesentlichen aus den Anforderungen<br />
des Strahlenschutzes resultieren.<br />
Schnitt<br />
© Nickl & Partner<br />
Beginnend mit den Bestrahlungsplätzen,<br />
sind hier die Wände bis zu den Zugängen<br />
mit hellen Holzpaneelen aus Esche bekleidet,<br />
um eine architektonische Wirkung zu<br />
schaffen, die den Patienten nicht der<br />
»Maschine Krankenhaus« ausliefert.<br />
Zentrale Halle im Untergeschoß<br />
© Stefan Müller-Naumann<br />
Freianlagen<br />
Ziel der Planung ist eine Neuordnung der<br />
Außenanlagen in diesem Bereich der Klinik.<br />
Die wichtigste Maßnahme beinhaltet<br />
hier die Überdeckung der geschlossenen<br />
Fassaden- und Dachbereiche des Bestrahlungsteils<br />
mit einer Terrassenstruktur aus<br />
»grünen Plateaus«, die von Natursteinmauern<br />
begrenzt werden. – Lediglich die<br />
Gantry ragt als »Kupfer-Block« darunter<br />
hervor.<br />
Die Terrassenfläche besteht aus einzelnen<br />
Wiesen- und Gebüschabschnitten. An<br />
ihrem Fußpunkt sollen attraktive Aufenthaltsflächen<br />
an einem Teich, der in seiner<br />
Grundform bereits vorhanden war, zum<br />
Verweilen einladen. Zwei Fußwege von<br />
Südwest nach Nordost und nach Osten<br />
binden die HIT als Hauptelement zugleich<br />
in die Hofgestaltung des zukünftigen »Heidelberger<br />
Klinikrings« ein, wobei in der<br />
Auswahl der Pflanzen das bisherige<br />
Thema »Ostasien« des Neuenheimer Feldes<br />
eine Fortsetzung erfährt.<br />
Am »Glas-Riegel« des medizinischen Teils<br />
bilden der Gartenhof auf der Ebene 99 und<br />
der Zugangshof in der Ebene 00 zudem<br />
qualitätvolle Freiräume.<br />
Gerhard Eckl<br />
Nickl & Partner,<br />
München<br />
Treppenhaus<br />
© Stefan Müller-Naumann<br />
[Umrisse]
[Umrisse]<br />
Bauherr:<br />
Land Baden-Württemberg<br />
vertreten durch:<br />
Vermögen und Bau Baden-Württemberg<br />
Universitätsbauamt Heidelberg<br />
Nutzer:<br />
Universitätsklinikum Heidelberg<br />
Architekten:<br />
Nickl & Partner Architekten AG,<br />
München<br />
Bauleitung:<br />
Ernst_Architekten,<br />
Stuttgart<br />
Empfangsbereich im Untergeschoß<br />
© Stefan Müller-Naumann<br />
Tragwerkplanung:<br />
Leonhardt, Andrä und Partner<br />
Beratende Ingenieure VBI, GmbH,<br />
Stuttgart<br />
Gebäudetechnik:<br />
Jaeger, Mornhingweg + Partner<br />
Ingenieurbüro,<br />
Stuttgart<br />
Elektroplanung:<br />
Müller & Bleher GmbH<br />
Ingenieurbüro für Elektrotechnik,<br />
Filderstadt<br />
Bauphysik:<br />
Ingenieurbüro für Bauphysik GmbH<br />
Wolfgang Sorge,<br />
Nürnberg<br />
Lichtplanung:<br />
Ulrike Brandi Licht GmbH,<br />
Hamburg<br />
Laborplanung:<br />
Labor- und Institutsplanung<br />
Dr. Heinekamp,<br />
Karlsfeld<br />
Beschleunigertechnik:<br />
Gesellschaft für Schwerionenforschung GmbH,<br />
Darmstadt<br />
Vermessung:<br />
Intermetric Gesellschaft für<br />
Ingenieurmessung und raumbezogene<br />
Informationssysteme mbH,<br />
Ditzingen<br />
Bodengutachten:<br />
Institut für Geotechnik<br />
Geyer Hettler Joswig,<br />
Karlsruhe<br />
Landschaftsarchitekt:<br />
Holger Lulay<br />
Freier Garten- und Landschaftsarchitekt,<br />
Edingen-Neckarhausen<br />
Die Zukunft des Bauens: www.lap-consult.com<br />
Schwerionentherapieanlage<br />
Universität Heidelberg<br />
Medizinische Klinik Heidelberg<br />
Klinikum der Philipps-Universität Marburg<br />
Alten- und Pflegeheim Louise Otto Peters Meißen<br />
Olgahospital - Frauenklinik, Stuttgart<br />
Verfügungsgebäude der Medizinischen<br />
Forschung, Universitätsklinik Tübingen<br />
[25
26]<br />
Einleitung<br />
Moderner Brandschutz und effiziente Versorgung<br />
Das Zentrum für Operative Medizin II der Düsseldorfer Universitätsklinik<br />
ZOM II<br />
© Universitätsklinikum Düsseldorf<br />
Die Neuerrichtung des Zentrums für Operative<br />
Medizin II (ZOM II) ist gegenwärtig<br />
die größte Baumaßnahme auf dem Gelände<br />
des Universitätsklinikums Düsseldorf;<br />
es soll bis Anfang 2009 fertiggestellt<br />
werden.<br />
Das ZOM II führt die Kliniken der Neurochirurgie,<br />
Hals-Nasen-Ohren- und Augenheilkunde<br />
sowie die Hautklinik funktional<br />
und baulich zusammen. Mit seiner Realisierung<br />
werden wichtige klinische Aufgaben<br />
zentralisiert und die dezentralen Kliniken<br />
vernetzt, um die Patienten noch besser<br />
und effizienter versorgen zu können.<br />
Rechtliche Grundlagen<br />
Das ZOM II ist ein Gebäude besonderer<br />
Art oder Nutzung (Sonderbau) in Düsseldorf,<br />
Nordrhein-Westfalen, das dem Krankenhausstatus<br />
unterliegt. Für die brandschutztechnische<br />
Beurteilung muß deshalb<br />
neben der Landesbauordnung (BauO<br />
NRW) auch die Krankenhausbauverordnung<br />
(KhBauV) zugrunde gelegt werden.<br />
Die KhBauV stammt aus dem Jahr 1976,<br />
das heißt, das Regelwerk kann den heutigen<br />
Anforderungen an moderne Krankenhäuser<br />
nicht mehr in vollem Umfang gerecht<br />
werden. – Heutzutage bieten Krankenhäuser<br />
den Patienten eine offene,<br />
wohnliche Atmosphäre und eine persönliche<br />
Betreuung. Gleichzeitig besteht der<br />
Anspruch, das bisherige Sicherheitsniveau<br />
beizubehalten bzw. zu erhöhen. Für die<br />
brandschutztechnische Beurteilung von<br />
Kliniken sind, neben den gesetzlichen<br />
Regelungen, außerdem weitere Besonderheiten<br />
von entscheidender Bedeutung: In<br />
Kliniken halten sich viele Personen auf, die<br />
zumeist ortsunkundig und überwiegend auf<br />
fremde Hilfe angewiesen sind. Dem gegenüber<br />
steht eine begrenzte Zahl an Pflegepersonal,<br />
das vor allem während der<br />
Nachtstunden auf ein Minimum reduziert<br />
ist. Im Brandfall hat daher, im Unterschied<br />
zu Bränden in anderen öffentlichen Gebäuden,<br />
die Feuerwehr die Personenrettung<br />
erheblich zu unterstützen oder sogar<br />
vollständig zu übernehmen.<br />
Bei der Planung der Brandschutzmaßnahmen<br />
für das ZOM II galt es, die heutigen<br />
Anforderungen an die Nutzung und das<br />
Sicherheitsniveau von Krankenhäusern<br />
einerseits und die veraltete, jedoch baurechtlich<br />
noch gültige KhBauV andererseits<br />
zu berücksichtigen. Hierfür wurde ein<br />
umfassendes und zielorientiertes Brandschutzkonzept<br />
entwickelt, mit dem die allgemeinen<br />
Bestimmungen des § 17 der<br />
BauO NRW erfüllt werden:<br />
1. der Entstehung eines Brandes und der<br />
Ausbreitung von Feuer und Rauch vorzubeugen,<br />
2. bei einem Brand die Rettung von Menschen<br />
und Tieren zu ermöglichen und<br />
3. wirksame Löscharbeiten zu ermöglichen.<br />
Die Erarbeitung dieses Konzepts erfolgte<br />
unter Verwendung wissenschaftlich basierter<br />
Ingenieurmethoden.<br />
»Brandschutzlegende«<br />
© hhpberlin<br />
[Umrisse]
[Umrisse]<br />
Baukörperanordnung<br />
© hhpberlin<br />
Angaben zum Gebäude<br />
In den oberirdischen Geschossen des<br />
ZOM II findet der Krankenhausbetrieb<br />
statt, geplant sind 316 Bettenplätze. In den<br />
beiden unterirdischen Geschossen sind<br />
Nebenräume wie Personalumkleiden,<br />
Lager- und Technikeinrichtungen, RLT-Zentralen<br />
und Medienkanäle vorgesehen.<br />
Das ZOM II setzt sich aus vier Bauteilen<br />
mit vier bzw. fünf Vollgeschossen (Ebenen<br />
0–3 bzw. 0–4) zusammen, die ab der Ebene 2<br />
durch einen Abstand von ca. 23 m räumlich<br />
voneinander getrennt und ausschließlich<br />
durch Stahl-Glas-Brücken miteinander verbunden<br />
sind. Lediglich die zweigeschossige<br />
Eingangshalle, die sich über die Ebenen<br />
0 und 1 erstreckt, verknüpft alle Trakte<br />
miteinander.<br />
Auf dem Bauteil 4 ist in einer Höhe von ca.<br />
23 m ein Helikopterlandeplatz oder Heliport<br />
angeordnet, im benachbarten Bauteil 3<br />
liegt zudem in gleicher Höhe ein Dienstraum<br />
für die Hubschrauberbesatzung. In<br />
diesem Fall war zu prüfen, ob es sich bei<br />
der Klinik um ein Hochhaus handelt, denn<br />
Gebäude, bei denen sich der oberste Aufenthaltsraum<br />
in einer Höhe von mehr als<br />
22 m über der angrenzenden Geländeoberfläche<br />
befindet, fallen bereits in den Geltungsbereich<br />
der Hochhausrichtlinie. Da<br />
der Dienstraum aber nur temporär, gemeinsam<br />
mit dem Heliport, genutzt wird<br />
und nicht für einen längeren Aufenthalt<br />
ausgestattet ist, wird er nicht als Aufenthaltsraum<br />
im Sinne des Baurechts<br />
betrachtet und das Klinikum als Gebäude<br />
mittlerer Höhe gemäß BauO NRW und<br />
nicht als Hochhaus eingestuft.<br />
Der gesamte Komplex läßt sich von der<br />
Feuerwehr umfahren: Im Zuge dieser<br />
Feuerwehrumfahrt werden Bewegungsflächen<br />
realisiert, die mit den Löschwasserentnahmestellen<br />
(Hydranten) und den<br />
Einspeisestellen für die trockenen Steigleitungen<br />
der Treppenräume kombiniert sind.<br />
Risikobetrachtung<br />
Im Krankenhaus besteht eine erhöhte Personengefahr<br />
im Brandfall. Bei den Patienten<br />
handelt es sich hauptsächlich um<br />
Menschen, die in ihrer Handlungsweise<br />
physisch und/oder psychisch eingeschränkt<br />
und deshalb größtenteils auf<br />
fremde Hilfe angewiesen sind. Zu den kritischen<br />
Faktoren, die die Evakuierung im<br />
Gefahrenfall erschweren, gehören<br />
– Gehbehinderungen,<br />
– teilweise bis ständige Bettlägerigkeit,<br />
– unberechenbares Verhalten in Streßsituationen<br />
und<br />
– eine unvertraute Umgebung.<br />
Im Brandfall ist meist nicht der mangelnde<br />
Feuerwiderstand von Bauteilen, sondern<br />
die Rauchentstehung und -ausbreitung im<br />
Gebäude problematisch. Deshalb ist es in<br />
Rauch- und Brandabschnitte zu unterteilen,<br />
und es müssen Voraussetzungen<br />
geschaffen werden, um die Patienten<br />
schnell aus den gefährdeten Bereichen in<br />
brandschutztechnisch sichere Bereiche<br />
verlegen zu können. Diese Anforderungen<br />
an das Rettungskonzept sind, neben den<br />
dafür notwendigen baulichen Brandschutzmaßnahmen,<br />
auch dadurch zu<br />
unterstützen, daß Vorkehrungen für eine<br />
frühzeitige Branddetektion und Alarmierung<br />
der Personen im Gebäude (anlagentechnische<br />
Brandschutzmaßnahmen)<br />
getroffen werden.<br />
[27
28]<br />
Rettungskonzept<br />
Horizontale Rettungswege:<br />
Gemäß KhBauV müssen im Krankenhaus<br />
für jeden Aufenthaltsraum mindestens<br />
zwei voneinander unabhängige und möglichst<br />
in entgegengesetzter Richtung liegende<br />
Rettungswege vorhanden sein. Die<br />
horizontalen Rettungswege im Gebäude<br />
führen aus den einzelnen Räumen über<br />
notwendige Flure zu den notwendigen<br />
Treppenräumen bzw. im Erdgeschoß direkt<br />
ins Freie. Gemäß KhBauV hat zudem mindestens<br />
ein Treppenraum oder ein Ausgang<br />
ins Freie in höchstens 30 m von jeder<br />
Stelle eines Aufenthaltsraumes erreichbar<br />
zu sein. Im ZOM II sind die Rettungswege<br />
aber teilweise bis zu 42 m lang. Gegen die<br />
Überschreitung der Länge bestehen aus<br />
brandschutztechnischer Sicht jedoch<br />
keine Bedenken, weil die Klinik eine flächendeckende<br />
Brandmelde- und Alarmierungsanlage<br />
aufweist und gesicherte<br />
Bereiche in jeder Zone innerhalb von<br />
weniger als 30 m angeordnet sind. In allen<br />
Bauteilen befindet sich darüber hinaus am<br />
jeweiligen westlichen sowie am östlichen<br />
Ende ein Treppenraum. Da sie in unterschiedlichen<br />
Brandabschnitten situiert<br />
sind, ist im Gefahrenfall nur einer betroffen:<br />
Der Treppenraum im benachbarten<br />
Abschnitt steht also in jedem Fall noch für<br />
die Rettung zur Verfügung, womit die<br />
Fluchtwege gewährleistet bleiben.<br />
Rettungswegkonzept<br />
© hhpberlin<br />
Vertikale Rettungswege:<br />
Die vertikalen Rettungswege im Gebäude<br />
sind baulich sicherzustellen. Als vertikale<br />
Rettungswege dienen notwendige Treppen<br />
im Treppenraum, wobei deren nutzbare<br />
Laufbreite mindestens 1,50 m betragen<br />
muß. Alle Türen, die am Treppenraum liegen<br />
und/oder ins Freie führen, haben für<br />
den Rettungsfall zudem ausreichend breit<br />
zu sein. Da über die Treppenräume kein<br />
Bettentransport stattfindet, wird für die<br />
Treppenraumzugangstüren nur eine lichte<br />
Breite von 1 m vorgesehen. Die Ausgänge<br />
aus den Treppenräumen »gehen« zum Teil<br />
in die Innenhöfe zwischen den Bauteilen.<br />
Um von hier aus den Rettungsweg weiter,<br />
bis auf die internen Verkehrsflächen des<br />
Grundstücks, zu gewährleisten, existieren<br />
Durchgänge durch das Gebäude; sie stellen<br />
einen Bestandteil der »Ausgänge aus<br />
den Treppenräumen ins Freie« dar. Hinsichtlich<br />
des Brandschutzes gelten deshalb<br />
für die Durchgänge dieselben Anforderungen<br />
wie für die Treppenräume.<br />
Horizontale Bettenverlegung:<br />
In einem Krankenhaus ist davon auszugehen,<br />
daß sich nicht alle Patienten selbsttätig<br />
retten können. Es wird angenommen,<br />
daß in den Bereichen der Normalpflege<br />
ca. 30% der Bettenplätze mit Liegendkranken,<br />
die ohne Hilfe nicht zu gehen vermögen,<br />
belegt sind. Diese Personen müssen<br />
im Bett oder über Tragen transportiert<br />
werden. Ein großer Teil der verbleibenden<br />
70% ist nur bedingt gehfähig und bedarf im<br />
Rettungsfall daher der Begleitung bzw.<br />
Unterstützung, und Patienten der Intensivpflege<br />
sind zu 100% als nicht gehfähig einzuschätzen.<br />
Um sie alle zu retten, ist eine<br />
schnelle horizontale Verlegung in den<br />
nächsten Rauch- und dann weiter in den<br />
nächsten Brandabschnitt erforderlich. –<br />
Die für die horizontale Bettenverlegung<br />
erforderlichen Flächen werden im Brandschutzkonzept<br />
nachgewiesen.<br />
[Umrisse]
[Umrisse]<br />
Heliport:<br />
Kommt es auf der Landeplattform zu einem<br />
Brand, können die Personen über die<br />
Brücke zum Dienstraum im Bauteil 3 und<br />
weiter über den dortigen Treppenraum fliehen.<br />
Daneben existiert noch ein unabhängiger<br />
Rettungsweg: Von der Landeplattform<br />
aus führt eine Treppe auf das Dach<br />
des Bauteils 4, über das dann der östliche<br />
Treppenraum des Bauteils zu erreichen ist.<br />
Ebene 5<br />
© hhpberlin<br />
Bauliche Brandschutzmaßnahmen<br />
Brandabschnitte:<br />
Gemäß KhBauV sind Brandabschnittslängen<br />
bis zu 50 m und eine maximale Brandabschnittsfläche<br />
bis zu 2.000 m2 zulässig,<br />
wobei jedes Pflegegeschoß in mindestens<br />
zwei Brandabschnitte unterteilt sein muß.<br />
Größere Brandabschnitte können außerhalb<br />
von Pflegebereichen gestattet werden,<br />
wenn die Nutzung des Gebäudes dies<br />
erfordert und aus brandschutztechnischer<br />
Sicht keine Bedenken bestehen. Beim<br />
ZOM II gibt es nun Brandabschnittslängen<br />
bis zu 58 m, die Brandabschnittsflächen<br />
sind dort jedoch deutlich kleiner als<br />
2.000 m 2 und damit aus brandschutztechnischer<br />
Sicht unbedenklich. Türen in<br />
Brandwänden wiederum dürfen gemäß<br />
KhBauV innerhalb von notwendigen Fluren<br />
dicht- und selbstschließend (dTs) sein,<br />
wenn die angrenzenden Wände in einem<br />
Bereich von 2,50 m beidseitig der Tür<br />
feuerhemmend und öffnungslos ausgeführt<br />
sind. Da dTs-Türen allerdings nicht mehr<br />
dem Stand der Technik entsprechen, werden<br />
beim ZOM II stattdessen feuerhemmende<br />
und rauchdichte Türen (T 30-RS)<br />
verwendet. So werden sowohl der erforderliche<br />
Raumabschluß als auch der erforderliche<br />
Rauchschutz sichergestellt.<br />
Eingangshalle:<br />
In Krankenhausneubauten wird die Eingangshalle<br />
oft als Atrium gestaltet, um<br />
eine offene, einladende Atmosphäre zu<br />
erzeugen. Aus brandschutztechnischer<br />
Sicht sollte auf diese Bereiche ein besonderes<br />
Augenmerk gelegt werden, da sie<br />
häufig mehrere Brand- oder Rauchabschnitte<br />
miteinander verbinden. Hier sind<br />
vor allem Maßnahmen zu planen, die die<br />
Entstehung und Ausbreitung von Feuer<br />
und Rauch verhindern sowie die anwesenden<br />
Personen im Gefahrenfall frühzeitig<br />
alarmieren. Die Eingangshalle im ZOM II<br />
verknüpft alle Bauteile, das heißt vier<br />
Brandabschnitte, und zwei Geschosse miteinander.<br />
Um die daraus resultierenden<br />
Risiken zu kompensieren, wurden folgende<br />
brandschutztechnische Maßnahmen vorgesehen:<br />
– vollflächige Sprinklerung der Eingangshalle;<br />
– RWA-Öffnungen im Dach zur Rauchund<br />
Wärmeableitung in Verbindung mit<br />
einer Unterteilung der Halle in Rauchabschnitte<br />
durch im Brandfall abrollbare<br />
Rauchschutzvorhänge, zur Funktionsfähigkeit<br />
der Rauchableitung<br />
wurde ein entsprechender Nachweis<br />
mit Hilfe von Ingenieurmethoden<br />
durchgeführt;<br />
– flächendeckende Brandmelde- und<br />
Alarmierungsanlage im Gebäude;<br />
– keine Führung fremder Rettungswege<br />
über die Eingangshalle;<br />
– rauchdichte Abtrennung zur Galerie<br />
mit Wänden bzw. Rauchschutzvorhängen,<br />
um die Rettungswege für die Personen<br />
auf der Galerie sicherzustellen.<br />
Aufgrund dieser Maßnahmen wird die<br />
Nutzung der Eingangshalle nicht eingeschränkt.<br />
Ebenso ist eine brandlastarme<br />
Ausstattung nicht erforderlich.<br />
[29
30]<br />
Vollflächige Sprinklerung<br />
© hhpberlin<br />
Dächer:<br />
Das Tragwerk der Dächer des ZOM II ist<br />
feuerbeständig konzipiert. Die Bedachungen<br />
müssen Flugfeuer und strahlender<br />
Wärme widerstehen und die Anforderungen<br />
an eine sogenannte harte Bedachung<br />
erfüllen. Das Dach der Eingangshalle, das<br />
intensiv begrünt wird, ist ohne weiteren<br />
Nachweis als widerstandsfähig gegen<br />
Flugfeuer und strahlende Wärme zu<br />
bewerten, da die Begrünung regelmäßig<br />
bewässert und gepflegt wird und eine<br />
dicke Substratschicht vorhanden ist. Die<br />
Dächer der einzelnen Bauteile werden hingegen<br />
mit einer Extensivbegrünung aus<br />
niedrig wachsenden Pflanzen, zum Beispiel<br />
Gras, Sedum, Eriken, ausgestattet.<br />
Diese können ebenfalls als harte Bedachung<br />
eingestuft werden, wenn bestimmte<br />
Anforderungen eingehalten bleiben, und<br />
zwar hinsichtlich<br />
– Dicke und Beschaffenheit der Substratschicht,<br />
– Ausbildung der Brandwände im Dachbereich<br />
und<br />
– Abständen zu Öffnungen in der Dachfläche<br />
bzw. zu Wänden mit Öffnungen.<br />
Das Dach auf Bauteil 4 bildet die Landeplattform<br />
des Heliports. Um eine Ausdehnung<br />
von auslaufendem, brennendem<br />
Kerosin auf die anderen Trakte zu verhindern,<br />
müssen alle Entwässerungsöffnungen<br />
in der Plattform mit Flammenschutzsperren<br />
ausgestattet bzw. in massiver<br />
feuerbeständiger Bauart innerhalb des<br />
Gebäudes abgetrennt werden. Eine flüssigkeitsdichte<br />
Aufkantung rings um den<br />
Landeplatz in Höhe von 5 cm verhindert<br />
außerdem, daß brennendes Kerosin über<br />
den Rand der Landeplattform auf darunterliegende<br />
Gebäudeteile gelangen kann.<br />
Offene Schwesternstützpunkte:<br />
Um die Patienten zeitgemäß zu betreuen,<br />
werden offene Leitstellen in den notwendigen<br />
Fluren eingerichtet. Da sie Brandlasten<br />
darstellen, werden hier lokale Wassernebellöschanlagen<br />
angeordnet, damit<br />
ein Brand noch im Entstehungsstadium<br />
detektiert und gelöscht und die Rauchentwicklung<br />
so weit wie möglich eingedämmt<br />
werden kann. Der Wassernebel hat<br />
außerdem die positive Eigenschaft, Rauch<br />
zu binden und auszuwaschen; das Auslösen<br />
der Löschanlage erfolgt automatisch<br />
über Rauch- oder manuell über Handfeuermelder.<br />
Zusätzlich gibt es in unmittelbarer<br />
Nähe der Leitstellen ein mindestens<br />
1 m 2 großes Fenster, das ins Freie führt<br />
und so den entstehenden Rauch auf kurzem<br />
Wege abführt. Das Fenster öffnet sich<br />
automatisch, sobald die Wassernebellöschanlage<br />
ausgelöst wird.<br />
Anlagentechnische<br />
Brandschutzmaßnahmen<br />
Die frühe Erkennung eines Brandes, die<br />
unverzügliche Information des Pflegepersonals<br />
und die schnelle Alarmierung der<br />
Feuerwehr sind entscheidend für eine<br />
erfolgreiche Personenrettung und Brandbekämpfung<br />
im Krankenhaus. Im ZOM II<br />
wird daher flächendeckend eine Brandmeldeanlage,<br />
bestehend aus automatischen<br />
und nichtautomatischen Meldern,<br />
installiert. Die Brandmeldeanlage leitet<br />
den Alarm direkt an die Leitstelle der Düsseldorfer<br />
Feuerwehr weiter, wodurch<br />
diese unverzüglich alarmiert ist.<br />
Die Auslösung der Brandmeldeanlage<br />
führt brandabschnitts- und ebenenweise<br />
zur Ansteuerung einer Alarmierungsanlage.<br />
Um Panik zu vermeiden, ist in den<br />
Patientenbereichen ein stiller Alarm vorgesehen.<br />
Die Mitarbeiter werden über Rufempfänger,<br />
»Pieper«, mit Klartextanzeige<br />
benachrichtigt. Zusätzlich zur »Pieper«-<br />
Alarmierung werden alle Telefone innerhalb<br />
der Stützpunkte über eine vordefinierte<br />
Ansage und außerdem über eine<br />
den Klingelruf ergänzende optische<br />
Anzeige verständigt.<br />
[Umrisse]
Fazit<br />
[Umrisse]<br />
Offene Leitstellen<br />
© hhpberlin<br />
In Krankenhäusern besteht im Brandfall<br />
eine erhöhte Personengefahr, denn ein<br />
Großteil der anwesenden Personen kann<br />
sich nicht selbständig in Sicherheit bringen,<br />
sondern ist teilweise oder vollständig<br />
auf fremde Hilfe angewiesen. Aus diesem<br />
Grund ist es oberste Priorität, einen Brand<br />
frühzeitig zu erkennen sowie das Personal<br />
und die Feuerwehr unverzüglich zu alarmieren.<br />
Um Personenschäden zu vermeiden, müssen<br />
die Patienten in kurzer Zeit aus den<br />
gefährdeten Bereichen in andere Brandund<br />
Rauchabschnitte verlegt werden können.<br />
Das Brandschutzkonzept hat die entsprechenden<br />
Voraussetzungen hierfür zu<br />
schaffen.<br />
Die Krankenhausbauverordnung (KhBauV)<br />
stellt eine Verordnung dar, die den Anforderungen<br />
an moderne Krankenhäuser<br />
nicht mehr gerecht wird. Beim ZOM II ist<br />
es durch einen schutzzielorientierten<br />
Ansatz und die Anwendung wissenschaftlich<br />
basierter Ingenieurmethoden gelungen,<br />
ein Brandschutzkonzept zu entwikkeln,<br />
das einerseits ein ausreichendes<br />
Fenster zur Rauchableitung<br />
ins Freie<br />
Offene Leitstelle<br />
mit Wassernebellöschanlage<br />
Sicherheitsniveau gewährleistet und andererseits<br />
die Aufenthaltsqualität mit einbezieht<br />
und eine angenehme Atmosphäre für<br />
die Patienten schafft.<br />
Dennoch wäre ein überarbeitetes und<br />
bundesweit einheitliches Regelwerk wünschenswert,<br />
das dem aktuellen Stand der<br />
Technik angepaßt ist und die heutigen nutzungstechnischen<br />
Anforderungen an Krankenhäuser<br />
berücksichtigt. Außerdem sollten<br />
auch der Bau und der Betrieb von Pflegeheimen<br />
eine rechtliche Regelung erfahren,<br />
indem sie beispielsweise den Krankenhausbauvorschriften<br />
zugeordnet werden.<br />
Eine Krankenhaus- und Pflegeheimbauverordnung<br />
(BbgKPBauV) ist erstmalig<br />
im Jahr 2003 in Brandenburg eingeführt<br />
worden, in den übrigen Bundesländern<br />
werden Kliniken weiterhin auf der Grundlage<br />
der inzwischen veralteten KhBauV<br />
geplant.<br />
Dipl.-Ing. Petra Winkler<br />
hhpberlin Ingenieurgesellschaft<br />
für Brandschutz mbH,<br />
Berlin<br />
Bauherr:<br />
Universitätsklinikum Düsseldorf AöR,<br />
Düsseldorf<br />
Architekten:<br />
Heinle, Wischer und Partner,<br />
Köln<br />
Tragwerksplanung:<br />
Ingenieurbüro Gehlen,<br />
Düsseldorf<br />
Ingenieurbüro<br />
Dipl.-Ing. Ulrich Neth,<br />
Mülheim an der Ruhr<br />
Bauphysik:<br />
Dr. rer. nat. Peter Jandl<br />
Beratungsbüro für Bauphysik,<br />
Wermelskirchen<br />
Gebäudetechnik:<br />
Brandi IGH Ingenieure GmbH,<br />
Köln<br />
Brandschutzgutachten:<br />
hhpberlin Ingenieurgesellschaft<br />
für Brandschutz mbH,<br />
Berlin<br />
Lichtplanung:<br />
Ulrike Brandi Licht,<br />
Hamburg<br />
Medizintechnik:<br />
HT-Hospitaltechnik,<br />
Krefeld<br />
Fördertechnik:<br />
Fördertechnik Helmut Müller,<br />
Dortmund<br />
Vermessung:<br />
Ingenieurbüro Kiep,<br />
Wuppertal<br />
Bodengutachten:<br />
Grüning Consulting GmbH,<br />
Düsseldorf<br />
Landschaftsplanung:<br />
EGL Entwicklung + Gestaltung<br />
von Landschaft,<br />
Düsseldorf<br />
[31
32]<br />
Das Institut<br />
Neue Perspektiven für das Arbeitsleben<br />
Das Institut für medizinisch-berufliche Rehabilitation in Wuppertal<br />
Das Institut für medizinisch-berufliche<br />
Rehabilitation (IMBR) ist hervorgegangen<br />
aus der Abteilung für funktionelle Rehabilitation<br />
der Klinik Bergisch-Land in Wuppertal-Ronsdorf.<br />
Historisch gesehen, findet es<br />
seine Wurzeln jedoch noch früher: Bereits<br />
seit 1960 existierte im Sanatorium Bergisch-Land<br />
(»Mottenburg«) ein Institut für<br />
Arbeitsphysiologie. Hier herrschte bereits<br />
der Anspruch, unter Einbeziehung von<br />
Medizin und beruflicher Erprobung Perspektiven<br />
mit Rehabilitanden zu entwikkeln.<br />
Die Maßnahmen der sogenannten medizinisch-beruflichen<br />
Rehabilitation bedingen<br />
nun einen Ansatz, der weit über das Erkennen,<br />
Behandeln und Heilen von Krankheiten<br />
hinausgeht. – Gefordert ist eine ganzheitliche<br />
Methode. Unter Einbeziehung der<br />
ortsansässigen Unternehmen arbeitet das<br />
IMBR daher mit einem multidisziplinären<br />
Team, dessen Mitglieder gemeinsam das<br />
Ziel der erfolgreichen Integration des<br />
Rehabilitanden verfolgen; Mitglieder sind<br />
Fachärzte, Psychologen, Case-Manager<br />
und Pädagogen ebenso wie Physiotherapeuten,<br />
Pflegekräfte und medizinisch-technische<br />
Assistenten, inklusive Verwaltung<br />
insgesamt 30 Mitarbeiter.<br />
Nordfassade<br />
© Heiner Leiska<br />
Das Entwurfskonzept<br />
Die Reha-Klinik Bergisch-Land in Wuppertal-Ronsdorf,<br />
ein Gebäudekomplex der<br />
1970er Jahre, liegt auf einem parkähnlichen<br />
Hanggrundstück am Rande des Bergischen<br />
Landes. Das vorhandene Institut<br />
für medizinische und berufliche Rehabilitation<br />
sollte nun aus dem Klinikbetrieb herausgelöst<br />
und in einem Neubau selbständig<br />
weitergeführt werden, der Diagnostikund<br />
Erprobungsplätze für 90 Rehabilitanden<br />
bereitstellt und 60 Internatsplätze mit<br />
Mensa und Aufenthaltsräumen, Räume für<br />
die medizinisch-therapeutische Betreuung<br />
sowie Räume für die Verwaltung bietet.<br />
Die Situation erinnerte an den »Zauberberg«:<br />
In der Abgeschiedenheit oben auf<br />
dem Berg sollten Menschen in Gemeinschaft<br />
wieder fit werden für das Leben.<br />
Das Entwurfskonzept haben wir aus Klosteranlagen<br />
abgeleitet: Es gibt den zentralen<br />
Innenhof, um den ringsum wie ein<br />
Kreuzgang die Flure angeordnet sind. Die<br />
Gesamtkomplex<br />
© Heiner Leiska<br />
[Umrisse]
[Umrisse]<br />
Flure wiederum erschließen die drei Bauteile<br />
Internat, Medizin und Diagnostik, zwischen<br />
denen gläserne Treppenhäuser als<br />
Gelenkpunkte dienen.<br />
So, wie jene drei Funktionen für das Institut<br />
zusammengehören, so bilden auch die drei<br />
Bauteile miteinander eine Einheit. Deren<br />
unterschiedliche Nutzung findet ihren<br />
äußeren Ausdruck in den drei Fassadenmaterialien<br />
mit ihrer spezifischen Farbigkeit:<br />
Medizin–Ziegelstein, Internat–Holz<br />
und Diagnostik bzw. Erprobung–Glas. Wir<br />
haben diese jeweils schwerpunktmäßig<br />
eingesetzt, um damit eine innen- und<br />
außenräumliche Gesamtkomposition für<br />
die Anlage zu schaffen.<br />
Für die Innenräume haben wir die Farbe<br />
Grün in verschiedenen Abstufungen dazu<br />
genommen: Das Logo des IMBR ist grün,<br />
Grün ist zudem typisch für die traditionelle<br />
Architektur im Bergischen Land, und die<br />
Farbpsychologie schreibt Grün eine schützende<br />
und beruhigende Wirkung zu.<br />
Zentrale Anlaufpunkte wie Empfang,<br />
Mensa und Freizeiträume liegen auf Platzniveau<br />
und öffnen sich dorthin, ebenso wie<br />
die Pausenbereiche der großen Erprobungsräume.<br />
In zwei Obergeschossen und<br />
einem Sockelgeschoß sind nach Süden<br />
jeweils 20 Internatszimmer untergebracht,<br />
sechs von ihnen verfügen über eine rollstuhlgerechte<br />
Ausgestaltung. Und wegen<br />
des wunderbaren Ausblickes haben wir<br />
die Fensterbänke als Sitzplätze geplant.<br />
Westfassade<br />
© Heiner Leiska<br />
Im Sockelgeschoß des Medizintraktes,<br />
nach Westen orientiert, finden sich Physiotherapie-<br />
und Gymnastikräume, in den<br />
Obergeschossen arbeiten Mediziner und<br />
Psychologen. Der Diagnostiktrakt im Norden<br />
der Anlage beherbergt darüber hinaus<br />
ein Ergos-Gerät, Funktionslabors und eine<br />
Rückenstraße, technische und kaufmänni-<br />
Innenhof<br />
© Heiner Leiska<br />
sche Erprobungsräume sowie einen großen<br />
Schulungsraum.<br />
Der Innenhof ist im Kontrast zur umgebenden<br />
freien Natur künstlich gestaltet: mit<br />
Platten- und Kiesbelag, mit Gehölzen in<br />
überdimensionalen Töpfen und Sofas, die<br />
seit 2005 zum Verweilen einladen.<br />
[33
34]<br />
Die Fassade<br />
Das bestimmende bzw. beherrschende<br />
Fassadenmaterial ist Holz: Seine freundliche<br />
Farbigkeit zieht sich, vom Internat ausgehend,<br />
als Attikablende auch um den<br />
Bauteil Diagnostik, der sonst wesentlich<br />
durch Glas geprägt ist. Das Internat selbst<br />
ruht auf einem Sockel aus schwarzem Verblender<br />
mit schwarzen Fugen – dieses<br />
Material umkleidet den gesamten Bauteil<br />
Medizin. Die schwarzen Mauerwerksflächen<br />
stehen dabei in farblichem und haptischem<br />
Kontrast zum Holz, Verblend- und<br />
Schnittperspektive<br />
© Pook Leiska Partner<br />
Holzfassade sind bündig in eine Ebene<br />
integriert.<br />
Insgesamt wurden 1.470 m 2 Holzvorhangfassade<br />
in konventioneller Bauweise<br />
errichtet: Wir haben die Platten auf acht<br />
Breiten mit möglichst wenig Verschnitt<br />
systematisiert, bei einer spielerischen Verteilung<br />
der Formate.<br />
Südfassade<br />
© Heiner Leiska<br />
Die Entscheidung für großformatige Tafeln<br />
aus dem Naturstoff Holz anstelle von<br />
Kunststoffimitationen bedeutet bei der Planung,<br />
konstruktive Notwendigkeiten wie<br />
Eingangsgeschoß<br />
© Pook Leiska Partner<br />
Alterungsprozesse und Pflege sorgfältig zu<br />
bedenken. Die Oberfläche haben wir mit<br />
Typ 04/15 und hellen Schäftungsfugen sehr<br />
hochwertig gewählt, die Imprägnierung zur<br />
Verstärkung des Holzfarbtons ist UV-beständig<br />
und bewußt hell. Der spezielle<br />
Decklack und Kantenschutz mittels Hirnholzsiegel<br />
wurden im Detail konstruktiv<br />
ergänzt: Alle Kanten sind abgerundet,<br />
untere horizontale Kanten wurden um 15°<br />
angeschrägt und zur Tropfkantenausbildung<br />
angefast sowie Aluminium-Z-Profile<br />
zusätzlich in allen horizontalen Fugen montiert,<br />
so daß die oberen Kanten optimal<br />
geschützt bleiben. Die Unterkonstruktion<br />
Erstes Obergeschoß<br />
© Pook Leiska Partner<br />
[Umrisse]
[Umrisse]<br />
bildet eine Kombination aus Vollholz zwischen<br />
140 mm starker Mineralwolldämmung<br />
und Metallprofilen mit Luftzwischenraum.<br />
Christiane Leiska<br />
Internatszimmer<br />
© Heiner Leiska<br />
Bauherr:<br />
Nordrhein-Westfälische<br />
Berufsförderungswerke e.V.,<br />
Dortmund<br />
Eigentümer:<br />
Landesversicherungsanstalt Rheinprovinz,<br />
Düsseldorf<br />
Nutzer:<br />
Berufsförderungswerk Oberhausen,<br />
Oberhausen<br />
Mensa<br />
© Heiner Leiska<br />
Erprobungsraum<br />
© Heiner Leiska<br />
Generalplanung:<br />
Pook Leiska Partner<br />
Dipl.-Ing. Architekten<br />
Olaf Pook<br />
Christiane Leiska<br />
Richard Hühn,<br />
Hamburg, Braunschweig<br />
Projektleitung:<br />
Thorsten Bremer<br />
Mitarbeiter:<br />
Nel Bertram, Michael Pätz<br />
Bauleitung:<br />
Klaus Laabs<br />
Dipl.-Ing. Architekt,<br />
Braunschweig<br />
Tragwerksplanung:<br />
Schlicht & Hünteler<br />
Beratende Ingenieure für Bauwesen,<br />
Münster<br />
Gebäudetechnik:<br />
Fröhling + Köddermann<br />
Beratende Ingenieure,<br />
Münster<br />
INS Ingenieurgesellschaft mbH,<br />
Münster<br />
Brandschutz:<br />
Ingenieurbüro Corall,<br />
Meerbusch<br />
Bodengutachten:<br />
Dr. Leischner und Partner,<br />
Bonn<br />
[35
36]<br />
Leben und Lernen in lichten Raumeinheiten<br />
Ein Wohnheim für schwerstbehinderte Kinder und Jugendliche in Leipzig<br />
Erfreuliche Entdeckung<br />
Wer in oder durch eine Vorstadt fährt, also<br />
einen der heute üblichen Randbezirke von<br />
kleineren und größeren Kommunen durchquert,<br />
wird wohl nicht unbedingt an<br />
irgendwelche kulinarischen Höhepunkte<br />
denken oder gar erwarten, ein Bauwerk<br />
vorzufinden, das ihn in Gestalt und Konstruktion<br />
zu begeistern vermag. Und dennoch<br />
sollte man nicht ohne jede Hoffnung<br />
bleiben, schließlich gab und gibt es immer<br />
wieder erfreuliche Ausnahmen – und lassen<br />
sich manche Endeckungen einfach<br />
nicht vermeiden.<br />
Standort<br />
© Weis & Volkmann<br />
Die Dahlienstraße in Leipzig-Grünau bietet<br />
nun eine solche Überraschung, konfrontiert<br />
sie einen doch mit einem Gebäude,<br />
dessen Konturen bereits aus einiger Entfernung<br />
Anspruch und Qualität signalisieren:<br />
Inmitten typischer Plattenbauten der<br />
ersten Generation, gewerblicher Baracken<br />
Längsseite<br />
© Weis & Volkmann<br />
