14.12.2012 Aufrufe

PDF Datei laden - Christophorus Hospiz Verein e.V.

PDF Datei laden - Christophorus Hospiz Verein e.V.

PDF Datei laden - Christophorus Hospiz Verein e.V.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

132 d SGB V zum 01. April 2007 nachgeholt.<br />

In Bayern hatte man im Vorfeld sog.<br />

„Ambulante <strong>Hospiz</strong>- und Palliativ-Teams“<br />

gefordert. Auf Bundesebene war abgestimmt<br />

zwischen der Deutschen Gesellschaft<br />

für Palliativmedizin und der Bundesarbeitsgemeinschaft<br />

<strong>Hospiz</strong> (heute:<br />

Deutscher <strong>Hospiz</strong>- und Palliativverband,<br />

DHPV) das Modell „Ambulantes <strong>Hospiz</strong>und<br />

Palliativzentrum“. Zu den bisherigen<br />

Berufsgruppen kann nun endlich auch die<br />

Palliativmedizin stoßen. Die Aufgaben dieser<br />

– leider nicht durchgängig – als<br />

Palliative Care Teams bezeichneten Leistungserbringer<br />

der Spezialisierten Ambulanten<br />

Palliativversorgung (SAPV) werden<br />

als medizinische, pflegerische und Koordinations-Leistungen<br />

benannt. Der Gesetzgeber<br />

geht bei der SAPV von einem Bedarf<br />

von acht Vollzeitäquivalent-Stellen à<br />

250 000 Einwohner. Wenn sich in Bayern<br />

darüber hinaus 70 ambulante <strong>Hospiz</strong>dienste<br />

tatsächlich zu nach §39a Abs. 2 SGB V<br />

geförderten Diensten weiterentwickeln,<br />

werden in den nächsten Jahren nicht nur<br />

etwa 150 Pflegekräfte, 60 bis 70 Ärzte und<br />

weitere psychosoziale Fachkräfte allein im<br />

ambulanten Bereich gesucht werden.<br />

Ein besonderes Augenmerk haben wir im<br />

CHV auf die weitere Entwicklung der Palliativen<br />

Geriatrie gelegt. Schon 1992/93<br />

haben wir begonnen, <strong>Hospiz</strong>helfer an Pflegeheime<br />

zu binden, sozusagen „auszuleihen“.<br />

Ende der 90er Jahre mündeten Fortbildungen<br />

für Fachkräfte in den Heimen<br />

in die ersten sog. Implementierungsprojekte,<br />

die die <strong>Hospiz</strong>idee und palliative<br />

Kultur zur Sache der Heimträger selbst<br />

machten. Nach über zehn Jahren gibt es<br />

bundesweit zahlreiche Initiativen der Träger<br />

selbst, ihre Einrichtungen werden bald<br />

Zertifizierungen anstreben, nach denen sie<br />

die Qualität und Kompetenz in der Begleitung<br />

von schwerkranken und sterbenden<br />

Bewohnern verbessern und transparent<br />

machen wollen.<br />

Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde<br />

uns neuen Räumen jung entgegen senden …<br />

Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und<br />

gesunde!<br />

Der Theologe Fulbert Steffenski erzählt in<br />

einem Vortrag (Radius-Verlag): „Meine<br />

Frau – Dorothee Sölle – hatte zehn Jahre,<br />

bevor sie starb, einen schweren und lebensbedrohlichen<br />

Zusammenbruch. Wir gerieten<br />

in eine Wahnsituation, die ich als Deutungswahn<br />

beschreibe. Wir versuchten, in<br />

den Mienen der Ärztinnen zu lesen, wir interpretierten<br />

ihre Worte über das hinaus,<br />

was sie gesagt hatten. Wir interpretierten<br />

ihr Schweigen und ihre Handlungen. Bald<br />

wurden wir befreit. Die Wahrheit wird<br />

Euch frei machen, heißt es im Joh. Evangelium.<br />

Die schonungslose Wahrhaftigkeit<br />

hat uns befreit von dem quälenden Zustand<br />

der Dauervermutungen. Ich könnte<br />

mir vorstellen, dass auch die Pflegenden<br />

untereinander in quälende Stummheit verfallen,<br />

wo sie das Sterben eines Menschen<br />

als eine Niederlage empfinden. Vielleicht<br />

ist es besonders schwer, sich einzugestehen,<br />

dass man nichts mehr machen soll, wo<br />

man nichts mehr machen kann. Es besteht<br />

immer die Gefahr, nur um der eigenen Resignation<br />

und Hilflosigkeit zu entgehen,<br />

irgendetwas zu tun; … Das Sterben ist<br />

schwer. Schwer ist auch, jemanden sterben<br />

zu lassen, und dies nicht nur für Angehörige.<br />

Wahrscheinlich gehört zur Begleitung<br />

eines Sterbenden, ihn gehen zu lassen.<br />

Man hilft ihm gehen, indem man ihn ge-<br />

29

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!