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Vogelwarte Band 44 - 2006 - DO-G

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248 Deutsche Ornithologen-Gesellschaft<br />

Die individuelle Kennzeichnung erlaubt wegen der Chancen auf mehrfache Beobachtung desselben Vogels die Beantwortung<br />

viel detaillierterer Fragen z.B. zur Winterquartiertreue und wird hoffentlich zukünftig ein wesentlicher Stützpfeiler für<br />

Schutzmaßnahmen sein. Schon jetzt sind auf Grund der Klimaerwärmung zahlreiche Seen im Brutgebiet der Mongolenmöwe<br />

von Austrocknung bedroht.<br />

Cimiotti D & Lehr R (Amöneburg, Dreihausen, Wiesbaden):<br />

Against the trend - recolonisation and increase of the Little Owl (Athene noctua) in Hessen (Germany).<br />

Arealausdehnungen betreffen oftmals Neubesiedlungen durch eingeführte oder natürlich einwandernde Arten. Andererseits<br />

kommt es vor, dass lokal ausgestorbene Arten ihre früheren Areale wiederbesiedeln. Beispiele hierfür sind Kranich (Grus grus)<br />

und Schwarzstorch (Ciconia nigra). In Folge von Schutzmaßnahmen konnten sie ihre Areale mit z.T. hoher Geschwindigkeit<br />

um mehrere hundert km erweitern.<br />

Wiederbesiedlungsprozesse können sich jedoch auch auf regionaler Skala abspielen. Sie erlauben Einblicke in die limitierenden<br />

Faktoren sowie Ausbreitungspotenziale der jeweiligen Arten. Beim Steinkauz (Athene noctua) kam es in der zweiten<br />

Hälfte des 20. Jh. in ganz Mitteleuropa zu dramatischen Bestandsrückgängen verbunden mit Arealverlusten, die bis heute<br />

andauern. Ursachen sind u.a. die Rodung von Streuobstwiesen sowie die Intensivierung der Landwirtschaft. Im Gegensatz<br />

dazu nahm der Bestand in Hessen als einzigem Bundesland in den letzten 20 Jahren deutlich zu (von etwa 300 auf 780 Paare).<br />

Seit Mitte der 1990er Jahre wird eine Wiederbesiedlung Nordhessens beobachtet, wo sich bis zum Jahr 2005 etwa 20 Vorkommen<br />

etablierten. Die Hauptursache für diese Entwicklungen dürfte neben genauerer Erfassung in der massiven Erhöhung<br />

des Brutplatzangebotes durch Kunströhren liegen. Der Mangel an alten Obstbäumen mit Naturhöhlen scheint in Hessen der<br />

begrenzende Faktor gewesen zu sein. Die Geschwindigkeit des Ausbreitungsprozesses ist jedoch gering (im Mittel

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