wechselnder Provenienz und diverser<br />
Reklametafeln anzutreffen, wirkt es fast<br />
unweigerlich wie eine heitere, ja eine<br />
nachgerade einladende Oase, die ihr ziemlich<br />
profilloses Umfeld anscheinend konterkarieren<br />
oder ihm womöglich auch nur<br />
sagen will, daß mit Können und Konsequenz<br />
selbst an diesem Ort, in dieser Siedlung<br />
»Veränderungen« durchaus machbar<br />
sind.<br />
Auf den zweiten Blick verstärkt sich dann<br />
der Eindruck eines behaglichen, auf die<br />
spezifischen Bedürfnisse seiner Nutzer<br />
abgestimmten Zuhauses, das zugleich<br />
aber einen gewissen Rahmen abstecken<br />
muß. Während nämlich an und bei integrativen<br />
Einrichtungen sonst oft und gerne<br />
bunte Bemalungen und fließende Formen<br />
als vermeintlich adäquate Stil- oder Pädagogikelemente<br />
zur Ausführung kommen,<br />
[Umrisse]
[Umrisse]<br />
addieren sich hier vertikal angeordnete,<br />
unbehandelte Holzbretter zu einer ebenso<br />
robusten wie sinnlich anmutenden Hülle,<br />
die zum Heran- und Entlangtasten animiert<br />
und dabei für Halt und Orientierung sorgt.<br />
Rechteckige, in den zweistöckigen Haupttrakt<br />
geschoßübergreifend eingeschnittene<br />
Fenster, deren leicht vorspringende<br />
Zargen aus ochsenblutfarbenem Blech<br />
bestehen, gliedern und akzentuieren darüber<br />
hinaus die Verkleidung, betonen folglich<br />
eine feine Linienstruktur, die sich dank<br />
Eingangsbereich<br />
© Weis & Volkmann<br />
Fassadenstruktur<br />
© Weis & Volkmann<br />
graphischer, die Maserung der Holzlatten<br />
quasi fortsetzender Folien bis in die gläsernen<br />
Verblendungen und Brüstungen erstreckt.<br />
Und so zeigen sich an der Fassade<br />
unterschiedliche Bilder, die ihr eine wahrlich<br />
vielseitige, der Welt letztlich zugewandte<br />
Ausstrahlung verleihen – und<br />
damit Aus- und Ansehen eines Wohnheims<br />
[37
38]<br />
Leitsystem<br />
© Weis & Volkmann<br />
charakterisieren, das seit gut einem Jahr<br />
40 schwerst- und mehrfachbehinderten<br />
Kindern und Jugendlichen die Chance zur<br />
ungestörten Entfaltung, zum Leben,<br />
Lernen, Spielen und vor allem Geborgenfühlen<br />
eröffnet.<br />
Obergeschoß<br />
© Weis & Volkmann<br />
Erdgeschoß<br />
© Weis & Volkmann<br />
Zwangloses Grundprinzip<br />
Trotz der unverzichtbaren Forderung nach<br />
einem »Schutzschild« für Menschen, die in<br />
Zentraler Gang<br />
© Weis & Volkmann<br />
Längsschnitt<br />
© Weis & Volkmann<br />
einer sich als aufgeklärt und tolerant definierenden<br />
Gesellschaft zumeist auf Ablehnung<br />
und Ausgrenzung stoßen, beruht<br />
seine Konzeption nicht auf der Idee einer<br />
umfassenden Abschottung, sondern weit<br />
eher auf dem Grundprinzip überschaubarer<br />
Funktionseinheiten, die eine individuelle<br />
Betreuung erlauben, den Wunsch<br />
nach Rückzugsalternativen erfüllen und<br />
insofern eine stets angemessene Kommunikation<br />
im Innern wie nach außen begünstigen.<br />
Durch einen Gang miteinander verknüpft,<br />
gruppieren sich daher ein zweigeschossiges<br />
Kopf- und drei pavillonartig<br />
angefügte, einstöckige Gebäude um drei<br />
halboffene, lediglich durch Pergolen abgeschirmte<br />
Themenhöfe, die als Freizeitanlagen<br />
fungieren und keinerlei Zäune aufweisen.<br />
Einem ganz ähnlichen Schema ist<br />
zudem die Verteilung der Wohn- und Therapieräume<br />
verpflichtet, die sich um eine<br />
Konstruktionsprinzip<br />
© Weis & Volkmann<br />
[Umrisse]
[Umrisse]<br />
zentrale, alle und alles verbindende Gemeinschaftszone<br />
auffächern, was die relativ<br />
problemlose Erreichbarkeit der einzelnen<br />
Zimmer sicherstellt.<br />
Zur Ausstattung des als Holzrahmenkonstruktion<br />
realisierten Bauwerks gehören<br />
im übrigen begrünte Dachflächen und<br />
große Oberlichter sowie ein eigens entwickeltes<br />
optisch-haptisches Leitsystem,<br />
das den Kindern und Jugendlichen als<br />
genauso einprägsame wie diskrete Informationshilfe<br />
dient – und das in bemerkens-<br />
Ansichten<br />
© Weis & Volkmann<br />
Themenhof<br />
© Weis & Volkmann<br />
wert unauffälliger Weise eine helle<br />
und freundliche Gesamtkomposition von<br />
nahezu exemplarischer Bedeutung<br />
abrundet.<br />
Michael Wiederspahn<br />
Bauherr:<br />
Städtischer Eigenbetrieb Behindertenhilfe,<br />
Leipzig<br />
Architekten:<br />
Weis & Volkmann Architektur,<br />
Leipzig<br />
mit<br />
Auspurg, Borchowitz + Partner,<br />
Leipzig<br />
Tragwerksplanung:<br />
Ingenieurbüro Hennecker,<br />
Leipzig<br />
Leitsystem:<br />
MindSpring Katja Fliedner,<br />
Leipzig<br />
Außenanlagen:<br />
Dr. Borrmann + Partner,<br />
Leipzig<br />
[39
40]<br />
Uferseite<br />
© Willi Filz<br />
Lage und Anspruch<br />
Der See in Echternach steht einerseits für<br />
ein attraktives, vielfältiges Freizeiterlebnis<br />
und diverse Aktivitäten, zum anderen bietet<br />
er aber allen Besuchern auch Ruhe und<br />
Erholung in der Natur. Die Architektur<br />
sollte diese Atmosphäre nicht stören – im<br />
Gegenteil, sie sollte als eine Bereicherung<br />
des Ortes empfunden werden können.<br />
So fügt sich der Neubau zurückhaltend in<br />
seine Umgebung ein und respektiert die<br />
Uferzone und den für den See von Echternach<br />
typischen Eindruck des durchgängigen<br />
Grünwalls: Ein leichter Holzriegel<br />
schiebt sich zwischen der Baumeinfassung<br />
hindurch, weckt einerseits die Neugierde<br />
des Spaziergängers und erlaubt<br />
andererseits den Blick von den Zimmern<br />
auf den See. Das Volumen der Sporthalle<br />
ist hingegen in das Gelände versenkt eingegraben<br />
und erhielt eine Fassade aus<br />
Beton, die in Farbe und Oberfläche an Felsen<br />
erinnert. Diese Materialität erscheint<br />
ebenfalls bei der Fassade der hohen Kletterwand<br />
– ein Spiel mit Materialien und<br />
Ausgezeichnetes Angebot zur Erholung<br />
Die Jugendherberge in Echternach<br />
Inhalten. Die Felsen in der Umgebung von<br />
Echternach und das Klettern in dieser<br />
atemberaubenden Landschaft waren ein<br />
Thema bei der Entwicklung der neuen<br />
Jugendherberge.<br />
Das Gebäude nimmt sich durch seine<br />
äußere Gestalt also zurück und bezieht so<br />
ganz selbstverständlich seinen Platz am<br />
Ufer. Wichtig war uns auch das Wechselspiel<br />
von Ein- und Ausblicken. Durch die<br />
großen Glasflächen wirkt die Landschaft<br />
direkt in den Neubau. Und von außen läßt<br />
sich wiederum erahnen, daß dort ganz viel<br />
passiert …<br />
Sporthalle<br />
© Willi Filz<br />
[Umrisse]
[Umrisse]<br />
Funktion und Gestaltung<br />
Es sind ganz unterschiedliche Gäste jeden<br />
Alters, die Jugendherbergen als Unterkunft<br />
wählen – für kurze Zwischenstops<br />
auf Reisen oder auch, um den gesamten<br />
Urlaub an einem Ort zu verbringen. Wichtig<br />
war uns, ein Gebäude zu entwerfen,<br />
dessen Architektur sowohl jungen als<br />
auch älteren Menschen, Gruppen wie einzelnen<br />
Reisenden auf unkomplizierte Art<br />
und Weise ein angemessenes Heim auf<br />
kurze Zeit zu bieten vermag. Es strahlt eine<br />
einladende, freundliche Atmosphäre aus,<br />
die sich jedoch nicht aufdrängt.<br />
Eine Jugendherberge ist für uns eine<br />
»Begegnungsstätte«, in der die Gäste<br />
vielleicht mehr Flexibilität und Offenheit<br />
füreinander mitbringen als in anderen<br />
Unterkünften; ein Ort, wo sie Kontakte<br />
knüpfen und sich kennenlernen können,<br />
ohne auf persönliche Ansprüche verzichten<br />
zu müssen. Für ganz unterschiedliche<br />
Bedürfnisse gilt es Raum zu schaffen: zum<br />
Spielen, für die individuelle Beschäftigung<br />
oder das gesellige Beisammensein. Und<br />
bei alldem muß die Ausstattung dem<br />
Wechsel der Gäste in einer beständigen<br />
Qualität standhalten.<br />
Unser Anspruch an die Architektur ist, diesen<br />
Nutzungsbedingungen gerecht zu werden,<br />
das Gebäude spiegelt folglich »Offenheit«<br />
und Flexibilität wider. Die Verwendung<br />
von Farbe und Materialien sorgt für<br />
eine angenehme Atmosphäre, ist modern,<br />
ohne kühl zu wirken. Die Materialien sind<br />
robust und dennoch mit Liebe zum Detail<br />
entwickelt. Transparente Fassaden laden<br />
ein, sich mit dem Ort zu beschäftigen und<br />
die gewünschte Betätigung zu wählen –<br />
innerhalb der Jugendherberge und draußen<br />
am See.<br />
Die Achse der Freizeitbeschäftigungen,<br />
bestehend aus Sport- und Kletterhalle<br />
sowie Fahrradverleih, soll sich später in<br />
den Außenanlagen parallel zur Straße und<br />
zum Wall entlang dem See fortsetzen in<br />
Form von Tennisplätzen etc. Bereits heute<br />
ist der Neubau ein Ausgangspunkt für<br />
weitere Aktivitäten in der Umgebung wie<br />
Walking, Mountainbiking und Wandern.<br />
Die 14 m hohe Kletterwand wurde von<br />
Beginn an mit erfahrenen Spezialisten entwickelt<br />
und so konzipiert, daß sie auf der<br />
einen Seite für Anfänger interessant ist,<br />
andererseits auch für Profikletterer attraktiv<br />
bleibt, zum Beispiel durch die sogenannte<br />
Boulderwand. Die Einfeldsporthalle<br />
Erdgeschoß<br />
© Witry & Witry<br />
Kletterhalle<br />
© Willi Filz<br />
steht den örtlichen Vereinen sowie den<br />
Besuchern der Jugendherberge zur Verfügung,<br />
sportliche Schwerpunkte sind hier<br />
Basketball und Tischtennis.<br />
Erstes Obergeschoß<br />
© Witry & Witry<br />
[41
42]<br />
Ressourcen und Bauweise<br />
Grundsätzlich haben wir auf einen sparsamen<br />
Umgang mit den Ressourcen Bauland<br />
und Baustoff geachtet sowie darauf, daß<br />
möglichst lokal vorhandene Materialien<br />
zur Ausführung kommen: Auch wurde eine<br />
Priorität gesetzt, und zwar auf nicht gesundheitsschädliche<br />
Baustoffe und solche<br />
mit einem niedrigen Primärenergiegehalt.<br />
Kletterwand<br />
© Patrick Müller<br />
So wurde auf die Verwendung von Kunststoffen<br />
wie PVC weitestgehend verzichtet<br />
und der Einsatz von umweltverträglichen<br />
Stoffen bevorzugt: Für die Holzfassade<br />
haben wir uns zum Beispiel für eine unbehandelte<br />
Lattung aus Lärchenholz entschieden.<br />
Unterrichtsraum<br />
© Willi Filz<br />
Durch eine hochgedämmte Gebäudehülle<br />
und eine kompakte Bauweise wird zudem<br />
ein niedriger Energieverbrauch erreicht.<br />
Längsschnitt<br />
© Witry & Witry<br />
Die Warmwasserbereitung erfolgt mit Hilfe<br />
von Sonnenkollektoren, und es gibt eine<br />
mechanische Be- und Entlüftung mit Wärmerückgewinnung.<br />
Die versiegelten Flächen schließlich wurden<br />
minimiert – als eine Konsequenz aus<br />
der sensiblen Einbindung des Gebäudes in<br />
die Landschaft, auf die wir insgesamt<br />
größten Wert gelegt haben.<br />
Wirkung und Würdigung<br />
Im Wettbewerb um die sogenannten<br />
IOC/IAKS Awards wurde der im Dezember<br />
2005 fertiggestellten Jugendherberge in<br />
Echternach eine Auszeichnung zuerkannt,<br />
was die Jury folgendermaßen begründet<br />
hat: »Offenheit und Kommunikation sind<br />
[Umrisse]
[Umrisse]<br />
wichtige Aspekte für erfolgreiche Jugendherbergen.<br />
Bei der Gestaltung der Sportgebäude<br />
für die Jugendherberge in Echternach<br />
haben die Planer dieses Konzept<br />
konsequent und erfolgreich umgesetzt. Die<br />
anregende Atmosphäre im Innern macht<br />
sportliche Aktivitäten zu einem zentralen<br />
und integralen Bestandteil im Jugendherbergsalltag.<br />
Besonders die anspruchsvoll<br />
ausgewählten Materialien und die farbenfrohe<br />
Gestaltung hinterließen einen positiven<br />
Eindruck bei der Jury. Nach außen hin<br />
wirkt das Gebäude mit seinen strukturierten<br />
Fassaden aus Holz und Beton als eine<br />
Bereicherung der Landschaft am Seeufer.«<br />
Ursula Witry<br />
Bauherr:<br />
Administration communale<br />
de la Ville d’Echternach,<br />
Luxemburg<br />
Betreiber:<br />
Centrale des Auberges<br />
de Jeunesse<br />
Luxembourgeoises,<br />
Luxemburg<br />
Lounge<br />
© Willi Filz<br />
Architekten:<br />
Witry & Witry<br />
Architecture Urbanisme,<br />
Echternach, Luxemburg<br />
Tragwerksplanung:<br />
SGI Ingénieurie S.A.,<br />
Junglister, Luxemburg<br />
Gesamtanlage<br />
© Willi Filz<br />
Gebäudetechnik:<br />
Goblet Lanvandier & Associés<br />
Ingénieurs-Conseils S.A.,<br />
Luxemburg<br />
[43
44]<br />
Einleitung<br />
Gekrümmte Pfeilerscheiben als Analogie<br />
Die neue Autobahnbrücke über die Saale bei Jena-Göschwitz<br />
Neue und alte Brücke<br />
© Ingenieurbüro Kleb GmbH<br />
Die Bundesautobahn A 4 überquert das<br />
etwa 800 m breite Saaletal südlich von<br />
Jena auf einer langen Bogenbrücke mit je<br />
zwei Richtungsfahrbahnen, die noch aus<br />
der Zeit des Reichsautobahnbaus 1938–<br />
1941 stammt und als in technischer und<br />
ästhetischer Hinsicht außergewöhnliches<br />
Bauwerk unter Denkmalschutz steht.<br />
Im Rahmen der Verkehrsprojekte Deutsche<br />
Einheit, sechsstreifiger Ausbau eben jener<br />
A 4, ist sie die letzte Großbrücke in diesem<br />
Autobahnabschnitt. Gemäß dem Beschluß<br />
der Bundesregierung zum sechsstreifigen<br />
Ausbau der Autobahn von Eisenach bis<br />
Dresden soll das vorhandene Bauwerk zur<br />
Aufnahme der Richtungsfahrbahn Dresden–Eisenach<br />
mit drei Fahrspuren und<br />
einer Standspur ertüchtigt und parallel zur<br />
bestehenden Brücke südlich mit einem<br />
lichten Abstand von 5 m eine neue für die<br />
Richtungsfahrbahn Eisenach–Dresden<br />
errichtet werden. Da eine solche Aufgabe<br />
sowohl unter gestalterischen als auch<br />
unter konstruktiven Aspekten hohe Anforderungen<br />
an die Entwurfsplaner stellt,<br />
wollte man die Kreativität mehrerer Ingenieurbüros<br />
nutzen.<br />
Daher wurde von der Straßenbauverwaltung<br />
Thüringen, vertreten durch das Thüringer<br />
Landesamt für Straßenbau, ein<br />
beschränkter Realisierungswettbewerb mit<br />
sechs Teilnehmern ausgelobt. Ziel des Entwurfes<br />
der neuen Saalebrücke war es, ein<br />
eigenständiges, aber dennoch korrespondierendes<br />
Bauwerk zu realisieren, das<br />
sich gemeinsam mit der alten Brücke harmonisch<br />
in die Landschaft einfügt, jedoch<br />
»Alter« Querschnitt<br />
© Ingenieurbüro Kleb GmbH<br />
den Charakter der denkmalgeschützten<br />
Tragstruktur und deren Ansicht weitestgehend<br />
erhält. Seit dem Baubeginn der alten<br />
Brücke sind beinahe 70 Jahre vergangen,<br />
so sollte die neue – wie seinerzeit die alte<br />
– auch ein Zeugnis des aktuellen Wissens<br />
und Könnens in Formgebung, Material und<br />
Bauweise sein. Gewinner des Wettbewerbs<br />
war das Ingenieurbüro Kleb GmbH<br />
aus Erfurt, dem entsprechend den Auslobungsbedingungen<br />
die Planungsleistungen<br />
bis zur Ausschreibungsreife übertragen<br />
wurden.<br />
… Baujahr 1938–1941<br />
© Ingenieurbüro<br />
Kleb GmbH<br />
[Umrisse]
[Umrisse]<br />
Alte Saaletalbrücke<br />
Die alte Saaletalbrücke wurde am 18.<br />
August 1939 nach über zweijähriger Bauzeit<br />
für den Verkehr freigegeben, die letzten<br />
Arbeiten waren jedoch erst 1941 vollständig<br />
abgeschlossen. Die Gewölbereihe<br />
aus Quadermauerwerk, eine der längsten<br />
und markantesten Deutschlands, ist 794 m<br />
lang, hat eine Nutzbreite von 19,70 m und<br />
verläuft maximal 20 m hoch über dem Talgrund.<br />
Sie gliedert sich in eine 648 m<br />
lange Hauptbrücke, eine Vorlandbrücke<br />
West mit 117 m und eine Vorlandbrücke<br />
Ost mit 29 m. Die Hauptbrücke besteht aus<br />
17 halbkreisförmigen Gewölbebögen,<br />
wobei es sich um Klinker-Spargewölbe<br />
handelt, die mit Muschelkalkquadern verblendet<br />
sind. Ihre Stützweite wächst entsprechend<br />
der zunehmenden Pfeilerhöhe<br />
geringfügig an. Jeder behauene Stein hat<br />
eine eigene Nummer, mit der seine Position<br />
im Bauwerk bestimmt werden kann.<br />
Die Unterführung der vierstreifigen Bundesstraße<br />
88 am Ende der Vorlandbrücke<br />
West ist zudem mit einem flachen Gewölbe<br />
versehen, unterhalb der Hauptbrücke verlaufen<br />
auf der Westseite die Saalebahn<br />
und die Saale, in Talmitte einige Feldwege,<br />
weiter im Osten die Roda und nahe dem<br />
östlichen Widerlager die Holzlandbahn<br />
Gera–Jena. Während des Zweiten Weltkrieges<br />
wurden zwei Bögen über der<br />
Saale zerstört, nach dessen Ende aber<br />
detailgetreu wiedererrichtet. Die alte<br />
Brücke ist seit den 1940er Jahren Heimstatt<br />
von Turmfalken und Brutplatz der mit<br />
49 Brutpaaren größten Dohlenkolonie Thüringens.<br />
»Scheibenwirkung«<br />
© Ingenieurbüro Kleb GmbH<br />
Nach der Fertigstellung der neuen und<br />
Instandsetzung der alten Saaletalbrücke<br />
wird diese für die Aufnahme der Richtungsfahrbahn<br />
Dresden–Eisenach umgebaut.<br />
Entwicklung eines Pfeilers<br />
© Ingenieurbüro Kleb GmbH<br />
Geometrie<br />
© Ingenieurbüro Kleb GmbH<br />
Neue Saaletalbrücke<br />
Das Hauptgestaltungselement der neuen<br />
Saalebrücke bilden die weit ausladenden<br />
Stahlbetonpfeilerscheiben, die in Anpassung<br />
an die alte Überführung jeweils einen<br />
anderen Krümmungsradius aufweisen. Die<br />
Scheibendicke beträgt 1,50 m und nimmt<br />
damit die sichtbare Dicke der gemauerten<br />
Kalksteinbögen der vorhandenen Brücke<br />
auf. Jeder Pfeiler besteht aus zwei gekrümmten<br />
Scheiben, die am Kopf durch<br />
zwei Zugbänder miteinander verbunden<br />
sind. Ursprünglich waren diese Zugbänder<br />
als vorgespannte Stahlbetonfertigteile<br />
geplant, wurden dann aber aufgrund eines<br />
Sondervorschlages aus Stahlrohr gefertigt<br />
und befinden sich nun im nicht sichtbaren<br />
Bereich zwischen den Balken des Überbaus.<br />
Die gekrümmten Scheiben laufen an<br />
den Pfeilerfüßen zusammen und münden<br />
dort in (sichtbare) Betonsockel, die, analog<br />
der alten Brücke, mit Muschelkalkquadern<br />
verblendet sind. Die maximale Pfeilerhöhe<br />
richtet sich nach der Ausladung<br />
der Scheiben und beträgt 20 m, wobei ihre<br />
Köpfe über festinstallierte Leitern auf den<br />
Bogenrücken zu erreichen sind; links und<br />
rechts des Lagersockels ist zudem Raum<br />
für Hubpressen vorgesehen. Mit dieser<br />
Pfeilerform gelang es, die Stützweiten zu<br />
verkleinern, indem auf jedem Pfeiler zwei<br />
Achsen angeordnet wurden, um den Über-<br />
[45
46]<br />
Widerlager …<br />
© Ingenieurbüro Kleb GmbH<br />
bau äußerst schlank zu halten, damit er<br />
möglichst wenig von der alten Brücke verdeckt.<br />
Die Pfeiler der Hauptbrücke wurden mit<br />
Großbohrpfählen (d = 1,50 m) im tieferliegenden<br />
Sandstein gegründet, die kleinen<br />
auf der westlichen Hochebene hingegen<br />
im anstehenden Festgestein mit einer<br />
Flachgründung versehen.<br />
Südansicht<br />
© Ingenieurbüro Kleb GmbH<br />
Widerlager:<br />
Die Vorderkanten der Widerlager auf beiden<br />
Seiten entsprechen der Bogenform,<br />
die von der alten Saalebrücke übernommen<br />
wurde. Und so handelt es sich in beiden<br />
Fällen um Ortbeton-Kastenwiderlager<br />
mit Flachgründung, die durch einen Wartungsgang<br />
begehbar sind. Bei dem östlichen<br />
Widerlager gibt es durch die Übernahme<br />
der alten Brückenproportionen<br />
aber eine Besonderheit: Es gelangt mit sei-<br />
ner Gründung fast auf das Niveau des Saaletales,<br />
so daß eine ca.13 m tiefe Baugrube<br />
im Fels entstand. Die Flügel des Widerlagers<br />
sind 20,27 m lang und werden durch<br />
ein Stahlbeton-Zugband miteinander verbunden,<br />
das hier gleichzeitig als Gewölbedurchgang<br />
für Fußgänger und Radfahrer<br />
durch das Widerlager dient. Dessen Größe<br />
und Form korrespondieren wiederum mit<br />
denen des Widerlagerdurchgangs der<br />
alten Brücke.<br />
Überbau:<br />
Für den Überbau wurde der Regelquerschnitt<br />
RQ 35,5 zugrunde gelegt, wobei<br />
sich alle vier Streifen als Fahrspuren für<br />
beide Richtungsfahrbahnen nutzen lassen,<br />
zum Beispiel, während die alte Saaletalbrücke<br />
saniert wird. – Ein 1,50 m schlanker,<br />
zweistegiger Spannbetonplattenbalken-<br />
Querschnitt mit 0,50% Gefälle in Richtung<br />
Ost wurde im Taktschiebeverfahren von<br />
West nach Ost über das Saaletal gescho-<br />
ben. Diese Bauweise hat man gewählt,<br />
weil sie die Umwelt schonte und die Dohlenkolonie<br />
in der alten Brücke nur wenig<br />
beeinflußte. Die Stützweiten ändern sich<br />
ständig geringfügig und erreichen maximal<br />
28,85 m. Damit die Unterbauscheiben nicht<br />
zu massig werden, kamen außerdem große<br />
Überbaukragarme zur Ausführung, die eine<br />
Quervorspannung erfordern. Herstellungsbedingt<br />
hat der Überbau keine Stützenquerträger,<br />
so daß die Torsion über die<br />
»Zwischenraum«<br />
© Ingenieurbüro Kleb GmbH<br />
Fahrbahnplatte und die Endquerträger<br />
begrenzt werden mußte. Die torsionssteifen<br />
Hauptträger sind 2,90 m breit, ihr Vorspannungsgrad<br />
ist aufgrund der Bauzustände<br />
relativ hoch.<br />
Lager und Übergangskonstruktionen:<br />
Da durch die Verkehrsbelastung eine hohe<br />
dynamische Beanspruchung entsteht,<br />
wurde der Überbau mit speziellen Verformungsgleitlagern<br />
versehen, die zur Abtragung<br />
der Windlasten in Querrichtung<br />
gehalten sind. Die feste Achse befindet<br />
sich etwa in Brückenmitte, der Dehnweg<br />
der beidseitigen, mehrfaltigen, wasserdichten<br />
Übergangskonstruktionen beträgt<br />
jeweils 524 mm.<br />
[Umrisse]
[Umrisse]<br />
Brückenausstattung:<br />
Die Entwässerungsleitung verläuft zwischen<br />
den Balken des Überbaus und über<br />
den Pfeilern in Längsrichtung zwischen<br />
den Zugbändern, ist von außen also nicht<br />
erkennbar. Im Durchgang im Widerlager<br />
Ost wurde eine Beleuchtung nach RiZ des<br />
BMV Licht 1 installiert, und auf der Brücke<br />
befinden sich Signaleinrichtungen für den<br />
Betrieb des anschließenden Tunnels. Die<br />
Stahlrohrleitern auf den Rücken der Pfeilerscheiben<br />
sind mit einer parallellaufenden<br />
Stange versehen, die zum Einhängen<br />
eines Sicherheitsgurtes dient, während<br />
der Zugang zum Wartungsgang des Widerlagers<br />
West über ein Gitterrostpodest<br />
sichergestellt ist.<br />
Die neue Brücke hat eine ganz eigene Formensprache,<br />
die sich jedoch an die der<br />
Lichte Weite zwischen den Widerlagern 726,02 m<br />
Breite zwischen den Geländern 19,50 m<br />
Lichte Höhe 5,00–21,00 m<br />
Stützweiten 10,82–29,14 m<br />
Konstruktionshöhe 1,50 m<br />
… Richtung Dresden<br />
© Ingenieurbüro Kleb GmbH<br />
alten anpaßt. Auf die besondere Gestaltung<br />
von Kappen und Geländer wurde<br />
daher verzichtet und statt dessen auf einfache,<br />
standardisierte Lösungen zurückgegriffen.<br />
Anzahl der Felder 17 Hauptöffnungen, 2 Vorlandöffnungen<br />
Statisches System des Überbaus Mehrfelddurchlaufträger<br />
Überbau Spannbetonplattenbalken<br />
Unterbau Stahlbetonpfeiler und -widerlager<br />
Gründung Großbohrpfähle<br />
Herstellung Überbau: Taktschiebeverfahren<br />
Unterbau: Örtliche Schalung<br />
Besonderheiten Gekrümmte Pfeilerscheiben mit Kopfzugbändern<br />
Bauzeit 36 Monate<br />
Fertigstellung 2006 (Abnahme 2007)<br />
Baukosten 17,03 Millionen Euro<br />
Technische Daten<br />
© Ingenieurbüro Kleb GmbH<br />
Auszeichnung<br />
Das Ingenieurbüro Kleb, das zunächst den<br />
Wettbewerb gewonnen hatte und dann<br />
auch für die Ausführungsplanung verantwortlich<br />
zeichnete, wurde von der Ingenieurkammer<br />
Thüringen mit dem Großen<br />
Thüringer Ingenieurpreis 2006 ausgezeichnet.<br />
In der Begründung der Jury heißt es:<br />
»Die neue Saaletalbrücke ist ein spektakulärer<br />
Brückenbau, bei dem die Gestalt sehr<br />
wesentlich von der vorhandenen, alten<br />
Saaletalbrücke bestimmt wird. Die Konstruktion<br />
entspricht jedoch modernen<br />
ingenieurmäßigen Ansprüchen und setzt<br />
die Vorgaben vollständig und zugleich auf<br />
schönste Weise um. Als Innovation sind<br />
die gespreizten Pfeiler aus bogenförmigen<br />
Scheiben mit Zugbändern anzusehen. Sehr<br />
beachtlich sind die Länge des Bauwerkes<br />
mit den daraus resultierenden Dehnungsproblemen,<br />
die schlanke Fahrbahnplatte<br />
und vor allem die technisch-ästhetischen<br />
Überlegungen, die zur Herstellung der<br />
Brücke in dieser gelungenen Form führten.<br />
[47
48]<br />
Das ingenieurtechnische Gewicht dieser<br />
Brücke ist hoch, sie ist ein markantes Bauwerk<br />
für Thüringen geworden.«<br />
An dieser Einschätzung wird wohl niemand<br />
zweifeln wollen.<br />
Zwei Brücken<br />
© Ingenieurbüro Kleb GmbH<br />
Ausblick<br />
Unmittelbar im Anschluß an die Realisierung<br />
der neuen wurde mit der Renovierung<br />
der alten Saaletalbrücke begonnen, die<br />
voraussichtlich bis 2009 dauern dürfte. Die<br />
Dohlen aber, die sich als echte »Landstreicher«<br />
bisher weder von den mit der Zeit<br />
immer lauter werdenden Autobahngeräuschen<br />
noch von dem Baulärm der neuen<br />
Brücke, die ja in nur 5 m Entfernung errichtet<br />
wurde, von »ihrer« Brücke haben verjagen<br />
lassen, werden sich wohl während<br />
der Instandsetzungsarbeiten mit den in<br />
… mit Graffiti<br />
© Ingenieurbüro Kleb GmbH<br />
der näheren Umgebung vorbereiteten Nistkästen<br />
zufriedengeben oder artgerecht<br />
selber Nester bauen müssen. Es bleibt<br />
spannend, wie sie sich im kommenden<br />
Frühjahr verhalten und ob sie nach der<br />
Wiederinbetriebnahme der alten Brücke<br />
unter diese zurückkehren werden. Mit der<br />
Fertigstellung des sechsstreifigen Ausbaus<br />
der Bundesautobahn A 4 wird freilich in<br />
jedem Fall eine wichtige Lücke im europäischen<br />
Ost-West-Verkehr geschlossen.<br />
Dr.-Ing. Wolfgang Walochnik,<br />
Perching, Österreich<br />
Literatur<br />
– Müller, H.; Roschig, J.: Der Ingenieurwettbewerb<br />
für die Autobahnbrücke über die Saale<br />
bei Jena-Göschwitz; in: Bautechnik 77, Heft 8,<br />
2000, S. 536–560.<br />
– Ingenieurkammer Thüringen (Hrsg.): Großer<br />
Thüringer Ingenieurpreis 2006. Erfurt 2007.<br />
– Autobahnamt Thüringen (Hrsg.): Der Bauwerksentwurf<br />
der neuen Saalebrücke im Zuge der<br />
BAB A 4 bei Jena-Göschwitz; in: Bürgerinformation<br />
Nr. 6. Erfurt 2002.<br />
– Kleb, T.: Von der Vision zur Wirklichkeit. Erläuterungen<br />
zum Bauwerk; in: Großer Thüringer<br />
Ingenieurpreis 2006. Erfurt 2007.<br />
Bauherr:<br />
Bundesrepublik Deutschland,<br />
vertreten durch:<br />
Bundesministerium für Verkehr,<br />
Bau und Wohnungswesen,<br />
Bonn<br />
Thüringer Landesamt für Straßenbau,<br />
Erfurt<br />
Entwurf und Planung:<br />
Ingenieurbüro Kleb GmbH<br />
Dipl.-Ing. Thomas Kleb,<br />
Erfurt<br />
Architektonische Beratung:<br />
Heinz Hömmrich,<br />
Weimar<br />
Ausführungsplanung:<br />
Kinkel + Partner,<br />
Neu-Isenburg<br />
Prüfingenieur:<br />
Leonhardt, Andrä und Partner,<br />
Stuttgart<br />
Ausführung:<br />
Gerdum u. Breuer<br />
Bauunternehmen GmbH,<br />
Kassel<br />
[Umrisse]
[Umrisse]<br />
Eine erste Seilkonstruktion im Allgäu<br />
Die Rosenaubrücke über die Iller in Kempten<br />
Einleitung<br />
Die Rosenaubrücke befindet sich im Bereich<br />
der Kemptener Altstadt und ist Teil<br />
eines Ensembles von insgesamt fünf Brükken,<br />
das seinesgleichen sucht. Neben den<br />
größten Stampfbetonbrücken der Welt,<br />
1906 errichtet, sind hier auch eine alte<br />
Holzgitterfachwerkbrücke aus dem Jahr<br />
1847 und eine Stahlbogenbrücke von 1889<br />
in unmittelbarer Nähe als besondere,<br />
denkmalgeschützte Bauwerke zu nennen.<br />
Dazu kommt, daß sie in der Baulast von<br />
Investoren liegt, die das Areal der ehemaligen<br />
Spinnerei und Weberei zu einer<br />
Wohnsiedlung umnutzen wollen. – Die<br />
Stadt Kempten hatte im Bebauungsplan<br />
zunächst eine Sanierung der vorhandenen<br />
Brücke zur Auflage gemacht. Aufgrund<br />
ihres schlechten baulichen Zustandes,<br />
gekennzeichnet durch alters- und witterungsbedingte<br />
Schäden sowie Auflösungserscheinungen,<br />
und einer außergewöhnlichen<br />
Hochwasserproblematik – die alte<br />
Werksbrücke aus dem Jahr 1886 wurde<br />
bei den Hochwassern 1999 und 2005 ange-<br />
Bauwerk von 1886<br />
© Gerhard Pahl/Dr. Schütz Ingenieure<br />
strömt und verursachte einen für die<br />
Kemptener Altstadt gefährlichen Aufstau –<br />
wurde der Überbau der unter Denkmal stehenden<br />
»Eisernen Brücke« im Januar 2006<br />
rückgebaut.<br />
Brückenensemble<br />
© Gerhard Pahl/Dr. Schütz Ingenieure<br />
Ihre Neukonstruktion ersetzt die frühere<br />
Werksbrücke und dient nun der Verbindung<br />
des innerörtlichen und des übergeordneten<br />
Fußgänger- und Radwegverkehrs.<br />
Entwurf<br />
Im Rahmen der Vorentwurfsplanung wurden<br />
drei Varianten unter statisch-konstruktiven<br />
Aspekten hinsichtlich Gestaltung und<br />
des Städtebaus, Gesamtkosten und Unterhalt<br />
sowie Abflußquerschnitt untersucht<br />
und beurteilt:<br />
– Variante 1: Überbau als Stahlfachwerk,<br />
zweifeldrig mit Mittelpfeiler<br />
– Variante 2: Überbau als Stahlfachwerk,<br />
einfeldrig<br />
– Variante 3: Überbau als abgespannte<br />
Konstruktion, einfeldrig<br />
Als einzig richtige Lösung wurde eine stützenfreie<br />
Brücke mit ca. 54 m Stützweite<br />
erachtet.<br />
[49
50]<br />
Um aus der Perspektive des Denkmalschutzes<br />
und des Städtebaus herauszuarbeiten,<br />
welcher verbleibende Typ, Fachwerk-<br />
oder Hängebrücke, der »passendere«<br />
an dieser Stelle ist, wurde eine<br />
Visualisierung der beiden Varianten 2 und<br />
3 durchgeführt. – Der Bauherr, die Stadt<br />
Kempten und das Landesamt für Denkmalpflege<br />
entschieden sich für die Hängeseilbrücke,<br />
also Variante 3.<br />
Querschnitt<br />
© Gerhard Pahl/Dr. Schütz Ingenieure<br />
Durch die hohe Transparenz der Seilkonstruktion<br />
bleibt der umliegende denkmalgeschützte<br />
Bereich optisch nahezu unberührt:<br />
Die Pylonen wurden bewußt in Fortsetzung<br />
der Baumreihe auf der Westseite<br />
angeordnet, während sich die Gestalt der<br />
Brücke auf der Ostseite, wo der zukünftige<br />
Platz entsteht, als ein weiches Auslaufen<br />
oder Anlanden darstellt. Gleichzeitig erhält<br />
ihr Benutzer die Möglichkeit, den Kräfteverlauf<br />
zu erleben. Hinzu kommt ferner,<br />
daß das vorhandene Ensemble derart<br />
durch eine moderne und elegante »eiserne«<br />
Brücke ergänzt wird.<br />
Um die Hochwassersituation zu entschärfen,<br />
wurde die Geländeroberkante der<br />
anschließenden Geh- und Radwege<br />
außerdem um ca. 1,00 m an den Auflagern<br />
und 1,39 m in Brückenmitte angehoben.<br />
Ansicht<br />
© Gerhard Pahl/Dr. Schütz Ingenieure<br />
Tragkonstruktion<br />
Als Querschnitt wurde eine robuste und<br />
dauerhafte Betonfahrbahn mit seitlichen<br />
Stahlhohlkästen gewählt. Der Vorteil ist,<br />
daß trotz stützenfreier Überspannung der<br />
Iller nur eine sehr geringe Fahrbahnplattendicke<br />
benötigt wird, was einen maximalen<br />
Durchflußquerschnitt ermöglicht. Der<br />
als selbstverankerte Hängeseilbrücke ausgeführte<br />
Überbau weist eine Stützweite<br />
von ca. 54,00 m auf, die Breite zwischen<br />
den Geländern mißt 3,50 m. In Längsrichtung<br />
handelt es sich um einen Verbundträger,<br />
bestehend aus den Stahlhohlkästen<br />
und der Betonfahrbahnplatte, im Querschnitt<br />
umfaßt er eine Stahlbetonplatte<br />
aus Fertigteilen mit Ortbetonergänzung<br />
und seitlichen Stahlhohlkästen. Zusätzlich<br />
wurden Stahlquerträger alle ca. 5,70 m<br />
angeordnet, um im Bauzustand über einen<br />
stabilen Trägerrost zu verfügen und im<br />
Endzustand die Fahrbahnplatte im Bereich<br />
der Hänger zu verstärken. Die Konstruktionshöhe<br />
der Fahrbahnplatte beträgt<br />
25 cm aus 10 cm Fertigteil mit 15 cm Ortbetonergänzung,<br />
die dichtgeschweißten<br />
Stahlhohlkästen haben eine Höhe von<br />
45 cm.<br />
Die 85 mm starken Hauptseile werden<br />
jeweils an einen geneigten Pylon angeschlossen<br />
und über eine Abspannung verankert.<br />
Bei einer Pylonhöhe über Gelände<br />
von ca. 22,00 m erfolgt die Aufhängung der<br />
Fahrbahntafel über geneigte Hängerseile<br />
mit einem Durchmesser von 21 mm und<br />
einem Abstand von 5,70 m.<br />
Längsschnitt<br />
© Gerhard Pahl/<br />
Dr. Schütz Ingenieure<br />
Grundriß<br />
© Gerhard Pahl/<br />
Dr. Schütz Ingenieure<br />
[Umrisse]
»Unterseite«<br />
© Gerhard Pahl/Dr. Schütz Ingenieure<br />
[Umrisse]<br />
Die technischen Daten dieses Überführungsbauwerks<br />
sind:<br />
– Brückenklasse: 3,50 kN/m 2 gemäß<br />
DIN-Fachbericht 101 oder ein Einzelfahrzeug<br />
mit einem zulässigen Gesamtgewicht<br />
von 5 t<br />
– Statisches System: selbstverankerte<br />
Hängebrücke<br />
– Stützweiten: 53,86 m<br />
– Lichte Weite: 53,04 m<br />
– Lichte Höhe: ca. 4,00 m (Normalwasserstand)<br />
– Kreuzungswinkel: 100,00 gon<br />
– Unterkante der Brücke: 665,92 m NN<br />
im Auflagerbereich und 666,31 m NN in<br />
Feldmitte<br />
– Breite: 3,50 m zwischen den Geländern<br />
– Gesamtlänge: ca. 55,00 m<br />
– Brückenfläche: 188,50 m 2<br />
Westliches Widerlager<br />
© Gerhard Pahl/Dr. Schütz Ingenieure<br />
Statische Berechnung<br />
Der Stahlüberbau wurde als ein räumlicher<br />
Trägerrost (Stabwerk) modelliert, die<br />
Betonfahrbahnplatte dabei als Finite-Element-Platte<br />
über Kopplungen an die Hohlkästen<br />
und die Querträger angeschlossen.<br />
Das heißt, alle Stäbe sind entsprechend<br />
