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Untersuchungen der Strukturstabilität von Ni-(Fe) - JUWEL ...

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Experimente<br />

Die für diesen Werkstoff übliche Wärmebehandlung ist in Abbildung 3.3a dargestellt. Diese<br />

besteht grundsätzlich aus einer Lösungs- und einer Ausscheidungsglühung. Nach dem<br />

Lösungsglühen bei 980 °C/2 h wird an Luft bis auf Raumtemperatur abgekühlt<br />

(Geschwindigkeit <strong>der</strong> Abkühlung ~ 25K/min). Der nächste Schritt ist eine<br />

Zweistufenausscheidungsglühung (720 °C/8 h und 620 °C/8 h). Das Mikrogefüge nach dieser<br />

Wärmebehandlung besteht nur aus einer γ-Matrix verfestigt mit γ’- und γ’’-Ausscheidungen.<br />

In dem Zustand hat <strong>der</strong> Werkstoff sehr günstige mechanische Eigenschaften und hohe<br />

Langzeitstabilität bis etwa 620 °C, jedoch ein sehr schlechtes Kriechrissverhalten bei<br />

Arbeitstemperaturen <strong>von</strong> etwa 700 °C [3.3, 3.4, 3.5].<br />

Um die Kriechrisseigenschaften zu verbessern, wurde als zusätzliche Stufe eine<br />

Stabilisierungsglühung nach <strong>der</strong> Lösungsglühung angefügt (Abbildung 3.3b). In <strong>der</strong> Literatur<br />

wird dieser Typ <strong>von</strong> Wärmebehandlung auch als dreistufige Wärmebehandlung bezeichnet.<br />

Die Stabilisierungsglühung bewirkt vor <strong>der</strong> γ’- und γ’’-Ausscheidung die Bildung <strong>der</strong> η-Phase<br />

an den Korngrenzen. Hier bestehen zwei Abkühlungsmöglichkeiten. Die erste Möglichkeit ist<br />

nach <strong>der</strong> Lösungsglühung (980 °C/3 h) bis auf Raumtemperatur abzukühlen, was die<br />

Ausscheidung <strong>von</strong> γ’- und γ’’-Phase verursacht und danach eine Stabilisierungsglühung bei<br />

820 °C/10 h vorzunehmen, wobei sich die η-Phase bildet. Die zweite Möglichkeit vermeidet<br />

die Ausscheidung <strong>von</strong> γ’ und γ’’<br />

beim Abkühlen, deswegen bildet<br />

sich zuerst die η-Phase und danach<br />

die γ’- und γ’’-Phase beim<br />

Abkühlen nach <strong>der</strong><br />

Stabilisierungsglühung. In diesem<br />

Zustand (Abbildung 3.4) zeigt die<br />

Legierung Inconel 706 B durch die<br />

zellulare η-Phase an den<br />

Korngrenzen erheblich<br />

verbessertes Kriechrisswachstumsverhalten<br />

im<br />

Temperaturintervall 650-750 °C<br />

[3.6] gegenüber <strong>der</strong> Variante<br />

Inconel 706 A.<br />

Die erste Phase des Projektes zeigte, dass das Gefüge <strong>der</strong> Legierung nur bis 620 °C stabil ist<br />

(Abbildung 3.5). Während <strong>der</strong> Auslagerungen im Temperaturbereich 650 bis 750 °C kam es<br />

nach wenigen tausend Stunden zu<br />

Än<strong>der</strong>ungen im Mikrogefüge,<br />

namentlich zur Umwandlung <strong>der</strong> γ’- und<br />

γ’’-Phasen zu großen semikohärenten η-<br />

Platten [3.5]. Dieser Nachteil des<br />

Werkstoffs führte zur Entwicklung einer<br />

neuen Variante (bezeichnet DT 706).<br />

Mit Hilfe thermodynamischer<br />

Berechnungsprogramme wurde eine<br />

abweichende chemische Zusammensetzung<br />

mit dem Ziel festgelegt, die<br />

Vorzüge <strong>von</strong> Inconel 706 bezüglich<br />

Umschmelz- und Schmiedbarkeit<br />

weiterhin zu gewährleisten, eine<br />

37<br />

Inconel 706 A<br />

Inconel 706 B<br />

K I [MPa√m]<br />

Abbildung 3.4: Kriechrisswachstum <strong>von</strong> Inconel 706<br />

A und B bei 700 °C [3.4]<br />

Abbildung 3.5: ZTA-Diagramm des Werkstoff<br />

Inconel 706 [3.5]

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