grünvoll.de Sommer 2018
Inhalt: Gemeinsam für einen nachhaltigen Cashew-Handel / Experimentelles Imkern im Zeichen der Liebe / Mit peruanischer Bio-Baumwolle gegen Kokain kämpfen / Buchvorstellung: Raubbau an der Seele – Psychogramm einer überforderten Gesellschaft / Erfrischende Deocreme ohne Konservierungsstoffe und Aluminiumsalze / Zwei die auszogen, um die Heilkraft der Natur zu entdecken, dritter Teil: Ein Besuch bei den Sami im höchsten Norden von Europa / Der Fairsicherungstipp: Mit dem Elektrofahrrad unterwegs / In 80 Gärten um die Welt – Exklusiver Einblick in Privatgärten / Die stille Königin aus Baden – die „Bühler Frühzwetschge” ist der 69. Passagier in der Arche des Geschmacks / Hilfreiche Tipps für Haus, Garten und Terrasse / Können Anleger Einfluss nehmen? / Hörbert: Regional, nachhaltig, klangvoll
Inhalt:
Gemeinsam für einen nachhaltigen Cashew-Handel /
Experimentelles Imkern im Zeichen der Liebe /
Mit peruanischer Bio-Baumwolle gegen Kokain kämpfen /
Buchvorstellung: Raubbau an der Seele – Psychogramm einer überforderten Gesellschaft /
Erfrischende Deocreme ohne Konservierungsstoffe und Aluminiumsalze /
Zwei die auszogen, um die Heilkraft der Natur zu entdecken, dritter Teil: Ein Besuch bei den Sami im höchsten Norden von Europa /
Der Fairsicherungstipp: Mit dem Elektrofahrrad unterwegs /
In 80 Gärten um die Welt – Exklusiver Einblick in Privatgärten /
Die stille Königin aus Baden – die „Bühler Frühzwetschge” ist der 69. Passagier in der Arche des Geschmacks /
Hilfreiche Tipps für Haus, Garten und Terrasse /
Können Anleger Einfluss nehmen? /
Hörbert: Regional, nachhaltig, klangvoll
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Ein Besuch bei <strong>de</strong>n Sami im höchsten Nor<strong>de</strong>n von Europa<br />
zogen. Dabei jagten und jagen sie jedoch nur im Herbst<br />
und konservieren das Fleisch über <strong>de</strong>n Rest <strong>de</strong>s Jahres<br />
hinweg. Die Rentiere stellten somit seit jeher <strong>de</strong>n Mittelpunkt<br />
ihres Lebens dar und dies auf eine ganz einzigartige<br />
Weise. Denn das Wort Rentierjäger ist an dieser<br />
Stelle eigentlich genauso falsch wie Rentierhirte, da sie<br />
die Tiere we<strong>de</strong>r jagten noch züchteten, son<strong>de</strong>rn angepasst<br />
an <strong>de</strong>ren Lebensweise, dann einige Tiere schlachteten,<br />
wenn es gera<strong>de</strong> an <strong>de</strong>r Zeit war. Heute lebt jedoch<br />
nur noch ein geringer Teil <strong>de</strong>r Sami-Bevölkerung als<br />
Rentierbegleiter, während <strong>de</strong>r überwiegen<strong>de</strong> Teil sesshaft<br />
gewor<strong>de</strong>n ist. Dennoch gibt es in Schwe<strong>de</strong>n bis<br />
heute im Grun<strong>de</strong> keine „freien“ Rentiere, da je<strong>de</strong>s Rentier<br />
einem Sami zugeordnet ist. Noch immer begleiten<br />
sie ihre Tiere auf ihrer jährlichen Reise, wenngleich sich<br />
die Metho<strong>de</strong>n etwas verän<strong>de</strong>rt und weitgehend <strong>de</strong>r mo<strong>de</strong>rnen<br />
Zivilisation angepasst haben. So wur<strong>de</strong>n Skidoos<br />
und Jeeps zu <strong>de</strong>n beliebtesten Reisemetho<strong>de</strong>n,<br />
während kaum noch jemand mit <strong>de</strong>m Schlitten unterwegs<br />
ist. Diese Verän<strong>de</strong>rung hat jedoch <strong>de</strong>n Nachteil,<br />
dass benzinbetriebene Fahrzeuge permanent Geld kosten,<br />
während die Rentierschlachtung nur einmal im Jahr<br />
Geld einbringt. Die meisten Rentierbegleiter üben dieses<br />
Geschäftsfeld daher nur noch nebenberuflich aus und<br />
haben ein o<strong>de</strong>r mehrere an<strong>de</strong>re Jobs, mit <strong>de</strong>nen sie sich<br />
über Wasser halten. Die meisten Rentier-Begleiter fin<strong>de</strong>n<br />
sich dabei im Nor<strong>de</strong>n von Lappland, also in direkter<br />
Nähe zum Nordkap. Ähnlich wie es eine Baumgrenze<br />
ab einer bestimmten Höhe in <strong>de</strong>n Bergen gibt, gibt es<br />
auch eine solche Grenze ab einer bestimmten Entfernung<br />
vom Äquator. Das Land, das Sami und Rentiere<br />
hier durchwan<strong>de</strong>rn besteht also größtenteils aus kargen<br />
Felsen mit niedrigem Buschwerk. Es ist also durchaus<br />
ein Leben, das man mögen muss und selbst für die<br />
Süd-Sami, <strong>de</strong>ren Gäste wir waren, war es etwas zu hart<br />
und entbehrungsreich. Hier im Sü<strong>de</strong>n (wenn man das<br />
auf Höhe <strong>de</strong>s nördlichen Polarkreises so nennen kann)<br />
leben die meisten Sami von <strong>de</strong>r Elchjagd, <strong>de</strong>m Fischfang,<br />
<strong>de</strong>m Sammeln von Beeren und Kräutern und <strong>de</strong>m<br />
Anbau von eigenen Nahrungspflanzen in ihren Gärten.<br />
Dabei ist es gera<strong>de</strong>zu erstaunlich, was sie bei diesen<br />
Bedingungen alles züchten und ge<strong>de</strong>ihen lassen können.<br />
Der <strong>Sommer</strong> ist hier in <strong>de</strong>n meisten Fällen kaum<br />
zwei Monate lang und trotz<strong>de</strong>m wachsen in ihren Gär-<br />
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