ihrer tatsächlichen Geometrie abgebildet<br />
worden, und zwar unter Berücksichtigung<br />
des Versatzes zwischen Fahrbahnplatte<br />
und Stahlhohlkasten.<br />
Um die Steifigkeit der Abspannung realistisch<br />
anzusetzen, wurden auch die<br />
Druckbalken vom Abspannseil zum westlichen<br />
Widerlager als Stäbe begriffen:<br />
Über diese Druckbalken ist die Normalkraft<br />
im Überbau mit den horizontalen<br />
Komponenten der Abspannseile kurzgeschlossen.<br />
Damit müssen die Verpreßpfähle<br />
im wesentlichen Vertikalkräfte in<br />
den Boden ableiten.<br />
Der gesamte Bauablauf wurde zudem<br />
durch ein sukzessives Aktivieren der<br />
jeweiligen Tragelemente dargestellt: Im<br />
ersten Bauabschnitt wirkt das Eigenge-<br />
Östliches Widerlager<br />
© Gerhard Pahl/Dr. Schütz Ingenieure<br />
Seilverankerung<br />
© Gerhard Pahl/Dr. Schütz Ingenieure<br />
wicht der Stahlhohlkästen mit dem Eigengewicht<br />
der Fertigteilelementplatten des<br />
Frischbetongewichtes und der Verkehrslast<br />
infolge Betonierens auf den reinen<br />
Stahlträgerrost. Die Spannungen aus dem<br />
Eigengewicht der Stahlhohlkästen und der<br />
gesamten Fahrbahnplatte werden in den<br />
Stahlträgern eingefroren. Durch Abheben<br />
der Konstruktion von den Zwischenstützungen<br />
erfolgt dann eine Umlagerung auf<br />
den Verbundquerschnitt, was dadurch<br />
erfaßt wurde, daß das Eigengewicht der<br />
Stahlhohlkästen und der gesamten Fahrbahnplatte<br />
durch Ansatz der Auflagerkräfte<br />
in den Auflagerpunkten Berücksichtigung<br />
findet. Die so ermittelten Schnittgrößen<br />
sind für alle Tragwerksteile, die<br />
erst während des Anhebvorgangs aktiviert<br />
werden, maßgebend. Dies betrifft die<br />
Betonfahrbahnplatte, die Pylonen, die Seilkonstruktion<br />
und die Abspannung inklusive<br />
Druckbalken. – Für die Stahlhohlkästen<br />
waren die Spannungen aus dieser Belastung<br />
mit jenen aus dem Bauzustand<br />
»Betonieren« zu überlagern.<br />
[51
52]<br />
Dynamische Untersuchung<br />
Die Brücke ist aufgrund ihrer Bauweise<br />
als leichte und weiche Tragkonstruktion<br />
schwingungsanfällig. Deshalb wurde<br />
zunächst ein Schwingungstilger optional<br />
für den Endzustand vorgesehen.<br />
Um allerdings möglichst auf seine Anordnung<br />
verzichten zu können, wurden zunächst<br />
eine dynamische Berechnung und<br />
im Anschluß an die ersten Ergebnisse<br />
dann eine Optimierung des Tragwerks<br />
durchgeführt: Die ermittelten Beschleunigungen<br />
und Verschiebungen für die dynamische<br />
Anregung durch Fußgänger oder<br />
Läufer lagen dadurch innerhalb der in der<br />
relevanten Fachliteratur angegebenen<br />
Grenzen; die mit den Programmen ase und<br />
dyna errechneten Werte sind hier in einer<br />
Tabelle aufgelistet.<br />
Die rechnerisch ermittelten Werte wurden<br />
später durch eine Messung am fertigen<br />
Bauwerk überprüft, wobei sich eine sehr<br />
gute Übereinstimmung der gemessenen<br />
mit den errechneten feststellen ließ. Auch<br />
weil das Dämpfungsverhalten des Bauwerks<br />
dem rechnerischen Ansatz entsprach,<br />
konnte schließlich auf den Einbau<br />
eines teuren und zudem unterhaltsaufwendigen<br />
Schwingungsdämpfers verzichtet<br />
werden.<br />
Maßgebende Eigenfrequenz<br />
© Gerhard Pahl/Dr. Schütz Ingenieure<br />
Anspannen der Abspannseile<br />
© Gerhard Pahl/Dr. Schütz Ingenieure<br />
Anregung f [Hz] m max u z [mm] max v z [m/s] max a z [m/s 2 ]<br />
Gehen außermittig 2,329 1 1,07 0,01 0,10<br />
Gehen außermittig 2,329 6 6,42 0,06 0,60<br />
Laufen außermittig 2,329 1 1,84 0,02 0,34<br />
Laufen außermittig 2,329 3 5,52 0,06 1,02<br />
Montage …<br />
© Gerhard Pahl/Dr. Schütz Ingenieure<br />
Fertigung und Montage<br />
Die Errichtung des Überbaus bedurfte als<br />
Besonderheit keines Traggerüsts, denn die<br />
bestehenden Pfeiler der alten Brücke<br />
ließen sich hier sehr kostengünstig als<br />
temporäre Hilfsstützung verwenden.<br />
Maßgebende Eigenfrequenz<br />
© Dr. Schütz Ingenieure<br />
[Umrisse]
[Umrisse]<br />
Die Stahlhohlkästen wurden daher werkseitig<br />
in zwei Teilen mit Überhöhung hergestellt<br />
und angeliefert, der Trägerrost hinter<br />
dem östlichen Widerlager montiert und<br />
dann auf die zwei vorhandenen Pfeiler der<br />
alten Brücke eingehoben. Danach erfolgte<br />
das Verlegen der 10 cm dicken und bis zu<br />
2,20 t schweren Fertigteilelementplatten,<br />
so daß die Ortbetonergänzung ohne aufwendige<br />
Schalung aufgebracht werden<br />
konnte.<br />
Nach dem Aushärten der Fahrbahnplatte<br />
schlossen sich die Montage der Seilkonstruktion<br />
auf der bauseitigen Dreifeldbrücke<br />
und das Aufrichten der Pylonen an.<br />
Die Vorspannung der Hauptseile, an den<br />
Abspannpunkten vorgenommen, wurde<br />
nun so gewählt, daß sich unter den ständigen<br />
Lasten die gewünschte Form des<br />
Überbaus einstellte – und der Überbau<br />
sich von der provisorischen Lagerung auf<br />
den alten Pfeilern abhob. Die alten Pfeiler<br />
konnten dann rückgebaut und die Brücke<br />
mit Geländer und Belag versehen werden.<br />
Dipl.-Ing. (FH) Gerhard Pahl<br />
Geschäftsführender Gesellschafter<br />
Dr. Schütz Ingenieure,<br />
Kempten<br />
Bauherr:<br />
Eptagon Immobilienholding GmbH & Co. KG<br />
c/o Anterra AG,<br />
Frankfurt am Main<br />
Fünfte Eptagon Immobilien GmbH & Co. KG,<br />
Villingen-Schwenningen<br />
Entwurf und Gesamtplanung:<br />
Dr. Schütz Ingenieure<br />
Beratende Ingenieure im Bauwesen GmbH<br />
Gerhard Pahl, Stefan Wilfer,<br />
Kempten<br />
Prüfingenieur:<br />
Prof. Dr.-Ing. Gerhard Albrecht,<br />
München<br />
Ausführung:<br />
Matthäus Schmid Bauunternehmen<br />
GmbH & Co. KG,<br />
Baltringen<br />
STS Stahltechnik GmbH,<br />
Regensburg<br />
Pfeifer Seil- und Hebetechnik GmbH,<br />
Memmingen<br />
Fertiggestelltes Bauwerk<br />
© Gerhard Pahl/Dr. Schütz Ingenieure<br />
StahlbauBrücken2_02_2007_90x127_Page 1 15.02.2008 15:09:00<br />
[53
54]<br />
Faszination Brückenbau als Herausforderung<br />
Das achte Symposium Brückenbau der VERLAGSGRUPPE WIEDERSPAHN<br />
Neue Hochbrücke Freimann<br />
© Autobahndirektion Südbayern<br />
Brücken und Betreibermodelle<br />
Innovative Entwürfe sowie neue Verfahren<br />
und Bauweisen standen am 12. und 13.<br />
Februar 2008 ebenso auf der Agenda des<br />
achten Symposiums Brückenbau der<br />
VERLAGSGRUPPE WIEDERSPAHN wie Fragen<br />
der Finanzierung und des Unterhalts<br />
von Straßen- und Schienenwegen. Rund<br />
150 Teilnehmer und mehr als 30 Referenten<br />
aus dem In- und Ausland tagten im Renaissance<br />
Hotel in Leipzig, das schon in den<br />
vorangegangenen Jahren den angenehmen<br />
Rahmen für das etablierte Dialogforum<br />
von Bauherren, Brückenplanern und<br />
bauausführenden Firmen bot.<br />
Nach der Begrüßung durch Dipl.-Ing.<br />
Michael Wiederspahn, dem die Moderation<br />
der Veranstaltung oblag, erläuterte<br />
Ministerialrat Dipl.-Ing. Joachim Naumann<br />
vom Bundesministerium für Verkehr, Bau<br />
und Stadtentwicklung, Bonn, in seinem<br />
Eingangsreferat Erfahrungen und Perspektiven<br />
mit verschiedenen Public-Private-<br />
Partnership-Modellen für Straßenprojekte.<br />
Dabei skizzierte er zu Anfang den prinzipiellen<br />
Unterschied zwischen A- und F-<br />
Modellen, zeigte dann deren Vorteile wie<br />
Risiken auf und widmete sich schließlich<br />
den im Zuge solcher Vorhaben zu realisierenden<br />
Großbrücken und Tunnelbauwerken,<br />
um deren technische Besonderheiten<br />
ebenfalls zu veranschaulichen.<br />
In den nächsten drei Vorträgen wurden<br />
Einzelprojekte aus Bayern vorgestellt:<br />
Nach einer kurzen Einleitung von Ministerialrat<br />
Prof. Dipl.-Ing. Hans Pfisterer, Oberste<br />
Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium<br />
des Innern, München, informierten<br />
Ltd. Baudirektor Dr.-Ing. Uwe Willberg,<br />
Autobahndirektion Südbayern, München,<br />
und Dipl.-Ing. Dr. techn. Anton Obholzer,<br />
Ingenieurbüro Baumann + Obholzer, München<br />
und Innsbruck, über das Konzept, die<br />
technischen Details und den Stand der Ar-<br />
Sinntal-Brücke<br />
© Autobahndirektion Nordbayern<br />
Brücke über die Moskva<br />
© NPO Mostowik<br />
beiten bei der Tragwerkstrennung und Erneuerung<br />
der Hochbrücke Freimann, die im<br />
Norden von München die Autobahn A 9<br />
Nürnberg–München mit den äußeren<br />
Stadtringen verknüpft. Da die Aufrechterhaltung<br />
des Verkehrs während des Abbruchs<br />
und Neubaus generell gewährleistet<br />
sein muß, an der vorhandenen Konstruktion<br />
aber in einem ersten Schritt umfangreiche<br />
Änderungen des statischen<br />
Systems erfolgen, wird hier ein detailliertes<br />
Monotoringverfahren durchgeführt,<br />
dessen Struktur und Ablauf Dr.-Ing. Markus<br />
Hennecke, Zilch + Müller Ingenieure, München,<br />
zu beschreiben wußte.<br />
Anhand eindrucksvoller Visualisierungen<br />
demonstrierte danach Baudirektor Dipl.-<br />
Ing. Bernd Jedelhauser, Autobahndirektion<br />
Südbayern, München, die Schwierigkeiten<br />
bei der Neuerrichtung der Bahnbrücke<br />
Bernau, die das sogenannte Chiemseebecken<br />
quert. Während andere große Bauwerke<br />
in unmittelbarer Nähe, wie zum Beispiel<br />
Schloß Herrenchiemsee, auf Fels gegründet<br />
worden sind, wurde die Autobahn<br />
in den 1930er Jahren »schwimmend«<br />
durch dieses verlandete Becken gelegt,<br />
was ungleichmäßige Setzungen von 1,00–<br />
1,80 m sowie Verkippungen der Brücke zur<br />
Konsequenz hatte. Bei ihrer Erneuerung<br />
entschied man sich daher für eine Tiefgründung<br />
mit 18 bis zu 60 m langen Bohrpfählen,<br />
die bis in den Felsuntergrund reichen<br />
– im einzelnen eine technische Meisterleistung<br />
und ein seltenes Ereignis im<br />
Brückenbau.<br />
Im Anschluß daran schilderte Dipl.-Ing.<br />
Peter Radl, SSF Schmitt, Stumpf, Frühauf<br />
und Partner Ingenieurgesellschaft mbH,<br />
München, die Planung und Besonderheiten<br />
einer Stahlverbundkonstruktion beim<br />
Bau der neuen Autobahnbrücke über das<br />
Sinntal, wobei er deren schmale Stahlkästen<br />
mit beidseitig strebenförmiger Abstüt-<br />
Freudenauer Hafenbrücke<br />
© Atelier Wimmer<br />
zung der Fahrbahnplatte durch Rohr-Diagonalenfachwerke<br />
als Charakteristika<br />
benannte.<br />
Internationale Großprojekte<br />
Direkt nach dem Mittagessen thematisierte<br />
Baudirektor Dipl.-Ing. Günther Kleiner von<br />
der Autobahndirektion Nordbayern, Nürnberg,<br />
den Entwurf der Kauppenbrücke,<br />
einer Taktschiebebrücke an der A 3, die<br />
Teil des 8 km langen planfestgestellten<br />
Abschnitts von der Anschlußstelle Hösbach<br />
bis eben zu genau jener Kauppenbrücke<br />
ist und zudem unmittelbar an die<br />
Einhausung Hösbach angrenzt. Und so<br />
erörterte er unter anderem, welche Anstrengungen<br />
notwendig werden, um die<br />
Immissionswerte bzw. den Lärmpegel an<br />
einer solch hochbelasteten Fernverkehrsverbindung<br />
zu senken.<br />
Den Blick weiter nach Süden lenkend, vertiefte<br />
nun Baudirektor Dr.-Ing. Michael<br />
Fuchs, wiederum Autobahndirektion Nordbayern,<br />
die schwierigen Randbedingungen<br />
bei der Konzeption und Realisierung der<br />
vielen größeren und kleineren Über- und<br />
Unterführungen beim Neubau der A 6 zwischen<br />
Amberg-Ost und dem Autobahnkreuz<br />
Oberpfälzer Wald, die innerhalb kürzester<br />
Zeit errichtet werden mußten, um<br />
die parallel erfolgenden Erdarbeiten nicht<br />
zu beeinträchtigen, was erhebliche Anforderungen<br />
an die Ablaufplanung für die immerhin<br />
20 km umfassende Strecke stellte.<br />
Aus dem hohen Norden Deutschlands<br />
stammten hingegen die beiden Diplomingenieure<br />
Uwe Heiland, Eiffel Deutschland<br />
Stahltechnologie GmbH, Hannover, und<br />
Udo Weißel, Tiefbauamt der Stadt Kiel, die<br />
ein innerstädtisches Projekt präsentierten:<br />
die Gablenzbrücke am Kieler Hauptbahnhof,<br />
einen Großbrückenzug, dessen Verwirklichung<br />
den Abbruch der alten wie den<br />
Querverschub einer neuen Bogenstruktur<br />
[Umrisse]
[Umrisse]<br />
um ca. 13,40 m im September 2008 beinhaltet,<br />
wobei der Verkehr zunächst »einbahnig«<br />
über die Rampenbrücke abgewickelt<br />
wird.<br />
Warum für den Entwurf der Brücke Gottleuba<br />
in Pirna ein Wettbewerb ausgelobt<br />
wurde, erklärte nach der Kaffeepause<br />
Dipl.-Ing. Karl-Heinz Reintjes, Deges<br />
GmbH, Berlin, indem er das gesamte Verfahren,<br />
alle eingereichten Arbeiten und<br />
den letztlich prämierten Vorschlag näher<br />
beleuchtete. Daran anknüpfend, konkretisierte<br />
Dipl.-Ing. Gregor Gebert aus dem<br />
Hause Schüßler-Plan Ingenieurgesellschaft<br />
mbH, Berlin, die Details »seines«<br />
ersten Preises, eines parallelgurtigen<br />
Stahlverbundüberbaus auf schlanken Stützen,<br />
der im Bereich der Talpfeiler durch<br />
massive Betonvouten verstärkt wird und<br />
sich derart als harmonische Lösung mit<br />
abgestimmten Proportionen in den sensiblen<br />
Landschaftsraum einpassen soll.<br />
Am Spätnachmittag rückten indessen internationale<br />
Beispiele aus Russland, den<br />
Vereinigten Arabischen Emiraten und dem<br />
Nachbarland Österreich ins Zentrum der<br />
Aufmerksamkeit. In ausgezeichnetem<br />
Deutsch skizzierte Natalia Schwertfirm von<br />
NPO Mostovik, Omsk, zunächst das Tragsystem<br />
der Brücke in Serebrjany Bor und die<br />
zu ihrer Realisierung untersuchten möglichen<br />
Dämpfungsmethoden, während Dipl.-<br />
Ing. V. Seliverstov, Giprotransmost J. S.<br />
Co., Moskau, über das Design und die Konstruktionselemente<br />
der Schrägseilbrücke<br />
über die Moskva sprach, die als Krönung<br />
im Scheitel ihres bogenförmigen Pylonen<br />
ein Restaurant beherbergen wird. Mit<br />
einem kühnen Brückenschlag zur »Insel<br />
des Glücks« beeindruckten danach die<br />
Diplomingenieure Holger Hauser und Nico<br />
Schmidt von der K + S Ingenieur-Consult<br />
GmbH & Co. KG, Nürnberg, das sogenannte<br />
Saadiyat Bridge Project in Abu Dhabi als<br />
einen Verkehrsweg definierend, der 2009<br />
die etwa 500 m vor der Küste liegende<br />
2.700 ha große Touristeninsel Saadiyat mit<br />
dem Hauptland verbinden soll. Das Bauwerk<br />
hat in summa eine Länge von 1.455 m<br />
und ist in sechs einzelne Spannbetonbrükken<br />
gegliedert, die als Resultat von zwei<br />
unabhängigen Bodengutachten auf Bohrpfählen<br />
gegründet wurden. »Faszination<br />
Brückenbau« – unter dieses Motto stellte<br />
Dipl.-Ing. Architekt Albert Wimmer, Wien,<br />
seinen Vortrag über die Freudenauer Hafenbrücke<br />
in Wien, die er als filigrane, den<br />
Stadt- und Landschaftsraum prägende<br />
Stahlkonstruktion gezielt in zwei unterschiedlich<br />
anmutende, ihren jeweiligen<br />
Kontext akzentuierende Tragwerkshälften<br />
zu differenzieren vermochte. Das Atelier<br />
Wimmer hatte den von den Österreichischen<br />
Bundesbahnen ausgeschriebenen<br />
Gestaltungswettbewerb »Eisenbahnbrücke<br />
über den Donaukanal und den Winterhafen<br />
in Wien« gewonnen; Albert Wimmer zeichnet<br />
darüber hinaus für die Fußballstadien<br />
in Salzburg, Innsbruck und Klagenfurt, den<br />
Westbahnhof in Wien und das Kraftwerk in<br />
Freudenau verantwortlich und wird auch<br />
die Planung von Arenen für die Fußballeuropameisterschaft<br />
2012 übernehmen.<br />
Für Straße und Schiene …<br />
Der zweite Symposiumstag stand zunächst<br />
ganz im Zeichen konkreter Public-Private-<br />
Partnership-Vorhaben, denn als erster<br />
informierte Dipl.-Ing. Bernd Rothe, Deges<br />
GmbH, Berlin, aus Sicht des Bauherrn über<br />
das A-Modell Hörselberge. Die Umfahrung<br />
der Hörselberge bei Eisenach im Zuge des<br />
sechsstreifigen Ausbaus der A 4 erfordert<br />
neben den drei Talbrücken über die Böber,<br />
Nesse und Hörsel weitere 18 kleine Überbzw.<br />
Unterquerungen sowie ca. 4 km Lärmschutzanlagen,<br />
und zwar auf einer Strecke<br />
von insgesamt 45 km, weshalb hier auch<br />
ca. 3.000.000 m3 Erdmassen zu bewegen<br />
sein werden. An Alexander Hofmann, Mitglied<br />
der Geschäftsleitung Mautstraßen<br />
Deutschland, Hochtief PPP Solutions<br />
GmbH, Essen, war es nun, diese Aspekte<br />
um die Perspektive des Bieters und späteren<br />
Betreibers zu komplettieren. Fragen<br />
der Vertragsausgestaltung aus dem Blickwinkel<br />
des beauftragten Konsortiums diskutierend,<br />
erhellte er darüber hinaus Kriterien<br />
des »Binnenverhältnisses« gegenüber<br />
den Sub- bzw. Nachunternehmern, Planungsbüros<br />
etc. – nicht ohne zu betonen,<br />
daß solche Pilotprojekte des partnerschaftlichen<br />
Miteinanders auf allen Seiten<br />
bedürfen.<br />
Einen deutlich anderen Schwerpunkt hatte<br />
das Referat von Dipl.-Ing. Siegmar Lies,<br />
DB Netz AG, Ressort Produktion, Großprojekte<br />
Nord, der die »Ingenieurbauwerke im<br />
Verlauf des Verkehrsprojektes Deutsche<br />
Einheit 8« vorstellte: Der Neu- und Ausbau<br />
der Schnellverbindung Nürnberg–Erfurt–<br />
Halle/Leipzig–Berlin auf einer Länge von<br />
ca. 520 km bedingen die Realisierung von<br />
rund 40 Talbrücken und diversen Tunneln<br />
unterschiedlicher Ausdehnung, die Anordnung<br />
oder Ertüchtigung unzähliger Bahnübergänge<br />
sowie die Sanierung und Erweiterung<br />
bzw. Errichtung mehrerer Bahnhöfe.<br />
Nach der Kaffeepause folgten zum Abschluß<br />
vier Brücken »in« drei Vorträgen,<br />
die von dem fast lückenlos anwesenden<br />
Auditorium konzentriert gewürdigt wurden<br />
und die komplexe Themenvielfalt des achten<br />
Brückenbausymposiums bestmöglich<br />
abrundeten. Dipl.-Ing. Robert Jung, Leonhardt,<br />
Andrä und Partner, Beratende Ingenieure<br />
VBI GmbH, Dresden, und Dr.-Ing.<br />
Jens U. Neuser, Kinkel & Partner, Gesellschaft<br />
beratender Ingenieure mbH, Neu-<br />
Isenburg, zeigten die Problemlösungen und<br />
insofern technischen Errungenschaften,<br />
die als Ausführungsparameter die Verwirklichung<br />
der 8.614 m messenden Saale-<br />
Elster-Talbrücke bei Halle bestimmen; nach<br />
ihrer Vollendung im Jahr 2012 wird sie<br />
Deutschlands längstes Brückenbauwerk<br />
sein. Für den passenden Ausklang sorgte<br />
hinterher Dipl.-Ing. Victor Schmitt, SSF<br />
Ingenieure mbH, München, indem er den<br />
Kreisring in Berchtesgaden als eine ebenso<br />
ästhetische wie konstruktiv überzeugende<br />
Struktur einschätzte.<br />
Nach dem gemeinsamen Mittagessen im<br />
Renaissance Hotel, das wiederum keine<br />
Wünsche offenließ, wurde zudem eine<br />
kurzfristig ins Programm integrierte Besichtigungstour<br />
des Leipziger Citytunnels<br />
angeboten. Ausgestattet mit Helm und<br />
Weste, begaben sich daher rund 40 Teilnehmer<br />
unter der kompetenten Führung<br />
von Dipl.-Ing. Winfried Glitsch und Dr.-Ing.<br />
Stefan Franz, beide Deges GmbH, Berlin, in<br />
den örtlichen Untergrund, wo sie wahrlich<br />
vertiefende Erkenntnisse gewannen.<br />
Teilnehmer und Referenten waren von der<br />
exzellent vorbereiteten und informativen<br />
Tagung begeistert und verabschiedeten<br />
sich mit Verabredungen zum neunten Symposium<br />
Brückenbau der VERLAGSGRUPPE<br />
WIEDERSPAHN im Februar 2009 in Leipzig.<br />
Und so endete eine abermals rundum<br />
gelungene Veranstaltung, die mit dem beinahe<br />
schon legendären Begrüßungsabend<br />
für die bereits am Vortag angereisten<br />
Gäste begann, auserlesene kulinarische<br />
Höhepunkte, zum Beispiel ein japanisches<br />
Buffet im 29. Stockwerk des Panorama<br />
Restaurants, umfaßte und durch die konzentrierte<br />
Präsentation von Fachvorträgen<br />
wie die Zeit für den intensiven Gedankenaustausch<br />
seit Jahren zum festen Termin<br />
von Bauherren, Brückenplanern und den<br />
Baufirmen gehört.<br />
Alle Beiträge des Symposiums sind wie<br />
immer in einem umfangreichen, vierfarbig<br />
bebilderten Tagungsband enthalten, der<br />
über MixedMedia Konzepts in Wiesbaden<br />
(info@mixedmedia-konzepts.de) zu beziehen<br />
ist.<br />
Angelika Beyreuther<br />
Stefan Teufel<br />
[55
56]<br />
Anspruch und Ausrichtung<br />
Am 18. Januar führte die 2007 gegründete<br />
Deutsche Gesellschaft für nachhaltiges<br />
Bauen e.V. (DGNB) ihre Auftaktveranstaltung<br />
»Lebensräume zukunftsfähig gestalten«<br />
durch: Im Audimax der Fachhochschule<br />
für Technik und Wirtschaft in Berlin<br />
präsentierten Mitglieder der DGNB aus<br />
Bauwirtschaft und -wissenschaft sowie<br />
Vertreter aus der Politik vor 230 Teilnehmern,<br />
wie sie eine ganzheitliche, am gesamten<br />
Lebenszyklus von Immobilien<br />
orientierte Betrachtung etablieren wollen.<br />
Die DGNB versteht sich als zentrale Organisation,<br />
die deutschlandweit eine umfassende<br />
Informations- und Weiterbildungsplattform<br />
für nachhaltige Planung, Realisierung<br />
und Nutzung von Gebäuden bietet.<br />
Den Mittelpunkt ihrer Arbeit soll die Vergabe<br />
eines Zertifikats bilden, das ökologische,<br />
ökonomische und soziokulturelle<br />
Aspekte des Bauens hinsichtlich ihrer<br />
Nachhaltigkeit bewertet.<br />
Für das Zertifizierungssystem existiert aber<br />
noch kein definitiver Kriterienkatalog.<br />
Sobald dieser vorliegt, möchte die DGNB<br />
seine Umsetzung ab der Planung mit Vorzertifikat<br />
bis hin zum endgültigen Zertifikat<br />
nach Baufertigstellung sichern, wobei<br />
Zusatzausbildungen von Architekten und<br />
Ingenieuren, ein Handbuch und speziell<br />
zugelassene Gutachter helfen sollen, die<br />
Zielvorgaben zu erfüllen. Ein Ausschuß der<br />
DGNB kontrolliert abschließend den ordnungsgemäßen<br />
Ablauf des gesamten Verfahrens<br />
und vergibt nach positiver Prüfung<br />
ein Zertifikat und eine Gebäudeplakette. Im<br />
Juni beabsichtigt man, die ersten Bauten<br />
mit einem solchen Zertifikat auf der »Consense«,<br />
einem Kongreß mit Fachausstellung,<br />
der 2008 erstmals in der Messe Stuttgart<br />
stattfindet, vorzuzeigen.<br />
Die DGNB begreift das Zertifikat als Instrument,<br />
durch das die deutsche und europäische<br />
Bauwirtschaft ihre Umweltkompetenz<br />
international unterstreichen kann.<br />
Erfahrungen mit bereits im Ausland praktizierten<br />
Bewertungssystemen sollen dabei<br />
Nachhaltigkeit im Bauwesen zertifizieren?<br />
Ein Angebot zur ganzheitlichen Immobilienbewertung<br />
ebenso einfließen wie die Resultate des<br />
Runden Tisches Nachhaltiges Bauen des<br />
Bundesministeriums für Verkehr, Bau und<br />
Stadtentwicklung, aktuelle Qualitätsstandards<br />
zur Nachhaltigkeit, Qualitäts- und<br />
Gütezertifizierungen für Bauprodukte<br />
sowie zu Umweltdeklarationen wie beispielsweise<br />
ISO 14026; agieren möchte die<br />
DGNB unter dem Dach des World Green<br />
Building Council.<br />
Bedarf und Bedeutung<br />
Die Ziele sind hochgesteckt. Allerdings<br />
läßt die von der DGNB angestrebte Zertifizierung<br />
– abgesehen davon, wie hoch der<br />
Bedarf an einem solchen Nachweis von<br />
Investoren, Käufern und Mietern tatsächlich<br />
ist – bisher viele Fragen offen. So zum<br />
Beispiel, ob das DGNB-Zertifikat als das<br />
alleinige Gütesiegel für nachhaltiges<br />
Bauen in Deutschland eingeführt wird:<br />
Weder die Bundesarchitekten- und die<br />
Bundesingenieurkammer noch die Deutsche<br />
Energie-Agentur GmbH (dena) engagieren<br />
sich in der DGNB. Die dena fungierte<br />
aber zwischen 2005 und 2006, also<br />
während der Pilotphase des europäischen<br />
Green-Building-Programms, als nationaler<br />
Ansprechpartner.<br />
Außerdem bleibt unklar, welchen Stellenwert<br />
das DGNB-Zertifikat neben dem ab<br />
Juli 2008 gesetzlich vorgeschriebenen<br />
Energieausweis einnehmen wird; dieser ist<br />
eine Umsetzung einer EU-Richtlinie und<br />
zehn Jahre gültig. Benötigt ein Bauherr<br />
künftig einen Ausweis und/oder ein Zertifikat?<br />
Wie lange gilt ein DGNB-Zertifikat?<br />
Wie hoch sind die Kosten für das mehrgliedrige<br />
Verfahren? Und inwieweit finden,<br />
wie bei anderen Klassifizierungen üblich,<br />
zum Beispiel nach ISO 9000 ff., regelmäßige<br />
Überprüfungen der Zertifizierungen<br />
statt?<br />
Das Qualitätszeichen »Made in Germany«<br />
gibt es in Deutschland bereits durch die<br />
gesetzlichen und technischen Mindestanforderungen,<br />
darüber hinausgehende freiwillige<br />
Einstufungen existieren ebenfalls<br />
schon, nicht zuletzt in Form diverser<br />
Gebäudeenergiestandards. Auch diese<br />
können einem Bauherrn als Marketinginstrument<br />
dienen.<br />
Das Thema Nachhaltigkeit wird zur Zeit<br />
von vielen Akteuren angegangen, und<br />
dementsprechend unterschiedlich und<br />
wenig gebündelt fallen die Lösungswege<br />
aus. Vor dem Hintergrund von Klimaschutz<br />
und Ressourcenverknappung gewinnt eine<br />
ganzheitliche Betrachtung von Immobilien<br />
und deren Werterhaltung natürlich an<br />
Bedeutung. Hier wäre jedoch ein Konsens<br />
aller Beteiligten aus Baubranche und<br />
öffentlicher Hand wünschenswert.<br />
Bettina Gehbauer-Schumacher,<br />
Griesheim<br />
[Umrisse]
[Umrisse]<br />
Ein Weg zur Kunstkultur Europas<br />
Die Ausstellung »Sizilien« in Bonn<br />
Erstmalig und einmalig<br />
Einer der wichtigsten Wege zur Kunstkultur<br />
Europas führt über Sizilien. Das deutlich<br />
und nachvollziehbar zu machen, dient<br />
eine Ausstellung in der Kunst- und Ausstellungshalle<br />
der Bundesrepublik<br />
Deutschland in Bonn bis 25. Mai 2008, und<br />
zwar in ganz besonderer Weise:<br />
Erstmalig haben an die dreißig Museen<br />
Siziliens ihre schönsten Stücke zu einer<br />
gemeinsamen Schau zusammengetragen.<br />
Einmalig ist dieses Geschehen, da sie<br />
eigens für Deutschland positioniert wurde<br />
und keine weiteren Veranstaltungsorte in<br />
der Welt vorgesehen sind.<br />
»Sizilien« be- und »Von Odysseus bis<br />
Garibaldi« untertitelt, präsentiert sie sich<br />
authentisch vor einer perfekt auf- bzw.<br />
nachgebauten, mittelmeerisch herrlichen<br />
Natur-, Kultur- und Kunstkulisse Siziliens.<br />
Die Ausstellung bietet sich an für zweierlei<br />
Arten von Spaziergang: Entweder man<br />
beginnt den Rundlauf bei den Zeugen prähistorischer<br />
Kunst und widmet sich dann<br />
der Entwicklung bis in jüngere Zeit, oder<br />
man geht archäologisch vor und genießt<br />
den Weg vom 19. Jahrhundert in immer<br />
fernere Epochen des Landes.<br />
Insgesamt gliedert sie sich in sieben sogenannte<br />
historische Schichten:<br />
1. die vorgeschichtlichen einheimischen<br />
Kulturen der Sikaner und Sikuler und<br />
die ersten griechischen Siedler in Sizilien:<br />
Mythen und Topographie<br />
2. die archaische und klassische Kultur<br />
der Griechen und Punier auf Sizilien:<br />
Kunst und Städtebau<br />
3. Sizilien als erste römische Provinz und<br />
als Teil des römischen Kaiserreichs:<br />
Kornkammer und Imperium<br />
4. die Herausbildung der christlichen Kultur<br />
in der Spätantike und die Spuren<br />
der byzantinischen Dominanz: die Heiligen<br />
Siziliens<br />
5. Sizilien im Mittelalter seit der Ankunft<br />
der Araber; die Normannen, Staufer<br />
und Spanier in Sizilien: Architektur und<br />
Wissenschaft<br />
… in Bonn<br />
© Kunst- und Ausstellungshalle<br />
der Bundesrepublik Deutschland<br />
6. Renaissance und Barock in Skulptur,<br />
Malerei und Kunstgewerbe Siziliens:<br />
Verwandlung der Vorbilder<br />
7. das 19. Jahrhundert bis zur Landung<br />
Garibaldis<br />
Wer der Einladung zu dieser Zusammenstellung<br />
folgt, dem werden also mehr als<br />
zehn Jahrtausende Geschichte Siziliens<br />
erkennbar und nacherlebbar erscheinen.<br />
Urbevölkerung, Griechen, Römer, Byzantiner,<br />
Araber, Normannen, Hohenstaufen<br />
und Anjou, Aragonesen, Habsburger und<br />
Bourbonen reichen sich hier, chronologisch<br />
betrachtet, die Hand. Spürbar wird<br />
dabei, wie jede Periode die nachkommende<br />
befruchtet und stets weitergewirkt<br />
hat in Handwerk, Zivilisation, Kultur und<br />
Kunst.<br />
Geradezu aufregend neu sind die Einbeziehung<br />
und noch provisorische Anordnung<br />
eines aktuellen archäologischen Fundstükkes,<br />
der Aphrodite Kallipygos, entdeckt<br />
bei San Giovanni, Capo Boeo, dem Westkap<br />
Siziliens. Ausstellungsdramatisch<br />
ebenso bemerkenswert ist die gelungene<br />
Berücksichtigung von Caravaggios Anbetung<br />
der Hirten, um 1609 geschaffen, als<br />
Hochaltarbild der untergegangenen Kapuzinerkirche<br />
Santa Maria della Concezione<br />
in Messina, welches erst in der Nacht vor<br />
dem Pressetermin in Bonn eintraf und<br />
trotzdem seinen gebührenden Platz erhielt.<br />
Ein Besuch dieser Schau empfiehlt sich –<br />
als erfreuendes Wiedersehen mit Sizilien,<br />
als erlesene Vorbereitung für einen Sizilienbesuch<br />
oder als umfassende Lernstunde<br />
in Sachen europäischer Kultur,<br />
Kunst und Kunsthandwerk.<br />
Dr.-Ing. Manfred Stollenwerk,<br />
Mainz<br />
[57
Brandschutz ]<br />
58]<br />
Ungeschützte elektrische Kabel können<br />
durch ihre brennbaren Kunststoffisolierungen<br />
das Feuer vom Brandherd in andere,<br />
weit abgelegene Abschnitte übertragen: In<br />
derartigen Fällen entstehen für Menschen<br />
und Tiere stark toxische und korrosive<br />
Rauchgase, die auch zu hohen Sekundärschäden<br />
an Gebäudeteilen und Einrichtungen<br />
führen.<br />
Die neue allgemeine bauaufsichtliche<br />
Zulassung Z-19.22-1835 des Systems BC-<br />
Brandschutz ® -Kabelvollbandage vom<br />
4. Juni 2007 ermöglicht nun einen neuen<br />
Einsatzbereich mit einer Schutzzeit über<br />
mindestens 90 min zwischen raumabschließenden<br />
Bauteilen. Das schwer entflammbare<br />
Brandschutzgewebe – Baustoffklasse<br />
DIN 4102-B1 – mit der Produktbezeichnung<br />
BC-Brandschutz ® -Bandage<br />
KVB ist in der Anwendung im System BC-<br />
Brandschutz-Kabelvollbandage eine Vorkehrung<br />
zur Behinderung der Brandentstehung<br />
und Verhinderung der Brandweiterleitung<br />
durch elektrische Leitungen oder<br />
-anlagen. Die Kabelvollbandagen verhindern,<br />
insbesondere aufgrund der Wirkungsweise<br />
des dämmschichtbildenden<br />
Baustoffes, im Falle der Selbstentzündung<br />
von elektrischen Leitungen und -anlagen<br />
durch Kurzschluß oder Überhitzung die<br />
Brandausbreitung über die mit der Brandschutzumhüllung<br />
versehenen elektrischen<br />
Leitungen und -anlagen über mindestens<br />
90 min; die Größe der Kabel oder Kabelbündel<br />
bzw. deren Gesamtleiterquerschnitt<br />
sowie die Größe der Kabeltragekonstruktionen<br />
sind dabei nicht beschränkt.<br />
Kabelvollbandagen werden bei Neubauten<br />
sowie im Bestand häufig in Verbindung mit<br />
zugelassenen Abschottungssystemen<br />
durch die Nennung in einem Brandschutzkonzept<br />
als vergleichbare Lösung zu<br />
I-Kanälen oder mitunter auch statt brandschutztechnisch<br />
klassifizierter Unterdekken<br />
eingesetzt, wenn die örtlichen Randbedingungen<br />
brandschutztechnisch nicht<br />
realisierbar sind: Die zusätzlichen Abschottungen<br />
verhindern die mögliche Ausbreitung<br />
von Feuer und Rauch in andere<br />
Brandabschnitte. Gemäß der gutachtlichen<br />
Stellungnahme IBMB-3331/1071 stellt<br />
das System Kabelvollbandage unter der<br />
Voraussetzung, daß die nach der MLAR<br />
vorgeschriebenen Maßnahmen aufgrund<br />
vorhandener Installationen nicht möglich<br />
sind, ein Schutzsystem dar, das annähernd<br />
gleiche Ziele, wie sie in der MBO in Verbindung<br />
mit der MLAR vorgegeben sind,<br />
erfüllt.<br />
Die Montage erfolgt staub- und lärmfrei,<br />
dabei werden die Bandagen der Brandschutz<br />
GmbH, Egelsbach, mit normalen<br />
Scheren zugeschnitten und mit metallischen<br />
Bändern oder Draht fest fixiert,<br />
wobei durch eine spezielle Verlegetechnik<br />
ein späteres Nachbelegen leicht durchführbar<br />
ist. Die Bandagierung der Kabel<br />
läßt sich innerhalb oder außen um die<br />
Kabeltrasse vornehmen.<br />
www.brandchemie.de<br />
Kabelbrandschutz für Krankenhäuser<br />
Hocheffiziente Bandagen von Brandchemie<br />
Brandversuch<br />
© Brandchemie GmbH<br />
Kabellagen mit Bandagierung<br />
© Brandchemie GmbH<br />
Äußere Bandagierung<br />
© Brandchemie GmbH<br />
Zwischen raumabschließenden Bauteilen<br />
© Brandchemie GmbH<br />
[Umrisse]
[Umrisse]<br />
Umfassende Sicherheit in Krankenhäusern<br />
System mit integriertem Fingerschutz von MBB<br />
Die MBB Systeme GmbH, Willich, ist Spezialist<br />
für den vorbeugenden, verglasten<br />
Brand- und Rauchschutz und bietet mehrere<br />
Systeme für Türen und Verglasungen,<br />
die multifunktionale Sicherheit in öffentlichen<br />
Gebäuden garantieren. Ein Alleinstellungsmerkmal<br />
im Markt hat das Unternehmen<br />
mit seiner einzigartigen Komplettlösung<br />
für den Brandschutz, Rauchschutz<br />
und integrierten Fingerschutz, MBB<br />
System 2000 Fingerschutztür genannt.<br />
In zahlreichen Krankenhäusern kommt es<br />
inzwischen zum Einsatz – gerade weil hier,<br />
wie es DIN 18650 fordert, Verletzungen im<br />
Schließkantenbereich schwerer Türen aus<br />
Betreiber- und Planersicht frühzeitig auszuschalten<br />
bzw. zu minimieren sind: Um<br />
den Fingerschutz zum MBB System 2000<br />
FST erweitert, gewährleistet es eine derzeit<br />
konkurrenzlose Sicherheit in den relevanten<br />
