01.06.2018 Aufrufe

Inspiration 2/2018 dt

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

WEGWEISER FELDSCHIJENGRAT<br />

TEXT & FOTOS RALF GANTZHORN<br />

Der Urner Granit geniesst weit<br />

herum einen hervorragenden<br />

Ruf für seine Qualität. Trotz der<br />

Beliebtheit der Destination gibt<br />

es auch dort noch einiges zu<br />

entdecken für Kletterer. Der<br />

Feldschijen-Westgrat beispielsweise<br />

ist ein noch wenig bekanntes,<br />

dafür umso lohnenderes Ziel.<br />

Hans Berger ist ein weit gereister Alpinist. Er<br />

kennt die Berge der Welt, ist als Bergführer in<br />

allen Gebirgsgruppen der Alpen unterwegs. Und<br />

er war bis zum Ende des Sommers 2017 Hüttenwart auf<br />

der Salbithütte in den zentralen Urner Alpen. Logisch,<br />

dass er die beiden Traumlinien an seinem Hausberg,<br />

den Salbitschijn, liebt und lobt. Aber er weiss auch um<br />

die Beliebtheit insbesondere des Südgrates, den er selber<br />

als «Symphonie in Granit» in den höchsten Tönen<br />

lobt. Fragt man ihn nach einer Alternative, kommt die<br />

Antwort ohne zu zögern: «Klettert den Westgrat am<br />

Feldschijen!»<br />

«Feldschijen – noch nie gehört!» – das dürfte wohl der<br />

häufigste Kommentar sein, wenn man Alpinisten nach<br />

dem Westgrat des Feldschijen fragt. Und auch ich hatte<br />

ja keine Ahnung. «Wo steht denn der Berg überhaupt?»,<br />

war daher meine nächste Frage an Hans. Von der Terrasse<br />

seiner Hütte zeigt er auf ein relativ unscheinbares<br />

Ensemble von Granitfelsen auf der Südseite des<br />

Göscheneralpsees. Und dort soll eine dem Südgrat des<br />

Salbitschijns vergleichbare Tour zu finden sein?<br />

SELEKTIVER ZUSTIEG<br />

Zu viert machen wir uns auf, die Aussagen des Hüttenwarts<br />

zu überprüfen. Sonja und Simone als starke<br />

Frauen-Seilschaft, Alex und ich als männliches Pendant.<br />

Was sofort als Unterschied zum Salbit ins Auge<br />

fällt, beziehungsweise in die Waden fährt, ist der Zustieg.<br />

Satte 600 Höhenmeter wollen auf einem steilen<br />

Pfad überwunden werden, bevor man die Hand an den<br />

Fels legen darf. Ein Filter, der schon immer die Spreu<br />

GÖSCHENERTAL<br />

IN ZAHLEN<br />

700<br />

METER MISST DIE DAMM-<br />

KRONE DER STAUMAUER<br />

DES GÖSCHENERALPSEES<br />

AUS DEM JAHR 1960<br />

34<br />

JAHRE WAR HANS BERGER<br />

HÜTTENWART DER SALBITHÜTTE<br />

90<br />

METER MISST DIE SALBIT­<br />

HÄNGEBRÜCKE, DIE DAS<br />

KERNSTÜCK DES FUSSWEGES<br />

ZWISCHEN SALBIT- UND<br />

VORALPHÜTTE IST<br />

INSPIRATION 02 / <strong>2018</strong><br />

23

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!