4. Ausgabe Dezember [PDF, 3.33 MB] - Staufen
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Freiämterweg<br />
Wanderweg und Freiämterweg verlaufen<br />
hier nebeneinander. Vorbei an einem<br />
Steinbruch mit mächtigen Findlingen und<br />
einem grossen Bienenhaus folgen wir<br />
eine kurze Strecke der Teerstrasse bis uns<br />
der Wald wieder aufnimmt.<br />
Vor uns liegt ein Dorf. Der Wegweiser sagt:<br />
Niederwil 410 m, Hägglingen 1 h 5 Min.,<br />
Maiengrün 1 h 30 Min. Das Restaurant<br />
Spycher stünde zur Verfügung. Wir aber<br />
wollen weiter, halten unsere Richtung.<br />
Am Dorfrand kündet ein Schild: Wendelinshof.<br />
Hier gibt es Bio-Hühner, Eier,<br />
Fleisch und Obst.<br />
Am Waldrand ein Blick zurück: Vor uns<br />
liegt das Reusstal mit seinen Dörfern,<br />
Kirchtürmen und bewaldeten Hügeln bis<br />
zur Alpenkette im Hintergrund. Der Himmel<br />
spannt seine blaue Seide über dieses<br />
schöne Stück Schweiz. «Gross ist die<br />
Welt, besonders oben» – Wilhelm Busch<br />
hatte Recht!<br />
Über einen guten Waldweg kommen wir<br />
auf eine Hochebene. Braune Furchen tragen<br />
einen Hauch Schnee, das kurze Wintergetreide<br />
ist mit Raureif bedeckt. – Hoch<br />
über Hägglingen, auf 555 m, steht die<br />
«Bruderklausenstätte». Eine Statue des<br />
berühmten Einsiedlers und eine Kappelle<br />
laden zur kurzen Besinnung ein. Und wieder<br />
eine weite Fernsicht, dieses Mal<br />
gegen Norden und Westen: Wir machen<br />
den Staufberg aus, Gislifluh, Wildegg –<br />
Bünz- und Aaretal.<br />
Wie gut, dass heute an diesem Wintersonntag<br />
das Restaurant zum Wilden<br />
Mann in Hägglingen offen ist. Hungrig<br />
setzen wir uns an einen der Holztische.<br />
Die Karte verspricht schweizerische und<br />
philippinische Küche – und hält was sie<br />
verspricht!<br />
Von der Dorfmitte Hägglingen auf 475 m<br />
sind es noch 25 Min. zum Maiengrün.<br />
Grosse Bauernhöfe, neue Einfamilienhäu-<br />
31<br />
ser, Gärten im Winterschlaf - der letzte<br />
Anstieg ist steil, wir kommen ordentlich<br />
ins schwitzen.<br />
Das Maiengrün – Ausflugsrestaurant auf<br />
489 m ü.M. So steht es auf der Karte.<br />
Den 35 Meter hohen Turm zu erklimmen<br />
überlassen wir den Ausflüglern, die noch<br />
keine 3 Wanderstunden in den Beinen<br />
tragen. Wir aber freuen uns auf den Kaffee.<br />
Auch hier verspricht eine reiche Speisekarte<br />
Köstlichkeiten. Dienstag und<br />
Mittwoch ist Ruhetag.<br />
Die letzte Etappe nach Othmarsingen<br />
bewältigen wir in flotten 40 Minuten; es<br />
geht bergab. Der leichte Weg durch den<br />
Wald ist das Tüpfchen auf dem i einer<br />
wunderschönen Sonntags-Wanderung.<br />
Text: Verena Sandmeier<br />
Fotos: Alfred Sandmeier