Bereichen. Seine große Stärke und<br />
Flexibilität beruhen darüber hinaus auf<br />
einer modularen Bauweise, denn nahezu<br />
jede architektonische Idee und Materialkombination<br />
lassen sich funktional umsetzen.<br />
Aber auch wirtschaftlich hat es deutliche<br />
Vorteile, kann man doch zum Beispiel<br />
häufig beschädigte Teile der Türen, wie<br />
Deckschalen oder Anschläge, dank eines<br />
Clip-Systems einfach austauschen und erneuern.<br />
»Das Gesamtbild wird sowohl<br />
funktionell als auch ästhetisch schnell und<br />
unkompliziert wiederhergestellt. Das ist ein<br />
hochinteressantes, weil langfristig sehr<br />
kostengünstiges System«, so Peter Kirchhausen,<br />
Geschäftsführer der MBB Systeme<br />
GmbH.<br />
MBB-Systeme finden sich auch in anderen<br />
nationalen und internationalen Projekten,<br />
wie in Flughäfen, im Reichstag und Bundesrat<br />
in Berlin, in der Pinakothek der Moderne<br />
und dem BMW Vierzylinder in München,<br />
der Zollverein School sowie zahlreichen<br />
weiteren Gebäuden weltweit.<br />
www.mbb-systeme.de<br />
Verglaste Tür<br />
© MBB Systeme GmbH<br />
… Komplettlösung<br />
© MBB Systeme GmbH<br />
BRANDSCHUTZ<br />
Produkte + Systeme<br />
System BC-Brandschutz ® -Kabelvollbandage<br />
mit neuer DIBt-Zulassung und einer Schutzzeit<br />
von mind. 90 Minuten gem Z-19.22-1835<br />
Bandagierte Kabeltrassen<br />
zwischen raumabschließenden<br />
Bauteilen<br />
mit S 90 Kombi<br />
Kabelabschottung BC-Brandschutz ® -Schott S 90/UNO<br />
Brandchemie GmbH<br />
Auf der Trift 8;D-63329 Egelsbach<br />
Tel.: +49(0)6103/9446-0 Fax: -17<br />
Nähere Informationen zum System unter<br />
www.brandchemie.de<br />
[ Brandschutz<br />
[59
Brandschutz ]<br />
60]<br />
»Bauliche Anlagen sind so anzuordnen, zu<br />
errichten, zu ändern und instandzuhalten,<br />
daß der Entstehung eines Brandes und der<br />
Ausbreitung von Feuer und Rauch (Brandausbreitung)<br />
vorgebeugt wird und bei<br />
einem Brand die Rettung von Menschen<br />
und Tieren sowie wirksame Löscharbeiten<br />
möglich sind.« Diese Forderung stammt<br />
aus § 14 der Musterbauordnung und<br />
wurde gleichlautend von allen Landesbauordnungen<br />
übernommen. – Schon sehr<br />
früh hat man erkannt, daß die räumliche<br />
Eingrenzung von Feuer und Rauch die<br />
effektivste Möglichkeit darstellt, um die<br />
Schäden so gering wie möglich zu halten.<br />
Bauliche Veränderungen in Form von funktionellen<br />
Wänden, Decken und Dächern<br />
prägten fortan den vorbeugenden Brandschutz<br />
in Gebäuden, deren Nutzung solche<br />
Maßnahmen aber nicht immer zuläßt:<br />
Wände werden durch Türen und Fenster<br />
geschwächt, Decken durch Installationsoder<br />
Nutzungsschächte und Dächer durch<br />
lichtdurchlässige und öffenbare Elemente.<br />
Seit einigen Jahren erfreuen sich deshalb<br />
auch textile Vorhangsysteme zur Rauchund<br />
Brandabschottung der Simon RWA<br />
Systeme ® GmbH, Passau, immer größerer<br />
Beliebtheit. Sie bieten gegenüber den<br />
bekannten Lösungen eine viel höhere<br />
Gestaltungsfreiheit: Wände können mit<br />
öffenbaren Fenstern ausgerüstet werden,<br />
obwohl sie Brandschutzaufgaben erfüllen<br />
müssen, platzraubende Tore in Tiefgaragen<br />
werden durch filigrane Vorhangsysteme<br />
an der Decke ersetzt und denkmalgeschützter<br />
Brandschutz ist enorm viel schonender<br />
zu realisieren als bisher. Dazu verwendet<br />
man Glasfasergewebe mit entsprechender<br />
Beschichtung, die in einem<br />
Kasten, ähnlich einer Markise, aufgerollt<br />
werden, wenn sie nicht gebraucht werden,<br />
und damit meist unsichtbar bleiben. Bei<br />
Alarm fallen diese Vorhänge kontrolliert, in<br />
der Regel durch Schwerkraft angetrieben<br />
und insofern absolut ausfallsicher, automatisch<br />
in ihre Alarmposition.<br />
Die fortschreitende europäisch geprägte<br />
Normung bietet sicherlich mehr Chancen<br />
als Risiken, während die nationale Baugesetzgebung<br />
mit manchen Entwicklungen<br />
nicht standhalten kann. Hierin liegt eines<br />
der Kernprobleme beim Einsatz von textilen<br />
Rauch- und Brandabschottungssystemen:<br />
Die Industrie liefert längst Vorhänge zur<br />
Trennung von Brandabschnitten, die bauaufsichtlich<br />
allerdings noch nicht ausreichend<br />
geregelt sind. Die europäische<br />
Norm DIN EN 1634-1 sieht zum Beispiel<br />
einen Brandversuch ähnlich der DIN 4102<br />
vor. Als Ergebnis kann ein Vorhangsystem<br />
die Klassifizierung E30 nach DIN EN<br />
13501-2 erzielen, das heißt, daß für 30 min<br />
nach Einheitstemperaturkurve ein Flammenüberschlag<br />
von einer Seite des Vorhangs<br />
zur anderen verhindert wird.<br />
Bis dato fehlt jedoch leider ein festgelegtes<br />
Prüfverfahren, das eine bauaufsichtliche<br />
Zulassung für E30-Vorhänge ermöglichen<br />
würde. Somit gibt es zwei in<br />
Deutschland eingeführte europäische Normen<br />
sowie die zugehörigen Produkte, aber<br />
keine abschließende Regelung für deren<br />
Verwendbarkeit; für 2008 wird freilich eine<br />
Lösung in Aussicht gestellt.<br />
Obwohl die bauaufsichtliche Zustimmung<br />
momentan oft nur auf dem Wege einer<br />
Zustimmung im Einzelfall zu erreichen ist,<br />
zahlt sich der Aufwand aus. So können mit<br />
Vorhängen wesentlich filigranere und bauphysikalisch<br />
einfachere Lösungen zum<br />
Erreichen der geforderten Schutzziele<br />
gewählt werden, als das mit schweren<br />
Toren oder Festverglasungen der Fall ist.<br />
Eine wesentlich klarere Regelung existiert<br />
für Rauchschutzvorhänge, vor allem, wenn<br />
sie als Rauchschürzen Anwendung finden.<br />
Die ebenso eingeführte europäische Norm,<br />
DIN EN 12101-1, gilt auch in Deutschland,<br />
und die Anforderungen, die an solche<br />
Realisierte Lösung<br />
© Simon RWA Systeme ® GmbH<br />
Textile Rauch- und Brandabschottung<br />
Schutz und Gestaltungsfreiheit dank Simon RWA<br />
Schürzen gestellt werden, sind deutlich<br />
geringer. Zwar ist hier eine Temperaturbeständigkeitsklasse<br />
bis 120 min möglich,<br />
allerdings auf einem niedrigeren Niveau;<br />
600 °C dienen als Prüftemperatur. Diese<br />
Art der Vorhänge läßt sich nun gezielt zur<br />
Kanalisierung von Brandrauch einsetzen<br />
und zudem als Rauchschürze im Deckenbereich<br />
ohne seitliche Anbindung an das<br />
Gebäude wie als dichtschließende Konstruktion,<br />
etwa in Tiefgaragen, ausführen.<br />
Textile Rauch- und Brandabschottung eröffnen<br />
also ein hohes Maß an gestalterischen<br />
Freiheiten bei gleichzeitiger Einhaltung<br />
der behördlichen Forderungen. Darüber<br />
hinaus bieten sie dem Nutzer von Gebäuden<br />
umfangreiche Vorteile gegenüber<br />
starren Toren und Schotts, da sie absolut<br />
platzsparend untergebracht werden können.<br />
Und nicht zuletzt sind sie meist günstiger<br />
als herkömmliche Lösungen.<br />
www.simon-rwa.de<br />
[Umrisse]
[Umrisse]<br />
Für (fast) alle Bauwerke geeignet<br />
Effizientes Fugensystem von Felix Schuh<br />
Das Brandschutz-Fugensystem Pyrodom<br />
der Felix Schuh + Co. GmbH, Essen,<br />
ursprünglich für den Einsatz in Kraftwerken<br />
entwickelt, kommt nun vermehrt auch im<br />
Bestand und im Hochbau zur Anwendung,<br />
denn es bietet eine flexible, sichere und<br />
zeitsparende Lösung: Das bisher notwendige<br />
und aufwendige Ausräumen der<br />
Fugen vor der Montage kann dabei völlig<br />
entfallen, und das Brandschott schützt<br />
sogar sehr breite Fugen bis 200 mm und<br />
vermag zusätzlich große Dehnbewegungen<br />
auszugleichen.<br />
Derzeit wird Pyrodom im Hauptgebäude<br />
der Berliner Bank eingebaut, das einer<br />
Renovierung bedurfte. »In diesem Zusammenhang<br />
finden umfangreiche Brandschutzsanierungen<br />
statt«, sagt Dr. Heinz<br />
Korth, Brandschutzexperte bei Felix Schuh.<br />
»Bisher haben wir bereits 600 m Fugenmaterial<br />
geliefert.« Ein renommierter Automobilhersteller<br />
setzt ebenfalls auf Pyrodom:<br />
In der Konzernzentrale des Unternehmens<br />
wurden im Dezember 2007 innerhalb<br />
von nur vier Tagen 76 m Fugen gefüllt. Da<br />
selbst konventionelle Häuser Dehnbewegungen<br />
unterliegen, ist Pyrodom von großem<br />
Nutzen, kann das System doch wiederkehrende<br />
Fugenverschiebungen ausgleichen.<br />
Es ist zudem für den Einsatz an<br />
Fugen zugelassen, in denen sich noch Verschmutzungen,<br />
Reste von Altmaterial oder<br />
aber brennbare Stoffe befinden, also<br />
gerade für Maßnahmen im Bestand<br />
bestens geeignet.<br />
Pyrodom besteht aus einem speziellen<br />
Brandschutzgewebe sowie einer metallischen<br />
Außenabdeckung zum Schutz vor<br />
mechanischer Einwirkung. Sollte ein Brand<br />
ausbrechen, schäumt das Gewebe in den<br />
Fugen auf und bildet derart eine undurchlässige<br />
Barriere gegen Feuer und Rauch;<br />
ein Übergreifen auf andere Räume wird<br />
somit wirkungsvoll verhindert. Zugelassen<br />
ist die Lösung in der Feuerwiderstandsklasse<br />
F120. Pyrodom läßt sich an Wänden<br />
aus Mauerwerk, Beton oder Porenbeton<br />
mit einer Mindestdicke von 150 mm einsetzen<br />
und die Abdeckung auf Wunsch als<br />
staub- und gaslöschanlagendichte Fugenabdichtung<br />
ausführen.<br />
www.felix-schuh.de<br />
Undurchlässige Barriere<br />
© Felix Schuh + Co. GmbH<br />
Unsichtbare Brandabschottung - ohne Tür und Tor<br />
+++ Textile Feuerschutzabschlüsse<br />
+++<br />
Weitere Informationen unter:<br />
®<br />
SIMON RWA Systeme GmbH I Tel: 0851/988700 Iwww.simon-rwa.de<br />
[ Brandschutz<br />
[61
Brandschutz ]<br />
62]<br />
Es steht außer Frage, daß die Atmosphäre<br />
und die Stimmung eines Krankenhauses<br />
viel zur raschen Genesung der Patienten<br />
beitragen können. Bei der neuen Albklinik<br />
in Münsingen hat es nun eine Architektengemeinschaft<br />
aus den drei Büros Planfabrik<br />
SPS, Ettlingen, und Scholderer, Reutlingen,<br />
sowie Keppler, Münsingen, geschafft,<br />
Gestaltung, Funktion und »Klima«<br />
auf hohem Niveau in Einklang zu bringen.<br />
Am Rande der schwäbischen Kleinstadt<br />
errichtet, gewährt sie einen ungetrübten<br />
Blick auf die umgebende malerische Landschaft<br />
und sorgt dank der sensibel ausgewählten<br />
Materialien und Farben im Inneren<br />
für eine angenehme, entspannte Ausstrahlung.<br />
Die verschiedenen Bereiche des<br />
dreigeschossigen Komplexes spiegeln sich<br />
in zwei Baukörpern wider: dem kubischen<br />
Funktionstrakt, einem Stahlbetonriegel mit<br />
aufgesetztem Technikgeschoß, in dem die<br />
medizinischen Abteilungen Chirurgie, Innere<br />
Medizin, Anästhesie und Geburtshilfe<br />
untergebracht sind, sowie dem Pflegebau<br />
für insgesamt 105 Patienten. Transparenz<br />
war den Architekten sehr wichtig, weshalb<br />
nicht nur die Fassade, sondern ebenso die<br />
Glaswände zum Innenhof, dem sogenannten<br />
Grünhaus, und die Türabschlüsse den<br />
Lichteinfall und die Aussicht auf die Albhöhen<br />
möglichst wenig beeinträchtigen<br />
durften.<br />
Diesem Anspruch widersprachen aber die<br />
Belange des Brandschutzes, die gerade<br />
bei einem Krankenhaus einen außerordentlich<br />
hohen Stellenwert haben. An den<br />
Schnittstellen der einzelnen Brandabschnitte<br />
waren daher Türelemente und<br />
Verglasungen mit unterschiedlichen Klassifizierungen<br />
gefordert: Zweiflügelige F-90bzw.<br />
T-30-Glasabschlüsse trennen die Stationen<br />
und Funktionszonen vom dreigeschossigen<br />
Grünhaus, innerhalb der Stationen<br />
sind die Abschlüsse in T 90 ausgeführt.<br />
Das Treppenhaus, an der südöstlichen<br />
Ecke des Innenhofes situiert, ist mit<br />
großflächigen F-90-Verglasungen bestückt,<br />
um den Durchblick von dort auf die umgebende<br />
Landschaft zu bewahren. Ursprünglich<br />
waren für alle Abschlüsse und Glaselemente<br />
Stahlprofile ausgeschrieben,<br />
jedoch entschieden sich die Planer aus<br />
optischen Gründen und wegen der gleichen<br />
Ansichtsbreiten auch für Aluminiumtüren<br />
aus dem umfangreichen Programm<br />
der Hörmann KG, Steinhagen. Für jede<br />
Situation hatte der Spezialist für Brandschutzabschlüsse<br />
das passende Produkt<br />
mit Zulassung parat: Die zweiflügeligen,<br />
motorisch betriebenen Stationseingangstüren<br />
HE 921 halten 90 min dem Feuer<br />
stand, sind zudem rauchdicht und bieten<br />
einen guten Schallschutz ab 34 dB. An den<br />
Durchgängen vom Funktionsbereich zum<br />
Grünhaus erfüllen zum Beispiel zweiflügelige<br />
Feuerschutztüren HE 320 die Anforderungen<br />
des Brandschutzes. Die T-30-Türanlagen<br />
können mit entsprechend verglasten<br />
Seitenteilen und Oberlichtern zu<br />
beliebig breiten und bis zu 4,50 m hohen<br />
Koppel- oder Kämpferkonstruktionen ausgebaut<br />
werden.<br />
www.hoermann.com<br />
Kreiskrankenhaus in Münsingen<br />
Multifunktionale Türanlagen von Hörmann<br />
Gesamtkomplex<br />
© Hörmann KG<br />
Lichtspiele im Innern<br />
© Hörmann KG<br />
Verglastes Treppenhaus<br />
© Hörmann KG<br />
Elegante Türelemente<br />
© Hörmann KG<br />
»Transparenter« Brandabschnitt<br />
© Hörmann KG<br />
[Umrisse]
[Umrisse]<br />
Herzzentrum Köln und Klinikum Minden<br />
Kabel- und Rohrabschottungen von svt<br />
Im neuen Herzzentrum der Kölner Universitätsklinik<br />
sind Kardiologie, Herzchirurgie,<br />
Anästhesiologie sowie Kinderkardiologie<br />
unter einem Dach vereint – ein Ort der<br />
Spitzenmedizin, dessen gläserne Gänge<br />
mit dem Bestand verbunden sind. Die Eingangshalle<br />
hat dank großzügiger Glasfronten<br />
einen Foyercharakter und bildet hier<br />
den zentralen Raum, während Panoramaaufzüge<br />
der Erschließung dienen: Das fünfgeschossige<br />
Gebäude umfaßt eine Bruttogeschoßfläche<br />
von etwa 30.000 m 2 , verfügt<br />
über 176 Betten, davon je 24 für die Intensivmedizin<br />
und Kinderkardiologie. – In<br />
Krankenhäusern ist der Brandschutz ein<br />
sehr sensibles Thema, da die Flucht für<br />
Patienten oft schwer oder gar ohne Hilfe<br />
unmöglich ist. Die Arbeitsgemeinschaft<br />
Elektrotechnik Starkstrom beauftragte nun<br />
die svt-Unternehmensgruppe mit dem<br />
Brandschutz, die auf mehr als 35 Jahre<br />
Erfahrung zurückgreifen kann. Und so bauten<br />
bis zu vier Monteure brandschutztechnische<br />
Kabel- und Rohrabschottungen in<br />
Wände und Decken ein, die als Abschottungen<br />
über mindestens 90 min feuer- und<br />
rauchdicht sind. Wirksame Unterstützungsmaßnahmen<br />
waren ein weiterer<br />
Bestandteil des Projektes, denn sie schützen<br />
die Befestigungsschellen von Kabelleitungen<br />
mit integriertem elektrischem Funktionserhalt.<br />
Ferner wurden zur Kapselung<br />
von Kabelbrandlasten I90-Installationskanäle<br />
integriert sowie E90-Kabelkanäle<br />
verwendet, um die Funktion von Kabelleitungen<br />
im Brandfall zu gewährleisten.<br />
Das Klinikum Minden schaffte mit einem<br />
Neubau in landschaftlich reizvoller Lage<br />
am Fuße des Wiehengebirges die Voraussetzungen,<br />
um auch in Zukunft eine optimale<br />
medizinische Versorgung der Bevölkerung<br />
im Mühlenkreis und weit darüber<br />
hinaus sicherzustellen. Und hier wurden<br />
ebenfalls hohe Anforderungen an Fluchtund<br />
Rettungswege formuliert und im Rahmen<br />
eines Brandschutzkonzeptes als<br />
Schutzziele definiert und beschrieben. Den<br />
Auftrag für den baulichen Brandschutz für<br />
alle Elektrogewerke bei diesem sehr großen<br />
Krankenhausprojekt erhielt wiederum<br />
die svt Brandschutz GmbH, Hannover. Von<br />
ihr wurden daher ca. 4.000 Schottungen<br />
Pyro-Safe Universalschott Combi S90 eingebaut,<br />
600 m I30-Verkleidungen vorge-<br />
… Kabelkanäle<br />
© svt Brandschutz Vertriebsgesellschaft mbH<br />
nommen sowie 800 Pyro-Safe Mörtelschotts<br />
Combi S90 montiert. Als Ersatzmaßnahme<br />
für I30-Kanäle kamen außerdem<br />
10.000 m Pyro-Safe-KS1-Kabelbandage<br />
sowie diverse Sonderkonstruktionen<br />
zur Ausführung.<br />
www.svt.de<br />
»Leitungsführung«<br />
© svt Brandschutz Vertriebsgesellschaft mbH<br />
Feuer- und Rauchdichtheit<br />
© svt Brandschutz Vertriebsgesellschaft mbH<br />
Brandschutz vom Spezialisten<br />
Sie möchten im Brandfall die Ausbreitung des Feuers verhindern?<br />
Ob es um den Schutz von Kabeln, Rohrleitungen oder Wandfugen<br />
geht: Die G+H Isolierung GmbH ist der Spezialist für vorbeugenden<br />
Brandschutz, speziell in den Bereichen<br />
• Kraftwerke<br />
• Industrieller Anlagenbau<br />
• Haustechnik<br />
Von der Beratung und Planung über die Lieferung und Montage bis<br />
hin zur Wartung und Dokumentation bieten wir maßgeschneiderte<br />
Lösungen aus einer Hand.<br />
Kabelkanal Pyrostat-Uni KVB 2000<br />
G+H Isolierung GmbH<br />
Bürgermeister-Grünzweig-Straße 1 • 67059 Ludwigshafen<br />
Tel.: 06 21/50 2-3 61 • Fax: 06 21/50 2-5 99<br />
E-Mail: info@guh-gruppe.de • http://www.gruppe-guh.de<br />
Unsere weiteren Aktivitäten finden Sie im Internet.<br />
G+H Isolierung G+H Brandschutz G+H Schallschutz G+H Metalltechnik<br />
[ Brandschutz<br />
[63
Brandschutz ]<br />
64]<br />
Brandschutzertüchtigung im Krankenhaus<br />
Nachrüstbare Systeme von Hapuflam<br />
Mit dem Gewebe der Hapuflam Brandschutzsysteme<br />
GmbH, Zellertal, läßt sich<br />
die bauliche Anpassung an erhöhte Richtlinien<br />
kostengünstig und zudem während<br />
des laufenden Krankenhausbetriebs realisieren.<br />
Und als eines der wenigen nachrüstbaren<br />
Systeme für den Leitungsbrandschutz<br />
besitzt das Gewebe eine allgemeine<br />
bauaufsichtliche Zulassung. Ohne<br />
größere Störungen durch Staub, Lärm<br />
oder Arbeitsgerüste können so sämtliche<br />
Kabelpritschen in Kliniken mit dem schwer<br />
entflammbaren Kabelschutz nach DIN<br />
4102-B1 umhüllt werden.<br />
Ein Beispiel: Mark Podkalicki, verantwortlich<br />
für Planung, Ausschreibung und Bauleitung<br />
einer solchen Maßnahme in Mannheim,<br />
erkundigte sich. »Für den nachträglichen<br />
Einbau vorbeugender Brandschutzmaßnahmen<br />
gibt es gar nicht so viele<br />
Lösungen am Markt«, mußte er feststellen,<br />
stieß dann aber auf Hapuflam: »Das<br />
Gewebe ›intumesziert‹ – es quillt durch<br />
Hitzeeinwirkung auf das 10–20fache seiner<br />
ursprünglichen Masse auf. Dieser Schutzschild<br />
bewahrt die Kabel für mindestens<br />
90 min vor Brandeinwirkungen oder das<br />
Da im Brandfall eine große Anzahl der<br />
Patienten bei der Flucht auf Hilfe angewiesen<br />
bleibt, ist ein möglichst hoher Zeitgewinn<br />
bei der Branddetektion essentiell.<br />
Das Erreichen dieses Zeitvorteils erfordert<br />
jedoch die Verwendung geeigneter Technik:<br />
Hochsensible Rauchansaugsysteme,<br />
ausgestattet mit speziellen Algorithmen für<br />
eine extrem große Täuschungsalarmsicherheit,<br />
gewährleisten hier eine sichere,<br />
frühestmögliche Detektion.<br />
Aufgrund ihrer Ventilationsgeräusche war<br />
der Einsatz der Rauchansaugtechnik in der<br />
Vergangenheit noch eingeschränkt. Über<br />
die konsequente Weiterentwicklung seiner<br />
Produkte hat der Technologieführer Wagner<br />
Deutschland GmbH, Langenhagen,<br />
Gebäude vor Kurzschlußbränden, die von<br />
der Kabelpritsche ausgehen!« Daß die<br />
Montage später ohne größere Beeinträchtigungen<br />
des laufenden Betriebes vonstatten<br />
ging, war ein angenehmer Nebeneffekt.<br />
Viel wichtiger für Podkalicki war freilich,<br />
daß der Einbau unabhängig von Tragstrukturen<br />
erfolgte, denn aufgrund der teilweise<br />
vorhandenen Kassettendecke aus<br />
Beton wären die Kosten für einen gleichwertigen<br />
Brandschutzschacht aus brandhemmenden<br />
Faserplatten bedeutend höher<br />
ausgefallen. Und so wurden die 1,50 m x<br />
1,00 m großen, 3 kg leichten, orangefarbenen<br />
Gewebebahnen »einfach« einzeln um<br />
die Kabelpritschen herumgelegt, straffgezogen<br />
und mit Spezialklammern zusammengeheftet<br />
– und die nächste Bahn aufgelegt.<br />
Derart schaffte ein Installateur<br />
locker bis 30 m Kabelpritsche am Tag.<br />
Nach Montage mußten also nur noch die<br />
Sichtelemente in die Zwischendecke eingehängt<br />
werden und einmal mit dem<br />
Besen durchgekehrt werden: Fertig, keine<br />
genervten Patienten oder gestreßtes Krankenhauspersonal.<br />
www.hapuflam.de<br />
jenes Manko jedoch eliminiert: Die neuen<br />
»Silent«-(SL)-Rauchansaugsysteme<br />
schließen damit endlich eine lange fällige<br />
Lücke, eignen sich als Titanus Pro-Sens ®<br />
SL und Titanus Top-Sens ® SL jetzt auch<br />
ausgezeichnet für die Sicherung von<br />
Patientenzimmern, Klinikfluren und Operationsräumen.<br />
Unauffällig und voll in die<br />
Architektur integrierbar, bieten sie noch<br />
einen weiteren entscheidenden Vorteil<br />
gegenüber konventionellen Lösungen: Zur<br />
Wartung müssen sterile Bereiche nicht<br />
mehr betreten werden.<br />
www.wagner.de<br />
… in verschiedenen Farben<br />
© Hapuflam Brandschutzsysteme GmbH<br />
Umhüllte Kabelpritsche<br />
© Hapuflam Brandschutzsysteme GmbH<br />
Aufbringen des Gewebes<br />
© Hapuflam Brandschutzsysteme GmbH<br />
Für geräuschsensible Klinikbereiche<br />
Bestmögliche Branddetektion von Wagner<br />
»Leise« Rauchansaugtechnik<br />
© Wagner Deutschland GmbH<br />
[Umrisse]
[Umrisse]<br />
Bettenhaus des Klinikums in Gütersloh<br />
Vielfältige Funktionstüren von Teckentrup<br />
Sperrige Betten, hektisches Personal,<br />
mühsam gehende Patienten: Krankenhausflure<br />
müssen viel Platz bieten, die Durchgänge<br />
zuverlässig und automatisch öffnen,<br />
in anderen Bereichen sind hingegen<br />
Zugangsschutz oder besonders hygienische<br />
Lösungen gefordert. Und in vielen<br />
Fällen kommen Brand- und Rauchschutz<br />
hinzu.<br />
Ein Beispiel ist das neue Bettenhaus des<br />
Klinikums in Gütersloh, denn der nicht<br />
mehr zeitgemäße Altbau wurde jetzt durch<br />
ein neues, viergeschossiges Gebäude<br />
ersetzt, das an den vorhandenen Komplex<br />
anschließt; die Realisierung dauerte zwei<br />
Jahre, die Kosten beliefen sich auf rund<br />
22 Millionen Euro. Und er verfügt nun über<br />
eine breite Vielfalt an Funktionstüren: Rund<br />
140 Rohrprofil- und Stahlblechtüren,<br />
außerdem konventionelle Zimmertüren und<br />
zwei Sektionaltore, was einen Auftragswert<br />
für die Metallbauelemente von ca.<br />
450.000 Euro bedeutete.<br />
Im Keller befinden sich die Archiv- und<br />
Technik-, also Funktionsräume. Deshalb<br />
wurde hier nicht zusätzlich lackiert, sondern<br />
die Grundierung des Herstellers beibehalten.<br />
»Nackte« T-30-Feuerschutztüren<br />
aus Stahl sichern folglich diese Zonen im<br />
Brandfall und sind zusätzlich rauchdicht;<br />
für ihren alltäglichen Gebrauch dienen<br />
indessen Feststellanlagen, die sie durch<br />
Haftmagnete aufhalten und im Brandfall<br />
für die automatische Schließung sorgen.<br />
Die anspruchsvollste Lösung ist aber dort<br />
zu finden, wo der Personaltrakt zugleich<br />
Fluchtweg ist, zum Beispiel die Verbindung<br />
vom Treppenhaus in die Zentralküche.<br />
»Hier setzen wir eine Zugangskontrolle mit<br />
dem Fluchtweg-Terminal ein«, sagt Peter<br />
Bergmann, technischer Berater der Tekkentrup<br />
GmbH & Co. KG, Verl. »Scharf« ist<br />
die Tür verschlossen und nur durch<br />
Schlüssel oder Chipkarte zu entsperren,<br />
während im Notfall eine Scheibe am Terminal<br />
eingeschlagen werden muß, um sie<br />
zu öffnen.<br />
In den Hauptfluren des Neubaus wurden in<br />
erster Linie Rauchschutztüren verarbeitet,<br />
wobei Sensoren an der Decke Bewegungen<br />
erkennen und das Signal zum automatischen<br />
Öffnen geben; weitere Radarmelder<br />
an den Flügeln überwachen zudem<br />
den Schwenkbereich, so daß sich niemand<br />
verletzen kann. Damit die Türen im<br />
Panikfall leicht zu öffnen bleiben, ent-<br />
Trockenbau im Inneren<br />
© Teckentrup GmbH & Co. KG<br />
schied sich die Architektengemeinschaft<br />
Plischke Beckmann, Aachen und Gütersloh,<br />
auch für die neuen Pushbars. Sie<br />
erstrecken sich über die gesamte Türbreite,<br />
stehen aber im Gegensatz zu den<br />
sonst üblichen Stangengriffen rund ein<br />
Drittel weniger in den Raum und sind<br />
bereits nach EN 1125 für Fluchtwege zugelassen.<br />
Die Rauchschutztüren wiederum weisen<br />
absenkbare Bodendichtungen auf, die sich<br />
lediglich dann senken, wenn der Flügel<br />
geschlossen ist, das heißt nicht verschleißen.<br />
Für die großflächig verglasten Aufenthaltsräume<br />
wählte man dagegen Türen,<br />
die in die transparenten Wände integriert<br />
sind. Und an der Anlieferungszone sorgen<br />
Sektionaltore von lediglich 1,67 m Breite<br />
für einen reibungslosen Ablauf sowie<br />
»Helligkeit«, was den integrierten Lichtbändern<br />
zu verdanken ist.<br />
www.teckentrup.biz<br />
Neues Gebäude<br />
© Teckentrup GmbH & Co. KG<br />
Breite Brandschutztür<br />
© Teckentrup GmbH & Co. KG<br />
Gesicherter Fluchtweg<br />
© Teckentrup GmbH & Co. KG<br />
Tür mit Pushbar<br />
© Teckentrup GmbH & Co. KG<br />
Fluchtweg-<br />
Terminal<br />
© Teckentrup<br />
GmbH & Co. KG<br />
[ Brandschutz<br />
[65
Licht, Leuchten, Gebäudeautomation ]<br />
66]<br />
Die planungsspezifischen Komponenten<br />
eines modernen Büroprojekts fordern<br />
Weitsicht und ganzheitliches Denken. Zu<br />
den schon heute überaus wichtigen energetischen<br />
Kriterien kommen zusätzliche<br />
Aspekte, die für eine zukunftsgerechte<br />
Konzeption unumgänglich sind, resultierend<br />
aus grundlegenden und kontinuierlichen<br />
Veränderungen der Organisationsstrukturen<br />
in modernen Verwaltungen<br />
sowie aus Leitlinien etwa in Form einer<br />
definierten Corporate Identity, die eine<br />
komplexe Gesamtbetrachtung aller Faktoren<br />
geradezu bedingt. Das aktuelle Regelwerk<br />
läßt nun entgegen den Vorschriften<br />
der Vergangenheit einen breitgefächerten<br />
Gestaltungsspielraum zu: Eine neue Fokussierung<br />
der Lichtnormierungen, die nicht<br />
mehr die Leistungswerte für den Raum als<br />
Ganzes, sondern speziell die Lichtqualität<br />
am Arbeitsplatz reglementiert, erlaubt,<br />
wesentlich weniger Beleuchtungsstärken<br />
zu installieren, und ermöglicht zudem<br />
deren kreative Gestaltung.<br />
Ein Beispiel für integriertes Lichtmanagement<br />
ist das neue Verwaltungs- und Technologiezentrum<br />
der Firma Schwanog in Villingen-Schwenningen-Obereschach.<br />
Helle,<br />
freundliche Arbeitsräume und eine insgesamt<br />
moderne, farbige Architektur sorgen<br />
hier schon auf den ersten Blick für positive<br />
Akzente. Entsprechend der vorausschauenden<br />
Philosophie des Unternehmens<br />
waren den Planern zukunftsweisende Kriterien<br />
für das Gebäudemanagement vorgegeben,<br />
die vor allem mit dem Einsatz der<br />
Osram-EVG-Technologie zieladäquat realisiert<br />
werden konnten. Und das umfaßte<br />
einerseits die Forderung nach einem<br />
hohen Automatisierungsgrad der Haustechnik,<br />
andererseits aber die nach ausgeprägten,<br />
individuellen Regelungs- und<br />
Steuerungsmöglichkeiten. Sinnvoll war<br />
daher die Anwendung einer Gebäudeleittechnik<br />
mit übergreifenden Vernetzungsstrukturen<br />
wie Lon, KNX/EIB und Dali als<br />
Sub-Bussystem. Für die Beleuchtung<br />
wurde zunächst eine vergleichende Wirtschaftlichkeitsberechnung<br />
durchgeführt,<br />
die eine Kostenprojektion über einen Zeitraum<br />
von zehn Jahren analysierte.<br />
Neubau in Villingen-Schwenningen<br />
© H. Waldmann GmbH & Co. KG<br />
Lichtdurchflutete Räume<br />
© H. Waldmann GmbH & Co. KG<br />
Auf dieser Basis entschied man sich für<br />
das flexible Dali-Lichtmanagementsystem,<br />
das über ein Gateway an die übergeordnete<br />
EIB/KNX-Struktur angeschlossen<br />
wurde. In den Einzel- und Gruppenbüros<br />
wurden insgesamt 40 digital dimmbare<br />
Tycoon-Pendelleuchten der Herbert Waldmann<br />
GmbH & Co. KG, Villingen-Schwenningen,<br />
installiert, die mit 80 Osram EVGs<br />
QTI 2 x 28/54 Dali bestückt sind. Spezielle<br />
Sensoren für die Tageslichtregelung und<br />
die Präsenzsteuerung wurden überdies in<br />
die Raumdecke integriert, die Intensitätsregelung<br />
der Leuchten übernehmen zusätzliche<br />
Sensoren an der Außenfassade;<br />
die einzelnen Leuchten können über ihre<br />
Dali-Schnittstelle getrennt voneinander<br />
oder in Gruppen geschaltet bzw. gedimmt<br />
werden.<br />
Integriertes Lichtmanagement<br />
Effiziente Konzepte dank Waldmann<br />
… mit angenehmer Atmosphäre<br />
© H. Waldmann GmbH & Co. KG<br />
Einstellbare Lichtintensität<br />
© H. Waldmann GmbH & Co. KG<br />
[Umrisse]
Tycoon-Pendelleuchte<br />
© H. Waldmann GmbH & Co. KG<br />
Darüber hinaus wurde dem individuell<br />
durchaus unterschiedlichen Lichtbedarf<br />
mit modernsten Cirrus-Schreibtischleuchten<br />
von Waldmann Rechnung getragen.<br />
Geschäftsführer Clemens Güntert ist sich<br />
sicher, mit der zukunftsweisenden Gesamtkonzeption<br />
der neuen Verwaltungszentrale<br />
die Motivation und die Leistungsfähigkeit<br />
Bedienpanels<br />
© H. Waldmann GmbH & Co. KG<br />
der Mitarbeiter nachhaltig zu fördern. Und<br />
zugleich sieht man mit diesem Projekt auch<br />
die aktuellen und zukünftigen Anforderungen,<br />
zum Beispiel im Hinblick auf Gebäudepaß<br />
und Energieeffizienz, umfassend berücksichtigt.<br />
www.waldmann.com<br />
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Gebäudetechnik-Leitstand<br />
© H. Waldmann GmbH & Co. KG<br />
[ Licht, Leuchten, Gebäudeautomation<br />
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Licht, Leuchten, Gebäudeautomation ]<br />
68]<br />
Mit dem Denkansatz »Tune the Light« entwickelt<br />
die Erco Leuchten GmbH, Lüdenscheid,<br />
ihr seit über 30 Jahren praktiziertes<br />
Konzept »Licht statt Leuchten« zukunftsorientiert<br />
weiter. Das 1934 gegründete<br />
Familienunternehmen positioniert<br />
sich damit konsequent als Spezialist für<br />
Soft- und Hardware zur Architekturbeleuchtung,<br />
wobei die Auffassung von Licht<br />
als der vierten Dimension der Architektur<br />
im Zentrum steht: Licht macht Interieurs,<br />
Gebäude und urbane Räume lebendig,<br />
wahrnehmbar und erlebbar. Weit über die<br />
Rolle des Leuchtenlieferanten sich als<br />
»Lichtfabrik« zu begreifend, ist für Erco ein<br />
kultureller Beitrag und Sinn der Geschäftstägigkeit.<br />
Und so beleuchtet Erco heute<br />
Museen, Universitäten, Schaufenster, Kirchen,<br />
Flughäfen, Hotels, Ladenketten,<br />
Messestände, Verwaltungsgebäude, Privathäuser<br />
und vieles andere mehr. Die<br />
Innenraum- und Außenraumleuchten<br />
sowie Lichtsteuersysteme bilden hier also<br />
ein umfassendes Programm von Werkzeugen<br />
für durchgängige, ganzheitliche<br />
Lösungen in der Architektur: Die Leuchte<br />
ist ein Lichtinstrument, ein Lichtwerkzeug<br />
für einen speziellen Anwendungszweck.<br />
Der tiefgreifende Wandel, den die Lichttechnik<br />
zur Zeit durch neue Leuchtmittel,<br />
neue Optiken, neue, digital vernetzbare<br />
Betriebsgeräte und die entsprechende<br />
Software erfährt, bedingt einen Paradigmenwechsel<br />
in der Lichtplanung hin zum<br />
szenographischen Denken: Anstatt eine<br />
spezifische Situation zu entwickeln und mit<br />
der Installation im Raum zu fixieren, werden<br />
die Leuchten, sogenannte Light<br />
Clients, mit digitaler Steuertechnik nach<br />
Dali-Standard zu Netzwerken verknüpft,<br />
um die Voraussetzung für virtuelle Lichtarchitekturen,<br />
ein szenographisches Licht<br />
unter Einbeziehung der Zeitdimension zu<br />
schaffen. Mit »Tune the Light« realisiert<br />
Erco nun die Vision der praktisch unbegrenzten,<br />
individuellen Anpaßbarkeit von<br />
Licht in anwendungsfertige, praxisgerechte<br />
Produktsysteme, läßt die neuen<br />
Technologien in alle Programmbereiche<br />
einfließen. Das perfekte Zusammenspiel<br />
von Steuerungssoftware und -hardware<br />
sowie fähigen Light Clients eröffnet derart<br />
weite Perspektiven, macht die szenogra-<br />
Badesteg in Kastrup<br />
© Erco Leuchten GmbH<br />
Grand Louvre in Paris<br />
© Erco Leuchten GmbH<br />
… 2006 in Frankfurt am Main<br />
© Erco Leuchten GmbH<br />
phische Lichtplanung praktikabler, wirtschaftlicher<br />
und komfortabler als je zuvor.<br />
Und im Bereich der Informationslogistik<br />
dient der Internetauftritt zudem als »Werkzeugkasten«,<br />
das Produktprogramm<br />
umfassend dokumentierend und mit interaktiven<br />
Wissensmodulen über Lichtgestaltung<br />
und Leuchtenanwendung verknüpfend.<br />
Erco stellt sich mit diesem Angebot<br />
der Herausforderung, zukünftig den Großteil<br />
aller Presales-Informations- und Planungsprozesse<br />
über Onlinemedien abzuwickeln.<br />
www.erco.com<br />
Licht statt Leuchten als Konzept<br />
Umfassender Denkansatz von Erco<br />
Restaurant mit Terrasse<br />
© Erco Leuchten GmbH<br />
»Leuchte«<br />
© Erco Leuchten GmbH<br />
Strahler<br />
© Erco Leuchten GmbH<br />
Wandfluter<br />
© Erco Leuchten GmbH<br />
Downlight<br />
© Erco Leuchten GmbH<br />
[Umrisse]
[Umrisse]<br />
Einstiegsmodell für die Zutrittskontrolle<br />
Neue ausbaufähige Software von Bosch<br />
Die »Access Personal Edition« (APE) der<br />
Bosch GmbH ist eine benutzerfreundliche<br />
modulare Software für die Zutrittskontrolle<br />
bei kleinen und mittelgroßen Gebäuden,<br />
wie Verkaufsräumen, Büros, Produktionsstätten<br />
