PDF Datei laden - Christophorus Hospiz Verein e.V.
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Kurznachrichten<br />
Zweiklassenfriedhof<br />
Die Zahl der Sozialbegräbnisse und ordnungsbehördlichen<br />
Beisetzungen steigen<br />
auf Grund der demographischen Entwicklung<br />
und zunehmender Armut stetig an.<br />
Der Gedanke an die hohen Kosten einer<br />
Bestattung schreckt viele Menschen ab,<br />
weshalb nicht wenige sich für die preisgünstigste<br />
Variante entscheiden: eine anonyme<br />
Feuerbestattung. Dies hat verheerende<br />
Folgen für die Trauer- und<br />
Erinnerungskultur in Deutschland. Gemeinschaftliche<br />
Grabanlagen oder Ruhegemeinschaften<br />
wie auch Memoriam<br />
Gärten stellen Alternativen dar, die Trauer<br />
und Erinnerung einen Ort geben.<br />
Die Trauer und der Tod<br />
Psychische Faktoren beeinflussen den Verlauf<br />
von Erkrankungen. Peter Henningsen,<br />
Leiter der Abteilung für Psychosomatik<br />
der TU München, weist auf die<br />
Verknüpfung von Depression und Herztod<br />
hin. Tod durch Hoffnungslosigkeit<br />
oder negative Erwartungen stellt eine<br />
Steigerung dieses Zusammenhangs dar.<br />
Trauer kann den Gesundheitszustand eines<br />
bereits schwer kranken Menschen deutlich<br />
verschlechtern. Aber auch die Erwartung<br />
eines eintretenden Unglücks, wie des baldigen<br />
Todes nach der Diagnose eines<br />
Krebsleidens, kann den tragischen Verlauf<br />
einer Krankheit beschleunigen.<br />
Die Gefahr eines Herzinfarktes wird von<br />
Depressionen und negativen Gefühlen bei<br />
allen Menschen ebenso erhöht wie durch<br />
Bluthochdruck, bestätigt Karl-Heinz<br />
Ladwig von TU München und Helmholtz-Zentrum.<br />
„Sterbequalität“ in Großbritannien am<br />
höchsten<br />
Die Marktforschungsgruppe Economist<br />
Intelligence veröffentlichte eine Studie<br />
über die Qualität von „end of life“ Services<br />
in über 40 Ländern. Großbritannien belegt<br />
den ersten Rang, was an der hohen<br />
Servicequalität der Begleitung am Lebensende,<br />
dem Zugang zu Schmerzmitteln und<br />
der großen Transparenz des Arzt-Patientenverhältnisses<br />
liegt. Die britisch geprägten<br />
Länder Neuseeland und Irland liegen<br />
auf den Rängen zwei und drei. Deutschland<br />
liegt im oberen Mittelfeld auf Rang<br />
sieben, Frankreich folgt auf dem elften<br />
Platz. Die Schweiz liegt bereits auf dem 18.<br />
Rang, Italien (23), Griechenland (28),<br />
Portugal (30) und die Türkei (33) sind<br />
weiter abgeschlagen.<br />
Weiter stellt die Studie fest, dass häufig<br />
kulturelle Tabus und widerstreitende Auffassungen<br />
der Entwicklung einer Palliativkultur<br />
entgegenstehen. So ist es beispielsweise<br />
in China schwer möglich, vom<br />
Tod zu sprechen, in der westlichen Welt<br />
wurde der Tod stark „medizinisiert“, in<br />
den USA kommen immer wieder religiös<br />
geprägte Diskussionen auf. Geschätzte<br />
fünf Milliarden Menschen, so die Studie,<br />
haben keinen Zugang zu Schmerzmitteln<br />
und Schmerzkontrolle, den wichtigsten<br />
Faktoren einer angemessenen Sterbebegleitung.<br />
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