Agenda 21 - Nachhaltige Entwicklung in Kommunen - 21 gute ...
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Ressourcen<br />
Die natürliche Umwelt <strong>in</strong> ihrer biologischen Vielfalt ist heute fast durchgängig e<strong>in</strong>e vom<br />
Menschen geprägte Kulturlandschaft. Sie ist Lebens-, Arbeits- und Erholungsraum zugleich.<br />
Darüber h<strong>in</strong>aus beanspruchen die Menschen die abiotischen Ressourcen Boden, Wasser<br />
und Luft als Grundlage ihres Wirtschaftens und geben Abfallstoffe dorth<strong>in</strong> ab. Schon das<br />
forstliche Nachhaltigkeitspr<strong>in</strong>zip zielte darauf, dass natürliche Güter nur soweit genutzt<br />
werden, dass sie dauerhaft zur Verfügung stehen. Daraus ergibt sich der Auftrag zu Schutz,<br />
Pflege und Weiterentwicklung von Natur und Landschaft und zu e<strong>in</strong>em sorgsamen Umgang<br />
mit den abiotischen Ressourcen. Notwendig s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> Ausgleich zwischen Schutz und Nut-<br />
zung und das Wahren der Interessen künftiger Generationen.<br />
Ressourcen – was aktive <strong>Kommunen</strong> tun können<br />
24<br />
10 Handlungsansätze aus der Praxis<br />
Die Landschaftsplanung ist e<strong>in</strong> zentrales<br />
Steuerungs<strong>in</strong>strument der Kommune; damit<br />
erstellt sie e<strong>in</strong> längerfristiges Konzept für Naturschutz,<br />
Landschaftspflege und Erholungsvorsorge.<br />
Es wird im Rahmen der Bauleitplanung<br />
verb<strong>in</strong>dlich. Die Grünordnung h<strong>in</strong>gegen<br />
klärt ökologische und gestalterische Anforderungen<br />
<strong>in</strong> der Bebauungsplanung.<br />
Mittels der E<strong>in</strong>griffsregelung sollen unvermeidbare<br />
Bee<strong>in</strong>trächtigungen von Naturhaushalt<br />
und Landschaftsbild ausgeglichen und<br />
vermeidbare vermieden werden. Ersatzmaßnahmen<br />
können an anderer Stelle z. B. über<br />
e<strong>in</strong>en Flächenpool systematisch zur Weiterentwicklung<br />
wertvoller, zusammenhängender<br />
Flächen genutzt werden.<br />
Die Umweltbildung vermittelt Wissen, E<strong>in</strong>stellungen<br />
und Handlungsbereitschaft. E<strong>in</strong>e<br />
besondere Zielgruppe s<strong>in</strong>d K<strong>in</strong>der und Jugendliche,<br />
da die Natur umso eher schützt, wer sie<br />
früh zu schätzen gelernt hat. Zusätzlich fördert<br />
e<strong>in</strong>e gezielte Öffentlichkeitsarbeit das Verständnis<br />
über Zusammenhänge <strong>in</strong> der Umwelt.<br />
Schutz des Grundwassers. Grundwasser soll<br />
frei von schädlichen E<strong>in</strong>trägen bleiben, Verunre<strong>in</strong>igungen<br />
sollen möglichst saniert werden.<br />
Außerdem soll nicht mehr entnommen werden<br />
als sich nachbildet. <strong>Kommunen</strong> treffen zum<br />
Schutz häufig Vere<strong>in</strong>barungen über e<strong>in</strong>e schonende<br />
Landbewirtschaftung.<br />
Bodenschutz. Boden entsteht <strong>in</strong> langen geologischen<br />
Zeiträumen, kann aber <strong>in</strong> kürzester<br />
Zeit zerstört, verunre<strong>in</strong>igt oder abgetragen<br />
werden. Bee<strong>in</strong>trächtigungen sollen daher<br />
möglichst vermieden werden, wozu für <strong>Kommunen</strong><br />
die Bauleitplanung das wichtigste<br />
Instrument ist.<br />
Luftqualität. <strong>Kommunen</strong> erstellen seit 2006<br />
sog. Luftre<strong>in</strong>halte-/Aktionspläne, wenn Belastungshöchstwerte<br />
überschritten werden. Die<br />
Pläne enthalten vor allem verkehrs- und anlagenbezogene<br />
Maßnahmen zur Verbesserung<br />
der Luftqualität. Zu den lokal realisierbaren<br />
Maßnahmen zählt z. B. die Ausweisung von<br />
Umweltzonen.<br />
Gewässer und Uferbereiche sollen <strong>in</strong> hoher<br />
Qualität als Lebensraum erhalten werden, wofür<br />
<strong>in</strong> Gewässerpflegeplänen Unterhaltungsmaßnahmen<br />
entwickelt werden. Bei Bachpatenschaften<br />
kann e<strong>in</strong>e Kommune mit den<br />
Bürgern geme<strong>in</strong>sam aktiv werden. Dem Hochwasserschutz<br />
dienen z. B. freigehaltene Überschwemmungsbereiche<br />
oder Entsiegelung.<br />
Im Arten- und Biotopschutz werden die<br />
Lebensräume seltener und bedrohter Arten<br />
erhalten oder wieder hergestellt. Nach<br />
Möglichkeit werden diese Lebensräume auch<br />
untere<strong>in</strong>ander vernetzt. <strong>Kommunen</strong> können<br />
helfen bei der Flächenbereitstellung, Renaturierung,<br />
Pflege oder Neuanlage.<br />
Landschaftspflege dient der Sicherung, Pflege<br />
und Neuanlage naturnaher Lebensräume. Sie<br />
wird durchgeführt mittels Verträgen mit den<br />
Landnutzern, mit Hilfe der Landschaftspflegeverbände<br />
oder ehrenamtlicher Naturschützer.<br />
<strong>Kommunen</strong> können auf eigenen Flächen aktiv<br />
werden und Initiativen unterstützen.<br />
Freizeit und Erholung. Menschen genießen <strong>in</strong><br />
ihrer Freizeit die Vielfalt, Eigenart und Schönheit<br />
von Natur und Landschaft. Die<br />
Beanspruchung der Natur sollte sich aber an<br />
deren Belastbarkeit anpassen. Naturnaher<br />
Tourismus rückt daher neben der Schönheit<br />
auch deren Empf<strong>in</strong>dlichkeit <strong>in</strong> den Blick.