oder militärischen Einrichtungen.<br />
Als ideales Einstiegsmodell für Anwendungen,<br />
die einen hohen Grad an Sicherheit<br />
erfordern, jedoch kein großes, komplexes<br />
Zutrittskontrollsystem benötigen, basiert<br />
APE auf der intelligenten Zutrittskontroll-<br />
Hardwareplattform von Bosch, die über<br />
die Protokolle TCP/IP und RS485 kommuniziert:<br />
Dies erlaubt den einfachen Umstieg<br />
auf eine Access Control Engine (ACE) des<br />
Building Integration System (BIS) von<br />
Bosch, beispielsweise wenn aufgrund von<br />
Erweiterungen die Funktionalität der ACE<br />
verlangt wird; die vorhandene Zutrittskontrollhardware<br />
muß dabei nicht ausgetauscht<br />
werden. Das Building Integration<br />
System ist ein innovatives Paket aus Softwareanwendungen,<br />
das sowohl die Überwachung<br />
von Gebäuden als auch die<br />
Steuerung von Sicherheitssystemen übernimmt<br />
und mehrere Anwendungen auf<br />
einer gemeinsamen, flexiblen und konfigurierbaren<br />
Oberfläche anzeigt.<br />
Ihre optimale Sicherheit, Zuverlässigkeit<br />
und Erweiterungsfähigkeit werden durch<br />
eine dreischichtige Struktur ermöglicht:<br />
Die obere Ebene stellt ein Datenverwaltungssystem<br />
(DMS) dar, das alle administrativen<br />
Aufgaben wie die Verwaltung von<br />
Personaldaten, Berechtigungsprofilen,<br />
Zeitplänen und Besucherdaten erledigt;<br />
die mittlere umfaßt bis zu 64 intelligente<br />
Access Modular Controller (AMC), von<br />
denen jeder eine Reihe von Türen und Eingängen<br />
steuert und im Offlinemodus<br />
Zutrittsentscheidungen treffen kann; die<br />
untere besteht aus Codierschlüssel-<br />
Lesern, die in zahlreichen Ausführungen<br />
und mit unterschiedlichen Funktionsumfängen<br />
erhältlich sind.<br />
Die Benutzerfreundlichkeit der Access<br />
Personal Edition wird durch die Windowsbasierte<br />
graphische Oberfläche unterstützt,<br />
die klar und logisch aufgebaut ist<br />
und intuitiv bedient werden kann; Zutrittsberechtigungen,<br />
Zeitmodelle und Türparameter<br />
lassen sich individuell festlegen. Ein<br />
Datenverlust beim Ausfall des Servers<br />
wird zudem durch einen intelligenten AMC<br />
verhindert. Bei einem Systemausfall werden<br />
alle Daten gespeichert und automatisch<br />
abgeglichen, sobald es wieder online<br />
ist. Zusätzlich lassen sich die AMCs per<br />
Softwaredownload aktualisieren, was den<br />
Wartungsaufwand reduziert.<br />
Modulares Vordach-System XL<br />
250 mm<br />
250 mm<br />
1.437 mm<br />
250 mm<br />
1.420 mm<br />
1.420 mm<br />
Basismodul<br />
1.218 mm<br />
2.874 mm<br />
1.218 mm 1.218 mm<br />
Erweiterungsmodul<br />
250 mm<br />
1.437 mm<br />
Beispiel<br />
der Erweiterungsmöglichkeiten:<br />
Basismodu<br />
Basismodul (A und B) plus ein Erweiterungsmodul* = 4.092 mm Breite<br />
Basismodu<br />
Basismodul (A und B) plus zwei Erweiterungsmodule = 5.310 mm Breite<br />
Basismodu<br />
Basismodul (A und B) plus drei Erweiterungsmodule = 6.528 mm Breite usw., usw...<br />
Polymer Kunststoff e GmbH • Lustgartenstr.107 • D-79576 Weil am Rhein<br />
Telefon: 0 76 21 / 66 04 46 • Telefax: 0 76 21 / 66 04 47<br />
E-Mail: info@polymergmbh.de • Internet: www.polymergmbh.de<br />
Benutzerfreundliche Oberfläche<br />
© Robert Bosch GmbH<br />
Obwohl die Access Personal Edition für<br />
Anwendungen bei kleinen bis mittelgroßen<br />
Unternehmen ausgelegt ist, erlaubt sie die<br />
effiziente Verwaltung von bis zu 2.000 Karteninhabern,<br />
64 Ausweislesern und 16<br />
Clients. Zu ihren Funktionen gehören<br />
außerdem eine Zutrittswiederholsperre zur<br />
Verhinderung unbefugter Kartenbenutzung,<br />
eine automatische Kartensperrung<br />
nach Ablauf der Gültigkeit oder bei temporärer<br />
Nutzung, eine optionale Identifizierung<br />
über PIN-Code sowie Tages- und<br />
Zeitmodule. Die Verwaltung wird darüber<br />
hinaus durch das Mehrbenutzermodul<br />
vereinfacht, das den Systemzugriff von<br />
mehreren Bedienplätzen aus ermöglicht.<br />
www.bosch.com<br />
Das Basispaket des Modularen Vordach-System<br />
XL stellt das Grundmodell dar. Das Vordach kann<br />
durch die Erweiterungsmodule auf Ihren speziellen<br />
Anwendungszweck angepasst werden.<br />
Mit seiner individuellen Breite ist das Modulare<br />
Vordach-System XL ideal geeignet für: Schaufensterfassaden,<br />
große Eingänge, Autohäuser und<br />
für viele weitere Anwendungsbereiche.<br />
In vier Acrylglas-Farbtönen separat erhältlich:<br />
klar, satiniert weiß, satiniert blau, satiniert grün.<br />
*Das Erweiterungsmodul ist nur in Verbindung<br />
mit dem Basismodul verwendbar.<br />
Anzeige_XL Modular_185x62mm.indd 1 19.12.2007 09:12:58<br />
[ Licht, Leuchten, Gebäudeautomation<br />
[69
Licht, Leuchten, Gebäudeautomation ]<br />
70]<br />
Zahlreiche Studien belegen, daß bei der<br />
Gebäudeklimatisierung ein großes Potential<br />
zur Energieeinsparung besteht. Evonik<br />
Röhm zeigt nun, wie es genutzt werden<br />
kann: Dachverglasungen mit Hitzeschutz<br />
aus Plexiglas Heatstop ® lassen die Innenräume<br />
angenehm kühl bleiben, ohne daß<br />
auf Tageslicht verzichtet werden muß.<br />
»Unternehmen reduzieren so ihre Stromkosten<br />
für Klimaanlagen und senken den<br />
CO 2-Ausstoß. Das fördert ein gutes Klima –<br />
im kleinen wie im globalen Maßstab«, sagt<br />
Michael Träxler, Leiter des Geschäftsgebiets<br />
Acrylic Sheet der Evonik Röhm<br />
GmbH, Darmstadt.<br />
Lichtkuppeln bieten den Vorteil, für ausreichendes<br />
Tageslicht zu sorgen. In herkömmlicher<br />
Ausführung sind sie bei starkem<br />
Sonnenschein jedoch ein Problem,<br />
Mit der Leuchtenserie Torch bietet Luxmundi<br />
eine speziell für das gehobene<br />
Wohn- und Bürosegment entworfene Kollektion,<br />
eine besondere Faszination der<br />
Wand- und Pendelleuchten liegt in der<br />
Symbiose kraftvollen und geradlinigen<br />
Designs und spielerischer, diffuser Lichteffekte.<br />
Viereckige oder runde Stahlelemente in<br />
Schachtelbauweise, nach unten bzw. oben<br />
hin verengend, bilden hier den gestalterischen<br />
Kern, der sechs Wand- und eine<br />
Pendelleuchte umfaßt. Die Oberflächen<br />
aller Ausführungen gibt es wahlweise in<br />
Stahl glänzend oder satiniert, Messing<br />
satiniert oder Bronze satiniert.<br />
Die Wandausführungen sind mit einem<br />
extrahellen, sandgestrahlten Diffusor ausgestattet,<br />
der das Licht durch Gehäuseöffnungen<br />
als Streifen seitlich hinauslenkt<br />
Tageslicht und Hitzeschutz mit Garantie<br />
Beständige Dachverglasungen von Evonik Röhm<br />
denn durch das ungefilterte Sonnenlicht<br />
heizt sich das Hausinnere übermäßig auf<br />
und müßte klimatisiert werden. Dagegen<br />
verfügen Lichtkuppeln aus Plexiglas Heatstop<br />
® über einen effektiven Hitzeschutz –<br />
die Infrarotreflexion. Laut einer Studie der<br />
Fachhochschule Köln erhöht sich durch<br />
eine übliche Acrylverglasung die solare<br />
Aufheizung um 40% im Vergleich zu Lichtkuppeln<br />
aus Plexiglas Heatstop ® .<br />
»Mit Plexiglas ® bauen heißt auch nachhaltig<br />
bauen«, sagt Träxler. Wegen der hohen<br />
Witterungsbeständigkeit des Produkts gibt<br />
es auf die Reflexion der Sonnenenergie<br />
daher zehn Jahre Garantie. »Unternehmen<br />
sparen so dauerhaft Energie und CO 2.<br />
Gleichzeitig schonen sie die Ressourcen«,<br />
so Träxler.<br />
www.evonik.com<br />
und dadurch für dekorative Effekte sorgt;<br />
sie stehen als Einzel- und Doppelversionen<br />
in unterschiedlichen Abmessungen zur<br />
Verfügung. Große Räumlichkeiten und<br />
Platz zur freien Entfaltung braucht hingegen<br />
die Pendelversion mit ihrer Höhe von<br />
1.500 mm. Ihr kreisrunder Aufbau verjüngt<br />
sich nach unten hin, Gehäuseöffnungen<br />
bewirken wiederholt geführte Lichtstreifen<br />
zu allen Seiten; die Abpendelung erfolgt<br />
über ein Stahlseil, die Zuleitung ist freilaufend<br />
und transparent.<br />
www.luxmundi-collection.de<br />
Lichtkuppel<br />
© Evonik Röhm GmbH<br />
… aus Plexiglas<br />
© Evonik Röhm GmbH<br />
Verschachteltes Licht im Innern<br />
Stählerne Leuchten von Luxmundi<br />
Satinierter Stahl<br />
© Luxmundi Collection<br />
[Umrisse]
[Umrisse]<br />
Energiemanagement und …<br />
Lichtdurchlässigkeit dank EControl-Glas<br />
Der Durchbruch bei der Entwicklung von schaltbaren Gläsern<br />
gelang jetzt der EControl-Glas GmbH & Co. KG, Furth im Wald:<br />
Lichtdurchlässigkeit und Wärmeeintrag lassen sich je nach<br />
Wetterlage und Jahreszeit durch eine Einfärbung des Glases<br />
steuern.<br />
Die Neuheit besteht aus einer »Sandwichscheibe«, welche<br />
den sogenannten elektrochromen Effekt nutzt. Das heißt,<br />
durch eine nanostrukturierte Beschichtung vermag sich das so<br />
veredelte Glas bei Sonnenschein nach Bedarf blau einzufärben,<br />
wenn eine elektrische Spannung angelegt wird. Viel<br />
Strom braucht es dazu nicht; wird der Zustand geändert, reichen<br />
schon 3 V aus, um den Ionenaustausch zu aktivieren.<br />
Sein Grundaufbau entspricht überdies dem herkömmlicher Isoliergläser,<br />
das elektrochrome Sandwichpaket kann also auch<br />
mit einer hochwertigen Wärmeschutzbeschichtung und sogar<br />
als Dreifachisolierglas kombiniert werden.<br />
Elektronisch gesteuert …<br />
© EControl-Glas GmbH & Co. KG<br />
Über ein Steuergerät lassen sich bis zu 30 Scheiben mit einem<br />
Knopfdruck in fünf Stufen nach den jeweiligen Lichtverhältnissen<br />
und persönlichen Bedürfnissen regeln. Wird die Elektronik<br />
aber an das Bussystem der Gebäudeleittechnik angeschlossen,<br />
ist selbst eine stufenlose Steuerung möglich – mit einem<br />
variablen Lichttransmissionsgrad von 15–20% bei Standardisolierglas.<br />
Der Prozeß der Einfärbung verläuft zudem lautlos und<br />
fließend, entzieht sich so der Aufmerksamkeit der Raumnutzer.<br />
Das Produkt EControl eignet sich damit für vertikale sowie<br />
besonders für Dachverglasungen, etwa in Atrien oder Wintergärten.<br />
Der Gesamtenergiedurchlaß (g) variiert zwischen 12% und<br />
36% nach EN 410, der Wärmedämmwert erfüllt mit Ug = 1,1<br />
W/m2K den Standard heutiger Wärmeschutzverglasungen, mit<br />
Dreifachisolierglas sind sogar Ug-Werte bis 0,5 und g-Werte<br />
zwischen 10% und 35% möglich.<br />
www-econtrol-glas.de<br />
ANKÜNDIGUNG<br />
Deutscher<br />
Stahlbautag 2008<br />
»Werte bewahren –<br />
mit Stahl bauen«<br />
9. und 10. Oktober<br />
Congress Centrum Mainz<br />
Wir freuen uns auf Sie !<br />
Deutscher Stahlbau-Verband DSTV<br />
Sohnstraße 65, 40237 Düsseldorf<br />
Tel.: 0211/67078-00<br />
Fax: 0211/67078-20<br />
dstv@deutscherstahlbau.de<br />
www.deutscherstahlbau.de
Licht, Leuchten, Gebäudeautomation ]<br />
72]<br />
Seit gut 340 Jahren ist die Handelskammer<br />
Hamburg ebenso Börsenplatz und Mittelpunkt<br />
des wirtschaftlichen Lebens der<br />
Stadt wie von großer gesellschaftlicher<br />
Bedeutung. Diese Stellung verdeutlicht<br />
unter anderem ihr Domizil im ehemaligen<br />
Börsengebäude, einem spätklassizistischen<br />
Bau. Um ihrer Funktion auch zukünftig<br />
gerecht werden zu können, war nun<br />
dessen teilweise Neuordnung gefragt.<br />
In die ehemalige Börsenhalle wurde daher<br />
unter Beachtung des Denkmalschutzes ein<br />
»Haus im Haus« eingefügt, das spiegelnde<br />
und durchscheinende Materialien prägen.<br />
Über fünf Etagen verteilt, beherbergt es<br />
auf rund 1.100 m 2 die geforderten Nutzungen:<br />
Im Erdgeschoß ist das Gründerzentrum<br />
untergebracht, die zweite Ebene<br />
dient als Erweiterung bei Empfängen oder<br />
anderen Veranstaltungen, und in der dritten<br />
findet sich die Dauerausstellung »Wir<br />
handeln für Hamburg«, während die beiden<br />
obersten Geschosse unter dem Dach dem<br />
»Börsenclub der Handelskammer« mit<br />
gehobener Gastronomie vorbehalten bleiben.<br />
– Die Wahrnehmung der traditionsreichen<br />
Börsenhalle nicht zu beeinträchtigen<br />
war das Ziel des mit dem ersten Preis ausgezeichneten<br />
Wettbewerbsentwurfs der<br />
Stuttgarter Architekten Behnisch & Partner.<br />
Die fünfgeschossige Konstruktion mit<br />
ihrem filigranen Erscheinungsbild weist<br />
daher eine minimierte Grundfläche auf,<br />
erstreckt sich aber über die gesamte<br />
Raumhöhe.<br />
Die ganz eigene immaterielle Charakteristik<br />
des Baukörpers sollte durch die<br />
Beleuchtungslösung betont werden, weshalb<br />
man ein gleichmäßiges Raster entwickelte,<br />
das auch die Basis für einzelne<br />
modulare, ca. 1 m 2 große, leuchtende<br />
Paneele bildet; als Lichtquelle für die Elemente<br />
wurden Leuchtdioden ausgewählt.<br />
Bei der gemeinsamen Entwicklung mit<br />
dem Stuttgarter Leuchtenhersteller Nimbus<br />
Group GmbH wurden dann die Möglichkeiten<br />
der innovativen Halbleiterlichtquelle<br />
ausgereizt. Das Ergebnis sind<br />
äußerst flache Deckenleuchten, deren<br />
Dicke durch die LEDs bestimmt ist.<br />
Jeweils 400 Leuchtdioden mit 4.000 K Farbtemperatur<br />
sind blendfrei mit 90° Abstrahlwinkel<br />
in den patentierten Kegelsenkungen<br />
der transluzenten, beidseitig satinierten<br />
Diffusorfläche angeordnet. In jene nur<br />
8 mm dünne Acrylglasplatte werden etwa<br />
20% des LED-Lichts eingekoppelt, so daß<br />
alle Ebenen indirekt und diffus erhellt werden,<br />
während über das Lochblech als<br />
obere Gehäuseschale ca. 5% des Lichts<br />
nach oben abgestrahlt werden: So werden<br />
die Glasböden gleichzeitig von unten hinter-<br />
und von oben beleuchtet. Insgesamt<br />
370 dieser 990 mm x 990 mm großen Dekkenelemente<br />
sind auf den fünf Ebenen verteilt,<br />
die mit ihrem neutralweißen LED-<br />
Licht das in die Börsenhalle einfallende<br />
Tageslicht zu einer angenehmen Raumatmosphäre<br />
ergänzen. Darüber hinaus eröffnen<br />
sie die Möglichkeit für eine spezielle<br />
Inszenierung des Baukörpers. Intelligent<br />
angesteuert über den Szenen-Controller<br />
DXG-144-DIN-230, lassen sich mit den acht<br />
Reihen zu je 18 Modulen nicht nur Lichtstimmungen<br />
einheitlicher Beleuchtungsstärke,<br />
sondern ebeno dynamische »Bilder«<br />
programmieren. Das Spektrum reicht<br />
von durchlaufenden über vom Zentrum<br />
ausstrahlende Lichtwellen und ziehende<br />
Integraler Bestandteil von Architektur<br />
Differenzierte Lichtlösung von Nimbus<br />
Haus im Haus<br />
© Roland Halbe<br />
»Immaterielle« Deckenleuchten<br />
© Roland Halbe<br />
[Umrisse]
[Umrisse]<br />
Spezielle Inszenierung<br />
© Roland Halbe<br />
-wolken bis hin zum »Aufglühen«, das<br />
heißt, bei einem allgemeinen Dimmwert<br />
von 20% Lichtstrom blitzen einzelne<br />
Module in voller Helligkeit auf und »verglühen«<br />
dann über eine Zeitspanne von 6 s<br />
wieder.<br />
Leuchtdioden lassen überdies die modernen<br />
Kronleuchter in den Kabinetten<br />
erstrahlen. Bei den sechs Sonderanfertigungen<br />
der Nimbus Group sind beidseitig<br />
mit je 60 LED bestückte Platinen im Dekor<br />
»Weinranken« zwischen matten Diffusorscheiben<br />
angeordnet und im Winkel von<br />
60° an einem verchromten Pendelstab<br />
befestigt. Dank der gewählten Farbtemperatur<br />
der LEDs von 3.000 K erscheinen die<br />
gelben Tapeten in einem warmen Licht;<br />
der Konverter ist unsichtbar im Deckenbaldachin<br />
untergebracht.<br />
Prädestiniert als Leuchtmittel der Zukunft,<br />
das kreatives Potential bei Lichtlösungen<br />
freisetzt, sind LEDs aber durch weiteren<br />
technischen Fortschritt noch kontinuierlich<br />
auch hinsichtlich Energieeffizienz und<br />
Wirtschaftlichkeit ernsthafte Konkurrenten<br />
zu herkömmlichen Lampen. Inzwischen<br />
erreichen sie eine Ausbeute von 60 lm/W<br />
und vermögen so Kompakt-Leuchtstofflampen<br />
zu substituieren; für 2009 werden<br />
sogar über 100 lm/W erwartet. Aufgrund<br />
ihres gerichteten Lichts mit einem Abstrahlwinkel<br />
von 120° zeichnen sich LED-<br />
Leuchten durch einen sehr hohen Wirkungsgrad<br />
aus und sind damit als Gesamtsystem<br />
schon heute effizienter. Ihre lange<br />
Lebensdauer von 50.000 h spielt in dem<br />
Zusammenhang natürlich ebenfalls eine<br />
gewichtige Rolle. – Nimbus hat Deckenleuchten<br />
als Serienprodukt in unterschiedlichen<br />
Varianten im Programm: Das 990 mm<br />
x 990 mm große Modul Q400 gibt es mit<br />
110 W oder 40 W Anschlußleistung, mit<br />
der 6.000 lm bzw. 2.200 lm Lichtstrom<br />
Warmweißes LED-Licht<br />
© Roland Halbe<br />
erreicht werden. Die etwas kleinere Ausführung<br />
Modul Q144 weist 144 einzelne<br />
Leuchtdioden auf bei Anschlußleistungen<br />
von 39,80 W oder 14,50 W, dies führt zu<br />
Lichtströmen von 2.160 lm bzw. 792 lm.<br />
Damit können Beleuchtungsaufgaben<br />
anwendungsspezifisch und energieeffizient<br />
gelöst werden, denn aufgrund der<br />
geringen Anschlußleistung reduziert sich<br />
die erzeugte Wärme, was zusätzlich die<br />
Klimatisierung von Gebäuden entlastet. Ein<br />
weiterer wichtiger Aspekt ist die lange<br />
Lebensdauer der Leuchtdioden, die zur<br />
Ressourcenschonung beiträgt und nochmals<br />
die Betriebskosten verringert.<br />
Der Vergleich von konventionellen mit<br />
LED-Deckenleuchten zeigt, wie zukunftsträchtig<br />
diese Technologie bereits heute<br />
ist: Dem Q400-Modul wurde eine handelsübliche<br />
Deckenleuchte mit opalweißer Diffusorabdeckung<br />
gegenübergestellt. Die<br />
Bestückung besteht aus vier an einem<br />
elektronischen Vorschaltgerät betriebenen<br />
Kompakt-Leuchtstofflampen Dulux L 36 W,<br />
die eine mittlere Lebensdauer von 12.000 h<br />
haben und ca. 2.900 lm Lichtstrom abstrahlen.<br />
Bei einem Leuchtenbetriebswirkungsgrad<br />
von 54% steht ein Lichtstrom von insgesamt<br />
6.264 lm zur Verfügung, und zwar<br />
bei einer primärseitigen Anschlußleistung<br />
von rund 160 W. Die smd-LED-Leuchte von<br />
Nimbus mit einem Leuchtenbetriebswirkungsgrad<br />
von 90% bietet dagegen schon<br />
jetzt einen vergleichbaren Lichtstrom von<br />
6.000 lm, allerdings bei deutlich geringerer<br />
Anschlußleistung von primärseitig 122 W.<br />
Bei Dauerbetrieb und einem Strompreis<br />
von 0,20 €/kWh ergeben sich Betriebskosten<br />
von 213,74 €/a für die LED-Variante<br />
und 326,03 €/a für jene mit Kompakt-<br />
Leuchtstofflampen. Darin sind auch die<br />
Kosten für den Leuchtmitteltausch enthalten,<br />
der bei dem Q400-Modul ja entfällt. –<br />
Transluzente LED-Elemente<br />
© Roland Halbe<br />
Dieser Vergleich zeigt, daß die Leuchtdioden<br />
das Potential haben, nicht nur im<br />
einzelnen Objekt, sondern auch global eingesetzt<br />
zu werden, zumal kurz- und mittelfristig<br />
große Entwicklungssprünge zu<br />
erwarten sind, die in noch höherem Maß<br />
zu leistungsfähigen und energieeffizienten<br />
LED-Leuchten führen werden.<br />
www.nimbus-group.com<br />
[ Licht, Leuchten, Gebäudeautomation<br />
[73
Licht, Leuchten, Gebäudeautomation ]<br />
74]<br />
Das viergeschossige Gebäude auf dem<br />
Dreispitzareal in Basel diente der Regent<br />
Beleuchtungskörper AG seit 1955 als<br />
Showroom und Verwaltungsbau, bedurfte<br />
also »irgendwann« einer Sanierung. Dieser<br />
Auftrag ging nun an die Architekten<br />
Staehelin, Gisin + Partner AG, Basel, und<br />
umfaßte die Neugestaltung der Ausstellung,<br />
der Büroräume und der Fassade,<br />
während Betonstützen, Decken und der<br />
Liftturm erhalten bleiben sollten. Das<br />
Besondere jener Maßnahme resultierte<br />
aber aus der gewählten Fassadenlösung,<br />
so Dieter Staehelin: »Die Transluzidität der<br />
Fassadenhülle schafft vielfältige Ausdrucksformen.<br />
Es entsteht ein Wechselspiel,<br />
ein Dialog von innen nach außen,<br />
von Licht und Raum, der erlebt werden<br />
kann. Die Fassade ist als klassisch hinterlüftete<br />
Fassade konzipiert. Ihre Eigenheit<br />
besteht darin, daß der Wetterschutz wie<br />
auch die Dämmung aus transluziden<br />
Kunststoffmaterialien bestehen, die das<br />
Licht von außen und innen durchscheinen<br />
lassen. Die Materialien verkörpern eine<br />
anspruchsvolle Einfachheit.«<br />
Mit dem Einsatz von GFK-Platten betraten<br />
die Planer des Regent Lighting Center<br />
Neuland, denn das Material war bis dahin<br />
noch nie mit einer derart strengen Forderung<br />
nach Licht- und Farbgebung konfrontiert<br />
worden. »Es sollte ein abgedunkelter<br />
Raum erzeugt werden, in dem man Kunstlicht<br />
zeigen kann, ohne aber eine Blackbox<br />
zu bauen. Dazu wollte ich in der Fassade<br />
mit einem transparenten Material arbeiten,<br />
das, trotz Außenlichtreduzierung, das<br />
Tageslicht erlebbar macht, ohne die Kunstlichtpräsentation<br />
im Innern zu stören«,<br />
erläutert Staehelin, der sich für eine blau<br />
eingefärbte, transluzente innere Hülle entschied.<br />
Und so kamen 10 cm starke Scobatherm-Elemente<br />
aus glasfaserverstärktem<br />
Kunststoff zur Anwendung, die dank ihrer<br />
Füllung aus transparenter Zellulose gleichzeitig<br />
als Dämmung fungieren: Trotz<br />
Abmessungen von 224 cm x 84 cm ein sehr<br />
geringes Gewicht aufweisend und mit Nut<br />
und Feder ausgestattet, wurden sie hier<br />
mit Kompriband und einem Klemmprofil<br />
befestigt – und vermitteln jetzt ein weiches<br />
und gestreutes Licht, das sich mit fort-<br />
schreitender Tageszeit verändert. Die<br />
außenliegenden Platten sind hingegen in<br />
Weiß gehalten, um die Wärme in den 30 cm<br />
tiefen, mit Filtern versehenen Luftraum zu<br />
reflektieren, von wo sie dann über das<br />
Dach abgeführt wird. Den äußeren Schutz<br />
gewährleisten dabei weiße Scobalit-Wellplatten,<br />
wiederum aus GFK, die auf ein<br />
Aluminiumprofil aufgeschraubt und deren<br />
Stöße abgedichtet wurden, während man<br />
die Eckverbindung über abgedichtete<br />
Blechschwerter realisiert hat, schließlich<br />
wird die Fassade nachts von Punktstrahlern<br />
hinterleuchtet.<br />
Entstanden ist also ein Gebäude von<br />
hohem gestalterischem Anspruch, aber<br />
nur geringen Errichtungskosten, bei dem<br />
die Identität des Bauherrn einen zeitgerechten<br />
Ausdruck gefunden hat. – Der<br />
Winterthurer Hersteller Scobalit AG bietet<br />
hochfeste und dauerhafte Wellplatten in<br />
vielen Farben an sowie die Doppelsteg-<br />
Gebäudehülle als Firmenphilosophie<br />
Durchscheinende Fassade von Scobalit<br />
Weiße Wellplatten<br />
© Regent Beleuchtungskörper AG/Scobalit AG/Jörg Pfäffinger<br />
… Licht- und Farbgebung<br />
© Regent Beleuchtungskörper AG/<br />
Scobalit AG/Jörg Pfäffinger<br />
Kunst- und Tageslicht<br />
© Regent Beleuchtungskörper AG/Scobalit AG/<br />
Jörg Pfäffinger<br />
Eckverbindung und Stoßfuge<br />
© Regent Beleuchtungskörper AG/Scobalit AG/<br />
Jörg Pfäffinger<br />
platten Scobatherm ® , die mit NanogelTM- Füllung in 5 cm Stärke einen U-Wert von<br />
0,48 W/m2K und einen g-Wert von 25%<br />
sowie 25% Lichtdurchlässigkeit aufweisen.<br />
Das Material ist wesentlich leichter und<br />
unempfindlicher als Glas und ist auch in<br />
großen Maßen lieferbar.<br />
www.scobalit.ch<br />
www.regent.ch<br />
[Umrisse]
[Umrisse]<br />
Farbenspiel vor historischer Kulisse<br />
Neue Medienfassade von GKD – Gebr. Kufferath<br />
Die Gemeinde Vitré im französischen Illeet-Vilaine<br />
in der Bretagne blickt auf eine<br />
langjährige Geschichte zurück: Seit über<br />
500 Jahren verschönern historische und<br />
kulturelle Schätze wie das Chateau de<br />
Vitré, imposante Stadtmauern oder die Altstadt<br />
mit der Kirche Notre-Dame das<br />
Stadtbild und lassen Besucher ins<br />
Schwärmen geraten. Lediglich 5 km entfernt,<br />
hat sich seit kurzem ein zur Gemeinde<br />
zählender Parc d’activité etabliert,<br />
in dem sich nun unter anderem das<br />
moderne Gebäude mit Produktionshalle<br />
und Verwaltungstrakt eines renommierten<br />
Käseproduzenten findet. Und an dessen<br />
Fassade leuchten inzwischen 167 m2 des<br />
Mediengewebes Illumesh ® aus Edelstahl<br />
mit integrierter LED-Technologie – die<br />
weltweit erste Anwendung dieses Medienfassadentyps<br />
stellt einen leuchtenden<br />
Attraktionspunkt dar, der weithin sichtbar<br />
verschiedene Videosequenzen zeigt. Wie<br />
riesige Monitore ziehen zwei Illumesh ® -<br />
Flächen die Betrachter in ihren Bann:<br />
Während die rechte, 67 m2 große, mit nur<br />
je einer LED-Zeile oben und unten versehen<br />
ist, bietet die linke 100 m2 mit insgesamt<br />
zehn LED-Zeilen. Bespielt wird sie<br />
nachts mit stimmungsvollen Farbwelten,<br />
wobei die Projektion auf die runden Edelstahldrähte<br />
einen besonderen, dreidimensionalen<br />
Effekt erzielt. Tagsüber bleibt der<br />
Blick aus den dahinterliegenden Büros hingegen<br />
frei und der Gebäudeblock präsentiert<br />
sich als metallisch schimmernder Bau.<br />
Entwickelt von der GKD – Gebr. Kufferath<br />
AG, Düren, in Zusammenarbeit mit der Kölner<br />
ag4 media facade GmbH ist Illumesh ®<br />
^<br />
ein weltweit einzigartiges Metallgewebe<br />
mit vorgesetzten LED-Profilen. So wird das<br />
Material auf Basis des Seilgewebes Tigris<br />
direkt angeleuchtet, und Bilder werden auf<br />
das Gewebe projiziert. Je nach Beleuchtungswinkel<br />
erscheint die angestrahlte<br />
Fläche größer oder kleiner, denn die<br />
Dichte der Illumination resultiert aus dem<br />
vertikalen und horizontalen Abstand der<br />
Pixel. Dadurch ergibt sich ein breites<br />
Spektrum an Optionen von wechselnder<br />
Farbigkeit aus rund 16 Millionen Farben bis<br />
hin zu komplexen Animationen der Fassade.<br />
Anordnung von LED-Profilen und Verkabelung<br />
© GKD – Gebr. Kufferath AG/ag 4 media facade GmbH<br />
Zur Installation: Im Abstand von üblicherweise<br />
rund 50–70 cm wird lediglich ein<br />
gebogener Trägerdraht eingewebt, an dessen<br />
Auskragungen die Befestigung des<br />
LED-Profils mit Hilfe von Halterplatten<br />
erfolgt. Eine hinter dem Gewebe fast<br />
unsichtbar angebrachte Verkabelung versorgt<br />
alle LED-Profile mit Strom und den<br />
notwendigen Bilddaten, während die<br />
Steuereinheit im Gebäudeinneren unter<br />
einer abgehängten Decke verschwindet.<br />
Sobald die Steuereinheit mit den verkabelten<br />
Gewebeeinheiten und dem zentralen<br />
Server im Gebäude verbunden ist, kann die<br />
Medienfassade bespielt werden – auch<br />
über das Internet. Genauso einfach ist die<br />
Wartung: Einzelne LED-Profile lassen sich<br />
ebenso leicht austauschen wie die Steuereinheiten.<br />
www.creativeweave.de<br />
Dreidimensionaler Effekt<br />
© GKD – Gebr. Kufferath AG/<br />
ag 4 media facade GmbH<br />
Transparente Gebäudehülle<br />
© GKD – Gebr. Kufferath AG/<br />
ag 4 media facade GmbH<br />
[ Licht, Leuchten, Gebäudeautomation<br />
[75
Licht, Leuchten, Gebäudeautomation ]<br />
76]<br />
Bei immer mehr Bauaufgaben entscheiden<br />
sich die Architekten und Ingenieure heute<br />
für das Flachdachkonzept, bietet es doch<br />
besondere konstruktive Vorteile, wie die<br />
optimale Raumausnutzung, einen ökonomischen<br />
Materialeinsatz und die Erfüllung<br />
ästhetischer Ansprüche. Wichtige Funktionselemente<br />
für die optimierte Belichtung,<br />
Be- und Entlüftung sowie die gezielte<br />
Entrauchung im Brandfall rücken es zudem<br />
verstärkt in den Mittelpunkt zeitgemäßer<br />
Lösungen. Darüber hinaus sind die praktisch<br />
unbegrenzte Lebensdauer, geringes<br />
Gewicht, wartungsfreundliche, problemlose<br />
Blitzableitung und die wetterunabhängige<br />
Montage weitere wirtschaftliche<br />
Gründe dieser Dachbauweise.<br />
Seit beinahe fünf Jahrzehnten setzt die<br />
Essmann GmbH aus Bad Salzuflen hier<br />
Maßstäbe, was ganzheitliche Vorschläge<br />
beinhaltet: Essmann-Fachingenieure erarbeiten<br />
zum Beispiel Detailpläne für Flachdächer<br />
mit Lichtkuppeln oder Lichtbändern<br />
inklusive der entsprechenden Lichtberechnungen,<br />
projektieren Rauch- und Wärmeabzugsanlagen<br />
nach den strengen Vorgaben<br />
der Brandschutzbehörden und beantworten<br />
alle Fragen in bezug auf Be- und<br />
Entlüftung unter Berücksichtigung ökonomischer<br />
Prinzipien.<br />
Für das unter Flachdächern gewünschte<br />
Licht sorgen nun Lichtkuppeln aus Aufsetzkranz,<br />
Einfaßrahmen und Kunststoffverglasung<br />
oder aber Lichtbänder aus Zargen,<br />
Sprossenkonstruktion und Kunststoffverglasung,<br />
die durchsturzsicher sind und<br />
zudem Sonnen- und Hagelschlagschutz,<br />
UV-Schutz und Schutz vor Vandalismus<br />
oder Einbruch bieten.<br />
Das ausgereifte Multisicherheitssystem<br />
für Neubau und Dachsanierung besteht<br />
wiederum aus den drei Produktinnovationen<br />
HDS-Schutzsystem, Personen-Absturz-Sicherungskonsole<br />
und Durchsturzsicherungssystem:<br />
Das HDS-Schutzsystem<br />
wurde speziell für die harte Bedachung,<br />
Durchsturzsicherheit und Sonnenschutz<br />
entwickelt und läßt sich auf allen marktüblichen<br />
Lichtbändern und Lichtkuppeln<br />
einsetzen, sogar auf bereits eingebauten<br />
des Typs 810. Die Personen-Absturz-Sicherungskonsole<br />
(PAS) aus Edelstahl wie-<br />
derum ist als Einzelanschlagpunkt für die<br />
Sicherung gegen den Absturz und als<br />
Rückhaltesystem für Personen an Lichtkuppel-<br />
und -bandsystemen konzipiert und<br />
erfüllt die Anforderungen der Klasse A<br />
nach DIN EN 795 und DIN EN 362. Und das<br />
Durchsturzsicherungssystem gewährleistet<br />
schließlich bei geöffneten Klappen<br />
den entsprechenden Schutz.<br />
Ein anderer Aspekt ist der Brand- bzw.<br />
Rauchschutz: Gerade Rauchschäden werden<br />
in ihrer Wirkung oft unterschätzt,<br />
obwohl mehr als 80% aller Brandopfer<br />
nicht durch Verbrennungen sterben, sondern<br />
an den giftigen Rauchgasen erstikken.<br />
Natürliche und maschinelle Rauchund<br />
Wärmeabzugsanlagen (RWA) leiten im<br />
Brandfall deshalb die heißen und giftigen<br />
Rauch- und Brandgase aus dem Gebäude<br />
ab. Sie unterstützen also die Selbst- und<br />
Fremdrettung von Personen und verbessern<br />
die Löschmaßnahmen der Feuerwehr.<br />
Dank der gezielten Zuführung von Frischluft<br />
über entsprechende Fassadenlösungen<br />
vermögen die RWA ihre Wirksamkeit<br />
voll zu entfalten, um beispielsweise ein<br />
Verqualmen des unteren Raumbereiches<br />
zu verringern, so daß sich Menschen selbständig<br />
in Sicherheit bringen können. – In<br />
Verbindung mit umfassenden, globalen<br />
Rauchschutzkonzepten deckt Essmann alle<br />
Anforderungen für den sensiblen Bereich<br />
des vorbeugenden Brandschutzes optimal<br />
ab.<br />
www.essmann.de<br />
Vom Flachdach zum Systemdach<br />
Licht, Belüftung und Sicherheit dank Essmann<br />
Obi-Markt in Gießen<br />
© Roland Halbe<br />
Siemens-Gebäude in Krefeld<br />
© Roland Halbe<br />
Tetra-Haus in Melle<br />
© Roland Halbe<br />
»Seidel« in Fronhausen<br />
© Essmann GmbH<br />
[Umrisse]
[Umrisse]<br />
Energiesparende Beleuchtungssysteme<br />
Bewährte Lösungen von Richard Chambers<br />
Unabhängig davon, wie viel Sonnenstrahlen durch die Fenster einfallen,<br />
brennen in manchen Lager- und Produktionsräumen rund<br />
um die Uhr die Lichter; mitunter stehen bis knapp unter die Lampen<br />
diverse Gitterboxen. In solchen und anderen Fällen können moderne<br />
Beleuchtungssysteme dabei helfen, den Stromverbrauch und<br />
damit die Energiekosten zu reduzieren.<br />
Besonders empfehlenswerte Lösungen stammen aus Irland, und<br />
zwar von Patina Lighting Limited, deren patentierte Systeme AS455<br />
und Lido sich einfach und individuell über eine kleine Fernsteuerung<br />
programmieren lassen, zum Beispiel »auf« einen Mindestluxwert,<br />
der an einem Arbeitsplatz gelten soll: Wird er übertroffen,<br />
weil Sonnenlicht in die Halle fällt, dimmt das System die Lampen<br />
automatisch oder schaltet sie aus. Auch ein Bewegungsmelder ist<br />
in den Gehäusen integriert, der dafür sorgt, daß sie zunächst automatisch<br />
weniger Licht abstrahlen, sobald sich kein Mitarbeiter in<br />
einem Raum aufhält. Registriert der Sensor aber längere Zeit keine<br />
Bewegung, schalten sich die Lampen ganz aus.<br />
In der Praxis haben sich diese Systeme bereits mehrfach bewährt,<br />
Anwender schätzen zudem ihre Langlebigkeit auf bis zu 48.000 h.<br />
Zwei Beispiele: In einem Baumarkt, in dem herkömmliche Natriumdampflampen<br />
durch sie ersetzt wurden, sank der Stromverbrauch<br />
eines Jahres von 292.500 kWh auf 61.425 kWh, also um 79%: Bei<br />
einem Strompreis von 0,09 €/kWh konnte das Unternehmen rund<br />
21.000 Euro sparen. In einem Logistikzentrum wurden die bisherigen<br />
Leuchtkörper durch 260 AS455-Einheiten ausgetauscht, und<br />
der Stromverbrauch ging von 819.000 kWh/a auf 262.000 kWh/a<br />
zurück – bereits in den ersten zwölf Monaten eine Verringerung<br />
um 50.130 Euro. Hinzu kamen 8.000 Euro, weil die Klimaanlage nicht<br />
eingeschaltet werden mußte.<br />
www.chambers.shop.t-online.de<br />
»Lido« im Baumarkt<br />
© Richard Chambers<br />
GmbH<br />
Robustes System<br />
© Richard Chambers<br />
GmbH<br />
ESSMANN Tageslichtsysteme:<br />
Und der Tag wird erfolgreich.<br />
Weg vom Kunstlicht, hin zum natürlichen<br />
Tageslicht mit ESSMANN Lichtkuppeln<br />
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hohe Qualität und die einfache Installation<br />
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Ein Unternehmen der ESSMANN GROUP.
