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Inspiration 2/2018 dt

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HÖHENLUFT EIGER ULTRA TRAIL<br />

«NICHT AN DIE DISTANZ DENKEN!»<br />

INTERVIEW MIT JONAS FISCHLE UND RAMON HÖFLER<br />

101 Kilometer, 6700 Höhenmeter:<br />

Das tönt selbst für ambitionierte<br />

Läufer ziemlich streng.<br />

Jonas Fischle: Beim Eiger Ultra Trail<br />

blendest du die Zeit plötzlich aus. Es<br />

ist ein bisschen wie Urlaub, du bist in<br />

den Bergen unterwegs. Und solange<br />

es schön ist, ist alles gut.<br />

Ramon Höfler: Bei mir ist es ja nicht<br />

ganz so lang. Ich starte auf der<br />

E51-Strecke mit 51 Kilometern und<br />

3100 Höhenmetern.<br />

Startet ihr zum ersten Mal, oder seid<br />

ihr beide erfahrene Ultra-Läufer?<br />

Jonas: Mein erster Ultra-Lauf war der<br />

«Mountainman» in Melchsee-Frutt.<br />

Ich hatte mir das nach meinem ersten<br />

Marathon in den Kopf gesetzt mit dem<br />

Ziel, irgendwann den Eiger zu laufen.<br />

Nun starte ich hier zum zweiten Mal.<br />

Ramon: Am Eiger bin ich zweimal auf<br />

der E35-Strecke gestartet und konnte<br />

einmal auf Platz 6 und einmal auf<br />

Platz 7 finishen. Meine Devise: lieber<br />

kürzer und zügiger, dafür aber einige<br />

Läufe im Jahr.<br />

Wie trainiert man für so eine Distanz?<br />

Jonas: Meine Taktik ist, möglichst<br />

nicht an die Distanz zu denken. Wichtig<br />

ist, dass du im Kopf bereit bist,<br />

dich auf diesen Lauf einzulassen. Da<br />

ich im Winter Skitourenrennen mache<br />

und bei der PDG war, habe ich bereits<br />

eine gute Grundlagenausdauer. Diese<br />

halte ich mit langen Skihochtouren,<br />

Bergläufen und Velofahrten aufrecht.<br />

Einige Bergläufe und lange Trainingseinheiten<br />

in den Laufschuhen müssen<br />

natürlich schon auch sein.<br />

Und im Rennen: Wie teilt man<br />

so eine Strecke an?<br />

Ramon: Es ist sinnvoll, sich einen realistischen<br />

Plan zurechtzulegen, um<br />

zu verhindern, dass man zu schnell<br />

losgeht. Wichtig ist, das Streckenprofil<br />

genau zu kennen, um nicht von unvorhergesehenen<br />

Anstiegen überrascht<br />

zu werden. Das kann ziemlich demotivieren.<br />

Aber auch bergab müssen die<br />

Kräfte eingeteilt werden, sonst sind<br />

die Beine schon nach dem ersten Downhill<br />

gekocht.<br />

Beim Material: super spartanisch<br />

oder doch mit etwas Reserven?<br />

Jonas: Das Reglement gibt da ziemlich<br />

konkrete Vorgaben. Meiner Meinung<br />

nach reicht das gut aus, um allen Eventualitäten<br />

gewappnet zu sein. Was ich<br />

immer griffbereit habe, sind eine leichte<br />

Windjacke und Ärmlinge – alles andere<br />

ist im Laufrucksack gut verstaut.<br />

Ramon: So spartanisch, wie es sinnvoll<br />

ist. Das Pflichtmaterial ist sehr üppig.<br />

Das ist auch sinnvoll. Trotzdem möchte<br />

ich nicht mehr dabeihaben als nötig.<br />

Aber wenn ich schon ein Wärmeshirt<br />

einpacke, dann ein gutes, und nicht<br />

nur für die Kontrollen.<br />

Hauptsache durchkommen, oder<br />

mit einer Zielzeit im Kopf?<br />

Jonas: Es gibt immer eine Wunschzeit,<br />

sonst macht man sich was vor.<br />

Bei mir sind das 18 Stunden. Dann<br />

hätte ich mich um zwei Stunden verbessert.<br />

Wenn die 18 Stunden abgelaufen<br />

sind, weiss ich, dass ich noch<br />

weitere acht Stunden habe, bevor das<br />

Ziel geschlossen wird.<br />

Ramon: Ja, fast jeder setzt sich sein<br />

persönliches Ziel, eine bestimmte<br />

Zeit oder einen Rang. Aber bei 50 oder<br />

gar 100 Kilometern ist das erste<br />

Ziel immer das Ankommen.<br />

PACKLISTE E101<br />

Schuh: Sense Ride, Salomon<br />

Rucksack: S-Lab Sense Ultra 8 Set, Salomon<br />

Stirnlampe: Petzl Aktik<br />

Stirnband, Handschuhe, Armlinge<br />

Thermo-Shirt: z.B. Icebreaker Oasis<br />

Wetterschutz: Dynafit Ultralight Gore Tex<br />

Shakedry Jacket, Dynafit React U Pants<br />

Sonnenbrille: Julbo Aerospeed Zebra Light<br />

Verpflegung: (Winforce Flüssigriegel),<br />

2 Bidons je 0,5 l<br />

Trinkbecher: Salomon Soft Cup Speed<br />

Stöcke: Distance Carbon Z, Black Diamond<br />

Rettungsdecke, Verbandsmaterial,<br />

Schmerzmittel, Notfallpfeife, Mobiltelefon,<br />

GoPro-Kamera, Geld, Ausweis<br />

und Kreditkarte für Notfälle<br />

PACKLISTE E51<br />

Schuhe: Salomon Sense Ultra / Sense Ride<br />

Hose: Salomon Sense Pro Short<br />

Wetterschutz: S-Lab Hybrid Jkt. und Pants<br />

Shirt: Salomon Trail Runner ss Tee (kurz & lang)<br />

Rucksack: S-Lab Sense Ultra 5 Set, Salomon<br />

Stöcke: Leki RCM<br />

Sonnenbrille: Adidas Daroga<br />

JONAS FISCHLE (29)<br />

FILIALE KRIENS,<br />

ABTEILUNGSLEITER<br />

SCHUHE<br />

RAMON HÖFLER (28)<br />

FILIALE BASEL,<br />

ABTEILUNGSLEITER<br />

TEXTIL<br />

Verpflegung: 1 Liter Flüssigkeit, Gel / Riegel<br />

Handschuhe, Mütze, Sonnenhut,<br />

Rettungsdecke, Verbandsmaterial,<br />

Smartphone, Pfeife<br />

Alle Infos zum Eiger Ultra Trail<br />

gibt es unter: eigerultratrail.ch<br />

INSPIRATION 02 / <strong>2018</strong><br />

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