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ken. Jeder vorbei rattern de Zug, jedes Hunde<br />
gebell oder plätzliches Kindergeschrei aus<br />
den Reihen der Zuschauer konnte bedeuten,<br />
daß neu begonnen werden mußte.<br />
Geleitet wurden die Aufnahmen durch Regis<br />
seur Karl-Heinz Huhndorf und Produktions<br />
leiter Hermann Berger. Bereits am Samstag<br />
waren für die gleiche Sendung vor der Kulisse<br />
des Brühler Schlosses Aufnahmen mit dem<br />
Stabsmusikkorps der Bundeswehr und dem<br />
Mandolinenorchester Herne aufgezeichnet<br />
worden.<br />
Bis zur Wiedergabe auf dem Bildschirm müs<br />
sen sich die Fernsehfreunde allerdings noch<br />
einige Zeit gedulden. Erst im Frühjahr 1970<br />
steht die Sendung auf dem Programm, der<br />
genaue Sendetermin steht zur Zeit noch gar<br />
nicht fest.<br />
Musikalische Erinnerungen von Josef Pering<br />
Anmerkung:<br />
Schon öfter hat uns unser Sangeshruder Josef Pering rnit seinen herzerfrischenden „Erinnerungen"<br />
aus einem langen Sängerleben erfreut. Auch jetzt wieder ist die Redaktion in der Lage^ einige<br />
„überlieferte" Geschichten aus der Feder unseres verehrten Josef Pering den Mitgliedern und<br />
Freunden des KMGV zu präsentieren.<br />
F)ie Redaktion<br />
Als der KMGV im Herbst 1855 von seiner er<br />
folgreichen Konzertreise nach Paris zurück<br />
gekehrt war, erzählte man sich folgende nette<br />
Bege'tDenheit: Sonntags besuchten die meisten<br />
Sänger In einer bekannten katholischen Kirche<br />
einen Gottesdienst, der ihnen von der Reise<br />
leitung als „Messe für Deutsche" beschrieben<br />
worden war. <strong>Der</strong> Pfarrer sprach etwas deutsch.<br />
Er entledigte sich seiner kurzen Predigt in<br />
folgender naiver Weise: „Eute, isch will sprech<br />
über der menschlische Lebben! <strong>Der</strong> menschlische<br />
Lebben gleischt eine Teerbuddelchen<br />
unter eine Fuhrmannswaggen. - So, wie dem<br />
Teerbuddelchen unter die Fuhrmannswaggen<br />
an eine Fadden, comme pi — comme pa, die<br />
Schligger, die Schlagger, so auch der mensch<br />
lische Lebben: comme pi — comme pa, die<br />
Schligger, die Schlagger! Tout ä coup, plötz<br />
lisch. — grand malheur — es reißt dem Fad<br />
den von das Teerbuddelchen unter die Fuhr<br />
mannswaggen: futsch sein dem Teerbuddel<br />
chen, futsch sein der menschlische Lebben!<br />
Ainsi soit-il! - In nomine Patris et Filiz et<br />
Spiritus Sancti. Amen!<br />
<strong>Der</strong> Inhalt dieser sinnvollen Predigt hat seine<br />
Wirkung nicht verfehlt: noch lange Jahre sol<br />
len sich die Teilnehmer an der Paris-Reise<br />
1855 über jdie deutlich-deutsche Predigt amü<br />
siert habep. — Vielleicht blüht uns auf der<br />
für das nächste Frühjahr vorgesehenen Frank<br />
reichfahrt ein ähnliches Erlebnis.<br />
Es war kurz vor Errichtung der unseligen<br />
Mauer in Berlin. Unbehindert konnten noch<br />
die Ostberliner nach Westen wechseln und<br />
umgekehrt. Ohne weiteres war eine Weiter<br />
reise durch die Bundesrepublik möglich. So<br />
kamen auch zwei biedere Sänger aus Ost<br />
berlin nach Köln und machten einen Besuch<br />
in der Wolkenburg beim KMGV. Es war zu<br />
fällig Donnerstag-Probeabend. <strong>Der</strong> Vorstand<br />
tagte bereits und nahm sich der beiden Ost<br />
berliner Sänger herzlich an. Zwei Vorstands<br />
mitglieder zeigten ihnen die Wolkenburg und<br />
ihre Einrichtungen und bewirteten sie. In der<br />
folgenden Probe, an der sie mit großem Inter<br />
esse teilnahmen, wurden ihnen zu Ehren klas<br />
sische, zu Ohr und Herzen gehende kleine<br />
Chöre gesungen und unser verewigter Vize<br />
präsident, Oberamtsgerichtsrat Dr. Quester,<br />
begrüßte sie offiziell. Er gedachte aller San<br />
gesbrüder in der Ostzone und versicherte sie<br />
mit hoffnungsvollen Worten der Treue<br />
des unverbrüchlichen Zusammengehörigkf 1<br />
gefühles der Sänger am Rhein. — Damit wo#<br />
te er zu anderen Punkten seiner Mitteilungen<br />
an die Sänger übergehen. Jedoch der ältere<br />
der beiden Sänger sprang nach vorne und<br />
bedankte sich in forscher, humorvoller Ber<br />
liner Art: „Meine lieben Sangesbrüder vom<br />
KMGV! Wir wollten nur 'nen kurzen Besuch<br />
bei dem berühmten KMGV gemacht haben.<br />
Aber det mir hier so empfangen un aufge<br />
nommen würden, det hätten mir gar nischt<br />
jedacht. Mir sind sojar bewirtet worden, als<br />
kämen mir vom Berliner Lehrergesangverein<br />
un brächten die Kaiserkette zurück. Un det<br />
Sie extra die wunderbaren Chöre von Schu<br />
mann, Schubert, Mendelssohn-Bartholdi un<br />
Richard Trunk gesungen haben, det hat uns