O+P Fluidtechnik 5/2018
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STEUERUNGEN UND REGELUNGEN<br />
5. ERREICHTE ENERGIE-<br />
EINSPARUNGEN<br />
Neben der Verbesserung des<br />
Steuerverhaltens bei Senkbewegungen<br />
besteht eine<br />
Hauptmotivation für die<br />
Einführung getrennter Steuerkanten<br />
in der Einsparung von<br />
Energie. Die Einsparpotentiale<br />
der hier beschriebenen Struktur<br />
werden im Folgenden<br />
anhand eines Vergleichs mit<br />
einem konventionellen Stromteilersystem<br />
(LUDV) gleicher<br />
Nenngröße und einer von dessen<br />
Hersteller vorgegebenen<br />
LS-Druckdifferenz von dp LS<br />
=<br />
14bar untersucht. Die Zulauf-Druckreserve<br />
∆p Z,0<br />
des<br />
neuen GSK-Systems ist zum<br />
Zwecke der Vergleichbarkeit<br />
auf den gleichen Wert eingestellt.<br />
Der energetische<br />
Vorteil getrennter Steuerkanten<br />
gegenüber Systemen mit<br />
gekoppeltem Schieber hängt<br />
stark von der Last- und Bewegungssituation<br />
ab. Um einen<br />
Überblick über die Breite der<br />
möglichen Betriebssituationen<br />
zu geben, wird eine Planierbewegung<br />
als Beispiel für den<br />
Teillastbereich betrachtet und<br />
repräsentativ für den Grabeinsatz<br />
der in Abschnitt 2 eingeführte<br />
Grabzyklus.<br />
5.1 PLANIERZYKLUS<br />
Die Ergebnisse eines am<br />
Baggerprüfstand durchgeführten<br />
Planierzyklus sind in Bild 8<br />
gezeigt. Die hydraulische Leistung<br />
P Hyd<br />
berechnet sich aus<br />
Pumpendruck p 0<br />
und theoretischem<br />
Pumpenvolumenstrom<br />
Q 0,th<br />
, d.h. die volumetrischen<br />
Verluste der Pumpe werden<br />
nicht berücksichtigt. Dies<br />
kommt einer Betrachtung der<br />
Gesamtmaschine näher, weil<br />
für die Wirtschaftlichkeitsbetrachtung<br />
die Leistung des<br />
08<br />
09<br />
Verbrennungsmotors bzw. dessen Kraftstoffverbrauch maßgeblich<br />
ist. Der Verbrennungsmotor muss auch die volumetrische<br />
Verlustleistung der Pumpe aufbringen. Dem Diagramm lässt sich<br />
eine Einsparung hydraulischer Pumpenarbeit von 40 % für die<br />
betrachtete reversierte Planierbewegung entnehmen. Dies wird<br />
zum einen mithilfe der Hochdruckregeneration HD-R erreicht,<br />
welche den Pumpenvolumenstrom Q 0<br />
reduziert, zum anderen<br />
durch das Vermeiden unnötiger Drosselverluste im Ablaufpfad.<br />
Gemessene Energieeinsparung gegenüber konventionellem Stromteilersystem (LUDV)<br />
mittels Planierversuch<br />
8<br />
P hyd<br />
[kW]<br />
p Pumpe<br />
4<br />
1<br />
LUDV<br />
– 40 %<br />
2<br />
GSK<br />
0<br />
0 5 10 t [s] 20<br />
Momentaufnahme der gemessenen Verlustleistungen des GSK-Systems verglichen mit einem<br />
konventionellen LUDV-System bei gleichzeitigem Heben des Auslegers und Senken des Stiels.<br />
1<br />
2a<br />
3<br />
Ausleger<br />
LUDV<br />
Stiel<br />
1, 2b, 3<br />
1<br />
1: Zulaufverluste<br />
2a: Nutzleistung<br />
2b: Aufgenommene Leistung Senken<br />
3: Ablaufverluste<br />
3<br />
Q Pumpe<br />
2<br />
p Pumpe<br />
3<br />
1<br />
2a<br />
Ausleger<br />
Ausleger<br />
Stiel<br />
Besonders bei gleichzeitigen Hub- und Senkvorgängen, welche oft<br />
in Planiervorgängen auftreten, lassen sich mithilfe der Hochdruckregeneration<br />
HD-R große Energieeinsparungen erreichen, weil die<br />
Zulaufverluste im niederbelasteten Verbraucher durch die Volumenstromeinsparung<br />
signifikant reduziert werden können. In Bild 9<br />
ist dies für eine solche Betriebssituation exemplarisch dargestellt:<br />
Der Stiel arbeitet im GSK-System aufgrund der HD-R auf einem<br />
höheren Druck als im Normalbetrieb, konsumiert aber einen deut<br />
1<br />
3<br />
Stiel<br />
GSK<br />
1<br />
1, 2b, 3<br />
LUDV<br />
2<br />
Q Pumpe<br />
Mechanisch zugeführte<br />
Leistung, in Zu- und<br />
Ablauf gedrosselt<br />
<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 5/<strong>2018</strong> 39