5. - IPP - Universität Bremen
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der Regel außerhalb des allgemeinen Bildungssystems verortet sind, nicht<br />
vorgesehen und festigt damit den Sackgassencharakter der Pflegeausbildung<br />
bzw. den geringen Stellenwert der Ausbildungsabschlüsse in den Pflegeberufen<br />
61 .<br />
� In jüngster Zeit haben zumeist konfessionelle Fachhochschulen, begünstigt<br />
durch die Eröffnungsklauseln im Kranken- und Altenpflegegesetz, erstausbildende<br />
Studienmodelle eingerichtet. Systematisiert 62 wurden die insgesamt<br />
7 untersuchten Hochschulausbildungen in duale ausbildungsintegrierende<br />
(5) und in grundständige primärqualifzierende Studiengänge (2).<br />
Werden in der dualen Hochschulausbildung berufliche und hochschulische<br />
Ausbildung miteinander verzahnt und dadurch die Berufszulassung und der<br />
Bachelor-Abschluss ermöglicht, organisieren die grundständigen Modelle<br />
das Pflegestudium eigenständig. Das Studium endet mit dem Bachelor-<br />
Abschluss. Den Absolventen/innen bleibt es selbst überlassen, die Berufszulassung<br />
unter Anrechnung des Studiums als theoretische Ausbildung und<br />
mit staatlicher Prüfung an einer Pflegeschule nachzuholen.<br />
� Die Ausbildungsdauer der 42 in die Ist-Analyse eingebundenen Modelle lag<br />
in der Regel bei drei Jahren, in denen zumeist ein oder zwei Abschlüsse erworben<br />
werden konnten. Ein Viertel der Modelle verlängerte diese traditionelle<br />
Ausbildungszeit auf dreieinhalb Jahre. Die Ausbildungsdauer im tertiären<br />
Bildungssystem variierte zwischen drei und fünf Jahren.<br />
� Der Überblick zum Stand der Projekte zeigte, dass bereits mehr als die<br />
Hälfte der Modelle abgeschlossen sind. Zu den noch laufenden Modellvorhaben<br />
zählen die Grundtypen der mittleren (integrativen) und neueren (generalistischen)<br />
Modellgeneration sowie die erstqualifizierenden Studiengänge.<br />
Schlussfolgerungen für den Reformprozess<br />
Insgesamt skizziert die Ist-Analyse den Stand der bisherigen Reformbemühungen<br />
zur Pflegeausbildung: Es existiert eine große Variationsbreite innovativer<br />
Ausbildungsmodelle bezüglich des Grundtyps, der Ausbildungsdauer und der<br />
Anzahl der zu erlangenden Abschlüsse. Darüber hinaus verdeutlicht die Bestandsaufnahme<br />
bundesweiter Ausbildungsmodelle den Bedarf dieser nun vorliegenden<br />
übergreifenden Auswertung der bereits vorhandenen Evaluationsergebnisse<br />
über die Mikroebene der Projekte hinaus, damit aus den bereits vorliegenden<br />
Ergebnissen aussagekräftige und verbindliche Handlungserfordernisse<br />
abgeleitet werden können.<br />
61 Im beruflichen Bildungssystem wird der Erwerb der Fachhochschulreife in Verbindung mit dem erfolgreichen<br />
Abschluss in einem nach Berufsbildungsgesetz (BBiG) oder der Handwerksordnung (HwO) anerkannten<br />
oder als gleichwertig anerkannten Ausbildungsberuf vielfach ermöglicht.<br />
62 Die Typologisierung der erstqualifizierenden Studiengänge erfolgte ausschließlich in duale und grundständige<br />
Studiengänge, da der Schwerpunkt hier nicht in der modellhaften Zusammenführung der getrennten<br />
Pflegeausbildungen liegt, sondern in der Kombination eines akademischen Abschlusses mit einem<br />
Berufsabschluss (Kooperation zwischen traditionellen erstausbildenden Kranken-, Kinderkranken- und<br />
Altenpflegeschulen und der jeweiligen Fachhochschule) bzw. in der Möglichkeit der Erstausbildung im<br />
Hochschulbereich.<br />
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