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<strong>Der</strong> Grundton ist hell, die Sänger stellen sich<br />
gut auf moderne Musik ein (Mllhaud, Britten).<br />
Klassische Polyphonle (dl Lasso) wie mo<br />
derne LInearltät kommen gleich vorbildlich.<br />
Logik des musikalischen Aufbaus und archi<br />
tektonische Proportioniertheit kommen vor<br />
Kolorlstik und bloßer Klangsinnlichkeit. Des<br />
halb waren wohl, Gretschanlnoffs Credo (mit<br />
dem beachtlichen Plet Born als Solisten) aus<br />
genommen, die folkloristischen amerikani<br />
schen und russischen Versuche (die eine<br />
stärkere Baßorientierung des Ghorklanges<br />
voraussetzen) mehr als Reverenzen vor er<br />
folgreichen Chorstilen zu sehen. Denn auch<br />
den Gästen Hegt der saftige, derbe, ganz auf<br />
blanken Effekt hin gedachte Ton: Verdis be<br />
rühmter Chor aus „Ernanl" gab eine Probe<br />
davon.<br />
Aber am stärksten dürfte sich der holländi<br />
sche Chor dadurch qualifizieren, daß er einen<br />
eigenen, unverwechselbaren Stil singt, über<br />
einen eigenen Klang verfügt.<br />
-ky-<br />
Dle Gäste wurden nach Ihrer Ankunft durch<br />
die Sänger des KMGV Im Hof derWolkenburg<br />
empfangen. Unter der Leitung von Prof. Her<br />
mannjosef Rübben sang der Chor den ,,Deut<br />
schen Bardengruß" und von Friedrich Geliert<br />
„Wandern Im Mal". Ein frohen Herzens ge<br />
sungenes „Hoch" beendete die Begrüßung.<br />
Nach dem Konzert wurde den Maastrichter<br />
Freunden Im Caslnosaal ein Imbiß gereicht,<br />
der Gelegenheit zu Ansprachen der beiden<br />
Vereinspräsidenten und Prof. Hermannjosef<br />
Rübbens gab.<br />
Dr. Max Adenauer betonte den kulturellen<br />
Wert des Männerchorgesanges und stellte<br />
fest, daß die Antwort auf diese Frage von<br />
den jungen Menschen selbst gegeben werde,<br />
die heute mehr denn je den Chören zustreben.<br />
Die Bestrebungen und die Leistungen der<br />
Männerchöre müßten vor der Zerstörung be<br />
wahrt bleiben. Dr. Adenauer anerkannte die<br />
hohe Leistung des Maastrichter Chores und<br />
brachte In freundschaftlichen Worten den<br />
Dank an die Sänger, Ihren Präsidenten Chappln<br />
und den ebenfalls anwesenden Bürger<br />
meister von Maastricht, Herrn Baeten, zum<br />
Ausdruck. Zum Schluß wünschte Dr. Aden<br />
auer, daß die beiden Vereine, Maastreechter<br />
Staar und KMGV, die Tradition Ihrer Freund<br />
schaft fortsetzen möchten, zumal der befreun<br />
dete Chor aus Maastricht nach dem Kriege<br />
als erster die Hand zur Versöhnung bot. Die<br />
Plakette des Vereins und ein Jubiläumsbuch<br />
von 1967 waren das äußere Dankeszeichen,<br />
daß Dr. Max Adenauer dem Präsidenten des<br />
„Maastrichter Staar", Herrn Chappln, dem<br />
Bürgermeister der Stadt Maastricht und dem<br />
Chordirektor Koekelkoren überreichte.<br />
Präsident Chappln dankte Dr. Max Adenauer<br />
mit bewegten Worten und einer Schallplatte<br />
für die Vorbereitung des Konzertes und der<br />
Durchführung.<br />
Dann nahm noch Prof. Hermannjosef Rübben<br />
das Wort und betonte, daß die Leistung des<br />
Chores unvergeßlichen Eindruck hinterlassen<br />
werde. Sein ehrliches Kompliment war Ihm<br />
wirklich gemeint.<br />
<strong>Der</strong> abschließende Schriftwechsel, der zwi<br />
schen den „Maastreechter Staars" und d \<br />
KMGV geführt wurde, zeigt recht deutlich u./<br />
Verbundenheit zwischen Maastricht und Köln.<br />
Wü<br />
Herrn<br />
Präsident J. H. J. M Chappln<br />
„MASTREECHTER STAAR"<br />
Maastricht/Nrederlande<br />
Torenfiat. Oranjepleln 215<br />
Sehr geehrter Herr Chappln!<br />
Dr. Ad/Opp - 12. 5. <strong>1969</strong><br />
Auch auf diesem Wege möchte Ich Ihnen und<br />
Ihrem Chor von Herzen für das vorzügliche<br />
Konzert danken, das Sie uns am vergangenen<br />
Samstag geboten haben. <strong>Der</strong> Beifall hat Ihnen<br />
gezeigt, welche Resonanz Ihre Darbietungen<br />
gehabt haben. Ohne die Leistungen des Köl<br />
ner Männer-Gesang-Vereins damit abschwä<br />
chen zu wollen, glaube Ich, daß wir manches<br />
von Ihrem Chor lernen können. Wir sind s«"'<br />
daran interessiert, daß der enge Kontakt i<br />
sehen dem „MASTREECHTER STAAR" und<br />
)<br />
dem KMGV erhalten bleibt, und wir sollten<br />
regelmäßige Veranstaltungen In Maastricht und<br />
In Köln durchführen. Das wäre unser auf<br />
richtiger Wunsch Im Anschluß an den ge<br />
lungenen Abend des vergangenen Samstags!<br />
Von uns allen Ihnen herzliche Grüße! Hoffent<br />
lich sind Sie gut nach Maastricht zurück<br />
gekehrt.<br />
Mit den besten Sangesgrüßen<br />
(Dr. Adenauer)<br />
Präsident