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Der Burgbote 1969 (Jahrgang 49)

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<strong>Der</strong> Grundton ist hell, die Sänger stellen sich<br />

gut auf moderne Musik ein (Mllhaud, Britten).<br />

Klassische Polyphonle (dl Lasso) wie mo<br />

derne LInearltät kommen gleich vorbildlich.<br />

Logik des musikalischen Aufbaus und archi<br />

tektonische Proportioniertheit kommen vor<br />

Kolorlstik und bloßer Klangsinnlichkeit. Des<br />

halb waren wohl, Gretschanlnoffs Credo (mit<br />

dem beachtlichen Plet Born als Solisten) aus<br />

genommen, die folkloristischen amerikani<br />

schen und russischen Versuche (die eine<br />

stärkere Baßorientierung des Ghorklanges<br />

voraussetzen) mehr als Reverenzen vor er<br />

folgreichen Chorstilen zu sehen. Denn auch<br />

den Gästen Hegt der saftige, derbe, ganz auf<br />

blanken Effekt hin gedachte Ton: Verdis be<br />

rühmter Chor aus „Ernanl" gab eine Probe<br />

davon.<br />

Aber am stärksten dürfte sich der holländi<br />

sche Chor dadurch qualifizieren, daß er einen<br />

eigenen, unverwechselbaren Stil singt, über<br />

einen eigenen Klang verfügt.<br />

-ky-<br />

Dle Gäste wurden nach Ihrer Ankunft durch<br />

die Sänger des KMGV Im Hof derWolkenburg<br />

empfangen. Unter der Leitung von Prof. Her<br />

mannjosef Rübben sang der Chor den ,,Deut<br />

schen Bardengruß" und von Friedrich Geliert<br />

„Wandern Im Mal". Ein frohen Herzens ge<br />

sungenes „Hoch" beendete die Begrüßung.<br />

Nach dem Konzert wurde den Maastrichter<br />

Freunden Im Caslnosaal ein Imbiß gereicht,<br />

der Gelegenheit zu Ansprachen der beiden<br />

Vereinspräsidenten und Prof. Hermannjosef<br />

Rübbens gab.<br />

Dr. Max Adenauer betonte den kulturellen<br />

Wert des Männerchorgesanges und stellte<br />

fest, daß die Antwort auf diese Frage von<br />

den jungen Menschen selbst gegeben werde,<br />

die heute mehr denn je den Chören zustreben.<br />

Die Bestrebungen und die Leistungen der<br />

Männerchöre müßten vor der Zerstörung be<br />

wahrt bleiben. Dr. Adenauer anerkannte die<br />

hohe Leistung des Maastrichter Chores und<br />

brachte In freundschaftlichen Worten den<br />

Dank an die Sänger, Ihren Präsidenten Chappln<br />

und den ebenfalls anwesenden Bürger<br />

meister von Maastricht, Herrn Baeten, zum<br />

Ausdruck. Zum Schluß wünschte Dr. Aden<br />

auer, daß die beiden Vereine, Maastreechter<br />

Staar und KMGV, die Tradition Ihrer Freund<br />

schaft fortsetzen möchten, zumal der befreun<br />

dete Chor aus Maastricht nach dem Kriege<br />

als erster die Hand zur Versöhnung bot. Die<br />

Plakette des Vereins und ein Jubiläumsbuch<br />

von 1967 waren das äußere Dankeszeichen,<br />

daß Dr. Max Adenauer dem Präsidenten des<br />

„Maastrichter Staar", Herrn Chappln, dem<br />

Bürgermeister der Stadt Maastricht und dem<br />

Chordirektor Koekelkoren überreichte.<br />

Präsident Chappln dankte Dr. Max Adenauer<br />

mit bewegten Worten und einer Schallplatte<br />

für die Vorbereitung des Konzertes und der<br />

Durchführung.<br />

Dann nahm noch Prof. Hermannjosef Rübben<br />

das Wort und betonte, daß die Leistung des<br />

Chores unvergeßlichen Eindruck hinterlassen<br />

werde. Sein ehrliches Kompliment war Ihm<br />

wirklich gemeint.<br />

<strong>Der</strong> abschließende Schriftwechsel, der zwi<br />

schen den „Maastreechter Staars" und d \<br />

KMGV geführt wurde, zeigt recht deutlich u./<br />

Verbundenheit zwischen Maastricht und Köln.<br />

Wü<br />

Herrn<br />

Präsident J. H. J. M Chappln<br />

„MASTREECHTER STAAR"<br />

Maastricht/Nrederlande<br />

Torenfiat. Oranjepleln 215<br />

Sehr geehrter Herr Chappln!<br />

Dr. Ad/Opp - 12. 5. <strong>1969</strong><br />

Auch auf diesem Wege möchte Ich Ihnen und<br />

Ihrem Chor von Herzen für das vorzügliche<br />

Konzert danken, das Sie uns am vergangenen<br />

Samstag geboten haben. <strong>Der</strong> Beifall hat Ihnen<br />

gezeigt, welche Resonanz Ihre Darbietungen<br />

gehabt haben. Ohne die Leistungen des Köl<br />

ner Männer-Gesang-Vereins damit abschwä<br />

chen zu wollen, glaube Ich, daß wir manches<br />

von Ihrem Chor lernen können. Wir sind s«"'<br />

daran interessiert, daß der enge Kontakt i<br />

sehen dem „MASTREECHTER STAAR" und<br />

)<br />

dem KMGV erhalten bleibt, und wir sollten<br />

regelmäßige Veranstaltungen In Maastricht und<br />

In Köln durchführen. Das wäre unser auf<br />

richtiger Wunsch Im Anschluß an den ge<br />

lungenen Abend des vergangenen Samstags!<br />

Von uns allen Ihnen herzliche Grüße! Hoffent<br />

lich sind Sie gut nach Maastricht zurück<br />

gekehrt.<br />

Mit den besten Sangesgrüßen<br />

(Dr. Adenauer)<br />

Präsident

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