Artikel Herbert Schachter - Hannes Androsch
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522<br />
Anhang<br />
Obwohl in einem Strafverfahren nicht der Beschuldigte seine Unschuld zu beweisen,<br />
sondern der Ankläger eine Schuld nachzuweisen hat, konnte in eindeutiger Welse nachgewiesen<br />
werden, daß Dr. Steiner sehr vermögend war und er sein Vermögen Dr. <strong>Androsch</strong><br />
zur Verfügung stellte, der, wie bereits ausgeführt, auch von ihm zum Alleinerben<br />
eingesetzt wurde.<br />
Es wurde beantragt, eine Bekannte der Familie Steiner und zwar Frau Traude Hermann<br />
einzuvernehmen, zum Nachwels dafür, daß die Familie Steiner sehr vermögend<br />
war und Dr. Steiner immer erklärte, daß <strong>Androsch</strong> alles was er hat von ihm erhalte.<br />
Des weiteren wurde beantragt, einen Bekannten der Frau Olga Lederer und zwar war<br />
dies Herr Rudolf Weissenstein als Zeugen zu vernehmen, der aus eigener Wahrnehmung<br />
wußte, daß Frau Olga Lederer von ihrem wohlhabenden Bruder immer unterstützt<br />
wurde und daß die Familie Steiner sehr vermögend war.<br />
Frau Margarethe Plessl ist am 12. 7. 1984 in meiner Kanzlei erschienen und hat Folgendes<br />
deponiert: »Nach der Rückkehr der Frau Lederer (Schwester des Dr. Steiner) aus<br />
Schanghai kannte ich sie persönlich. Wir waren befreundet. Als der Mann der Frau Lederer<br />
verstarb haben wir uns regelmäßig 2 bis 3 Mal wöchentlich getroffen, wir waren ja<br />
beide alleinstehend. Wir haben miteinander Kaffeehäuser besucht.<br />
Als Frau Dr. Steiner verstarb erzählte mir Frau Lederer, daß Herr Obermedizinalrat<br />
Dr. Steiner die Wohnung aufgebe und zu Frau <strong>Androsch</strong> nach Floridsdorf zog, da er ja<br />
Frau <strong>Androsch</strong> von Jugend an gekannt habe.<br />
Frau Lederer erklärte, sie müsse jetzt ihrem Bruder bei der Auflösung des ganzen<br />
Hausstandes behilflich sein. Sie selbst wäre ja bedürfnislos und ihr Bruder habe immer<br />
erklärt, daß für ihn als Erbe nur <strong>Hannes</strong> <strong>Androsch</strong> in Frage käme, da er selbst keine Kinder<br />
habe. Frau Lederer hat Frau Plessl auch persönlich erzählt, daß ihr Bruder Dr. Steiner<br />
und dessen Ehegattin vermögende Leute sind, da sie sich gutstehen, beide waren<br />
Ärzte und haben immer in Österreich gearbeitet.<br />
Frau Lederer hat auch immer wieder betont, daß die Einrichtung der Wohnung besonders<br />
schön wäre und die Eheleute Steiner als vermögend angesehen werden können<br />
und daß Dr. Steiner alles spare, um es <strong>Hannes</strong> <strong>Androsch</strong> zu vererben.«<br />
Frau Lederer habe ihr auch mitgeteilt, daß sie ihr Bruder Dr. Steiner laufend durch<br />
Geldmittel unterstütze.<br />
Frau Plessl hat Frau Lederer kennengelernt, weil sie im 19. Bezirk ein Friseurgeschäft<br />
betrieben hat, und Frau Lederer und ihr Mann waren Kunden. Als Herr Lederer erkrankte<br />
hat der Mann der Frau Plessl ihn in der Wohnung besucht und dort auch die<br />
Haare geschnitten. So haben sich die Eheleute Lederer und Plessl angefreundet und<br />
wechselseitig besucht.<br />
Diese Angaben machte Frau Plessl mir (Dr. <strong>Schachter</strong>) gegenüber aus freien Stücken,<br />
sie erklärte, daß sie sich auch aus Eigenem an Dr. <strong>Androsch</strong> gewendet hat und dieser sie<br />
ersucht habe sie möge ihre Wahrnehmungen Dr. <strong>Schachter</strong> bekannt geben.