Inspiration 2/2018 dt

WEGWEISER ISRAEL
wir genug vom «Floaten» haben, schmieren wir
uns mit dem Sandschlamm ein – das soll gut sein
für die Haut. «Ich würde die 9a gerne ‹climb
free› taufen», sagt Adam zu Ofer. «In Anlehnung
an deine Bemühungen, das Klettern in Israel zu
befreien.» Sie einigen sich auf den Namen. Adam
malt «climb» in Ofers schlammbedeckten Rücken
und Ofer «free» auf Adams Rücken.
KLETTERN & POLITIK
Das Bild sorgt später in den sozialen Medien für
Kritik: «climb free» wird als zynische Botschaft
verstanden in einem Land, das sich seit seiner
Staatsgründung vor 70 Jahren in einem freiheitsraubenden
Konflikt befindet. Adam reagiert mit
einem Post: «Ich wollte die Politik eigentlich beiseite
lassen und betonen, dass das Klettern für jeden frei
sein sollte und es nicht wirklich von Land, Religion,
Geschlecht oder Rasse abhängt. Die Lage im
Nahen Osten ist aus europäischer Sicht äusserst
kompliziert und schwer zu verstehen. Freiheit ist
etwas, das dort immer begrenzt sein wird. Klettern
ist ein guter Ausweg, denke ich.»
Route auf dem Rücken: Adam Ondra
und Ofer Blutrich mit Fango-Packung
am Strand des Toten Meers.
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