Immobilienmarkt ]<br />
78]<br />
In direkter Nachbarschaft zur zukünftigen<br />
Europäischen Zentralbank entsteht das<br />
letzte große Bauvorhaben im prosperierenden<br />
Ostend von Frankfurt am Main: das<br />
sechsstöckige Wohn- und Geschäftsgebäude<br />
Oskar-von-Miller-Straße 51. Grundlage<br />
für das Projekt ist das gemeinsame<br />
Konzept von NH ProjektStadt unter Leitung<br />
von Professor Thomas Dilger, Geschäftsführer<br />
der Unternehmensgruppe Nassauische<br />
Heimstätte/Wohnstadt, Frankfurt<br />
am Main, und dem Architekturbüro Dietz<br />
Joppien, das den städtischen Gestaltungsund<br />
Investoren-Wettbewerb gewonnen<br />
hatte: Die Partner entwickelten einen ausgefallenen<br />
Komplex in Blockrandlage mit<br />
umfangreichen Wohn- und Gewerbeflächen,<br />
das heißt, im Erdgeschoß sind<br />
Laden- und Gastronomieflächen, in den<br />
oberen Stockwerken hingegen 50 Wohneinheiten<br />
vorgesehen. Jede der Ein- bis<br />
Fünfzimmereinheiten verfügt über Balkon<br />
und Loggia gen Westen und Osten, hat<br />
künftig also einen Blick auf das EZB-<br />
Seit kurzem bietet die RIB Software AG<br />
gemeinsam mit der Bremen Online Services<br />
GmbH & Co. KG die neueste Version<br />
von Govesta an, die beiden Schnittstellen<br />
zwischen der Stand-Alone-Software<br />
Govesta und den RIB-Programmen Offerte-<br />
L und Arriba ® planen beinhaltend. Ausschreibungen<br />
der Wohnungswirtschaft<br />
lassen sich damit vollelektronisch und<br />
signaturgesetzkonform durchführen – ein<br />
komfortabler Weg, um bares Geld zu sparen.<br />
Govesta unterstützt den Workflow elektronischer<br />
Ausschreibungen, wobei Leistungsverzeichnisse<br />
nach ihrer Bearbeitung<br />
mittels Offerte-L per Mausklick an<br />
den Govesta-Vergabeclient in Form von<br />
d84-Dateien als Angebotsabgabe übergeben,<br />
qualifiziert signiert und online über-<br />
Dünen und Backstein im Frankfurter Ostend<br />
Ein Projekt der Nassauischen Heimstätte<br />
Gelände; das Gros bilden indessen familienfreundliche<br />
Drei- bis Vierzimmerwohnungen.<br />
Ungewöhnliche Freiflächen in<br />
Form einer Dünenlandschaft ergänzen die<br />
Bebauung und bieten hier einen Mehrwert,<br />
zumal eine Tiefgarage mit 70 Stellplätzen<br />
unter ihnen angeordnet werden<br />
soll.<br />
Das gesamte Projekt fügt sich harmonisch<br />
in die vorhandene Struktur der Umgebung<br />
ein und orientiert sich dabei insbesondere<br />
Grundkonzept von Dietz<br />
Joppien Architekten<br />
© Nassauische Heimstätte<br />
Wohnungs- und Entwicklungsgesellschaft<br />
mbH<br />
an den Charakteristika der denkmalgeschützten<br />
Großmarkthalle in unmittelbarer<br />
Nachbarschaft: Als eine Hommage an<br />
deren Architekten Martin Elsässer werden<br />
verschiedene Aspekte aufgegriffen und<br />
zeitgemäß bis Ende 2009 realisiert – von<br />
der Gebäudeanordnung über die rote<br />
Backsteinfassade bis hin zu den signifikanten<br />
Fensteröffnungen.<br />
www.naheimst.de<br />
Ausschreibungen in der Wohnungswirtschaft<br />
Komfortables Verfahren dank RIB und Bremen Online<br />
tragen werden können; ein Zeitschloß verhindert<br />
die Abholung der auf diesem Weg<br />
eingegangenen Angebote vor dem Submissionstermin.<br />
Der Transport der Daten erfolgt auf der<br />
nach Signaturgesetz bestätigten Software<br />
Governikus, die von den öffentlichen Verwaltungen<br />
und der Justiz in ganz Deutschland<br />
verwendet wird – auch im Rahmen<br />
von Vergabeverfahren. Neue Karten und<br />
Geräte werden hier kontinuierlich eingebunden,<br />
was die Akzeptanz bei den Bietern<br />
und dadurch die Einsparungen bei<br />
den Wohnungsbauunternehmen erhöht;<br />
Governikus wird im Govesta-Bundle als<br />
kostengünstige ASP-Leistung angeboten.<br />
www.rib-software.com<br />
www.govesta.de<br />
[Umrisse]
[Umrisse]<br />
Reduzierte Leerstandsquote in Berlin<br />
Neuer Vermietungserfolg der Gewobag<br />
»Bis Jahresende 2007 wollen wir die<br />
Anzahl unserer leerstehenden Wohnungen<br />
von 1.280 Einheiten auf deutlich unter 1.000<br />
minimieren«, so das im April 2007 gemeinsam<br />
gesteckte Ziel von Hendrik Jellema,<br />
Vorstand im Gewobag-Konzern, und den<br />
vier Leitern der regionalen Vermietungsabteilungen,<br />
den Geschäftsstellen; die<br />
geplante Reduzierung des Gesamtbestandes<br />
an vermietbaren Wohnungen um 300<br />
Einheiten entspricht 23% der Leerwohnungen.<br />
Zum Jahreswechsel war es dann soweit:<br />
Familie Torgonskiy hat den Mietvertrag<br />
über eine Dreizimmerwohnung in Charlottenburg<br />
unterschrieben, und damit war der<br />
Stand an vermietbaren Wohnungen auf<br />
einen dreistelligen Wert gesunken, einem<br />
vermarktungsbedingten Leerstand von<br />
2,1% entsprechend.<br />
Der Gewobag-Konzern bewirtschaftet insgesamt<br />
rund 52.000 eigene Wohnungen. –<br />
Dieser Erfolg basierte nicht zuletzt auf dem<br />
überdurchschnittlichen Einsatz der Kun-<br />
Rendite-Wohnungen als weitere Produktlinie<br />
Detaillierte Zielgruppenerschließung durch Vivacon<br />
Mit einer weiteren Produktlinie erschließt<br />
die Vivacon AG, Köln, neue Marktsegmente<br />
für wachsende Zielgruppen: Künftig bietet<br />
das Unternehmen besonders renditestarke<br />
Eigentumswohnungen an, die eine Bruttomietrendite<br />
von ca. 6% für Investoren<br />
erwirtschaften sollen. Sie sind stets komplett<br />
ausgestattet, darüber hinaus können<br />
Bewohner auf Wunsch verschiedene Serviceleistungen<br />
wählen. »Weil sich diese<br />
Wohnungen an Zielgruppen mit nach<br />
übereinstimmender Expertenmeinung<br />
zukünftig besonders starker Nachfrage<br />
wenden, erhalten Käufer dieser Objekte<br />
neben der hohen Verzinsung auch langfristige<br />
Einnahmesicherheit«, erläutert<br />
Michael Jung, Sprecher des Vorstandes<br />
der Vivacon AG.<br />
Einkaufs-Center mit Naturstrom<br />
Bundesweite Initiative von ECE<br />
Die Hamburger ECE geht beim Klimaschutz<br />
mit gutem Beispiel voran: Seit dem 1. Januar<br />
versorgt Europas Marktführerin im<br />
Shopping-Center-Bereich 48 ihrer Einkaufsgalerien<br />
sowie die ECE-Europazentrale<br />
in Hamburg mit Naturstrom aus<br />
skandinavischen Wasserkraftwerken von<br />
Vattenfall, der mit dem anerkannten Gütesiegel<br />
»ok-power« vom Verein »Energie-<br />
Vision« zertifiziert ist. Alexander Otto, Vorsitzender<br />
der ECE-Geschäftsführung: »Wir<br />
wollen zeigen, daß Nachhaltigkeit und<br />
Wirtschaftlichkeit, Einkaufsvergnügen und<br />
Unter der Marke »MyStudio« werden künftig<br />
an allen wichtigen Hochschulstandorten<br />
in Deutschland vollständig möblierte<br />
Apartments für Studenten verfügbar sein.<br />
Das erste Haus entsteht derzeit in Bonn-<br />
Duisdorf, und zwar durch Revitalisierung<br />
eines vorhandenen Gebäudes, auf einer<br />
Wohnfläche von ca. 1.580 m 2 und drei Etagen<br />
60 Komfort-Apartments, Community<br />
Lounges sowie einen Sauna- und Fitnessbereich<br />
umfassend.<br />
Topmanager wiederum dürften die neuartigen<br />
»Service-Wohnungen« ansprechen:<br />
Nach dem Vorbild des »Living106« in der<br />
Berliner Chausseestraße will Vivacon in<br />
der Hauptstadt sowie in Frankfurt am Main,<br />
München, Stuttgart und Düsseldorf Apartments<br />
realisieren, die sich durch höchsten<br />
Umweltbewußtsein keine Gegensätze sind.<br />
Langfristiges Denken war schon immer<br />
eine Kernkompetenz der ECE. Wir haben<br />
daher bereits in der Vergangenheit den<br />
Energieverbrauch unserer Shopping-Center<br />
etwa durch Wärmetauscher und Energiesparlampen<br />
optimiert. Jetzt geht es uns<br />
darum, den unvermeidbaren Energiebedarf<br />
möglichst umwelt- und klimaschonend zu<br />
decken.«<br />
Pro Jahr werden die 48 beteiligten ECE-<br />
Center insgesamt ca. 155.000.000 kWh des<br />
mit dem »ok-power«-Label zertifizierten<br />
denberater zusammen mit dem Vermietungs-Service<br />
vor Ort, ein spezielles Projekt<br />
zum Leerstandsabbau unterstützte<br />
zudem das Vorhaben: Vermietungsprozesse<br />
wurden optimiert und Marketingstrategien<br />
auf besondere Gebiete konzentriert,<br />
zusätzliche Investitionsmittel zugleich<br />
zielgerichtet und erfolgsorientiert<br />
eingesetzt, um die Wohnungen den Interessentenansprüchen<br />
anzupassen.<br />
www.gewobag-verbund.de<br />
Wohnkomfort, Wellnesszonen und optional<br />
wählbare Services auszeichnen.<br />
»Rendite-Wohnungen« als dritte Produktlinie<br />
schließlich beinhalten Offerten, die<br />
speziell an den Bedürfnissen von Senioren<br />
ausgerichtet sind. So vermögen Bewohner<br />
dieser Apartments Dienstleistungen, die<br />
bis zur Pflegestufe 3 reichen, in Anspruch<br />
zu nehmen.<br />
»Wir liegen mit allen drei Bereichen der<br />
neuen Produktlinie ›Vivacon Rendite‹ in<br />
Segmenten des Wohnraummarktes, die<br />
langfristig überproportional steigende<br />
Nachfrage versprechen«, resümiert<br />
Michael Ries, Vertriebsvorstand der Vivacon<br />
AG.<br />
www.vivacon.de<br />
Ökostroms aus Wasserkraft beziehen.<br />
Damit wird nach vorsichtigen Berechnungen<br />
der CO2-Ausstoß um insgesamt<br />
37.200 t/a reduziert – das entspricht dem<br />
CO2-Jahresausstoß von 1.100 Dreipersonenhaushalten.<br />
»Unsere übrigen Center<br />
sind zur Zeit noch bei Stadtwerken unter<br />
Vertrag. In den kommenden Jahren werden<br />
wir aber auch hier den Anteil an Ökostrom<br />
deutlich erhöhen«, so Otto.<br />
www.ece.de<br />
[ Immobilienmarkt<br />
[79
Projekte und Konzepte ]<br />
80]<br />
»Solas Croi« oder »erleuchtetes Herz«<br />
nennt sich ein neues Luxus-Wellness-Center<br />
des Brandon House Hotel im sonnigen<br />
Südosten Irlands, denn allabendlich entfaltet<br />
die 14-m-Kuppel auf der grünen Insel<br />
eine brillante Lichtershow. Dieses Farbenspiel<br />
hat die Gebäudekugel einer Außenhaut<br />
aus ETFE-Folie zu verdanken, welche<br />
die Hightex GmbH aus Rimsting geplant,<br />
konfektioniert und montiert hat.<br />
Auftraggeber für das Dachprojekt war der<br />
Hightex-Kooperationspartner LiteHouse-<br />
One, ein Spezialist für Bauskulpturen und<br />
Lifestylearchitektur mit Sitz in München,<br />
der für das Brandon House Hotel tätig war:<br />
Eigentümer Paddy Quinn wollte für sein<br />
idyllisch gelegenes Gästehaus ein Wellness-Gebäude<br />
der Extraklasse schaffen.<br />
Ein sinnliches Erlebnis soll der Besuch für<br />
die Gäste werden, sie in eine andere Welt<br />
entführen. Am Herzen lag Quinn außerdem<br />
der Einsatz natürlicher Materialien und<br />
regenerativer Energiequellen. Das Resultat<br />
In eine Hangkante gestemmt, begrenzt der<br />
Neubau einer Schule in Blauen bei Basel<br />
das dementsprechend modellierte Gelände:<br />
Der kompakte, energiesparende und<br />
ökonomisch gestaltete Kubus präsentiert<br />
sich als Solitär im üblichen Siedlungskonglomerat<br />
einer rund 700 Einwohner zählenden<br />
Landgemeinde. Aus einem Architektenwettbewerb<br />
hervorgegangen, ist er<br />
nicht zuletzt wegen des großen vorgelagerten<br />
Spiel- und Parkplatzes eindeutig als<br />
schulisches Bauwerk erkennbar. Haupteingang,<br />
Vordach und Fahrradständer markieren<br />
hier die öffentliche Funktion, während<br />
eine großzügige Freitreppe die Verknüpfung<br />
mit dem Bestand betont; zur Bergseite<br />
hin zeigt er sich zudem in einer für<br />
Kinder sympathischen Zweigeschossigkeit.<br />
Das Konzept dieses Gebäudes basiert auf<br />
dem Grundsatz der Eigenmaterialität und<br />
Farbigkeit, wobei die Fassade von Rathscheck<br />
Schiefer es von außen prägt. »Wie<br />
ein Chamäleon verändert diese Fassade<br />
ist nun ein »Oasis« betitelter Kuppelbau,<br />
der sich über eine Gangway an das Hotel<br />
anschließt. Auf vier Ebenen beherbergt er<br />
Wellnessangebote von der Sauna bis zum<br />
Dampfbad, vom Fußreflexzonen-Parcour<br />
bis zum Cleopatrabad; den Bogen zur<br />
Geschichte der Urlaubsregion schlagen<br />
ein keltisches Tor und ein keltischer Garten.<br />
Ein geschickt eingesetztes Beleuchtungskonzept<br />
verstärkt das außergewöhnliche<br />
Erlebnis: Die durchsichtige ETFE-Hülle von<br />
Hightex bildet den Projektionsschirm für<br />
bewegte Lichtspiele in den Farben des<br />
Regenbogens, die wiederum durch den<br />
Einsatz modernster, im Dach integrierter<br />
LED-Bühnentechnik möglich werden. So<br />
erleuchtet die Kuppel dank innovativer<br />
Membrantechnologie im wahrsten Sinne<br />
des Wortes die Herzen der staunenden<br />
Hotelgäste und Touristen.<br />
www.hightexworld.com<br />
ihre Erscheinung. Je nach Licht und Witterung,<br />
mal seidig glänzend in der Sonne,<br />
mal Blaugrau im Schatten und Schwarz<br />
bei Regen«, so Heinz L. Jeker von Zwimpfer<br />
Architekten, Basel. Die realisierte<br />
Gebäudehülle, als sogenannte geklammerte<br />
waagerechte Deckung ausgeführt,<br />
gilt als solide und kostengünstig – erfüllt<br />
aber zugleich hohe Anforderungen an den<br />
Wärmeschutz: Mit 16 cm dicken, druckfesten<br />
Mineralwolledämmungen an den<br />
Wänden sind U-Werte unter 0,2 W/m 2 K<br />
erreichbar. Eine Unterkonstruktion aus<br />
senkrechten Holztragwerken, weitgehend<br />
wärmebrückenfrei aufgehängt an speziellen<br />
Schrauben, sorgt dabei für ein Minimum<br />
an Heizkosten.<br />
Wie bei der Schieferfassade praktiziert,<br />
sind auch alle anderen in Blauen eingesetzten<br />
Baustoffe unter gestalterischen<br />
und technischen ebenso wie unter ökolo-<br />
Luxuriöses Wellness-Center in Irland<br />
»Erleuchtendes« Membrandach von Hightex<br />
Gebäudekugel »Oasis«<br />
© LitehouseOne GmbH<br />
Bewegte Lichtspiele<br />
© LitehouseOne GmbH<br />
Ökologischer Schulneubau bei Basel<br />
Prägende Fassade von Rathscheck Schiefer<br />
Großzügige Freitreppe<br />
© Rathscheck Schiefer und Dach-Systeme KG<br />
gischen Aspekten ausgewählt worden. www.rathscheck.de<br />
www.schiefer.de<br />
[Umrisse]
[Umrisse]<br />
Farbenfrohes Fußballstadion in Südafrika<br />
High-Tech-Fassade aus Glasfaserbeton von Rieder<br />
Die Soccer City in Johannesburg entspricht<br />
nicht nur bautechnisch den höchsten<br />
Anforderungen an einen modernen<br />
»Hexenkessel«, auch optisch wird die vom<br />
südafrikanischen Architekturbüro Boogertman<br />
Urban Edge & Partner geplante Arena<br />
zu einem Wahrzeichen Südafrikas und der<br />
Fußballweltmeisterschaft 2010 – ein Stadion<br />
für ca. 95.000 Fans wie ein »African<br />
Pot«, das in typisch afrikanischen Farben<br />
leuchtet. Die Realisierung dieses unkonventionellen<br />
Designs ermöglichen zwei<br />
europäische Unternehmen: Von Rieder<br />
Smart Elements GmbH, Maishofen, Österreich,<br />
stammen 30.000 m 2 FibreC-Elemente,<br />
aus denen sich die Hülle zusammensetzt.<br />
Die Otto Valenta GmbH & Co. KG, Fieberbrunn,<br />
Österreich, entwickelt und liefert<br />
über 100.000 speziell gefertigte Stahlelemente<br />
für die Unterkonstruktion der insgesamt<br />
43.000 m 2 umfassenden Außenhaut.<br />
Hergestellt werden die Betonelemente im<br />
Rieder-Werk in Kolbermoor bei Rosenheim,<br />
die neue Fassade wird dann vor Ort in Südafrika<br />
auf die Unterkonstruktion montiert,<br />
wofür Rieder und Valenta eine eigene Feldfabrik<br />
in Südafrika errichten.<br />
Die imposante Gebäudehülle ist unterteilt<br />
in das Dach aus transparenten Polycarbonatplatten<br />
und die Fassade aus FibreC-<br />
Glasfaserbeton-Elementen, deren Kantenlängen<br />
1,20 m x 1,80 m betragen; insgesamt<br />
2.100 Module zu je 16 FibreC-Platten<br />
werden in der Feldfabrik vorgefertigt. Die<br />
13 mm starken Fassadenelemente halten<br />
Wind und Wetter stand, darüber hinaus<br />
erfüllen sie hohe Anforderungen bezüglich<br />
Brandschutz und Beständigkeit. »Mit<br />
einem äußerst intelligenten und innovativen<br />
Fassadenkonzept haben wir es<br />
geschafft, uns gegen eine Vielzahl internationaler<br />
Mitbewerber durchzusetzen«,<br />
freuen sich Wolfgang Rieder und Josef<br />
Valenta. Neben der technischen und<br />
ästhetischen Lösung überzeugte die Architekten<br />
vor allem der ökologische Vorteil<br />
von FibreC, denn durch das ausgezeichnete<br />
Ökoprofil liegt deren Energieverbrauch<br />
deutlich unter dem alternativer<br />
Produkte: Die Herstellung von FibreC<br />
benötigt 40% weniger Primärenergie als<br />
Alumimiumfassaden oder Faserzementplatten,<br />
HPL-Fassaden verbrauchen sogar<br />
fünfmal soviel Energie, verglichen mit<br />
»Bunte« Stadionhülle<br />
© Boogertman Urban Edge & Partners<br />
Elemente aus FibreC<br />
© Faistauer & Co. KG<br />
FibreC. Für die Umsetzung der gesamten<br />
Gebäudehülle sind zwölf Monate geplant,<br />
in der Zeitspanne werden alle Teilaufgaben<br />
wie Zuschnitt, Konfektionierung, Herstellen<br />
der Befestigungsprofile, Abdichtungen etc.<br />
realisiert und die Montage der Bauteile<br />
durchgeführt. Das Soccer-City-Projekt<br />
beschäftigt derzeit täglich bis zu 3.000 Mitarbeiter<br />
und gilt als die größte Stadion-<br />
Baustelle der Welt, im Januar 2009 soll die<br />
Übergabe erfolgen.<br />
www.rieder.cc<br />
[ Projekte und Konzepte<br />
[81
Projekte und Konzepte ]<br />
82]<br />
Für KS-Original ist die Nachhaltigkeit von<br />
Gebäuden Verpflichtung – und dabei insbesondere<br />
der umweltschonende Umgang<br />
mit Energie, von der Herstellung der Steine<br />
bis zum Verbrauch des fertigen Hauses,<br />
und anderen Ressourcen: Schon seit Jahrzehnten<br />
ist Kalksandstein Vor- und Wegbereiter<br />
des Passivhauses. So wurde vor<br />
mehr als 15 Jahren das erste massive in<br />
Deutschland, und zwar in Darmstadt-Kranichstein,<br />
mit dem Wandmaterial Kalksandstein<br />
errichtet; hunderte sind es<br />
heute. Kaum eine andere Bauweise erzielt<br />
Primärenergieeinsparungen und CO 2-<br />
Reduktionen mit einem derart günstigen<br />
Kosten-Nutzen-Verhältnis und solch einer<br />
nachhaltigen Wertbeständigkeit der Immobilie,<br />
deren Energiebedarf hier auf nur<br />
1,50 l Öl pro Quadratmeter Wohnfläche<br />
und Jahr verringert wird; selbst Gebäude,<br />
die nach derzeitiger EnEV realisiert worden<br />
sind, benötigen demgegenüber noch<br />
5–10 l.<br />
KS-Funktionswände sind eine maßgebliche<br />
Komponente jener Passivhäuser, denn<br />
sie tragen entscheidend zum positiven<br />
Ergebnis einer ganzheitlichen Betrachtung<br />
bei. Ein gutes, aktuelles Beispiel, wie sich<br />
Gestaltung, Funktionalität und Nachhaltigkeit<br />
optimal vereinen, ist das Doppelhaus-<br />
Das langgestreckte Bestandsgebäude<br />
prägte die Planung der Arztpraxis Dr.<br />
Nemeth und Dr. Kirchberger in Frankfurt<br />
am Main, wobei sich Ausdehnung und<br />
Zuschnitt des Grundrisses für das geforderte<br />
Raumprogramm als wenig komfortabel<br />
erwiesen haben – ebenso das verfügbare<br />
Budget. Ian Shaw Architekten haben<br />
daher ein Konzept entwickelt, das dennoch<br />
Weite suggeriert und die geforderten Funktionen<br />
Empfang, Warten, Untersuchen und<br />
Behandeln entlang einem Hauptflur klar<br />
strukturiert. Eine offen gestaltete Eingangs-<br />
und Empfangszone durchbricht<br />
zudem diese lineare Gliederung, so daß<br />
sich dort der Eindruck von Großzügigkeit<br />
einstellt. Die ausgewogene Gestaltung der<br />
öffentlichen Bereiche hatte für die Architekten<br />
Priorität. Eine frei im Raum schwebende,<br />
indirekt beleuchtete Decke, die an<br />
Passivhaus in Rheine. Dem ortsansässigen<br />
Architekten Wolfgang Hofschröer ist es<br />
gelungen, mit präzisen Linien sowie rechtwinkligen<br />
Formen eine klare und ansprechende<br />
Kubatur zu schaffen, die gleichzeitig<br />
innovative und umweltgerechte Energiesparmaßnahmen<br />
gekonnt integriert. Um<br />
den Passivhausstandard zu erreichen,<br />
setzte Hofschröer auf bewährte Techniken<br />
und Konstruktionen. Dazu gehören unter<br />
anderem<br />
– Luftdichtheit, Wärmebrückenfreiheit<br />
und Wärmeschutz durch die KS-Funktionswand<br />
aus 15 cm Plansteinen und<br />
einem 24 cm Wärmedämmverbundsystem<br />
mit einem U-Wert von 0,16<br />
W/m 2 K,<br />
beiden Stirnseiten des Flures senkrecht<br />
nach unten klappt, ist bestimmendes Element.<br />
Mit Knauf-Systemen für Wand und Decke<br />
wurde die puristische Ästhetik, die auf<br />
exakter Geometrie und absolut ebenen<br />
Oberflächen basiert, wirtschaftlich realisiert<br />
– bis hin zu den wandgleich integrierten<br />
Fußleisten in Weiß: Die Grunddecke ist<br />
als Knauf System D 112 mit zweilagiger<br />
Beplankung ausgeführt, während die Montage<br />
des Deckenelements über eine quer<br />
ausgesteifte Unterkonstruktion erfolgte,<br />
die ebenfalls doppelt beplankt ist. Aufkantungen<br />
im Randfeld gewährleisten, daß die<br />
auf der Oberseite der Konstruktion angebrachten<br />
Warmzonen-Leuchtstoffröhren<br />
nicht sichtbar sind, ergänzt durch eine vollflächige<br />
Spachtelung der Oberflächen in<br />
Q3-Qualität, die höchstmögliche Streiflicht-<br />
Überzeugendes Passivhaus in Rheine<br />
Bewährte Bauweise mit Kalksandsteinen<br />
Energiesparendes Gebäude<br />
© Wolfgang Hofschröer/<br />
KS-Original GmbH<br />
– eine Solaranlage auf dem Dach,<br />
– große Fenster nach Süden mit einem<br />
Wärmedurchgangskoeffizienten einschließlich<br />
Rahmen und Randverbund<br />
von U = 0,8 W/m 2 K sowie<br />
– das Minimieren der Lüftungswärmeverluste<br />
durch die mechanische Lüftungsanlage<br />
und den Einbau eines<br />
Wärmetauschers.<br />
Nach Angaben des Architekten liegt der<br />
Jahresheizwärmebedarf bei nur rund 2.000<br />
kWh/m 2 a. Bei dem Passivhaus in Rheine<br />
mit einer Wohnfläche von 120 m 2 bedeutet<br />
das Kosten für Heizung und Warmwasser<br />
von nur 16,24 €/Monat.<br />
www.ks-original.de<br />
Arztpraxis in Frankfurt am Main<br />
Wirtschaftliche Realisierung dank Knauf<br />
Spiel von Licht und Schatten<br />
© Thomas Ott/Knauf Gips KG<br />
freiheit und somit eine optimale Reflexion<br />
des Lichtes garantiert.<br />
www.knauf.de<br />
[Umrisse]
[Umrisse]<br />
»Gläsernes« Logistikzentrum in Bremen<br />
Qualitätvolle Errichtung durch Hammersen<br />
Für den Entwurf des neuen Logistikzentrums<br />
der Brauerei Beck & Co. wurde ein<br />
mit der Bremer Baubehörde abgestimmter<br />
Architektenwettbewerb ausgelobt, den<br />
das Bremer Büro Schulze-Schulze-Pampus<br />
gewann. Die Aufgabe war klar definiert,<br />
denn es galt einerseits ein Gebäude<br />
zu konzipieren, das sich in seiner »gewerblichen«<br />
Nachbarschaft behaupten<br />
und andererseits den angrenzenden<br />
Wohnzeilen ein angemessenes Gegenüber<br />
bieten kann, und es sollte zum Mitwachsen<br />
ausgelegt sein: Im ersten Bauabschnitt<br />
wünschte man sich lediglich eine<br />
eingeschossige Lagerhalle, in einem zweiten<br />
mußte dann eine Aufstockung auf 18 m<br />
folgen, der Gebäudeanschluß dabei technisch<br />
wie ästhetisch problemlos möglich<br />
sein.<br />
Die Realisierung der Fassaden mit Stahlleichtbauelementen,<br />
der Türen und Tore<br />
sowie Fenster übernahm die Hammersen<br />
Elementbau GmbH & Co., Osnabrück, die<br />
als versierter Fachbetrieb in ganz Europa<br />
Logistikstandorte mitgestaltet. Die Tragstruktur<br />
des Baus besteht letztlich aus<br />
Stahlbetonfertigteilstützen mit dazwischenliegender<br />
Stahlriegelkonstruktion –<br />
umgeben aber von einer Hülle aus Trimo-<br />
Mineralfaser-Sandwichelementen, vertikal<br />
gespannten Stahlkassetten, Z-Profilen,<br />
horizontal verlegten Stahlwellen und ca.<br />
1,20 m x 2,00 m großen gekanteten und<br />
pulverbeschichteten Aluminiumglattblechkassetten<br />
sowie grün eingefärbten<br />
Alpha-Glasbausteinen, die das Corporate<br />
Design der Brauerei wirkungsvoll unterstreichen.<br />
Die Fassade wurde aus Fertigteilen<br />
hergestellt, gegliedert in je drei Felder<br />
zu 8 x 8 Steinen in einer Größe von<br />
b x h = 6,00 m x 2,00 m, die in einen Rahmen<br />
aus Stahlbeton eingefaßt sind und<br />
deren »Dicke« 8 cm mißt.<br />
Diese Glassteinfassade legt sich nun wie<br />
eine Schale um das Gebäude, wobei ein<br />
Rücksprung am Bestand sowie ihre einfache<br />
Gestaltung mit Stahlleichtbauelementen<br />
hinter dem Kathmann-Haus die repräsentative<br />
Wirkung des neuen Logistikzentrums<br />
verstärken. Die transluzenten, rückseitig<br />
satinierten Steine bieten zudem die<br />
Möglichkeit, bauphysikalische Funktionen<br />
Nächtliche Perspektive<br />
© InBev Deutschland<br />
Rückwärtige Hülle<br />
© Hammersen Elementbau GmbH & Co.<br />
und natürlichen Lichteinfall mit ästhetischen<br />
Anforderungen harmonisch zu verbinden,<br />
und zwar mit dem Effekt, sowohl<br />
Unregelmäßigkeiten hinter der Hülle<br />
optisch zu kaschieren als auch eine<br />
gleichmäßige Streuung ihrer farbigen Hinterleuchtung<br />
zu gewährleisten. Und so<br />
strahlt die Halle wie ein großer, grüner<br />
Smaragd schon von ferne.<br />
www.hammersen.de<br />
Glassteine und Leichtbauelemente<br />
© Hammersen Elementbau GmbH & Co.<br />
»Grüne« Straßenfront<br />
© Hammersen Elementbau GmbH & Co.<br />
[ Projekte und Konzepte<br />
[83
Produkte und Verfahren ]<br />
84]<br />
Die Architekten Regine Leibinger und<br />
Frank Barkow aus Berlin greifen bionische<br />
Prinzipien für das Design des Trennwandsystems<br />
Cell ® auf: Vorbild aus der Natur<br />
für diese neue Lösung von Kemmlit sind<br />
weiche und wabenartige Zellstrukturen.<br />
Die Vor- und Rücksprünge hier entstehen<br />
durch asymmetrische Faltungen oder<br />
alternativ durch gerundete »Ecken« in der<br />
Vorderfront. Durch die kurz- und langarmigen<br />
Verzweigungen der Vorderwandteile<br />
erhält Cell ® also seine unverwechselbare<br />
Optik, wobei die polygonale Kabinenform<br />
Architekten und Planern die unterschiedlichsten<br />
Grundrisse und Gestaltungsmöglichkeiten<br />
eröffnet. Und so bringt Cell ®<br />
durch seine an natürliche Vorbilder angelehnte<br />
Formgebung eine markante räumliche<br />
Qualität in den öffentlichen Sanitärraum.<br />
Dieser Ort, an dem sich der Blick<br />
üblicherweise zwischen immer gleichen<br />
glatten Wänden verliert, wird zu einem<br />
gestalteten Ort.<br />
Das Auto ist, angeblich, des Deutschen<br />
liebstes Kind. Daß dazu häufig das »Kinderzimmer«,<br />
die Garage, mit dem in die<br />
Jahre gekommenen Tor so gar nicht paßt,<br />
liegt nicht zuletzt an der irrigen Annahme,<br />
der Umbau sei mit einem erheblichen<br />
Kosten- und Montageaufwand verbunden.<br />
Warum dem nicht so ist, zeigt einmal mehr<br />
der Markenhersteller Novoferm GmbH,<br />
Isselburg, mit seinem neuesten Antrieb.<br />
NovoPort ist ein vollautomatisches System<br />
mit individuell anpaßbarer »Füllung« für<br />
das Sektionaltor, platzsparendem Komfortantrieb<br />
und einfacher Montage, kann also<br />
wahlweise in die linke oder rechte Torlaufschiene<br />
integriert werden, wobei die vorgefertigten<br />
Elemente der Torantriebskombination<br />
und die vorgestanzten Befestigungspunkte<br />
ein zeitaufwendiges Ausmessen<br />
und Bohren erübrigen. Die Steuereinheit<br />
läßt sich zudem frei an der Wand<br />
plazieren und ist nur noch durch das Übertragungskabel<br />
mit dem Antrieb zu verbinden.<br />
Bedient wird sie bequem per Funk<br />
Gerundete »Ecken«<br />
© Kemmlit-Bauelemente GmbH<br />
Die technischen Elemente der Konstruktion<br />
wie Füße oder Querstabilisator sind<br />
verdeckt installiert und ordnen sich damit<br />
der Idee der Optik unter. Das Erscheinungsbild<br />
von Cell ® läßt sich durch eine<br />
Auswahl von Metallblechen aber auch<br />
weiter individualisieren. Von speziellen<br />
… Systemvariante<br />
© Novoferm GmbH<br />
Bionische Prinzipien im Sanitärraum<br />
Markante Trennwandstruktur von Kemmlit<br />
Asymmetrische Faltungen<br />
© Kemmlit-Bauelemente GmbH<br />
Aluminiumoberflächen über beschichtetes<br />
Stahlblech bis hin zu unterschiedlich<br />
gegliederten Edelstahlanmutungen reichen<br />
die Wahlmöglichkeiten bei der Kemmlit-<br />
Bauelemente GmbH, Dusslingen.<br />
www.kemmlit.de<br />
Sektionaltorantrieb für Alt- und Neubauten<br />
Vollautomatisches System von Novoferm<br />
über einen digitalen Zwei-Kanal-Wechselcode-Handsender,<br />
ergänzend hierzu gibt<br />
es Druck-, Schlüssel- oder Codetaster zur<br />
Auswahl.<br />
Im Standardbetrieb sorgen hohe Laufruhe,<br />
die materialschonende Sanftanlauf- und<br />
-stopfunktion sowie der leise und verschleißarme<br />
Zahnriemenantrieb, der<br />
Wartungsfreie Zahnriemen<br />
© Novoferm GmbH<br />
geschützt in einer der Schienen liegt, für<br />
eine lange Lebensdauer des NovoPort-<br />
Systems mit Abschaltautomatik.<br />
www.novoferm.com<br />
[Umrisse]
[Umrisse]<br />
Oberfläche mit Photokatalyseeffekt<br />
Neuentwicklung der Dachziegelwerke Nelskamp<br />
Vor kurzem präsentierten die Dachziegelwerke<br />
Nelskamp GmbH, Schermbeck, den<br />
ersten industriell gefertigten, umweltaktiven<br />
Dachstein: Seine Oberfläche ist mit<br />
Mikrobeton verarbeitet, der ein Titandioxid<br />
enthält. Und das wiederum wandelt<br />
gesundheitsschädliche Stickoxide in ungefährliche<br />
Substanzen um.<br />
»Jedes Jahr werden bis zu 30.000.000 m 2<br />
Dachfläche in Deutschland mit Dachsteinen<br />
aus Beton neu eingedeckt – auf die<br />
neue Oberfläche ClimaLife wartet ein riesiges<br />
Potential für saubere Luft in smoggefährdeten<br />
Städten und Gemeinden«, stellt<br />
Geschäftsführer Heiner Nelskamp fest.<br />
Speziell im urbanen Raum, wo die meisten<br />
Schadstoffe aus der Verbrennung von Öl<br />
und Gas aus Heizungen, Kraftwerken und<br />
Fahrzeugen entstehen, sei eine Verringerung<br />
von Stickoxiden über die Dachflächen<br />
besonders wirksam. Bei maximaler<br />
Sonneneinstrahlung läßt sich in wenigen<br />
Stunden eine NOx-Reduzierung bis zu 90%<br />
erzielen, bei schlechtem Wetter sind es<br />
immer noch rund 70%. Als Reaktionsprodukt<br />
bildet sich in kleinen Mengen wasserlösliches<br />
Nitrat, das vom Regen abgespült<br />
wird und im natürlichen Stoffkreislauf<br />
Pflanzen als Nährstoff dient. – In Verbindung<br />
mit der Longlifetechnologie sieht das<br />
Dach also auch nach vielen Jahren wie<br />
frisch gedeckt aus.<br />
Nelskamp bietet den neuen Dachstein<br />
zunächst in zwei Modellen, der Finkenberger<br />
Pfanne und der S-Pfanne, sowie in<br />
den vier Farbnuancen Ziegelrot, Braun,<br />
Zementgrau und Granit an. Unter dem Siegel<br />
TXActive hat sich das Unternehmen<br />
ferner zur kontinuierlichen Kontrolle der<br />
ClimaLife-Oberfläche verpflichtet.<br />
www.nelskamp.de<br />
