Untersuchungen der Strukturstabilität von Ni-(Fe) - JUWEL ...
Untersuchungen der Strukturstabilität von Ni-(Fe) - JUWEL ...
Untersuchungen der Strukturstabilität von Ni-(Fe) - JUWEL ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Ergebnisse und Diskussion<br />
Das Umformverhalten <strong>von</strong> DT 750 (Charge 844) weicht <strong>von</strong> dem des Werkstoffs Waspaloy<br />
ab. In Abbildung 4.41 werden die Fließspannungen bei einem Umformgrad <strong>von</strong> φ = 0,3 über<br />
<strong>der</strong> Testtemperatur im Stauchversuch verglichen. An<strong>der</strong>s als bei Inconel 706 und DT 706<br />
entstehen die Unterschiede nicht mit den wechselnden Verformungsraten, son<strong>der</strong>n mit<br />
steigen<strong>der</strong> Verformungstemperatur. Die modifizierte Legierung DT 750 verbraucht bei allen<br />
Stauchgeschwindigkeiten bei den niedrigeren Teststemperaturen 900-950 °C weniger<br />
Verformungsenergie als Waspaloy.<br />
Von zwei Proben je Werkstoff, getestet bei 900 und 1100 °C wurde das Gefüge nach den<br />
Stauchversuchen mit Verformungsgeschwindigkeit 1/s untersucht (In Abbildung 4.41 grün<br />
markiert).<br />
Die metallographischen <strong>Untersuchungen</strong> ergaben deutliche Unterschiede in <strong>der</strong> Korngröße<br />
(Tabelle 4.8) nach <strong>der</strong> Umformung bei 1100 °C. Diese Unterschiede sind an Hand <strong>der</strong><br />
Verformungsdaten zunächst nicht zu erklären. Eine mögliche Erklärung ergibt sich aus <strong>der</strong><br />
Absenkung <strong>der</strong> γ’-Solvustemperatur durch den vermin<strong>der</strong>ten Ti-Gehalt <strong>von</strong> DT 750. Damit<br />
erhöht sich die “Verweildauer“ oberhalb <strong>der</strong> γ’-Solvustemperatur bei <strong>der</strong> Verformung <strong>von</strong><br />
DT 750 gegenüber Waspaloy, was zum unterschiedlichen Kornwachstumsverhalten führen<br />
kann.<br />
Tabelle 4.8: Tabellarische Zusammenfassung <strong>der</strong> Ergebnisse aus an Stauchproben<br />
durchgeführten <strong>Untersuchungen</strong><br />
Obwohl keine Unterschiede im Gefüge <strong>der</strong> Probe <strong>von</strong> Waspaloy nach dem Versuch bei<br />
900 °C beobachtet wurden, hatte die Probe deutlich höhere Härtewerte (Faktor 2) im<br />
Vergleich mit den an<strong>der</strong>en Proben.<br />
Die nachfolgenden REM-<strong>Untersuchungen</strong> zeigten im Gefüge des Waspaloy nach dem<br />
Versuch bei 900 °C feine M23C6-Carbide (Abbildung 4.42), <strong>der</strong>en Ausscheidung bei 900 °C<br />
in Waspaloy nicht für den markanten Anstieg <strong>der</strong> Fließspannung verantwortlich sein können.<br />
Rechnungen mittels Thermo-Calc zeigten (Abbildung 4.43), dass im Temperaturintervall<br />
zwischen 900 und 1100 °C, in dem die Stauchversuche durchgeführt wurden, <strong>der</strong><br />
M23C6-Anteil bei beiden Legierungen stark abnimmt. In Waspaloy lösen sich mit steigen<strong>der</strong><br />
Versuchtemperatur die M23C6-Ausscheidungen auf, bis sie im Gefüge bei 1100 °C nicht mehr<br />
auftreten. So nimmt die M23C6-Verfestigung <strong>der</strong> Legierung ab, und mit steigen<strong>der</strong><br />
Temperatur verschwindet <strong>der</strong> bei niedrigeren Temperaturen vorhandene Unterschied.<br />
79