12.06.2018 Aufrufe

Motocross Enduro Ausgabe 07/2018

Mitten in der Saison bedeutet gleichzeitig, die Modellvorstellungen 2019 stehen an. Marko Barthel machte sich im Mai auf den Weg ins italienische Malagrotta, wo auf der Heimstrecke von Multiweltmeister Tony Cairoli die neueste MX-Generation der Modelle 50 bis 450 ccm vorgestellt wurde. Dort durfte er bereits die Zweitakter 125, 150 und 250 SX sowie die Viertakter 250, 350 und 450 SX-F antesten. Mehr dazu ab Seite 18. Natürlich wollen wir euch aber auch nicht die Neuheiten, die die KTM-Enduro-Modelle betreffen, vorenthalten und berichten darüber ab Seite 26...

Mitten in der Saison bedeutet gleichzeitig, die Modellvorstellungen 2019 stehen an. Marko Barthel machte sich im Mai auf den Weg ins italienische Malagrotta, wo auf der Heimstrecke von Multiweltmeister Tony Cairoli die neueste MX-Generation der Modelle 50 bis 450 ccm vorgestellt wurde. Dort durfte er bereits die Zweitakter 125, 150 und 250 SX sowie die Viertakter 250, 350 und 450 SX-F antesten. Mehr dazu ab Seite 18.
Natürlich wollen wir euch aber auch nicht die Neuheiten, die die KTM-Enduro-Modelle betreffen, vorenthalten und berichten darüber ab Seite 26...

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KOLUMNE MARCEL TEUCHER<br />

