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Agenda 21 - Nachhaltige Entwicklung in Kommunen - 21 gute ...

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Siedlung und Fläche<br />

Weyarn ist sich<br />

se<strong>in</strong>er Wurzeln<br />

bewusst und lebt<br />

se<strong>in</strong> Leitbild:<br />

„Wir wollen ländlicher<br />

Raum bleiben.”<br />

Geme<strong>in</strong>deentwicklung – „ ... nicht ohne me<strong>in</strong>e Bürger”<br />

22<br />

Geme<strong>in</strong>de Weyarn<br />

Geme<strong>in</strong>samkeit<br />

macht stark, und<br />

das Mite<strong>in</strong>ander<br />

führt zum Ziel<br />

Weyarn liegt rund 35 Kilometer südlich von<br />

München an der Autobahn nach Salzburg.<br />

Landschaftlich bestimmen die Wildflüsse<br />

Mangfall und Leitzach die 3.300-E<strong>in</strong>wohner-<br />

Geme<strong>in</strong>de. Die <strong>21</strong> Ortsteile s<strong>in</strong>d noch heute<br />

überwiegend landwirtschaftlich geprägt.<br />

Herausforderung<br />

Anfang der 90er-Jahre stieg der Zuzugsdruck<br />

aus der Landeshauptstadt: Bauland<br />

für E<strong>in</strong>heimische wurde teurer, Struktur und<br />

Identität kamen <strong>in</strong> Bedrängnis. Andernorts<br />

ließen sich Verstädterung und ausufernde<br />

Gewerbegebiete schon h<strong>in</strong>reichend beobachten.<br />

Weyarn wollte sich daher <strong>in</strong>tensiv<br />

mit der Ortsentwicklung ause<strong>in</strong>ander setzen<br />

und stieg dazu im Jahr 1993 <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Dorferneuerungsprozess<br />

e<strong>in</strong>.<br />

In zahlreichen Bürgerwerkstätten wurden<br />

die Weyarner aktiviert. Arbeitskreise ent-<br />

standen, Stärken und Schwächen wurden<br />

analysiert, Potenziale erkannt. E<strong>in</strong> <strong>in</strong>tensiver<br />

Leitbildprozess begann, bei dem die Perspektiven<br />

e<strong>in</strong>er entweder unkontrollierten,<br />

suburbanen oder e<strong>in</strong>er ländlich geprägten<br />

<strong>Entwicklung</strong> abgewogen wurden. Nach<br />

e<strong>in</strong>e<strong>in</strong>halb Jahren war klar: Weyarn wollte<br />

ländlich geprägter Raum bleiben.<br />

Kommunale Steuerungsfähigkeit durch<br />

aktive Bodenpolitik<br />

Für e<strong>in</strong>e <strong>Entwicklung</strong> im S<strong>in</strong>ne des Leitbilds<br />

lag der Schlüssel <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er aktiven Bodenpolitik.<br />

Die Geme<strong>in</strong>de sollte handlungsfähig<br />

bleiben, um e<strong>in</strong> Nebene<strong>in</strong>ander von Wohnen<br />

und Arbeiten zu verwirklichen, um die Infrastruktur<br />

frei von Sachzwängen der Bodenverfügbarkeit<br />

weiter zu entwickeln und um<br />

e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>heimischenprogramm umzusetzen.<br />

So wird heute <strong>in</strong> Weyarn Grünland nur dann<br />

Bauland, wenn es ortsplanerisch geeignet<br />

ist und der Eigentümer zwei Drittel der Fläche<br />

an die Geme<strong>in</strong>de zum doppelten landwirtschaftlichen<br />

Grundstückspreis verkauft.<br />

E<strong>in</strong>e „Ökonomische Kartierung” zeigt, wo<br />

Gewerbe <strong>in</strong> den Dörfern vertretbar ersche<strong>in</strong>t.<br />

Solche dezentralen Gewerbekonzepte beschließt<br />

der Geme<strong>in</strong>derat <strong>in</strong> Abstimmung<br />

mit den Bürgern. Im Erbbaurecht schließlich<br />

erhalten junge Familien bezahlbare Grundstücke.

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