Untersuchungen der Strukturstabilität von Ni-(Fe) - JUWEL ...
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Ergebnisse und Diskussion<br />
4.1.3 Mikrostruktur nach Auslagerungen<br />
Zur Bestimmung <strong>der</strong> langzeitigen <strong>Strukturstabilität</strong> und zur Prüfung des<br />
Entwicklungskonzeptes <strong>der</strong> Legierung DT 706 wurde die Mikrostruktur <strong>von</strong><br />
Auslagerungsproben und Proben aus langzeitigen Kriechversuchen des IfW Darmstadt (Köpfe<br />
<strong>der</strong> Kriechproben) mit Versuchstemperaturen 700-750 °C und Versuchszeiten <strong>von</strong> bis zu<br />
5000 h (simuliert “middle-of-life“ Zustand) untersucht.<br />
Die modifizierte Legierung DT 706 zeigt ein ähnliches Alterungsverhalten wie die Legierung<br />
Inconel 706. Hier lagen nach Wärmebehandlung noch keine γ’’-Phase vor, bzw. sehr wenige<br />
und sehr kleine Ausscheidungen. Während <strong>der</strong> Auslagerungen bei 700 °C und 750 °C ist es<br />
zum Wachstum diskförmiger γ’’-Phase gekommen. Nach längeren Auslagerungen kam es<br />
durch weitere Ausscheidung und durch Teilchenwachstum im Gefüge zu vermehrter<br />
γ’’-Bildung.<br />
Der nebenstehende Graph<br />
(Abbildung 4.10) zeigt die<br />
Än<strong>der</strong>ungen des mittleren<br />
Durchmessers <strong>der</strong> γ’’-Platten<br />
während <strong>der</strong> Alterungsversuche bei<br />
700 und 750 °C und bis zu 1000 h<br />
Auslagerungszeiten.<br />
Bei 750 °C wuchs <strong>der</strong> Durchmesser<br />
<strong>der</strong> γ’’-Platten wesentlich schneller<br />
(<strong>von</strong> 20 nm nach<br />
Wärmebehandlung bis auf<br />
~ 200 nm nach 200 h bei 750 °C)<br />
im Vergleich zu <strong>der</strong> Probe nach<br />
200 h bei 700 °C. Nach 200 h sank<br />
die Wachstumsrate <strong>der</strong> γ’’-Platten<br />
bei beiden Alterungstemperaturen.<br />
Abbildung 4.10: Abhängigkeit des mittleren<br />
γ’’-Durchmessers über<br />
Auslagerungsdauer exponiert<br />
bei 700 und 750 °C<br />
Das γ’’-Wachstum läuft nach <strong>der</strong> modifizierten LSW- Theorie in zwei Richtungen nach dem<br />
t 1/3 Gesetz wesentlich schneller als in <strong>der</strong> dritten Richtung, folgt das Wachstum einen t 1/2<br />
Gesetz. Durchmesser <strong>der</strong> γ’’- Disks wächst schneller im Vergleich mit <strong>der</strong> Diskstärke <strong>der</strong><br />
γ’’-Ausscheidungen. Nach längeren Auslagerungszeiten bei 750 °C wurde eine Abnahme <strong>von</strong><br />
<strong>der</strong> Stärke <strong>der</strong> diskförmigen γ’’- Ausscheidungen im Gefüge <strong>von</strong> DT 706 und auch in<br />
Inconel 706 beobachtet, das bedeutet, dass die modifizierte LSW-Theorie das γ’’-Wachstum<br />
nur bis 1000 h beschreiben kann.<br />
Der Volumenanteil <strong>der</strong> γ’’ Phase in <strong>der</strong> Legierung DT 706 ist nach Wärmebehandlung und<br />
ebenfalls nach den Auslagerungen deutlich niedriger als im Gefüge <strong>von</strong> Inconel 706.<br />
Ebenso kam es zum Wachstum und zur Erhöhung des η-Volumenanteils während <strong>der</strong><br />
Alterungsversuche. Abbildung 4.13 vergleicht die η-Verteilung im Werkstoffgefüge im<br />
Anlieferungszustand und in den Zuständen nach Auslagerungen 1000 h bei 700 und 750 °C.<br />
Wie die Abbildung 4.13b und c zeigt, kam es zur Erhöhung des η-Anteils an den<br />
Korngrenzen, wobei deutlich ist, dass nach 1000 h bei 750 °C die η-Platten deutlich dicker<br />
sind als nach gleicher Auslagerungszeit bei 700 °C. Nach <strong>der</strong> Auslagerung bei 750 °C<br />
wurden zusätzlich η-Ausscheidungen und ein η-Wachstum in Korninnern beobachtet.<br />
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