15.12.2012 Aufrufe

Untersuchungen der Strukturstabilität von Ni-(Fe) - JUWEL ...

Untersuchungen der Strukturstabilität von Ni-(Fe) - JUWEL ...

Untersuchungen der Strukturstabilität von Ni-(Fe) - JUWEL ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Literaturübersicht<br />

zwischen den beiden Körnern wird als Triebkraft für die Korngrenzenbewegung, verbunden<br />

mit <strong>der</strong> Ausscheidung <strong>der</strong> η-Phase, angesehen.<br />

Ein Wachstumsmodell auf <strong>der</strong> Basis einer festen Orientierungsbeziehung zwischen Matrix<br />

und Ausscheidung ist das Modell <strong>von</strong> Tu und Turnbull [2.4.19]. Eine Korngrenze mit dem<br />

Winkel α trennt zwei Kristallite, in <strong>der</strong> Abbildung 2.13 mit K1 und K2 bezeichnet. Die<br />

Bildebene liegt in <strong>der</strong> (001)-Ebene. Innerhalb dieser Kristallite treten je zwei kristallografisch<br />

mögliche Wachstumsrichtungen (im Falle <strong>von</strong> Inconel 706 <strong>von</strong> Typ ) auf, in welche<br />

eine Platte aufgrund ihrer Orientierung mit <strong>der</strong> Matrix wachsen könnte. Die Richtungen sind<br />

in Abbildung 2.13 mit Pfeilen gekennzeichnet. Ausgangspunkt ist ein Keim an <strong>der</strong><br />

Korngrenze (Abbildung 2.13a). Während die Stirnfläche des Keimes in <strong>der</strong> Korngrenze liegt,<br />

bilden sich im Korn K1 zwei Grenzflächen heraus, in Abbildung 2.13b mit A und B<br />

bezeichnet. A stellt die kohärente Grenzfläche <strong>der</strong> η-Phase mit <strong>der</strong> Matrix des Korns K1 dar.<br />

B ist eine inkohärente Grenzfläche und ist damit mobiler als die Grenzfläche A. In Abbildung<br />

2.13b ist die Platte gewachsen, wobei sie <strong>der</strong> Richtung im Korn K1 gefolgt ist. Beim<br />

Wachstum bewegt sich die Korngrenze oberhalb <strong>der</strong> Platte mit <strong>der</strong> Ausscheidung mit und<br />

hinterlässt eine kohärente Grenzfläche. Die linke Seite <strong>der</strong> Platte (A) liegt auf <strong>der</strong><br />

Habitusebene <strong>von</strong> K1, während die rechte Seite (C) eine inkohärente Grenzschicht mit dem<br />

Korn K2 bildet. Die Differenz aus den Grenzflächenenergien ist die Triebkraft für die<br />

Korngrenzenbewegung. So wäre die inkohärente Grenzfläche gegen eine kohärente zu<br />

ersetzen, die Energie des Systems zu verringern. So entsteht eine η-Platte mit ihrer Stirnfläche<br />

in <strong>der</strong> Korngrenze. Parallel zur Korngrenzenbewegung kann sich eine zweite Platte bilden<br />

(Abbildung 2.13d) und es entsteht schrittweise eine Zelle aus mehreren Ausscheidungen.<br />

a)<br />

b)<br />

Abbildung 2.13: Modell <strong>der</strong> Entstehung <strong>von</strong> diskontinuierlichen Ausscheidungen an einer<br />

Korngrenze nach Tu und Turnbull [2.4.18]. Die Bild Ebene stellt die<br />

(001)-Ebene <strong>der</strong> Matrix dar, die Platte orientiert sich nach Korn K1.<br />

Eine ähnliche Erklärung des Wachstums <strong>von</strong> diskontinuierlichen Ausscheidungen wird <strong>von</strong><br />

Smith gegeben [2.4.23]. Ein Keim bildet sich an <strong>der</strong> Korngrenze, wobei er mit einem <strong>der</strong><br />

beiden Körner eine feste Orientierungsbeziehung hat. Dieser Keim entsteht durch die<br />

unterschiedliche Verteilung <strong>der</strong> Legierungselemente an <strong>der</strong> Korngrenze. Anschließend findet<br />

ein Wachstum des Keimes in das Korn statt, mit dem keine Orientierungsbeziehung herrscht.<br />

Dort ist die Grenzfläche η/γ inkohärent und damit mobil. Die Verlängerung <strong>der</strong> Ausscheidung<br />

findet dann ohne Korngrenzenbewegung statt.<br />

23<br />

c)<br />

d)

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!