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Artikel Herbert Schachter - Hannes Androsch

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540<br />

Anhang<br />

Dr. Steger deponierte, daß der Ausschuß sich auf einem gefährlichen juristischen Boden<br />

befand, daß man aber zu dem Ergebnis kommt, daß Fragen die rein mit Finanz- und<br />

Steuerangelegenheiten zu tun haben unzulässig sind.<br />

Herr Dr. Steger war Obmann des Parlamentarischen Untersuchungsausschusses.<br />

Über mein ausdrückliches Befragen, ob Herr Dr. <strong>Androsch</strong> die Zielscheibe des politischen<br />

Gegners war, antwortete Herr Dr. Steger: »Er … weitaus der prominenteste vor<br />

der Flinte der Abgeordneten … und ein Untersuchungsausschuß ist kein juristisches Instrument.«<br />

Von wesentlicher politischer Brisanz und sohin auch von juristischer Tragweite waren<br />

die weiteren Angaben des Zeugen, daß man an ihn als Vorsitzenden des Untersuchungsausschusses<br />

herangetreten ist, der Untersuchungsausschuß möge betreffend Dr. <strong>Androsch</strong><br />

ein bestimmtes Ergebnis erzielen.<br />

Der Zeuge deponierte, daß diesbezüglich von verschiedenen Seiten an ihn herangetreten<br />

wurde, nicht nur von politischen Gegnern, sondern auch von prominenten<br />

Parteifreunden des Dr. <strong>Androsch</strong>.<br />

Über ausdrückliches Befragen von mir, ob es Bestrebungen gebe, daß dieses Verfahren<br />

(wegen falscher Beweisaussage) gegen Dr. <strong>Androsch</strong> nicht gut ausgehen dürfe erklärte<br />

der Zeuge: »In allen Kaffeehäusern Wiens reden die Menschen darüber, ich habe<br />

noch keinen gehört, der glaubt, daß es gut ausgehen wird. Ich habe aber nicht das Urteil<br />

zu sprechen und ich möchte mich dazu nicht weiter äußern.«<br />

In diesem Zusammenhang gewinnt auch die Aussage des Herrn Vizekanzlers a. D. Dr.<br />

Steger Bedeutung, wonach Dr. Steger als Zeuge in einem anderen Verfahren deponierte,<br />

es sei 1984 zwischen dem damaligen BM f. Justiz Herrn Dr. Ofner und dem damaligen<br />

Innenminister Blecha vereinbart worden, Herrn Dr. <strong>Androsch</strong> zu opfern und Proksch<br />

unter allen Umständen zu schützen.<br />

In den Fernseh- und Hörfunknachrichten vom 23. 4. 1990 hat Herr Dr. Steger diese<br />

in der Presse wiedergegebene Berichterstattung (insbesondere Presse vom 24. 4. 1990)<br />

vollinhaltlich bestätigt. Eine Bestreitung erfolgte allerdings erst am nächsten Tag.<br />

Nicht übersehen werden darf jedoch In diesem Zusammenhang die Mitteilung der<br />

Tageszeitung Kurier vom Juli 1984, daß Justizminister Dr. Ofner den damaligen Amtsträger<br />

Dr. Salcher in Innsbruck besucht habe. Wenn auch nach außen hin die Begründung<br />

abgegeben wurde, daß dieses Zusammentreffen im Zusammenhang mit dem Budgetkapitel<br />

des Justizressorts erfolgte, so muß gesagt werden, daß es sich offensichtlich<br />

hier um eine Tarnung gehandelt hat.<br />

Ich habe den Herrn BM noch darauf hingewiesen, daß er seinerzeit als Sektionschef<br />

und auch als nunmehriger Ressortchef einen Wissensstand sicher darüber habe, daß das<br />

Ressortkapitel Justiz weder vorher noch nachher zu solchen dramatischen Verhandlungen<br />

Anlaß gegeben habe.<br />

Aus zugekommenen Informationen erhärtet sich jedoch der Verdacht und dies müßte<br />

sowohl Herr Dr. Steger als auch der seinerzeitige Klubobmann Friedrich Peter bestäti-

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