Untersuchungen der Strukturstabilität von Ni-(Fe) - JUWEL ...
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Ergebnisse und Diskussion<br />
In Abbildung 4.2 ist das Mikrogefüge nach <strong>der</strong> Wärmebehandlung dargestellt. Es besteht aus<br />
γ-Matrix, γ´- und γ’’ Teilchen. In Variante 1 hat γ´ eine Größe <strong>von</strong> 50-100 nm ∅ und in<br />
Variante 2 nur 20-70 nm ∅. Zur Kontrolle einer möglichen Ausscheidung <strong>von</strong> γ’’ wurde eine<br />
kurzzeitige Auslagerung bei 700 °C/200<br />
h durchgeführt, wobei es zu Mikrogefügeän<strong>der</strong>ungen<br />
kam. Nach <strong>der</strong> Alterung wurden im<br />
Mikrogefüge <strong>der</strong> beiden Varianten<br />
plattenförmige γ´´-Ausscheidungen<br />
gefunden, wobei in Variante 2<br />
erkennbar weniger γ’’-Teichen<br />
vorlagen. In <strong>der</strong> handelsüblichen<br />
Legierung Inconel 706 werden<br />
schon nach <strong>der</strong> Wärmebehandlung<br />
die metastabilen γ’’-Ausscheidungen<br />
gefunden. Diese<br />
Ausscheidungen können in den<br />
beiden Modellschmelzen erst nach<br />
eine Auslagerung <strong>von</strong> 200 h bei Abbildung 4.3: Schema des Wärmebehandlungs-<br />
700 °C entdeckt werden. Diese<br />
versuches <strong>von</strong> DT 706. Die<br />
Beobachtung weist auf eine<br />
Stabilisierungstemperatur variiert<br />
höhere Phasenstabilität <strong>der</strong><br />
zwischen 805-880 °C<br />
Modellschmelzen in Vergleich zu<br />
Inconel 706 hin.<br />
Aus beiden Varianten wurde eine mittlere chemische Zusammensetzung ermittelt und als<br />
endgültige chemische Zusammensetzung <strong>der</strong> DT 706 Legierung übernommen. Es wurden drei<br />
12,5 kg Schmelzen bei <strong>der</strong> Saarschmiede hergestellt.<br />
Um die Mikrostruktur nach <strong>der</strong> Wärmebehandlung zu optimieren, d.h. stabilisieren <strong>der</strong><br />
γ’-Phase im Korninnern und <strong>der</strong> η-Phase an den Korngrenzen, sowie vermeiden <strong>der</strong> η-Bildung<br />
innerhalb des Korns, wurde eine neue Wärmebehandlung für DT 706 erarbeitet. Die Erhöhung<br />
des Al-Gehalts stabilisierte die γ’-Phase und <strong>der</strong> geringfügig erhöhte Ti-Gehalt darüber hinaus<br />
bewirkt eine Erhöhung <strong>der</strong> γ’-Solvustemperatur. Um die η-Stabilisierungstemperatur für<br />
DT 706 experimentell zu bestimmen, wurden Wärmebehandlungsversuche bei verschiedenen<br />
Stabilisierungstemperaturen <strong>von</strong> 805, 835 und 880 °C durchgeführt.<br />
Die durchgeführten lichtmikroskopischen und transmissionselektronenmikroskopischen<br />
<strong>Untersuchungen</strong> zeigten, dass bei <strong>der</strong> Stabilisierungstemperatur 805 °C keine ausreichende<br />
Ausscheidung <strong>der</strong> η-Phase in <strong>der</strong> zellularen Form erzielt. In Abbildung 4.4a ist eine Kolonie<br />
großer primärer γ’-Teilen dokumentiert. Die TEM-<strong>Untersuchungen</strong> zeigten bimodale<br />
γ’-Verteilung im Gefüge, was auf γ’-Ausscheidung während <strong>der</strong> Stabilisierung hinweist und<br />
darauf, dass die γ’-Solvustemperatur unterschritten wurde.<br />
Im Gefüge nach <strong>der</strong> Stabilisierung bei <strong>der</strong> höchsten Temperatur (880 °C) wurde nicht nur die<br />
η-Phase an den Korngrenzen beobachten, son<strong>der</strong>n auch lange, durch Körner gehende<br />
η- Platten, die eine starke Absenkung <strong>der</strong> mechanischen Eigenschaften verursachen. Sie sind<br />
nach Wärmebehandlung in <strong>der</strong> Mikrostruktur unerwünscht.<br />
Weil die Legierung bei <strong>der</strong> mittleren Stabilisierungstemperatur 835 °C eine optimale<br />
η-Verteilung an den Korngrenzen erreicht hatte (Abbildung 4.4b), wurde diese<br />
Wärmebehandlung als Standard für die Herstellung <strong>der</strong> Chargen bei <strong>der</strong> Saarschmiede<br />
übernommen.<br />
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