Für ästhetische und ökonomische Konstruktionen<br />
Innovative Lochstegträger von ArcelorMittal<br />
Attraktives Design, große Spannweiten,<br />
Optimierung der lichten Höhe, ausgereifte<br />
Details und Funktionalität: Das sind die<br />
Vorteile, die die ACB ® -Lochstegträger für<br />
Decken- und Dachträger bieten.<br />
ACB ® -Lochstegträger erlauben den Entwurf<br />
von ästhetischen, filigranen und ökonomischen<br />
Konstruktionen, bei denen der<br />
Phantasie keine konzeptionellen Grenzen<br />
gesetzt sind. Darüber hinaus ermöglichen<br />
sie geringere Bauhöhen, eine geringere<br />
Anzahl von Trägern, weniger große Unterkonstruktionen<br />
und verringern so die<br />
Anzahl der physikalischen Einschränkungen,<br />
wodurch sehr viel leichtere Strukturen<br />
erreicht werden können. Die Einsparungen<br />
im Hinblick auf Gewicht und Bauhöhe,<br />
die maßgeschneiderte Vorfertigung,<br />
durch die weniger Stegdurchdringungen<br />
auf der Baustelle erforderlich sind, die<br />
kontrollierbare Montagezeit und die<br />
schnelle Errichtung des Traggerüstes stellen<br />
echte Pluspunkte dar, durch die die<br />
Realisierungskosten deutlich gesenkt werden<br />
können; die Just-in-time-Anlieferung<br />
der ACB ® -Lochstegträger sowie die<br />
schnelle und sichere Montage sind weitere<br />
erhebliche Vorteile. – Entsprechend<br />
den gewünschten Anforderungen, Trägheitsmoment<br />
und Widerstandsfähigkeit bei<br />
sehr großen Lasten, und je nach Anwendungsfall<br />
stehen zudem unendlich viele<br />
Kombinationsmöglichkeiten offen.<br />
ACB ® -Lochstegträger werden aus warmgewalzten<br />
Trägern gefertigt, durch Auftrennen<br />
am Steg und versetztes Wiederzusammensetzen<br />
der beiden Elemente entweder<br />
direkt an den Schnittstellen oder<br />
nach dem Einfügen von Zwischenstücken:<br />
Umweltaktive Eindeckung<br />
© Dachziegelwerke Nelskamp GmbH<br />
Bürogebäude in Luxemburg<br />
© ArcelorMittal Commercial Sections<br />
Deutschland GmbH<br />
Diese Herstellungsmethode ist patentiert.<br />
Die ACB ® -Software wiederum wurde als<br />
Konzeptions- und Berechnungstool entwickelt,<br />
um das vielseitige Potential dieser<br />
Träger optimal nutzen zu können.<br />
ArcelorMittal-Ingenieure beantworten<br />
außerdem alle Fragen zur Auslegung von<br />
Tragwerkselementen, zu Konstruktionsdetails,<br />
Oberflächenbehandlung, Brandschutz,<br />
Metallurgie und Schweißen und<br />
helfen, den Einbau in neue und bestehende<br />
Gebäude zu realisieren.<br />
www.arcelormittal.com<br />
[ Produkte und Verfahren<br />
[85
Produkte und Verfahren ]<br />
86]<br />
Auf der neuen Leitmesse Dach + Holz<br />
International vom 5.–8. März 2008 in Stuttgart<br />
ist auch die Paul Stephan GmbH + Co.<br />
KG vertreten:<br />
Als Neuigkeit und Fortentwicklung der<br />
Bauelemente-Generation Flexrib ® , Flexplan<br />
® und Flextee hat man Ende letzten<br />
Jahres die erfolgreiche Linie Flexsysteme<br />
um das Produkt Flexcross erweitert. Hierbei<br />
handelt es sich um eine Massivholzplatte,<br />
die aus kreuzweise geschichteten<br />
und flächig verleimten Holzlamellen hergestellt<br />
wird. Der Vorteil dieses Produktes<br />
liegt in der hohen Formstabilität durch<br />
minimales Quell- und Schwindverhalten,<br />
einfacher Bearbeitung und dem günstigen<br />
Eigengewicht im Verhältnis zu seiner<br />
Festigkeit. Die Verklebung der einzelnen<br />
Holzlagen erfolgt hier mit lösungsmittelund<br />
formaldehydfreiem PU-Kleber, die<br />
Plattendicken bewegen sich von 60–360<br />
mm, jeweils im Raster von 20 mm anstei-<br />
Seit 25 Jahren entwickelt und produziert<br />
das Bissendorfer Unternehmen Solarlux<br />
Aluminium Systeme GmbH moderne Verglasungslösungen,<br />
die für Qualität und<br />
Designanspruch stehen. Auf der diesjährigen<br />
Leitmesse für die Fensterbranche, der<br />
Fensterbau Frontale in Nürnberg, zeigt<br />
man daher so viele Produkte, Neuheiten<br />
und Anwendungsbereiche für Glasfaltwände<br />
wie auf keiner Fachausstellung<br />
zuvor.<br />
So ist zum Beispiel die Glasfaltwand SL<br />
70e in XXL-Ausführung mit einer Höhe von<br />
3,25 m ein beeindruckender Blickfang,<br />
wird sie doch als auffaltbare Glasfront im<br />
Verbund mit dem Design-Wintergartendachsystem<br />
SDL Nobiles präsentiert: Insgesamt<br />
acht Wandsysteme können hier<br />
zudem ausgiebig auf Funktion und Anwendung<br />
getestet werden. Zeitgemäße Konzepte<br />
für den Wohnungsbau veranschaulicht<br />
Solarlux überdies mit einem zweistök-<br />
Erweiterte Holzbauelemente-Generation<br />
Umfassende Präsentation von Paul Stephan<br />
gend. Ganz bewußt hat man sich auf<br />
gerade Plattenstärken festgelegt, um dem<br />
Planer handliche Werte vorzugeben. Mit<br />
der CNC-gesteuerten Abbundbrücke ist<br />
zudem jede beliebige Formatierung paß-<br />
kigen Balkonturm, eine Offerte, die sich<br />
insbesondere an Architekten und Planer<br />
richtet, zwei Alternativen der Modulkonstruktion<br />
umfassend: die wärmegedämmte<br />
Version SL Modular mit der Glasfaltwand<br />
SL 60 sowie eine ungedämmte mit einer<br />
variablen Schieb-Dreh-Verglasung.<br />
www.solarlux.de<br />
Messestand in Stuttgart<br />
© Paul Stephan<br />
GmbH + Co. KG<br />
genau gewährleistet, in kürzester Zeit können<br />
so die montagefertigen Bauteile zu<br />
einem Ganzen zusammengesetzt werden.<br />
www.stephan-holz.de<br />
Glasfaltwände als Blickfang<br />
Einladender Auftritt von Solarlux<br />
Messestand in Nürnberg<br />
© Solarlux Aluminium Systeme GmbH<br />
[Umrisse]
[Umrisse]<br />
Tunnelbeschichtung auf Epoxidharzbasis<br />
Erprobte Versiegelung von StoCretec<br />
Helle, nicht spiegelnde Oberflächen,<br />
geringe Verschmutzungsneigung, hohe<br />
Kratzfestigkeit, schwer entflammbar: Tunnelwände<br />
müssen besondere Anforderungen<br />
erfüllen, wobei eine dauerhaft gute<br />
Sicht und der zuverlässige Witterungsschutz<br />
des Betons immer im Vordergrund<br />
stehen. StoPox WL 50, eine wäßrige, zweikomponentige<br />
Epoxidharzversiegelung,<br />
bietet nun genau diese Eigenschaften.<br />
Wegen seines Leistungsspektrums und<br />
des breiten Farbangebots wird das aufzutragende<br />
oder eben einfach zu spritzende<br />
System seit Jahren eingesetzt, vor allem in<br />
Österreich und der Schweiz, jetzt vermehrt<br />
aber auch in Deutschland.<br />
Zur Verarbeitung: Direkt nach Fertigstellung<br />
der Innenschale beginnen die<br />
Beschichtungsmaßnahmen. Das heißt, in<br />
getrennten »Kammern« wird die Innen-<br />
schale zunächst bestrahlt, anschließend<br />
mit StoPox WS 50 als Kratz- und Lunkerspachtelung<br />
versehen, danach StoPox<br />
WB 50 als Feinspachtelung aufgespritzt,<br />
geglättet und nach deren Trocknung<br />
geschliffen. Und nach dem Aushärten folgt<br />
schließlich die Deckschicht, sie ist nach<br />
dem Trocknen sehr hart und sorgt so für<br />
Schallschutzwände für Straße und Schiene<br />
»Unsichtbare« Alternativen von R. Kohlhauer<br />
Die R. Kohlhauer GmbH aus Gaggenau entwickelt<br />
und baut seit über 15 Jahren effiziente<br />
Lärmschutzsysteme. Mit ihrem<br />
Clearwall ® HS und einer Lamellen-Variante<br />
stehen neben dem bekannten Produkt<br />
als vertikal strukturierte Lösung nun noch<br />
zwei weitere transparente Alternativen zur<br />
Verfügung: Serienmäßig absorbiert es den<br />
Lärm um vordefinierte Werte. Im Gegensatz<br />
zu herkömmlichen opaken Schutzwänden<br />
fällt ein Clearwall-HS-Element im<br />
Stadtbild wenig auf, denn es ist fast<br />
unsichtbar. Sein Kernstück ist nämlich eine<br />
transparente Einlage aus Acryl, Silikatglas<br />
oder Soundgard Top in Scheibendicken<br />
von 12–20 mm, bündig umfaßt von einer<br />
Gummidichtung; ein hochabsorbierender<br />
Rahmen mit mindestens 4 dB Schallabsorption<br />
umgibt zudem die transparente<br />
Einlage. Keinerlei störende Verstrebungen<br />
unterbrechen also die Sichtfläche, Clearwall<br />
HS gibt es in Größen von ca. 3,96 m x<br />
1,00 m. Als Rahmenmaterial dient seewasserbeständiges<br />
Aluminium, wobei der<br />
Lochflächenanteil von 61% bewirkt, daß<br />
die Schallwellen bis ins Absorptionsmaterial<br />
eindringen können und dort absorbiert<br />
Realisiertes System<br />
© R. Kohlhauer GmbH<br />
werden. Laut Prüfverfahren hat das Clearwall-HS-Element<br />
ein Schalldämm-Maß von<br />
mindestens 30 dB und eine Schallabsorption<br />
von mindestens 4 dB. Nach DIN EN<br />
1793-1 ist die Wand daher in die Gruppe A2<br />
einzuordnen; mit einem absorbierenden<br />
Sockelteil oder anderen Maßnahmen kann<br />
die Absorption erhöht werden, bis zur<br />
Erreichung der Gruppe A3.<br />
Aber nicht nur längs den Straßen, sondern<br />
speziell auch an Schienenwegen oder in<br />
Bahnhofsbereichen ist sie erste Wahl und<br />
Hell, verkehrssicher, pflegeleicht<br />
© StoCretec GmbH<br />
einfaches und schnelles Reinigen der<br />
Wände.<br />
Für das abgestimmte Produktsystem der<br />
StoCretec GmbH, Kriftel, sprechen zudem<br />
zahlreiche Prüfberichte und die langjährigen<br />
Erfahrungen mit wäßrigen Epoxidharzen<br />
im Tunnelbau.<br />
www.stocretec.de<br />
… Lamellentechnologie<br />
© R. Kohlhauer GmbH<br />
erfüllt alle Anforderungen für Lärmschutzwände<br />
der ZTV-LSW und die Normen der<br />
Deutschen Bahn AG. Ihr modularer Aufbau<br />
erlaubt darüber hinaus die Kombination<br />
mit allen gängigen transparenten Materialien<br />
wie Acryl, Glas und Polycarbonat<br />
sowie die mit Holz, Beton oder Aluminium.<br />
Spezielle Oberflächenbeschichtungen<br />
gewährleisten dabei Antigraffitischutz,<br />
Not- und Servicetüren lassen sich ebenso<br />
integrieren wie Photovoltaikelemente.<br />
www.kohlhauer.com<br />
[ Produkte und Verfahren<br />
[87
Software und IT ]<br />
88]<br />
Mit RTec und RTec Expert führt die RIB<br />
Software AG zwei neue, erweiterte Paketversionen<br />
für konstruktive Ingenieuraufgaben<br />
im Hochbau in den Markt ein: Beide<br />
sind bereits mit den aktuellen Normen für<br />
den Holz- und Grundbau ausgestattet, enthalten<br />
die neuen Lastannahmen nach DIN<br />
1055-100 sowie Nachweise für den konstruktiven<br />
Brandschutz im Holzbau; zusätzlich<br />
wurde mit RTbalken die neue Generation<br />
für den Durchlaufträger im Stahlbeton<br />
implementiert. »Mit diesen ›Hochbaupaketen‹<br />
bietet die RIB Software AG ihren Kunden<br />
umfassende Komplettlösungen für alle<br />
Aufgaben eines Tragwerksplaners im<br />
Hochbau. Die RIB-Lösungen rechnen zudem<br />
mit den aktuellen Normen«, erklärt der<br />
Geschäftsbereichsleiter Tragwerksplanung,<br />
Wilfried Zmyslony.<br />
»Zeitgleiche« Ansichten<br />
© Dicad Systeme GmbH<br />
Ein Anwendungsbeispiel<br />
© RIB Software AG<br />
Komplettlösungen für Tragwerksplaner<br />
Neue »Hochbaupakete« von RIB<br />
Der neukonzipierte Durchlaufträger ist in<br />
der Version RTbalken Expert durch die<br />
mehrfeldrige Vorspannung mit wahlweise<br />
sofortigem bzw. nachträglichem Verbund<br />
bzw. ohne Verbund führend am Markt. Das<br />
Programm bietet eine beliebige graphische<br />
Anordnung der Spanngliedführung, wobei<br />
die Berechnung der Durchbiegung im<br />
Zustand II inklusive Kriechen und Schwinden<br />
für t = 7d, t = 28d und t = 3.650d (kein<br />
Zeta-Verfahren) erfolgt; die Zugversteifung<br />
wird nach Professor Quast durch rechnerische<br />
Zugspannungen berücksichtigt.<br />
Das RTec-Paket wiederum setzt sich folgendermaßen<br />
zusammen: Neben RTbalken<br />
sind die bewährten »Klassiker« Best-Stahlbetonstütze<br />
nach Theorie II. Ordnung<br />
sowie das rechteckige Stahlbetonfundament<br />
Funda enthalten, dazu kommen<br />
RTslab, die FE-Hochbauplatte für polygonale<br />
Decken- und Bodenplatten sowie<br />
RTool als Nachweissammlung Statik, den<br />
Durchstanznachweis inklusive Bewehrungsvorschlag<br />
für Deha- und Halfen-<br />
Dübelleisten sowie die Aussparung in<br />
Stahlbetonträgern mit Bewehrungsvorschlägen<br />
und außerdem Nachweise für<br />
ausgeklinkte Auflager und Konsolen<br />
umfassend.<br />
www.rib-software.com<br />
Zur Erstellung von Schal- und Bewehrungsplänen<br />
Vista-fähiges Programm von Dicad<br />
Ab sofort ist die neue Version von Strakon<br />
bei der Kölner Dicad-Systeme GmbH<br />
erhältlich: Die auf die Erstellung von Konstruktions-,<br />
Schal- und Bewehrungsplänen<br />
spezialisierte Software läuft jetzt auch<br />
unter Microsoft Vista in der 32- und 64-Bit-<br />
Ausführung, ermöglicht einen leichten Einstieg<br />
ins Programm und bietet weitere<br />
Funktionalitäten, unter anderem in der<br />
Planverwaltung, der Bewehrung, im dwg-<br />
Datenaustausch, bei Referenzsichten etc.<br />
Vorteilhaft beim Arbeiten mit Strakon ist,<br />
daß die Bewehrung an die Schalkante<br />
angebunden bleibt; das Programm aktualisiert<br />
bei Änderungen Bewehrung, Bemaßung,<br />
Beschriftung, Auszüge und Listen<br />
automatisch.<br />
Außerdem ist hier berücksichtigt, daß die<br />
deutschen Hersteller von Betonstahlmatten<br />
ab dem 1. Januar 2008 nur noch das<br />
neue Lagermattenprogramm gemäß der<br />
Tabelle 1 produzieren und daß die neuen<br />
Schweizer und belgischen Lagermattenprogramme<br />
ebenfalls einer Aktualisierung<br />
im System bedurften. Darüber hinaus<br />
berechnet das CAD-Programm die unterschiedlichen<br />
Übergreifungslängen aufgrund<br />
der gewählten Betongüte automatisch.<br />
In der neuen Planverwaltung markiert und<br />
öffnet der Anwender nun direkt mehrere<br />
Zeichnungen, die mit oder ohne Speicherung<br />
gleichzeitig zu schließen sind, sogar<br />
ein schreibgeschütztes Öffnen der Dateien<br />
unterstützend – gesperrte Pläne lassen<br />
sich damit öffnen, drucken oder unter<br />
einem anderen Namen speichern.<br />
www.dicad.de<br />
[Umrisse]
[Umrisse]<br />
ERP-Einführung bei SAF<br />
Geschäftsprozesse sind keine Inseln<br />
In nur vier Monaten gelang es<br />
dem Schweizer Prognoseexperten<br />
SAF, seine komplexen<br />
Geschäftsprozesse auf Basis<br />
der SAP-Branchenlösung All for<br />
Service abzubilden. Damit endete<br />
auch das Schnittstellenchaos.<br />
von Claus Graßl<br />
Das Geschäft der SAF Simulation,<br />
Analysis and Forecasting AG ist<br />
einzigartig. Das Unternehmen setzt<br />
neuartige mathematisch-statistische<br />
Verfahren in Software um, welche die<br />
Kosten der Warendisposition im<br />
Handel reduziert.<br />
Doch der Experte im Bereich automatischer<br />
Bestell- und Prognose-<br />
Software für Handel und Industrie<br />
stand vor einer Herausforderung an<br />
die eigene IT. Im Laufe der Zeit war<br />
bei SAF eine Insellösungslandschaft<br />
entstanden. Mit Excel, selbst programmierten<br />
Lösungen und Standardtools<br />
fürs Leistungsmanagement<br />
konnte SAF die Prozesse lange Zeit<br />
vollständig abbilden. Durch Wachstum<br />
des Unternehmens und erfolgreichen<br />
Börsengang mit weiterem<br />
Ausbau der Geschäftstätigkeit stießen<br />
die eigenen Lösungen jedoch an<br />
Grenzen. Redundante Datenhaltung,<br />
Mehrfacherfassungen und diverse<br />
Schnittstellen waren nicht mehr ausreichend.<br />
Teilweise mussten Rechnungen<br />
in Word geschrieben und die<br />
Werte später erneut in die Finanzbuchhaltung<br />
eingebucht werden, um<br />
die Erlösliste zu erhalten, welche wiederum<br />
in die Software zur Vorausplanung<br />
übernommen werden musste.<br />
Mit seinen 80 Mitarbeitern weist SAF<br />
eine Großunternehmensstruktur mit<br />
Niederlassungen in Deutschland, der<br />
Slowakei und den USA auf. Die internationale<br />
Präsenz erforderte einen<br />
schnelleren und präziseren Überblick<br />
zu den Wechselkursen. Weil der Prognoseexperte<br />
an die Börse ging,<br />
benötigte er eine stets verfügbare,<br />
revisionssichere und integrierte ERP-<br />
Lösung.<br />
SAP macht das Rennen<br />
Zunächst prüfte SAF verschiedene<br />
ERP-Anbieter. Doch mit jeder überprüften<br />
Software hätten zusätzliche<br />
Tools angeschafft und über Schnittstellen<br />
mit der ERP-Lösung verbunden<br />
werden müssen – sei es im<br />
Bereich Servicemanagement, CRM<br />
oder der FiBu. Schließlich legte SAF<br />
sein umfassendes Lastenheft auch<br />
dem SAP-Partner All for One Midmarket<br />
Solutions & Services GmbH<br />
vor. Eine Systemdemonstration zeigte,<br />
dass die auf SAP All-in-One basierende<br />
Branchenlösung für Dienstleistungsunternehmen<br />
namens „All for<br />
Service“ alle Prozesse der SAF abbilden<br />
konnte. Nach dem Start des Einführungsprojekts<br />
konfigurierte der<br />
Dienstleister binnen vier Wochen<br />
einen Prototyp, der bereits 80 Prozent<br />
aller Tätigkeiten abdeckte. Dann<br />
folgte die Optimierung aller Prozesse<br />
und nur vier Monate später wurde<br />
komplett auf das neue System umgestellt.<br />
Es umfasst die Prozesse des<br />
Vertriebs, die Angebots- und Leis-<br />
tungserfassung, die Finanzbuchhaltung<br />
und das Controlling. Zudem<br />
enthält es das Reisekostenmanagement,<br />
ein komplettes<br />
Kundenbeziehungsmanagement, das<br />
Servicemanagement und das Projektmanagement.<br />
Ein Teil der betriebswirtschaftlichen<br />
Abläufe ist wie früher<br />
geblieben, wird aber jetzt durch<br />
das voll integrierte System wesentlich<br />
effizienter unterstützt. Auswertungen<br />
der Kundensituation wie beispielsweise<br />
realisierter Umsatz im<br />
Vorjahr, Stundenaufwand etc.<br />
bekommt SAF heute auf Knopfdruck.<br />
„Wir sind voll und ganz überzeugt<br />
von der heutigen Lösung. Unsere<br />
Mitarbeiter sind motiviert und nehmen<br />
aktiv an den Unternehmensprozessen<br />
teil – nicht zuletzt deshalb,<br />
weil ihnen jetzt alle notwendigen<br />
Informationen und Werkzeuge für ein<br />
effizientes Arbeiten zur Verfügung<br />
stehen“, freut sich Oliver Drehmann,<br />
Chief Operation Officer bei SAF.<br />
Erfolgreich im Mittelstand – jetzt einsteigen!<br />
Profitieren Sie von der Erfahrung von SAP und Partner im Mittelstand.<br />
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Handlungsempfehlung für Ihren Geschäftserfolg.<br />
Peter Willems, SAP, Leiter Branchenmanagement Dienstleistung<br />
Mittelstand und sein Team freuen sich auf Ihre Anfragen unter<br />
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Oliver Drehmann ist Chief Operation Officer<br />
beim Prognoseexperten SAF.<br />
[89
Software und IT ]<br />
90]<br />
Vodafone sorgt jetzt dafür, daß Mobilfunkund<br />
Internetkommunikation noch weiter<br />
zusammenwachsen: PC-Clients ermöglichen<br />
es Privat- und Geschäftskunden,<br />
Vodafone-Services weltweit über ihre<br />
bekannte Handynummer sowohl am PC<br />
über das Internet als auch über das Handy<br />
zu nutzen. Das heißt, wird ein Teilnehmer<br />
auf seiner Mobilfunknummer angerufen,<br />
klingelt es am PC und auf seinem Handy,<br />
der Kunde kann also ganz flexibel entscheiden,<br />
mit welchem Endgerät er den<br />
Anruf entgegennimmt; die reine Kommunikation<br />
von PC zu PC ist außerdem für<br />
Flexibilität und Sicherheit bei gleichzeitiger<br />
Reduzierung der Kosten gehören heute zu<br />
den wichtigsten Faktoren. Toplink bietet<br />
deshalb eine weltweite Kommunikationslösung<br />
an, für die ein Breitbandinternetzugang<br />
die einzige Voraussetzung ist. Die<br />
Teilnehmer können so von jedem Standort<br />
aus die Vorzüge der günstigen Internettelefonie,<br />
gekoppelt mit jenen einer modernen<br />
Telefonanlage, nutzen; eingerichtet<br />
wird sie problemfrei über ein Web-Interface.<br />
Jedes SIP-fähige Telefon kann hier herstellerunabhängig<br />
angeschlossen werden,<br />
wobei die virtuelle Telefonanlage den vollen<br />
Komfort und Leistungsumfang stationärer<br />
Geräte aufweist und zudem Ansprüche<br />
Zusammenwirken von Mobilfunk und Internet<br />
PC mit Handyfunktionen dank Vodafone<br />
jeden Internetnutzer kostenlos. Darüber<br />
hinaus läßt sich die Videotelefonie nun<br />
bequem am PC realisieren und bleibt<br />
zudem als weltweite Telefonie in gewohnter<br />
Handyqualität über das Internet erhalten.<br />
Für Privatkunden lautet dieser Service<br />
»Messenger PC« und für Geschäftskunden<br />
»IP-Phone Pro«.<br />
Die neuen Produkte verbinden somit die<br />
Vorteile des klassischen Mobilfunks mit<br />
jenen des PC und der Internettelefonie, so<br />
werden Handyfunktionalitäten erstmals am<br />
PC verfügbar: Die Identifizierung der Teilnehmer<br />
erfolgt immer über die Vodafone-<br />
Mobilfunknummer, und es gibt nur eine<br />
Mailbox für PC und Handy, die alle nicht<br />
angenommenen Anrufe zentral aufzeichnet;<br />
SMS-Nachrichten gehen ebenfalls<br />
auf dem Handy und am PC ein. Und natürlich<br />
sind auch die Funktionen klassischer<br />
PC-Clients, etwa IP-Telefonie, Chat oder<br />
Anwesenheitsanzeige verfügbar. Bestehende<br />
Kontakte verschiedener Messenger<br />
werden dabei einfach mit dem Vodafone-<br />
Client synchronisiert, so daß die Abwicklung<br />
über eine Plattform erfolgt.<br />
www.vodafone.de<br />
Virtuelle Telefonanlage statt üblicher Systeme<br />
Weltweite Kommunikationslösung von Toplink<br />
erfüllt, wie sie bislang nur bei teuren Topmodellen<br />
mit Vor-Ort-Hardware gegeben<br />
waren. Ihre hohe Flexibilität, verbunden mit<br />
einem gerechten Abrechnungssystem, bei<br />
dem nur jede aktivierte Nebenstelle<br />
berechnet wird, prädestiniert diese Technologie<br />
beispielsweise auch für den Einsatz<br />
bei Betrieben, die dynamisch wachsen<br />
und schnell auf neue Anforderungen<br />
reagieren müssen.<br />
Darüber hinaus wird sie rund um die Uhr<br />
im Toplink-Hochleistungsrechenzentrum<br />
betreut, was ein Maximum an Erreichbarkeit<br />
garantiert.<br />
www.toplink.de<br />
[Umrisse]
[Umrisse]<br />
Dual-SIM-Handy als echte Innovation<br />
Exklusivangebot von HSWcom und General Mobile<br />
HSWCOM Telecommunications, exklusiver<br />
Distributor von General Mobile in Europa,<br />
präsentiert das erste Dual-SIM-Handy auf<br />
dem deutschen Markt jetzt auch in Weiß.<br />
Das DST11 White Hill ist die perfekte<br />
Mischung aus einzigartiger Funktionalität,<br />
fortschrittlichster Technik und edlem<br />
Design in puristischem Weiß. Ein Handy –<br />
zwei SIM-Karten! Es ermöglicht, mit lediglich<br />
einem Gerät über zwei verschiedene<br />
Netzbetreiber zu telefonieren, seinem Nutzer<br />
Wahlfreiheit und größtmögliche Flexibilität<br />
bietend. Wer bisher mit zwei<br />
Handys, einem für geschäftliche und einem<br />
für private Zwecke, unterwegs war,<br />
braucht mit dem DST11 Black Hill also nur<br />
noch eines. Oder aber Geschäftsreisende:<br />
Sie können mit diesem avantgardistischen<br />
Accessoire eine SIM-Karte für nationale,<br />
die andere für internationale Gespräche<br />
verwenden – je nachdem, welcher Tarif<br />
gerade günstiger ist; die beiden SIM-Karten<br />
sind simultan aktiv.<br />
Ein Gerät, zwei Karten<br />
© HSWcom Telecommunications<br />
Abgerundet wird das Paket des perfekten<br />
Begleiters mit vielen tollen Features. Mit<br />
dem DST11 lassen sich daher Musik<br />
hören, Bilder machen und bearbeiten,<br />
E-Mails versenden, Spiele spielen, der<br />
Body-Mass-Index kontrollieren etc.: Es<br />
verfügt über eine 1,30-Megapixel-Kamera<br />
mit Video-Funktion, ein 2,40”-TFT-Display,<br />
einen Musik-Player und Dualband<br />
900/1800, im Lieferumfang enthalten sind<br />
zudem Ersatzakku, ein Kfz-Ladegerät, ein<br />
1-GB-MicroSD-Kartenspeicher sowie ein<br />
Tischladegerät und zwei USB-Datenkabel.<br />
Das Handy verspricht eine Gesprächszeit<br />
bis zu 120 min und den Betrieb im Stand-by<br />
bis zu 100 h.<br />
www.hswcom.de<br />
www.generalmobile.de<br />
[ Software und IT<br />
[91
Nachrichten ]<br />
92]<br />
Die Light + Building, Internationale Fachmesse<br />
für Architektur und Technik, präsentiert<br />
sich vom 6.–11. April 2008 in Frankfurt<br />
am Main als weltgrößte Innovationsplattform<br />
ihrer Branche. Gerechnet wird<br />
mit ca. 2.100 Ausstellern, die ein umfassendes<br />
Spektrum bereithalten für Architekten,<br />
Innenarchitekten, Designer und<br />
Ingenieure ebenso wie für Handwerk,<br />
Handel und Industrie. Auf dem nahezu<br />
ausgebuchten Frankfurter Messegelände<br />
mit immerhin 230.000 m 2 Bruttofläche werden<br />
die nationalen und internationalen<br />
Marktführer aus den drei gewerkeübergreifenden<br />
Bereichen Licht, Elektrotechnik<br />
sowie Haus- und Gebäudeautomation vertreten<br />
sein. Wichtige Anbieter, die an der<br />
Planung, dem Bau oder der Bewirtschaftung<br />
eines Gebäudes beteiligt sind, werden<br />
auf dem Frankfurter Messegelände<br />
auf insgesamt 18 Hallenebenen »gebündelt«,<br />
so daß die ca. 135.000 erwarteten<br />
Fachbesucher an sechs Tagen das Neueste<br />
über Licht, Elektrotechnik und Hausund<br />
Gebäudeautomation zu sehen bekommen<br />
dürften.<br />
Mit etwa 1.500 teilnehmenden Firmen im<br />
Lichtbereich verkörpert die Light + Building<br />
Das PFI Private Finance Institute der European<br />
Business School (EBS) International<br />
University Schloß Reichartshausen legt ein<br />
hohes Tempo vor. Nur ein halbes Jahr<br />
nach seiner Gründung und der Einrichtung<br />
des Stiftungslehrstuhls Private Finance<br />
and Wealth Management baut es seine<br />
Aktivitäten in der »Königsklasse« des Vermögensmanagements,<br />
im Bereich Family<br />
Office, aus: Mit dem CFFO Center for<br />
Family Office wird erstmals in Deutschland<br />
ein Kompetenzzentrum etabliert, das sich<br />
auf die spezifischen Bedürfnisse des<br />
Managements sehr großer und komplexer<br />
Privatvermögen konzentriert; Direktor wird<br />
Dr. Peter Schaubach.<br />
Family Offices richten ihren Fokus nicht<br />
nur auf monetär meßbares Vermögen, son-<br />
Light + Building 2008 in Frankfurt am Main<br />
Weltgrößte Innovationsplattform<br />
die weltgrößte Bühne für den Lichtmarkt.<br />
Für die Elektrotechnikbranche ist die<br />
Messe zudem die wichtigste Plattform der<br />
intelligenten Gebäudetechnik; auch hier<br />
wird mit rund 450 Ausstellern die komplette<br />
Produktpalette anwesend sein. Bei der<br />
Haus- und Gebäudeautomation wiederum<br />
rechnet die Messe Frankfurt mit rund 150<br />
Ausstellern, die Zukunftslösungen für<br />
Haus- und Gebäudeautomation, Facility<br />
Management und Contracting zeigen.<br />
Diese besitzt eine Schlüsselfunktion, denn<br />
Meß-, Steuer- und Regelverfahren sind ein<br />
maßgeblicher Bestandteil der integralen<br />
Systemtechnik.<br />
Die beiden Fachschauen ACS Computersysteme<br />
im Bauwesen sowie Fireprotec<br />
ergänzen das Messeangebot: Auf der ACS<br />
vom 9.–11. April erhalten Architekten und<br />
Ingenieure einen Überblick über Informations-<br />
und Kommunikationstechnologien<br />
dieser Branche, komplettiert durch ein<br />
umfangreiches Seminarprogramm unter<br />
dem Namen ACS-Forum im Congress Center.<br />
Eine Premiere innerhalb der Light +<br />
Building feiern die zweitägige Fireprotec<br />
zum Thema vorbeugender Brandschutz<br />
und das Baurecht-und-Brandschutz-Sym-<br />
»Keyvisual«<br />
© Messe Frankfurt Exhibition GmbH<br />
posium. Fachausstellung und Symposium<br />
richten sich an Behörden, Brandschutzbeauftragte,<br />
Planer und Architekten; letzteres<br />
gliedert sich in zwei Veranstaltungen, die<br />
am 9. und 10. April stattfinden.<br />
www.messefrankfurt.com<br />
www.light-building.messefrankfurt.com<br />
Königsklasse des Vermögensmanagements<br />
Kompetenzzentrum der European Business School<br />
dern auch auf den Bereich des Humanund<br />
Sozialvermögens einer Familie. »Die<br />
Aktivitäten der CFFO liegen auf der gezielten<br />
wissenschaftlichen Auseinandersetzung<br />
praxisbezogener Fragestellungen<br />
rund um das Thema Family Office, der spezifischen<br />
Weiterbildung von Mitarbeitern<br />
im Family Office sowie der Unterstützung<br />
von Familien beim Aufbau eines eigenen<br />
bzw. der Nutzung externer Family Offices«,<br />
faßt Professor Dr. Rolf Tilmes, Wissenschaftlicher<br />
Leiter des PFI Private Finance<br />
Institute und Inhaber des Stiftungslehrstuhls<br />
Private Finance and Wealth<br />
Management, diese Aktivitäten zusammen.<br />
»Mit der Einführung des CFFO Center for<br />
Family Office wird dem in der Praxis seit<br />
einiger Zeit bereits vorhandenen Phäno-<br />
men des Family Office endlich eine wissenschaftlich<br />
fundierte Auseinandersetzung<br />
zuteil und damit den Besonderheiten<br />
sehr vermögender Familien beim Vermögensmanagement<br />
Rechnung getragen. Mit<br />
der Etablierung des CFFO soll einerseits<br />
den Family Offices eine Anlaufstelle für<br />
strategische, organisatorische und personelle<br />
Fragen gegeben und andererseits<br />
den Vermögensinhabern eine Informations-<br />
und Anlaufstelle für ihre individuellen<br />
Fragen angeboten werden«, ergänzt Dr.<br />
Schaubach.<br />
www.ebs.edu<br />
[Umrisse]
[Umrisse]<br />
Create.NRW als Wettbewerb<br />
Anerkennung für Koschany + Zimmer<br />
Das Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand<br />
und Energie des Landes Nordrhein-<br />
Westfalen suchte die besten Ideen und<br />
Konzepte für einen Kultur- und Kreativstandort,<br />
und zwar im Rahmen eines Wettbewerbs,<br />
»Create.NRW« betitelt.<br />
Im Dezember 2007 nun wurde die Entscheidung<br />
bekanntgegeben: Unter 117<br />
Vorschlägen auswählend, verlieh die Jury<br />
sechs Preise und sieben Anerkennungen –<br />
und eine davon ging an die Essener Architekten<br />
Koschany + Zimmer, die mit den<br />
Projekten Zunft[Viertel] Zollverein, Essen,<br />
und Zunft[Quartier] Zeche Ewald, Herten,<br />
dem Aufruf gefolgt waren.<br />
Ihr Entwurf eines Zunft[Viertel] Zollverein<br />
sieht einen gebündelten »Marktplatz der<br />
Kreativität« vor, wozu Teile des ehemaligen<br />
Industrieareals Kokerei Zollverein revitalisiert<br />
und umgebaut werden sollen zu einem<br />
von Nachhaltigkeit geprägten Marktareal<br />
von ca. 12.000 m 2 mit Ateliers, Werkstätten,<br />
Manufakturen, Geschäften und<br />
Gastronomie. Das heißt, moderne Elemente<br />
gehen hier eine ausgewogene und<br />
ansprechende Symbiose ein mit der denkmalgeschützten<br />
Industriearchitektur der<br />
1950er Jahre. Entscheidendes Alleinstel-<br />
Prämierter Entwurf<br />
© Koschany + Zimmer Architekten<br />
lungsmerkmal ist, neben einer hochwertigen<br />
und anspruchsvollen Gestaltung, die<br />
Koppelung von virtuellem und realem<br />
