5. - IPP - Universität Bremen
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ientierten, das mit seiner mangelnden Inhaltlichkeit und Verbindlichkeit sowie<br />
dem fehlenden theoretischen Bezug hier als nicht geeignet erscheint,<br />
um künftige Qualifikationsanforderungen bzw. berufliche Handlungskompetenz<br />
zu erklären oder weiterzuentwickeln (Kerngruppe Curriculum 2007;<br />
Stöver 2009).<br />
� Der mit dem intendierten Paradigmenwechsel weg von einer krankheits- und<br />
defizitorientierten Haltung hin zu einer Gesundheits- und Personenorientierung<br />
verbundene Wandel des Pflegeverständnisses (Q4) wurde von den<br />
Modellen zwar mehrheitlich angegangen, allerdings nicht in der erwünschten<br />
Stringenz, auch vor dem Hintergrund des aktuellen Krankenpflegegesetzes<br />
(2004), das eine Aufgabenerweiterung im Bereich Gesundheitsförderung<br />
und Prävention ausdrücklich vorsieht (vgl. Kap. <strong>5.</strong>4). Handlungsbedarf wird<br />
hier in der konsequenten Einbindung präventiver und gesundheitsfördernder<br />
pflegerischer Aufgaben in Theorie und Praxis gesehen. Dabei gilt<br />
es nicht, krankheitsbezogene Aspekte aus dem Blick zu verlieren, sondern<br />
das Selbst- und Aufgabenverständnis der Pflege hinsichtlich der Wahrnehmung<br />
präventiver und gesundheitsfördernder Aufgaben und Funktionen zu<br />
erweitern.<br />
� Das Ziel einer Dynamisierung der Theorie-Praxis-Vernetzung (Q5) kann<br />
insgesamt als erreicht bewertet werden. Insbesondere die Bildung von<br />
Facharbeitskreisen und Lernortkooperationen, die Qualifizierung der<br />
Ausbilder/innen in der Praxis und die Entwicklung von Praxisinstrumenten<br />
(bedingt) wurden als Maßnahmen für einen nachhaltigen Theorie-<br />
Praxis-Transfer in den untersuchten Modellen eingesetzt (vgl. Kap. <strong>5.</strong>5).<br />
Gleichwohl verdeutlichen die Ergebnisse einen Handlungsbedarf im Rahmen<br />
der Entwicklung von Praxisinstrumenten, die über die traditionellen<br />
Praxisaufträge hinausgehen und im Zusammenhang mit einer lernunterstützenden<br />
Ausgestaltung der Lernorte.<br />
� Zur Erreichung einer Akzeptanz auf dem Arbeitsmarkt und Verbreitung<br />
(Q6) haben sich die Öffentlichkeitsarbeit bzw. öffentlichkeitswirksame<br />
Aktionen der Modelle, wie z. B. Veranstaltungen, Newsletter, Publikationen,<br />
bewährt. Darüber hinaus lag die hohe Akzeptanz der Modellprojekte nach<br />
Ansicht der Projektbeteiligten insbesondere in dem Interesse und Engagement<br />
der Praxis, der Möglichkeit der Kooperation und Vernetzung sowie in<br />
dem erweiterten Kompetenzprofil der Auszubildenden begründet. Handlungsbedarf<br />
wurde dennoch im Zusammenhang mit einer Akzeptanzsteigerung<br />
auf der pflegepraktischen Ebene gesehen. Hier gilt es, verstärkt flankierende<br />
akzeptanzfördernde Maßnahmen von Seiten der Schule zu ergreifen,<br />
z. B. die Initiierung von Praxisprojekten, deren Ergebnisse einen direkten<br />
Nutzen für die Pflegepraxis haben. Ferner könnte über die gezielte Förderung<br />
internationaler Wahleinsätze, etwa durch die Gründung internationaler<br />
Schulpartnerschaften, zur Sicherung der EU-Kompatibilität der Pflegeausbildung<br />
beigetragen werden.<br />
� Die Ergebnisse aus den Befragungen verdeutlichten die hohe Akzeptanz der<br />
Modelle: Fast die Hälfte der Modelle (alle Grundtypen) konnte zeitlich<br />
befristet in den Regelbetrieb überführt werden, bzw. es erfolgte von der<br />
Mehrzahl der Projekte eine Übernahme von Modellanteilen in die traditionelle<br />
Pflegeausbildung. Die Voraussetzungen für einen erfolgreichen Transfer<br />
der bislang noch nicht überführten Modelle lagen nach Einschätzung der<br />
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