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Der Burgbote 1969 (Jahrgang 49)

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Zu hören waren geistliche und weltiiche Chor<br />

sätze sowie Orgel- und Klavier-Einlagen. Un<br />

trüglicher Prüfstein für einen Chor ist ein<br />

Stück mit so freiliegenden Stimmen wie in<br />

der „Missa laudis" von Flor Peeters. Zu be<br />

richten ist von einem gewaltigen berauschen<br />

den, doch durchweg iupenreinen Klang, von<br />

beispielhafter Deklamation, von bewegiichem<br />

und leidenschaftlichem Ausdruck sowie von<br />

einer restlosen Einsatzbereitschaft, für die<br />

Hermannjosef Rübben, der den Klang bis ins<br />

Detail durchmodelliert, das musterhafte Vor<br />

bild ist.<br />

Von den zwei Programmteilen zeichnete sich<br />

der erste durch seine Geschiossenheit aus<br />

(von Flor Peeters erklangen mit dem bewähr<br />

ten Organisten Paul Wißkirchen Passacagiia<br />

und Fuge op. 42, die Missa laudis, Variationen<br />

und Finale über ein altflämisches Lied, zwei<br />

Motetten für eine kieine Chorgruppe und das<br />

Tedeum für Männerchor und Orgel), wohin<br />

gegen der zweite durch seine Abwechslung<br />

ansprach (13 Chorsätze von sechs Komponi<br />

sten, darunter auch von Rübben, sowie Kiavierstücke<br />

von Chopin und Bartök).<br />

Es war ein Konzert, die Zugaben eingerech<br />

net, von mehr als zweieinhalb Stunden. Man<br />

hat gern ausgeharrt, zumal die Solistin des<br />

zweiten Teils, die 18jährige chinesische Pia<br />

nistin Pi-hsien Chen, nicht nur eine mitreißen<br />

de Interpretin war, sondern auch der bunte<br />

kleine Angelpunkt im weiten „Meer" der sin<br />

genden Männer.<br />

NRZ:<br />

Rübbens Geißbock riß sie alle mit<br />

<strong>Der</strong> KMGV begeisterte beim Konzert im<br />

Gürzenich<br />

Wovon jeder Agent träumt das gelingt dem<br />

Kölner Männer-Gesang-Verein: Ohne sonder<br />

lichen Aufwand an Reklame bekommt er den<br />

großen Gürzenich-Saal zu seinem Winterkon<br />

zert gefüllt, und damit noch nicht genug: In<br />

zwei Wochen wird dasselbe Programm noch<br />

einmal wiederholt, vermutlich mit demselben<br />

künstlerischen und gesellschaftlichen Erfolg.<br />

Viel Prominenz gab dem Chor auch diesmal<br />

wieder die Ehre.<br />

Was bedarf es da einer besonderen Rechtfer<br />

tigung, wie sie der Leiter Prof. Rübben im<br />

Programmheft unternimmt? Mit dem Männer<br />

gesang gegen Beat, Präsidentenmörder und<br />

Anti-Baby-Pille? Das ist gar nicht nötig. Das<br />

Bedürfnis, Männergesang zu hören und das<br />

Vereinsleben zu pflegen, ist einfach vorhan<br />

den. Ja, die aktive Mitgliederzahl des KMGV<br />

scheint noch im Wachsen begriffen zu sein:<br />

Wenn ich mich nicht verzählt habe, standen<br />

diesmal 225 Herren in tadellos sitzenden Fräkken<br />

auf dem Podium.<br />

„Chormusik geistlich — Chormusik weltlich"<br />

hieß der Titel des Winterkonzertes. Chormusik<br />

geistlich — das meint 90 Minuten Flor Peeters,<br />

ein nahezu erschöpfender Eindruck von der<br />

Kompositionskunst des Flamen. Übrigens kam<br />

nicht nur der feierlich-markige Vollklang des<br />

Chores zur Geltung, sondern auch ein wirklich<br />

delikater Vortrag von zwei Motetten durch<br />

einen kleinen Auswahlchor und einigen Orgel<br />

werken durch den begabten Organisten (und<br />

Migiied des KMGV) Paul Wißkirchen.<br />

Chormusik weltlich — das ist eine Suite von<br />

einem Gedenken für den jüngst verstorbenen<br />

Ehrenchormeister des Vereins, Richard Trunk,<br />

über eine Vertonung von „Meeresstille und<br />

glückliche Fahrt" (Adolf Clemens), einen tief<br />

schürfenden „Hausspruch" (Philipp Möhler)<br />

und „Die Ruine" von Kodäiy bis zu drei folkioristichen<br />

Impressionen von Rübben, deren<br />

dritte, der „Geißbock", das Publikum so in<br />

Stimmung brachte, daß die zweite Hälfte wie<br />

derholt werden mußte.<br />

Als Einlagen spielte die aus Taiwan stam<br />

mende junge Pianistin Pihsien Chen die Polo<br />

naise Fantasie As-Dur op. 61 von Chopin und<br />

— kraftvoll und virtuos — die Suite op. 14 von<br />

Bartök.<br />

bei deren Aufnahme Du begeistert mitgewirkt hast!

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