Marktplatz, um kreativen Kleinstunternehmern<br />
ein attraktives Forum und gleichzeitig<br />
Unterstützung in den Bereichen Vermarktung<br />
und Kommunikation bieten zu können.<br />
»Das Vorhaben ist beispielhaft für Marktplätze<br />
der Zukunft, die dem Verbraucher<br />
werthaltige, vielfach handwerkliche, regional<br />
verankerte Produkte und Dienstleistungen<br />
anbieten und kreative Unternehmen<br />
Gründung der deutschen FDS-Usergroup<br />
Internationale Kooperationsinitiative von hhpberlin<br />
In der Brandschutz-Branche gilt es bereits<br />
als renommiertes Programm: Der in den<br />
USA entwickelte Fire Dynamics Simulator<br />
(FDS) simuliert dreidimensionale Strömungen<br />
auf der Basis der Navier-Stokes-Gleichungen,<br />
den zugrundeliegenden Brandprozeß<br />
und die Ausbreitung von Feuer und<br />
Brandrauch. Auch für hhpberlin liegt der<br />
Vorteil auf der Hand, denn in kurzer Zeit<br />
können mit Hilfe von FDS auf parallelen<br />
Systemen sehr komplexe Großprojekte wie<br />
Flughäfen und Versammlungsstätten berechnet<br />
werden. Seit der Inbetriebnahme<br />
des Höchstleistungs-Linux-Cluster (18 Intel-64-Bit-Prozessoren,40-GB-Hauptspeicher),<br />
der im Juli 2007 den Großrechner<br />
Sun E10k »Starfire« ablöste, kann hhpberlin<br />
durch eine hohe Skalierbarkeit noch<br />
schneller Kundenwünsche umsetzen; 65<br />
Projekte haben die Ingenieure in Berlin<br />
schon erfolgreich durchgeführt.<br />
Mit der Gründung der deutschen FDS-<br />
Usergroup möchte hhpberlin nun ein unabhängiges<br />
Forum für die deutschsprachigen<br />
Anwender initiieren. Ziel ist es, den wissenschaftlichen<br />
Erfahrungsaustausch zu<br />
vertiefen und ein internationales Kontaktund-Kooperations-Netzwerk<br />
aufzubauen,<br />
um Einfluß auf die weitere Entwicklung<br />
von FDS nehmen zu können. Ab Beginn<br />
nächsten Jahres wird die Initiatorin Dr.<br />
Susanne Kilian zusätzlich Workshops anbieten,<br />
in denen aktiv über den Fire Dynamics<br />
Simulator diskutiert wird. Gemeinsam<br />
mit den amerikanischen Entwicklern vom<br />
National Institute of Standards and Technology<br />
forscht Dr. Kilian zur Zeit an dem<br />
FDS-Quellcode, um die Qualität und Aus-<br />
herausstellen«, faßt Prof. Dr. Claus Leggewie,<br />
Leiter des Kulturwissenschaftlichen<br />
Instituts Essen und Vorsitzender der Jury,<br />
die überzeugenden Argumente zusammen.<br />
Koschany + Zimmer Architekten gehören<br />
neben dem Lehrstuhl für interaktive<br />
Systeme und Interaktionsdesign der Universität<br />
Duisburg-Essen (zweiter Preis) zu<br />
den einzigen ausgezeichneten Vertretern<br />
des Ruhrgebietes.<br />
www.kza.de<br />
führungsgeschwindigkeit von FDS durch<br />
eine optimierte Numerik und erhöhte<br />
Rechenperformance zu verbessern. Und<br />
schon jetzt ist sicher: Die Gründung der<br />
deutschen FDS-Usergroup stößt in Expertenkreisen<br />
auf großen Zuspruch.<br />
hhpberlin ist eines der führenden deutschen<br />
Ingenieurbüros für Brandschutz mit<br />
Sitz in Berlin und München. Es entwickelt<br />
weltweit Konzepte für nationale und internationale<br />
Bauprojekte, zu den Referenzen<br />
gehören beispielsweise die Münchner<br />
Allianz Arena, das Bundeskanzleramt, die<br />
Color Line Arena in Hamburg, die Dalian<br />
Twin Towers und das Pudong Museum in<br />
China.<br />
www.hhpberlin.de<br />
www.fds-usergroup.de<br />
[ Nachrichten<br />
[93
Nachrichten ]<br />
94]<br />
Ende 2007 wurde in London das Ingenieurteam<br />
aus Schmitt Stumpf Frühauf und<br />
Partner, München, und Happold, Berlin, für<br />
die »Arbeit« am Dresdner Hauptbahnhof<br />
mit dem Structural Award for Infrastructure<br />
2007 ausgezeichnet: Die gesamte Anlage<br />
wurde nach Entwürfen des Architekten<br />
Sir Norman Foster grunderneuert und<br />
umgebaut, das heißt die aus dem Errichtungszeitraum<br />
vorhandenen Eisentragwerke<br />
der Bahnsteighallen, der Passagen<br />
und der Kuppel sowie die Mauerwerkswände<br />
des Empfangsgebäudes entkernt,<br />
saniert und ertüchtigt. In den Bahnsteighallen<br />
wurde die rund 30.000 m 2 große<br />
Dachfläche zudem unter laufendem Betrieb<br />
mit einer PTFE-beschichteten Glasfaserhaut<br />
eingedeckt, im Empfangsgebäude<br />
alle Dächer und Decken durch Neubaukonstruktionen<br />
ersetzt und die Passagenkuppel<br />
verglast. Die Erneuerung von<br />
Hallendächern, Metallfassaden und Empfangsgebäude<br />
erfolgten nach dem Grundsatz,<br />
authentische Elemente möglichst zu<br />
erhalten und zu revitalisieren. Für die<br />
Bereiche, in denen die ursprüngliche<br />
Gestaltung nicht mehr vorhanden war,<br />
wurden hingegen zeitgemäße Lösungen<br />
gewählt, die dem Charakter des Gebäudes<br />
gerecht werden und die Entwicklung der<br />
Deutschen Bahn AG ausdrücken.<br />
Hochtief wird in Südamerika und Afrika<br />
zwei Infrastrukturprojekte im Gesamtwert<br />
von 250 Millionen Euro realisieren: In Chile<br />
baut die Tochtergesellschaft Hochtief Construction<br />
in einem Joint Venture für ca. 175<br />
Millionen Euro ein Wasserkraftwerk; Auftraggeber<br />
ist eine Betreibergesellschaft,<br />
die sich aus dem australischen Versorger<br />
Pacific Hydro und der norwegischen Statkraft<br />
Norfund Power Invest AS zusammensetzt.<br />
In Südafrika erhielt das Unternehmen<br />
von Transnet Limited ebenfalls in<br />
einem Joint Venture den Auftrag, den Tiefseehafen<br />
Ngqura für ca. 77 Millionen Euro<br />
zu erweitern.<br />
Structural Award for Infrastructure 2007<br />
Auszeichnung für deutsches Ingenieurteam<br />
Eine der schwierigsten ingenieurtechnischen<br />
Aufgaben bestand darin, die Lasten<br />
des neuen Membrandaches in das historische<br />
Stahltragwerk ein- und in die Fundamente<br />
abzuleiten. Die Realisierung der<br />
raumgeometrischen und statischen Tragwerksanforderungen<br />
unter Beibehaltung<br />
der statisch-konstruktiven Gegebenheiten<br />
der linearen Bestandsstruktur bedingte<br />
hier den Einbau einer geometrisch und<br />
statisch vermittelnden Stahlunterkonstruktion<br />
sowie eine grundlegende Modifikation<br />
des Bestandstragwerkes zur Ableitung der<br />
geänderten Beanspruchungen. – Das Empfangsgebäude<br />
wurde entkernt und die im<br />
Zweiten Weltkrieg sowie durch das Hochwasser<br />
von 2002 stark geschädigten<br />
Mauerwerkswände des Empfangsgebäu-<br />
Hauptbahnhof<br />
in Dresden<br />
© Schmitt Stumpf Frühauf<br />
und Partner/Büro Happold<br />
des statisch-konstruktiv ertüchtigt und in<br />
Teilbereichen erneuert sowie die zerstörten<br />
Dachtragwerke durch weitgespannte<br />
Glasdächer mit Glasgrößen von 4,70 m x<br />
2,10 m ersetzt. Zur Sicherung einer optimalen<br />
Gebrauchstauglichkeit des Kellergeschosses<br />
als Technik- und Andienungsebene<br />
der Vermarktungseinrichtungen<br />
unter Berücksichtigung der vorhandenen<br />
Geschoßhöhe wurde außerdem die Kellerdecke<br />
des Empfangsgebäudes in eine<br />
unterzugsfreie Flachdecke umgewandelt;<br />
deren Lagerung erfolgt an den Rändern<br />
linienförmig in den Natursteinwänden und<br />
punktförmig in den Mittenbereichen auf<br />
Rundstützen.<br />
www.ssf-ing.de<br />
www.burohappold.com<br />
Infrastrukturprojekte in Chile und Südafrika<br />
Wachsendes Auslandsgeschäft von Hochtief Construction<br />
Beide Projekte stärken das internationale<br />
Geschäft der Hochtief-Tochter.<br />
Das 160-MW-Wasserkraftwerk in Chile<br />
entsteht 150 km südlich von Santiago in<br />
einer Höhe von ca. 1.100 m: Hochtief Construction<br />
plant und errichtet ein schlüsselfertiges<br />
Kraftwerkhaus für zwei Turbinen,<br />
zwei Flußfassungen sowie Tunnelbauwerke<br />
mit einer Gesamtlänge von 19 km in<br />
unwegsamem Gebirge. Die Konzerntochter<br />
wird den Auftrag bis 2010 fertigstellen und<br />
hält am Joint Venture einen Anteil von<br />
70%. In Südafrika, nahe Port Elizabeth,<br />
wird Hochtief zudem den Tiefseehafen<br />
Ngqura um zwei Liegeplätze für ein Contai-<br />
nerterminal erweitern; die Gesellschaft<br />
realisierte den Hafen bereits 2006 als technischer<br />
Federführer eines Joint Venture.<br />
Der nun erteilte Folgeauftrag hat eine Bauzeit<br />
bis 2010, Hochtiefs Anteil beträgt hier<br />
50%.<br />
www.hochtief.de<br />
www.hochtief-construction.de<br />
[Umrisse]
[Umrisse]<br />
Ausstellungen<br />
Neustart – Mobil ohne Öl?<br />
Ausstellung im Deutschen Technikmuseum<br />
Berlin bis 16. März; Di–Fr 9 bis 17.30 Uhr,<br />
Sa–So 10 bis 18 Uhr.<br />
Deutsches Technikmuseum Berlin<br />
Trebbiner Straße 9, 10963 Berlin<br />
Tel.: 0 30/9 02 54-0<br />
Vom Hospital zum Uniklinikum.<br />
Historische<br />
Krankenhausarchitektur<br />
Ausstellung im Berliner Medizinhistorischen<br />
Museum der Charité bis 30. März;<br />
Di–Do 10 bis 17 Uhr, Mi 10 bis 19 Uhr,<br />
Sa–So 10 bis 19 Uhr.<br />
Berliner Medizinhistorisches Museum der Charité<br />
Charitéplatz 1, 10117 Berlin<br />
Tel.: 0 30/4 50-53 61 56<br />
Leben im Hochhaus.<br />
Werkbund-Ausstellung Paris 1930<br />
Ausstellung im Bauhaus-Archiv, Museum<br />
für Gestaltung in Berlin bis 7. April;<br />
Mi–Mo 10 bis 17 Uhr.<br />
Bauhaus-Archiv<br />
Museum für Gestaltung<br />
Klingelhöferstraße 14, 10785 Berlin<br />
Tel.: 0 30/25 40 02 78<br />
Bionic Learning Network<br />
Ausstellung im Luftmuseum in Amberg bis<br />
13. April; Di–Fr 14 bis 18 Uhr, Sa–So 11 bis<br />
18 Uhr.<br />
Luftmuseum Amberg<br />
Eichenforstgäßchen 12, 92224 Amberg<br />
Tel.: 0 96 21/42 08 83<br />
Schrumpfende Städte.<br />
Internationale Untersuchung<br />
Ausstellung im Museum am Ostwall in<br />
Dortmund bis 27. April; Di–Fr 10 bis 17 Uhr,<br />
Sa–So 12 bis 17 Uhr.<br />
Museum am Ostwall<br />
Ostwall 7, 44135 Dortmund<br />
Tel.: 02 31/50-0<br />
All-inklusive.<br />
Die Welt des Tourismus<br />
Ausstellung in der Schirn Kunsthalle Frankfurt<br />
bis 4. Mai; Di 10 bis 19 Uhr,<br />
Mi–Do 10 bis 22 Uhr, Fr–So 10 bis 19 Uhr.<br />
Schirn Kunsthalle Frankfurt<br />
Römerberg, 60311 Frankfurt am Main<br />
Tel.: 0 69/29 98 82-0<br />
Wie deckt man den weltweit<br />
wachsenden Energiebedarf,<br />
ohne die Umwelt zu zerstören?<br />
Ausstellung im SiemensForum München<br />
bis 9. Mai; Mo–Fr 9 bis 17 Uhr.<br />
SiemensForum München<br />
Oskar-von-Miller-Ring 20, 80333 München<br />
Tel.: 0 89/6 36-3 26 60<br />
Max Bill.<br />
Zum 100. Geburtstag<br />
Ausstellung im Gewerbe- und im Kunstmuseum<br />
Winterthur bis 12 Mai; Di–So<br />
10 bis 17 Uhr, Do 10 bis 20 Uhr.<br />
Gewerbemuseum Winterthur<br />
Kirchplatz 14, CH-8400 Winterthur<br />
Tel.: 00 41/52/2 67 51 36<br />
Architektur im Kreis der Künste.<br />
200 Jahre<br />
Kunstakademie München<br />
Ausstellung im Architekturmuseum der<br />
Technischen Universität München in der<br />
Pinakothek der Moderne bis 18. Mai;<br />
Di–So 10 bis 18 Uhr, Do 10 bis 20 Uhr.<br />
Architekturmuseum der Technischen Universität<br />
München in der Pinakothek der Moderne<br />
Barerstraße 29, 80799 München<br />
Tel.: 0 89/2 38 05-3 79<br />
Hans Poelzig (1896–1936).<br />
Architekt, Lehrer, Künstler<br />
Ausstellung im Deutschen Architekturmuseum<br />
in Frankfurt am Main bis 18. Mai;<br />
Di–So 11 bis 18 Uhr, Mi 11 bis 20 Uhr.<br />
Deutsches Architekturmuseum<br />
Schaumainkai 43, 60596 Frankfurt am Main<br />
Tel.: 0 69/2 12-3 88 44<br />
Cecil Balmond.<br />
Element<br />
Ausstellung im Architekturmuseum der<br />
Technischen Universität München in der<br />
Pinakothek der Moderne bis 18. Mai;<br />
Di–So 10 bis 18 Uhr, Do 10 bis 20 Uhr.<br />
Pinakothek der Moderne<br />
Barerstraße 29, 80799 München<br />
Tel.: 0 89/2 38 05-3 79<br />
The White City of Tel Aviv<br />
Ausstellung im Architekturzentrum Wien<br />
bis 19. Mai; täglich 10 bis 19 Uhr.<br />
Architekturzentrum Wien<br />
Museumsplatz 1, A-1070 Wien<br />
Tel.: 00 43/1/5 22 31 15<br />
Sizilien!<br />
Von Odysseus bis Garibaldi<br />
Ausstellung in der Kunst- und Ausstellungshalle<br />
der Bundesrepublik Deutschland<br />
in Bonn bis 25. Mai; Di–Mi 10 bis<br />
21 Uhr, Do–So 10 bis 19 Uhr.<br />
Kunst- und Ausstellungshalle<br />
der Bundesrepublik Deutschland<br />
Friedrich-Ebert-Allee 4, 53113 Bonn<br />
Tel.: 02 28/91 71-2 00<br />
Kehrbaumarchitekten.<br />
Projekte 1993–2008<br />
Ausstellung im Architekturmuseum<br />
Schwaben in Augsburg vom 13. März bis<br />
25. Mai; Di–So 14 bis 18 Uhr.<br />
Architekturmuseum Schwaben<br />
Thelottstraße 11, 86150 Augsburg<br />
Tel.: 08 21/22 81 83-0<br />
Yona Friedman.<br />
Architekt, Paris<br />
Ausstellung im Arc en Rêve, Centre<br />
d’Architecture in Bordeaux bis 1. Juni;<br />
Di–So 10 bis 18 Uhr, Mi 10 bis 20 Uhr.<br />
Arc en Rêve – Centre d’Architecture<br />
7 Rue Ferrère, F-33000 Bordeaux<br />
Tel.: 00 33/5/56 52 78 36<br />
Ansichten.<br />
Frühe Photographie<br />
aus Vorarlberg<br />
Ausstellung im Vorarlberger Landesmuseum<br />
in Bregenz bis 1. Juni; Di–So<br />
10 bis 18 Uhr, Do 10 bis 20 Uhr.<br />
Vorarlberger Landesmuseum<br />
Kornmarktplatz 1, A-6900 Bregenz<br />
Tel.: 00 43/55 74/4 60 50<br />
[ Termine<br />
[95
Termine ]<br />
96]<br />
Neo-Tokyo 3.<br />
Die Architektur<br />
im Manga und Anime<br />
Ausstellung im Deutschen Architekturmuseum<br />
in Frankfurt am Main bis 8. Juni;<br />
Di–So 11 bis 18 Uhr, Mi 11 bis 20 Uhr.<br />
Deutsches Architekturmuseum<br />
Schaumainkai 43, 60596 Frankfurt am Main<br />
Tel.: 0 69/2 12-3 88 44<br />
Leben unter dem Halbmond.<br />
Die Wohnkulturen<br />
der arabischen Welt<br />
Ausstellung im Vitra Design Museum in<br />
Weil am Rhein bis 31. August; Mo–So<br />
10 bis 18 Uhr, Mi 10 bis 20 Uhr.<br />
Vitra Design Museum<br />
Charles-Eames-Straße 1, 79576 Weil am Rhein<br />
Tel.: 0 76 21/7 02-32 00<br />
Messen<br />
Dach + Holz International<br />
Neue Fachmesse für Holzbau und Ausbau<br />
sowie Dach und Wand in Stuttgart vom<br />
5. bis 8. März; Auskünfte und Anmeldung:<br />
GHM Gesellschaft für Handwerksmessen mbH<br />
Willy-Brandt-Allee 1, 81829 München<br />
Tel.: 0 89/9 49 55-1 40<br />
Fensterbau/Frontale 2008<br />
Internationale Fachmesse für Fenster,<br />
Tür und Fassade in Nürnberg vom 2. bis<br />
5. April; Auskünfte und Anmeldung:<br />
NürnbergMesse GmbH<br />
Messezentrum, 90471 Nürnberg<br />
Tel.: 09 11/86 06-82 85<br />
Light + Building 2008<br />
Internationale Fachmesse für Architektur<br />
und Technik in Frankfurt am Main vom<br />
6. bis 11. April; Auskünfte und Anmeldung:<br />
Messe Frankfurt Exhibition GmbH<br />
Ludwig-Erhard-Anlage 1, 50327 Frankfurt am Main<br />
Tel.: 0 69/75 75-61 44<br />
ACS 2008<br />
Fachmesse für Computersysteme im<br />
Bauwesen in Frankfurt am Main vom 6. bis<br />
11. April; Auskünfte und Anmeldung:<br />
Messe Frankfurt Exhibition GmbH<br />
Ludwig-Erhard-Anlage 1, 50327 Frankfurt am Main<br />
Tel.: 0 69/75 75-64 74<br />
Passenger Terminal Expo 2008<br />
Internationale Fachmesse für Bau und<br />
Betrieb von Flughafenterminals in Amsterdam<br />
vom 15. bis 17. April; Auskünfte und<br />
Anmeldung:<br />
UKIP Media & Events<br />
Parsonage Square, Surrey RH4 1 UP<br />
Tel.: 00 44/13 06/74 37 44<br />
Hannover Messe 2008<br />
Internationale Industriemesse mit diversen<br />
Schwerpunkten in Hannover vom 21. bis<br />
25. April; Auskünfte und Anmeldung:<br />
Deutsche Messe AG<br />
Messegelände, 30521 Hannover<br />
Tel.: 05 11/89-0<br />
Tagungen<br />
Weiterbildung für Tragwerksplaner<br />
Vortragsreihe zu verschiedenen Aspekten<br />
der Bemessung und Konstruktion in<br />
Kaiserslautern mit Referaten am 19. März,<br />
9. und 23. April, 10. und 24. September,<br />
8. Oktober; Auskünfte und Anmeldung:<br />
Technische Universität Kaiserslautern<br />
Fachgebiet Massivbau und Baukonstruktion<br />
Paul-Ehrlich-Straße, 67663 Kaiserslautern<br />
Tel.: 06 31/2 05-21 57<br />
Public and Private<br />
»Antiparlando« genannte Vortragsreihe<br />
an der Universität Bozen mit Referaten am<br />
27. März, 17. April und 8. Mai; Auskünfte<br />
und Anmeldung:<br />
Museion<br />
Freie Universität Bozen<br />
Sernisistraße 1, I-39100 Bozen<br />
Tel.: 00 39/04 71/98 00 01<br />
Tageslichtnutzung<br />
Sogenanntes Profiseminar in Regensburg<br />
am 17. und 18. April; Auskünfte und Anmeldung:<br />
Otti e.V.<br />
Wernerwerkstraße 4, 93049 Regensburg<br />
Tel.: 09 41/2 96 88-54<br />
Thermische Solarenergie<br />
Symposium in Bad Staffelstein vom 23. bis<br />
25. April; Auskünfte und Anmeldung:<br />
Otti e.V.<br />
Wernerwerkstraße 4, 93049 Regensburg<br />
Tel.: 09 41/2 96 88-23<br />
Fassaden zwischen<br />
High-Tech und Kunstwerk<br />
Vortragsabend mit Diskussion in Stuttgart<br />
am 30. April; Auskünfte und Anmeldung:<br />
aed Verein zur Förderung von Architektur,<br />
Engineering und Design in Stuttgart e.V.<br />
Motorstraße 45, 70499 Stuttgart<br />
Tel.: 07 11/7 26 95 51<br />
BIM 08<br />
Internationaler Kongreß zum Bauen mit<br />
Beton- und fertigteilen in Wien vom 7. bis<br />
10. Mai; Auskünfte und Anmeldung:<br />
Verband Österreichischer<br />
Beton- und Fertigteilwerke<br />
Kinderspitalgasse 1, A-1090 Wien<br />
Tel.: 00 43/1/4 03 48 00<br />
[Umrisse]
[Umrisse]<br />
Veranstaltungen<br />
Vlow!08<br />
Internationale »Plattform« zur Vernetzung<br />
von Kommunikationsbranche und Architektenszene<br />
in Bregenz vom 25. bis 27. April;<br />
Auskünfte und Anmeldung:<br />
Festspielhaus Bregenz<br />
Am See, A-6900 Bregenz<br />
Tel.: 00 43/55 74/4 13-3 52<br />
Berliner Energietage<br />
Forum zur »Energieeffizienz« mit diversen<br />
Vorträgen und Ausstellungen in Berlin vom<br />
5. bis 7. Mai; Auskünfte und Anmeldung:<br />
Wettbewerbe<br />
Energie- und Umwelt-<br />
Managementberatung Pöschk<br />
Körtestraße 10, 10967 Berlin<br />
Tel.: 0 30/21 75 21 07<br />
Förderpreis des<br />
Deutschen Stahlbaues 2008<br />
Preis für Lösungen und Entwürfe, die seit<br />
dem Jahr 2005 von Studenten an deutschen<br />
Universitäten, Hoch- und Fachhochschulen<br />
oder eben von Studenten deutscher<br />
Staatsangehörigkeit an einer<br />
ausländischen »Einrichtung« erarbeitet<br />
worden sind, Einreichungstermin ist der<br />
8. März; Auskünfte und Anmeldung:<br />
Bauen mit Stahl e.V.<br />
Sohnstraße 65, 40237 Düsseldorf<br />
Tel.: 02 11/67 07-5 60<br />
Gute Architektur in Hessen<br />
Diverse Auszeichnungen (Plaketten) für<br />
beispielhafte, zwischen 2003 und 2008<br />
realisierte Bauten in Hessen, Einsendeschluß<br />
ist der 27. März; Auskünfte und<br />
Anmeldung:<br />
BDA im Lande Hessen e.V.<br />
Braubachstraße 10–12, 60311 Frankfurt am Main<br />
Tel.: 0 69/28 31 56<br />
Preis des<br />
Deutschen Stahlbaues 2008<br />
Auszeichnung für Bauwerke, die seit dem<br />
Jahr 2005 fertiggestellt worden sind und<br />
ihren Standort in der Bundesrepublik<br />
Deutschland bzw. einen Urheber mit deutscher<br />
Staatsbürgerschaft haben, Einreichungstermin<br />
ist der 31. März; Auskünfte<br />
und Anmeldung:<br />
Bauen mit Stahl e.V.<br />
Sohnstraße 65, 40237 Düsseldorf<br />
Tel.: 02 11/67 07-5 60<br />
Deutscher Preis<br />
für Denkmalschutz 2008<br />
Auszeichnung zur Würdigung von Persönlichkeiten<br />
und Personengruppen, die sich<br />
für die Erhaltung des baulichen und<br />
archäologischen Erbes eingesetzt haben<br />
und für diesen Preis vorgeschlagen worden<br />
sind, Einreichungsschluß ist der<br />
31. März; Auskünfte und Anmeldung:<br />
Deutsches Nationalkomitee für Denkmalschutz<br />
Graurheindorfer Straße 198, 53117 Bonn<br />
Tel.: 0 18 88/6 81-35 54<br />
Knauf Diamant Award 2008<br />
Auszeichnung für vorbildliche Architekturund<br />
Innenarchitekturkonzepte, die unter<br />
Verwendung von Knauf-Diamant-Gipsplatten<br />
nach dem 1. Januar 2006 realisiert worden<br />
sind, Einsendeschluß ist der<br />
31. März; Auskünfte und Anmeldung:<br />
Knauf Gips KG<br />
Am Bahnhof 7, 97346 Iphofen<br />
Tel.: 0 93 23/31-0<br />
Bauhaus Award 2008<br />
Wettbewerb zum Thema »Wohnungsnöte«,<br />
wobei die einzureichenden Vorschläge<br />
Gestaltungsentwürfe, Forschungsarbeiten,<br />
Filme, konzeptionelle Studien etc. umfassen<br />
dürfen, Einsendeschluß ist der<br />
31. März; Auskünfte und Anmeldung:<br />
Stiftung Bauhaus Dessau<br />
Gropiusallee 38, 06846 Dessau<br />
Tel.: 03 40/65 08-2 25<br />
Innovationspreis<br />
Feuerverzinken 2008<br />
Auszeichnung für neue Produkte und Forschungsleistungen<br />
rund um den Korrosionsschutz<br />
durch Feuerverzinken, Einsendeschluß<br />
ist der 15. April 2008; Auskünfte<br />
und Anmeldung:<br />
Institut Feuerverzinken GmbH<br />
Sohnstraße 66, 40237 Düsseldorf<br />
Tel.: 02 11/69 07 65-0<br />
Deutscher Städtebaupreis 2008<br />
Preis für nachhaltige und innovative<br />
Beiträge zur Stadtbaukultur bzw. räumlichen<br />
Stadtentwicklung, Einsendeschluß ist<br />
der 30. April; Auskünfte und Anmeldung:<br />
Deutsche Akademie<br />
für Städtebau und Landesplanung<br />
Stresemannstraße 90, 10963 Berlin<br />
Tel.: 0 30/23 08 22 31<br />
Bayerischer<br />
Denkmalpflegepreis 2008<br />
Auszeichnung für die vorbildliche Erhaltung<br />
von denkmalgeschützten privaten und<br />
öffentlichen Bauwerken in Bayern, Einsendeschluß<br />
ist der 27. Juni; Auskünfte und<br />
Anmeldung:<br />
Bayerische Ingenieurekammer-Bau<br />
Nymphenburger Straße 5, 80335 München<br />
Tel.: 0 89/41 94 34-0<br />
[ Termine<br />
[97
Bücher ]<br />
98]<br />
Brücken an der Wand<br />
Spätestens zu Anfang eines Jahres darf<br />
man sich mit der Frage beschäftigen, welche<br />
Art von Abbildungen oder Informationen<br />
in den nächsten zwölf Monaten die<br />
Wand verzieren, also vor, neben oder hinter<br />
dem Schreibtisch für einen gestalterischen<br />
Mehrwert oder wenigstens ein paar<br />
nützliche Angaben sorgen soll. Und das<br />
fällt in der Regel nicht ganz leicht, flattern<br />
einem doch immer wieder auf- und umklappbare<br />
»Werbeplakate« ins Haus, deren<br />
offenbar kaum zu stoppende Flut in Umfang<br />
und Farbigkeit lediglich von dem<br />
durchaus munter anwachsenden Angebot<br />
an sogenannten Architekturkalendern<br />
überflügelt wird.<br />
Daß die (Aus-)Wahl trotzdem keine großen<br />
Schwierigkeiten machen muß, liegt nicht<br />
zuletzt an zwei Kalendern, die sich nicht<br />
nur wohltuend von dem üblichen Einer-lei<br />
abheben, sondern auch fast zwangsläufig<br />
den Blick auf Bauwerke lenken, die zwar<br />
oft und gerne überquert, aber eher selten<br />
beachtet oder gar angemessen gewürdigt<br />
werden. Brücken aus verschiedenen Epochen<br />
darstellend, ja im besten Sinne veranschaulichend,<br />
zeigen sie nun beide eine<br />
wahrlich beeindruckende Bandbreite an<br />
Spannweiten, Formen und Konstruktionen<br />
– um quasi en passant zu beweisen, wann<br />
und warum gerade solche Geh- oder Fahrwegstrukturen<br />
einen kaum zu unterschätzenden<br />
Beitrag zur (Bau-)Kultur leisten.<br />
Wer vermag sich dieser monatlichen Anregungen<br />
jetzt (noch) zu verschließen?<br />
Stefan Teufel<br />
Deutsche Stiftung Denkmalschutz (Hrsg.):<br />
Brücken 2008. Verlag der Deutschen Stiftung<br />
Denkmalschutz, Bonn 2007. 12 doppelte<br />
Kalenderblätter plus Informationsseiten,<br />
23 cm x 57 cm, 13,80 Euro.<br />
Bundesministerium für Verkehr, Bau und<br />
Stadtentwicklung (Hrsg.): Brücken in<br />
Deutschland. Kalender 2008. Bundesanzeiger<br />
Verlag, Köln 2007. 12 Kalenderblätter<br />
plus Deck-blatt, 42 cm x 38 cm, 19,80 Euro.<br />
Angriff auf die Stadt<br />
Trotz der heute oft und gerne übersehenen<br />
Tatsache, daß sich nicht jede Idee und<br />
jedes Projekt ökonomisch erklären oder<br />
gar aus wirtschaftlichen Gründen rechtfertigen<br />
lassen, scheint das Zepter der sogenannten<br />
finanziellen Vernunft inzwischen<br />
zum alle und alles erschlagenden Instrument<br />
avanciert zu sein, das irgendwelche<br />
Formen des Widerspruchs bereits im Keim<br />
zu ersticken droht. Und dennoch gab und<br />
gibt es immer wieder Versuche, genau das<br />
ans Tageslicht zu befördern, was zu einer<br />
»ordentlichen« Meinungsbildung gehört –<br />
nämlich die unbeliebten, die eher unbequemen<br />
Standpunkte, sorgen doch erst sie<br />
für das eigentlich unabdingbare Spektrum<br />
an Auswahlkriterien.<br />
»Angriff auf die City« ist nun eine solche<br />
Streitschrift, ein Werk, das durchaus Ablehnung<br />
hervorrufen kann und vielleicht<br />
auch will, zugleich aber – und das zählt<br />
sicherlich zu seinen größten Verdiensten –<br />
eine längst überfällige Diskussion anstößt,<br />
ja dank nicht weniger höchst bedenkenswerter<br />
Argumente und Positionen geradezu<br />
herausfordert. Planung und Bau innerstädtischer<br />
Einkaufszentren unter den unterschiedlichsten<br />
Aspekten thematisierend,<br />
rühmt dieses Buch daher nicht die<br />
vermeintlich positive Kaufkraftanhäufung<br />
an einem Ort, sondern beleuchtet primär<br />
deren negative Auswirkungen, also Veränderungen<br />
und Konsequenzen, die von der<br />
(stets) möglichen Zerstörung historischer<br />
Kerne bis hin zum (mitunter) realen Verlust<br />
an identitätsstiftenden Strukturen reichen.<br />
An klaren Worten ermangelt es den Autoren<br />
dabei nicht, wenn sie zum Beispiel die<br />
Strategien mancher Entwickler charakterisieren<br />
(sollen) …<br />
Man braucht ihnen natürlich nicht zuzustimmen,<br />
es »genügt« schon, zu erkennen,<br />
warum eine derartige Perspektivenergänzung<br />
(generell) notwendig bleibt.<br />
Michael Wiederspahn<br />
Walter Brune, Rolf Junker, Holger Pump-<br />
Uhlmann (Hrsg.): Angriff auf die City. Kritische<br />
Texte zur Konzeption, Planung und<br />
Wirkung von integrierten und nichtintegrierten<br />
Shopping-Centern in zentralen<br />
Lagen. Droste Verlag, Bonn 2007. 288 S.,<br />
zahlr. Abb., geb., 18 Euro.<br />
Neues Bauen aus Überzeugung<br />
Bei der Frage, wer das »Neue Frankfurt«<br />
de facto repräsentiert, werden die meisten<br />
wohl automatisch an Ernst May und infolgedessen<br />
an einen Baudezernenten denken,<br />
unter dessen Ägide die sogenannte<br />
Brigade May in nur fünf Jahren ganze<br />
12.000 Wohnungen und diverse andere Gebäude<br />
errichten konnte, die das Bild der<br />
Mainmetropole durchaus nachhaltig zu<br />
verändern vermochten. Was hier zwischen<br />
1925 und 1930 entstand, hat ja auch Architekturgeschichte<br />
geschrieben, ist daher<br />
vielfach dokumentiert und analysiert, gelobt<br />
oder kritisiert – und sogar versuchsweise<br />
»modern« interpretiert worden. Über<br />
einen Mangel an Literatur, an mehr oder<br />
minder schöngeistigen Veröffentlichungen<br />
läßt sich also kaum klagen, so daß sich<br />
der Wunsch nach weiteren Erörterungen<br />
oder zusätzlichen Aspekten nicht unbedingt<br />
aufdrängt.<br />
Dieser »Schwierigkeit« wissen Helen Barr<br />
und Ulrike May hingegen in höchst erfreulicher<br />
Form auszuweichen, indem sie keine<br />
trockene Abhandlung für sach- und fachkundigste<br />
Detailexperten vorlegen, sondern<br />
schlicht und einfach zu einem Spaziergang,<br />
zu einer Entdeckungsreise durch<br />
eine bewegte Zeit und deren stählerne<br />
oder steinerne Strukturen einladen. Insgesamt<br />
neun Siedlungen und sieben Einzelbauwerke<br />
umfassend, bietet ihr zusammen<br />
mit der Photographin Rahel Welsen erarbeiteter<br />
Streifzug mithin die Möglichkeit<br />
einer ebenso unverkrampften wie informativen<br />
Annäherung an den Riederwald, die<br />
Römerstadt, den Bornheimer Hang, das<br />
I.G.-Farben-Haus, die Großmarkthalle oder<br />
das Gesellschaftshaus im Palmengarten,<br />
wobei historische Aufnahmen, zum Beispiel<br />
von der »Frankfurter Küche«, für die<br />
wünschenswerte Fundierung von Kontext<br />
und Entwicklungslinien sorgen: Eine solche<br />
Aufforderung müßte man eigentlich<br />
aufgreifen.<br />
Rudolf Richter<br />
Helen Barr, Ulrike May, Rahel Welsen: Das<br />
Neue Frankfurt. Spaziergänge durch die<br />
Siedlungen Ernst Mays und die Architektur<br />
seiner Zeit. B3 Verlag, Frankfurt am Main<br />
2007. 144 S., zahlr. Abb., br., 16,90 Euro.<br />
[Umrisse]
[Umrisse]<br />
Zeitschrift für Baukultur<br />
ISSN 1437 - 2533<br />
8. Jahrgang<br />
Ausgabe 1·2008<br />
www.umrisse.de<br />
Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und<br />
Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt.<br />
Alle Rechte, insbesondere das der Übersetzung in fremde<br />
Sprachen, vorbehalten. Kein Teil dieser Zeitschrift darf ohne<br />
schriftliche Genehmigung des Verlages in irgendeiner Form<br />
reproduziert oder in eine von Maschinen verwendbare<br />
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Mit Ausnahme der gesetzlich zugelassenen Fälle ist eine<br />
Verwertung ohne Einwilligung des Verlages strafbar.<br />
Herausgeber: Dipl.-Ing. Michael Wiederspahn<br />
Chefredaktion: Dipl.-Ing. Michael Wiederspahn<br />
Verlag:<br />
Biebricher Allee 11 b<br />
65187 Wiesbaden<br />
Tel.: 06 11/84 65 15<br />
Fax: 06 11/80 12 52<br />
www.verlagsgruppewiederspahn.de<br />
Anzeigen: Stefanie Dechant<br />
Ulla Leitner<br />
Zur Zeit gilt die Anzeigenpreisliste<br />
vom Januar 2008.<br />
Layout: MixedMedia Konzepts<br />
Gestaltung Titel: Birgit Siegel<br />
Fotos Titel und Inhalt: Kreiskrankenhaus in Münsingen<br />
© Hörmann KG<br />
Light + Building 2006<br />
© Erco Leuchten GmbH<br />
Universitätsklinikum Aachen<br />
© woerner und partner<br />
Institut für medizinisch-berufliche Rehabilitation in Wuppertal<br />
© Heiner Leiska<br />
Universitätsklinikum Mainz<br />
© Johannes Vogt<br />
Brandschutzgewebe<br />
© Hapuflam Brandschutzsysteme GmbH<br />
Bürogebäude in Villingen-Schwenningen<br />
© H. Waldmann GmbH & Co. KG<br />
Satz und Druck: Schmidt & more Drucktechnik GmbH<br />
Haagweg 44, 65462 Ginsheim-Gustavsburg<br />
Erscheinungsweise [Umrisse]<br />
und Bezugspreis: Zeitschrift für Baukultur<br />
erscheint 6 x pro Jahr.<br />
Einzelheft: 9,50 Euro<br />
Doppelheft: 18,00 Euro<br />
Jahresbezugspreis: 57,00 Euro<br />
Abonnement Ausland: 63,00 Euro<br />
Beilage: Die Gesamtauflage von Ausgabe 1·2008 beinhaltet eine Beilage<br />
der Teckentrup GmbH & Co. KG, Verl.<br />
[ Impressum
ACB ® :<br />
Lochstegträger<br />
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�������� ��� ������ ������������ ��� ��������<br />
������������������� ���� ������������ ��� ���������<br />
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transforming<br />
tomorrow<br />
������������� ���������� �������� ����������� ����<br />
������������ ������ �� � ������� ���� � ���� ����������� �� � ��� ����������� �� ��<br />
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