Untersuchungen der Strukturstabilität von Ni-(Fe) - JUWEL ...
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Literaturübersicht<br />
- Mittelwert des Teilchendurchmessers<br />
- 0<br />
K’’-<br />
Mittlerer Teilchendurchmesser zu Beginn <strong>der</strong> Ostwaldreifung<br />
Geschwindigkeitskonstante<br />
q- Verhältnis d/t, t-Dicke<br />
D- Diffusionskoeffizient<br />
Ce- Konzentration phasenbilden<strong>der</strong> Elemente in <strong>der</strong> Matrix<br />
Ω- Molvolumen <strong>der</strong> Ausscheidung<br />
R- Allgemeine Gaskonstante<br />
T- Temperatur<br />
t- Zeit<br />
d d<br />
2.4.2 Die Bildung <strong>der</strong> η-Phase<br />
Bei den <strong>Ni</strong>-<strong>Fe</strong>-Superlegierungen kommt es nicht nur zum γ’- und γ’’-Wachstum, son<strong>der</strong>n<br />
auch zur Bildung und Wachstum <strong>der</strong> η-Phase bzw. δ-Phase. Bei <strong>der</strong> Betrachtung <strong>der</strong><br />
η-Phase ist zwischen inter- und intrakristallinem η zu unterscheiden. Während sich die zuerst<br />
genannten Ausscheidungen diskontuierlich an den Korngrenzen ausscheiden, bildet die<br />
η-Phase im Korninnern ähnlich eines „Widmannstätten“-Gefüges aus. Die Bildung <strong>von</strong><br />
η-Platten im Korninnern gilt als materialversprödend [2.4.14] und sollte deshalb im Einsatz<br />
vermieden werden.<br />
Intrakristallines η<br />
Dieser Ausscheidungstyp wird vielfach als das Ergebnis einer Transformation <strong>von</strong> γ’ zu η<br />
angesehen. Anhand experimenteller <strong>Untersuchungen</strong> an Ti-Al-haltigen austenitischen Stählen<br />
stellen Clark und Pickering [2.4.15] folgende Reaktionsgleichung zur Erstehung <strong>von</strong> η-Phase<br />
auf:<br />
γ’ + γ1 → η + γ2<br />
Dabei ist γ1 die Matrix mit elastischen Verzerrungsfel<strong>der</strong>n, die <strong>von</strong> γ’-Ausscheidungen<br />
erzeugt werden, γ2 die relaxierte Matrix. Clark und Pickering schlagen folgenden<br />
Entstehungsmechanismus vor: Durch die Faltung auf <strong>der</strong> {111}-Ebene eines γ’-Teilchens<br />
entsteht das hexagonale Gitter <strong>der</strong> η-Phase (ein Stapelfehler im FCC-Gitter erzeugt eine<br />
Stapelfolge des hexagonalen Gitters). Die {111}-Ebene ist zugleich mit <strong>der</strong> Basalebene des<br />
hexagonalen Gitters identisch. Diese Transformation verläuft in vielen γ’-Teilchen<br />
gleichzeitig, so dass eine Aneinan<strong>der</strong>reihung <strong>von</strong> transformierten Teilchen entsteht. Diese<br />
wachsen zusammen und bilden schließlich eine η-Platte [2.4.15].<br />
Heck findet nach Lösungsglühen im Bereich um 980°C eine ungleichmäßige<br />
η-Ausscheidungen im Korn, welche in Zusammenhang mit einer Verteilung <strong>der</strong> MC-Carbide<br />
steht [2.4.16]. Diese MC-Carbide entstanden bei vorheriger Umformung.<br />
Es wird da<strong>von</strong> ausgegangen, dass sich in den <strong>Ni</strong>-<strong>Fe</strong>-Legierungen bei entsprechend langer Zeit<br />
und/o<strong>der</strong> hoher Temperatur γ’ komplett in η umwandelt [2.4.17].<br />
Interkristallines η<br />
Interkristallines η scheidet sich durch heterogene Keimbildung an den Korngrenzen aus.<br />
Diese Art <strong>der</strong> Ausscheidung bezeichnet man als zellulär o<strong>der</strong> diskontinuierlich und wird in<br />
einer Vielzahl <strong>von</strong> Legierungen beobachtet, ein Gefügevorgang, <strong>der</strong> sehr ähnlich zur<br />
peritektischen Perlitumwandlung in Stählen ist. Dafür wurde <strong>von</strong> Zener ein Modell<br />
vorgeschlagen, welches die beiden wichtigen Parameter <strong>der</strong> diskontinuierlichen<br />
Ausscheidungen beschreibt, nämlich den Lamellenabstand λ und die<br />
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