DER ERZBERG RUFT<br />

Hey liebe MCE-Leser,<br />

in der letzten <strong>Ausgabe</strong> habe ich erzählt, dass<br />

ich bei Matthias Rülke zur Leistungsdiagnostik<br />

war. Dort habe ich hervorragende Ergebnisse<br />

erzielt. Allerdings wurde auch die eine oder andere<br />

kleine Schwachstelle gefunden. Darauf<br />

basierend haben wir mein Trainingsprogramm<br />

angepasst.<br />

Das Erzbergrodeo stand quasi direkt vor der<br />

Tür. Vierzehn Tage vor dem Event hatte ich ein<br />

Zwei-Tages-Erzbergtraining mit meinem Buddy<br />

Felix Bräuer gebucht. Das hat mega Spaß gemacht<br />

und wir sind echt viele der bekannten<br />

Sektionen gefahren. Ja, und schon gut eine Woche<br />

später war ich wieder in Eisenerz. Diesmal<br />

mit Blake Gutzeit – der Südafrikaner hat mich<br />

mit einer super netten „Local“-Family bekannt<br />

gemacht. Es ist immer schön, neue Freundschaften<br />

zu schließen und so nette Leute kennenzulernen.<br />

Vielen Dank an dieser Stelle.<br />

Zusammen mit Blake habe ich mir dann fast die<br />

gesamte Strecke angeschaut. Zu Fuß, stundenlanges<br />

Wandern am Erzberg, tagelang. Zumindest<br />

dachten wir, dass wir alles gesehen hätten<br />

… aber weit gefehlt, wie sich im Rennen herausstellte.<br />

Dennoch lohnte es sich. Die Prologstrecke<br />

sind wir auf den KTM-E-Fahrrädern von<br />

Auto&Freizeit abgeradelt, was super war. Dennoch<br />

hatte ich einen Riesenrespekt, ja schon<br />

fast etwas Angst, vor dem ersten Prologlauf.<br />

Mein Kopf war nicht frei, die Gedanken an meine<br />

Knieverletzung, eben von diesem Prolog,<br />

waren zu präsent, um richtig Gas geben zu<br />

können. So war ich für die 3. Reihe qualifiziert.<br />

Der zweite Tag lief dann schon besser. Ohne<br />

groß nachzudenken, ballerte ich den Prolog<br />

hoch. Verlor zwar deutlich Zeit in den extrem<br />

ausgefahrenen Abschnitten, wurde dann aber<br />

oben raus viel schneller als am Vortag. So<br />

konnte ich sogar trotz schlechterer Strecke eine<br />

fast identische Zeit fahren. Für mich war das<br />

wie ein Startplatz in der ersten Reihe und<br />

enorm wichtig für meine mentale Einstellung.<br />

Auch wenn es am Ende „nur“ die 3. Reihe war,<br />

dennoch bestes Prologergebnis für mich. Im<br />

KTM-Freeride-E-<strong>Enduro</strong>cross hatte ich Pech<br />

und schied im Halbfinale aus.<br />

Dann kam alles zusammen. Bei der Vorbereitung<br />

zum Harescramble stellte sich heraus,<br />

dass die Kupplung gewechselt werden musste<br />

und es auch Probleme mit dem Elektrostarter<br />

gab. Bis kurz vor Rennstart konnten diese allerdings<br />

behoben werden, bis auf einen kleinen<br />

schwerwiegenden Fehler.<br />

Leider war ich ohne Mechaniker an den Erzberg<br />

gereist, was mir nicht wieder passieren sollte.<br />

Wenn man wirklich Leistung bringen will, muss<br />

man im Kopf frei von Problemen sein. In der Eile<br />

und Aufregung kurz vor dem Start hatte ich<br />

vergessen, zwei Schrauben und meine Halteschlaufe<br />

über der Sitzbank zu befestigen.<br />

Beim Aufsitzen und Ständereinhängen in der<br />

Startaufstellung sah ich das „Unglück“ … Doch<br />

die erste Reihe war schon los. So entschied ich<br />

mich zu starten und aus dem Rocket-Ride zum<br />

Auto zu fahren. Ich fuhr die ersten Hänge zunächst<br />

im Sitzen dem Feld hinterher, um die<br />

Sitzbank nicht zu verlieren … Das Problem<br />

konnten wir dann nach einigem Hin und Her<br />

und Telefonieren am Transporter lösen. Allerdings<br />

verlor ich damit so viel Zeit, dass ich erst<br />

mit den 250er bis 300er Startnummern zurück<br />

ins Rennen kam.<br />

Ich fand dann aber ganz gut in meinen Flow<br />

und konnte mich über die Renndistanz gut<br />

nach vorn arbeiten. Leider hatte ich super viele<br />

„Zwangspausen“, um bestimmte Abschnitte zu<br />

passieren. Wir bildeten sogar Seilschaften und<br />

zogen unsere Bikes an einem Abschnitt gemeinsam<br />

an gut zehn Fahrern vorbei. Das ist<br />

eben der Spirit des Extreme <strong>Enduro</strong>. Es waren<br />

einfach zu viele Fahrer vor mir um durchzurollen.<br />

Hinzu kamen, keine Frage, auch ein paar<br />

Fahrfehler meinerseits. Aber wem passiert das<br />

nicht … Meine Fitness war gut, ausbaufähig,<br />

aber nach der Verletzung war ich überrascht,<br />

dass es doch so gut lief. Am Eingang zum Carl’s<br />

Diner war dann allerdings Schluss. Mit einer<br />

Restfahrzeit von 5 Minuten noch im Carl’s Diner<br />

das Bike zu beschädigen … ;-)<br />

Obwohl es nicht das Ergebnis war, das ich mir<br />

erhofft hatte, konnte ich erneut super viel lernen.<br />

Im kommenden Jahr werde ich einen neuen<br />

Anlauf starten, um weiter nach vorn zu kommen.<br />

So kann ich jetzt ein Jahr lang weiter von<br />

der Finisher Flagge träumen :-) Vielen Dank an<br />

alle, die mir am Berg in irgendeiner Form geholfen<br />

haben. Danke, danke, danke.<br />

Bis bald.<br />

Euer Marcel #25<br />

• Foto: Denis Günther<br />

69<br />

MCE<br />

Juli '18

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