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Trendguide Golf und Thermenland No 1 2011

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WINTER & WEIHNACHTEN<br />

H<strong>und</strong>ertausende Pelze im Wald vergraben: Seit<br />

der B<strong>und</strong>esartenschutzverordnung von 1987 zum<br />

Schutz wildlebender Tier- <strong>und</strong> Pflanzenarten hat<br />

sich die Stimmung in der Öffentlichkeit wieder beruhigt.<br />

Auch wenn sich durch die Umarbeitung bestehender<br />

Pelzbekleidung eine gute Möglichkeit ergeben<br />

hat, neue Pelzmode zu schaffen, so arbeitet die<br />

Kürschner-Innung doch daran, die Versorgung mit<br />

Neupelzen wieder mehr in Gang zu bekommen. Dabei<br />

geht es den Kürschnern vor allem um Felle einheimischer<br />

Wildtiere, die ohnehin durch Jagd <strong>und</strong><br />

Schädlingsbekämpfung anfallen. „In Deutschland<br />

werden jedes Jahr 550 000 Füchse geschossen,<br />

3500 davon kommen in den Pelzhandel, der Rest<br />

wird mit Fell an Ort <strong>und</strong> Stelle vergraben“, erklärt<br />

Heidi Ruhland. Das sei Vergeudung wertvoller Ressourcen<br />

. Ähnlich sehe es bei Mardern, Bisamratten<br />

<strong>und</strong> deutschen Waschbären aus. „Diese Tiere werden<br />

ohnehin getötet <strong>und</strong> darum will unsere Innung<br />

sich nun verstärkt für die Nutzung dieser Felle einsetzen.“<br />

Auch bei der Nutzung von Zuchtfellen seien<br />

die Kürschner ganz auf der Seite der Tierschützer.<br />

„Wenn Tiere schlecht gehalten werden, dann kann<br />

ich auch das Fell nicht verarbeiten“, betont Heidi<br />

Ruhland. „Daher müssen wir schon von der Qualität<br />

des Pelzes her Wert auf eine möglichst artgerechte<br />

Tierhaltung legen.“<br />

Optimale Passform ohne Anprobe: Nur etwa 5%<br />

der verarbeiteten Pelze stammen von heimischen<br />

Wildtieren <strong>und</strong> Schädlingen, sagt der Pfarrkirchner<br />

Kürschner-Meister, etwa 15% gezüchtete Ware<br />

<strong>und</strong> die Umgestaltung von Altpelzen macht derzeit<br />

etwa 80% seiner Arbeit aus. „Teilweise bringen<br />

die K<strong>und</strong>en eigene Sachen, teilweise Erbstücke,<br />

teilweise haben sie sie bei eBay für 20 Euro ersteigert“,<br />

da lohnt sich natürlich eine Umgestaltung<br />

auch aus Gründen der Wertsteigerung oder des<br />

Werterhalts.“ Mit modernsten Verarbeitungstechniken<br />

wird der neue Pelz aufbereitet <strong>und</strong> so wieder<br />

samtweich, flauschig <strong>und</strong> meist um die Hälfte leichter.<br />

„Zusammen mit der richtigen Passform sorgt<br />

die Umgestaltung für eine deutliche Verbesserung<br />

des Tragekomforts <strong>und</strong> der Bequemlichkeit“, betont<br />

Martin Ruhland. „Das liegt auch an unserem besonderem<br />

Schnittsystem, das eine Anprobe überflüssig<br />

macht.“ Einmal abgemessen reicht es vollkommen,<br />

wenn man den alten Pelz einschickt <strong>und</strong> er kommt

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