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Agenda 21 - Nachhaltige Entwicklung in Kommunen - 21 gute ...

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Wirtschaft<br />

<strong>Nachhaltige</strong>s Wirtschaften bedeutet, den Unternehmenszweck langfristig und mit e<strong>in</strong>er<br />

ausreichenden Wertschöpfung zu erzielen. Die Sicherung der sozialen und ökologischen Vor-<br />

aussetzungen dafür ist wesentlicher Bestandteil der Unternehmensstrategie. <strong>Nachhaltige</strong>s<br />

Unternehmertum bekennt sich darüber h<strong>in</strong>aus zu besonderen Anforderungen an die Unter-<br />

nehmensführung („Corporate Good Governance“) und an soziale und ökologische Stan-<br />

dards („Corporate Social Responsibility“). <strong>Kommunen</strong> haben e<strong>in</strong>e doppelte Rolle: Mit ihren<br />

vielfältigen Leistungen s<strong>in</strong>d sie selbst Unternehmer und Marktteilnehmer, und als örtliche<br />

Regierung gestalten sie die Rahmenbed<strong>in</strong>gungen für e<strong>in</strong> nachhaltiges Wirtschaften mit.<br />

Wirtschaft – was aktive <strong>Kommunen</strong> tun können<br />

40<br />

10 Handlungsansätze aus der Praxis<br />

Umweltmanagementsysteme helfen dabei,<br />

umwelt- und kostenrelevante E<strong>in</strong>sparmöglichkeiten<br />

zu ermitteln und zu realisieren und betriebliche<br />

Abläufe zu verbessern. Sie kommen<br />

<strong>in</strong> Unternehmen, aber auch <strong>in</strong> Verwaltungen<br />

zum E<strong>in</strong>satz. Neben ISO 14.001 oder ÖKO-<br />

PROFIT gehört EMAS zu den verbreitetsten<br />

Instrumenten.<br />

Kommunale Beschaffung. Die öffentliche<br />

Hand gibt jedes Jahr große Summen für die<br />

Beschaffung von Gütern und Dienstleistungen<br />

aus. Dabei legen <strong>Kommunen</strong> vermehrt ökologische<br />

und soziale Kriterien an, sei es bei<br />

Verbrauchsmaterialien, der Büroausstattung,<br />

beim Fuhrpark, beim Bezug von Strom, beim<br />

Cater<strong>in</strong>g oder bei Baustandards.<br />

Leitbilder und Stadtmarket<strong>in</strong>g. In Leitbildern<br />

formulieren <strong>Kommunen</strong> unter Bürgermitwirkung<br />

und mit Hilfe von Stärken-Schwächen-<br />

Analysen Ziele und Strategien für die Zukunft.<br />

Der Leitbildprozess kann mit e<strong>in</strong>em Stadtmarket<strong>in</strong>g<br />

verbunden werden, um die Ergebnisse<br />

(Visionen, Umsetzungsmaßnahmen etc.) auch<br />

für die Eigenwerbung zu nutzen.<br />

Weiche Standortfaktoren. Unternehmen<br />

machen ihre Investitions- oder Ansiedelungsentscheidungen<br />

auch von weichen Standortfaktoren<br />

abhängig. Dazu zählt die Lebensqualität<br />

vor Ort, z. B. das Bildungs-, Freizeitund<br />

Kulturangebot, aber auch die Identität.<br />

Je lebendiger e<strong>in</strong> Geme<strong>in</strong>wesen ist, um so<br />

attraktiver ist es auch als Wirtschaftsstandort.<br />

Sponsor<strong>in</strong>g. Unternehmen, die soziale<br />

Verantwortung auch außerhalb des Betriebs<br />

wahrnehmen, s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e große Chance für die<br />

<strong>Kommunen</strong>. Indem sie bürgerschaftliches<br />

Engagement vor Ort unterstützen, verstärken<br />

sie die B<strong>in</strong>dungen zu Mitarbeitern, Institutionen<br />

und Bewohnern.<br />

Unternehmensnetzwerke. Im Zuge der <strong>Agenda</strong><br />

<strong>21</strong> von Rio s<strong>in</strong>d auf lokaler Ebene auch<br />

Arbeitsgruppen und Netzwerke von Unternehmern<br />

entstanden. Erfolg versprechend ist die<br />

Beteiligung von Verwaltung und Kammern.<br />

Die Netzwerke dienen sowohl dem <strong>in</strong>ternen<br />

Austausch als auch dem Start von Initiativen<br />

und Kampagnen.<br />

Regionale Wirtschaftskreisläufe sollen die<br />

Wertschöpfung <strong>in</strong> der Region erhöhen, Beschäftigung<br />

sichern, Qualität und Transparenz<br />

bei den Produkten steigern und natürliche<br />

Ressourcen schonen. <strong>Kommunen</strong> leisten dazu<br />

als Konsument, aber auch als Unterstützer<br />

von Initiativen (z. B. Gütesiegel, regionale<br />

Märkte, Öffentlichkeitsarbeit) e<strong>in</strong>en Beitrag.<br />

Sanfter Tourismus. In vielen Regionen ist der<br />

Tourismus e<strong>in</strong> wichtiger Wirtschaftszweig.<br />

<strong>Kommunen</strong> haben e<strong>in</strong>ige Hebel, diesen naturnah<br />

und hochwertig weiter zu entwickeln,<br />

<strong>in</strong>dem sie mit den Betroffenen Ziele und<br />

Qualitätsstandards formulieren, den Außenauftritt<br />

unterstützen oder Anreize für private<br />

Investitionen setzen.<br />

Ausbildungsplätze. <strong>Kommunen</strong> können<br />

Jugendliche beim E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong> den Beruf unterstützen.<br />

Die mittlerweile verbreiteten Bildungspatenschaften<br />

werden häufig aus der <strong>Agenda</strong><br />

<strong>21</strong> heraus angestoßen. Die Ansprache von<br />

Betrieben oder zusätzliche Vermittlungswege<br />

wie regionale Ausbildungstage haben sich<br />

ebenfalls bewährt.<br />

<strong>Nachhaltige</strong>r Konsum. Die Verbraucher haben<br />

mit ihren täglichen Kaufentscheidungen<br />

großen E<strong>in</strong>fluss auf die Qualität der Waren<br />

und die Folgen des Konsums. E<strong>in</strong> nachhaltiger<br />

Konsum braucht aufgeklärte Verbraucher,<br />

was durch Angebote zur Verbraucherbildung<br />

unterstützt werden kann.

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