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Der Burgbote 1969 (Jahrgang 49)

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Prof. Hermannjosef Rübben<br />

Chorische Hausapotheke<br />

Anregungen, Ideen und Vorschläge zur Leistungssteigerung unserer Chöre<br />

In der Vielfalt und Vielschichtigkeit der Pro<br />

bleme chorischen Musizierens in unserer<br />

grundsätzlich umstruktuierenden Zeit ist wohl<br />

keine Forderung so unumschränkt gültig wie<br />

die nach Leistungssteigerung. Fort von der<br />

Vereinsmeierei, weg vom schwülstigen provin<br />

ziellen Pathos und hin zu sauberen, echten<br />

rrtmaßstäben standhaltenden Leistungskri-<br />

'.'„rien: das scheint der Tenor alier Bemühun<br />

gen von Chören zu sein, die in unserer Zeit<br />

mit besten Erwartungen in die Zukunft<br />

schauen dürfen.<br />

Leistung im physikalischen Sinne bedeutet,<br />

Kraft mal Weg durch Zeit, Oder allgemeiner<br />

und simplifiziert: Leistung ist immer das Er<br />

gebnis einer Anstrengung. Jeder, der in sei<br />

nem Chor eine Leistungssteigerung anstrebt,<br />

muß also willens sein, eine Anstrengung —<br />

künstlerisch oder auch organisatorisch — auf<br />

sich zu nehmen. Nur bei ihm lohnt es also,<br />

sich die „chorische Hausapotheke" mit eini<br />

gen alten, wohl erprobten Hausmitteln aber<br />

auch mit manchen neuen, vielleicht noch allzu<br />

herb schmeckenden Medikamenten einmal ge<br />

nauer anzusehen.<br />

Bleiben wir noch einen Moment bei der Lei<br />

stungssteigerung. Sie kann beispielsweise in<br />

der Wirtschaft erreicht werden: a) durch Rationasilierung<br />

— ein Mittel, das auch etwa in dei<br />

chorischen Probearbeit von ungemeinem<br />

Nutzen sein kann — und b) durch Einführung<br />

Y nn Anreizsystemen bei Lohnverfahren — ein<br />

künstlerischen Disziplinen kaum anwend<br />

barer Ratschlag. Leistungssteigerung und<br />

-messung sind im künstlerischen Bereich weit<br />

schwerer meßbar als in der übrigen uns um<br />

gebenden Weit. Kann ich beim Sport noch<br />

etwa mit Stoppuhr und Metermaß vorgehen,<br />

so reichen etwa in der Chormusik Stimmgabel,<br />

Metronom und ähnliche technische Hilfsmittel<br />

nicht aus.<br />

Jenseits dieser „toten Meßgeräte" gibt es bei<br />

Verstand, Ort und Gemüt noch große Schwankungsskaien<br />

persönlicher Auffassung.<br />

Und doch kann man in unserer „chorischen<br />

Hausapotheke" einige Medikamente finden,<br />

die manchem unserer Chöre echte Hilfe be<br />

deuten können. Sicherlich sind sie nicht für<br />

jeden Chor in gleicher Weise hilfreich. <strong>Der</strong><br />

eine verträgt eine stärkere Dosierung. <strong>Der</strong><br />

andere hat gar eine ausgesprochene Allergie<br />

gegen ein Mittel, das sich beim Nachbarchor<br />

als ausgesprochen „lebensstärkend" erwiesen<br />

hat. Gehen wir also einmal — ohne Rücksicht<br />

auf Reihenfolge und Vollständigkeit — einige<br />

dieser Medikamente durch und fragen wir uns<br />

nach ihrer Verträglichkeit und den Hiifschancen<br />

für unseren eigenen Chor.<br />

I. Die Chorprobe<br />

Fundamentales Lebenseiexier und allgemein<br />

gültige Basis für die Leistungsfähigkeit und<br />

-Steigerung eines Chores ist die lebendige, im<br />

Künstlerischen hart fordernde, im Umgangs<br />

ton verbindlich heitere Chorprobe, über deren<br />

Problematik und Details der Beitrag „Die Be<br />

deutung der Chorprobe" („Lied und Chor"<br />

März- und Apriiheft 1968!) Aufschluß gibt.<br />

Terminkalender für den Monat Oktober <strong>1969</strong><br />

Samstag den 11. Oktober<br />

Konzertreise nach Menden / Sauerland Abfahrt 14 Uhr ab Haus Wolkenburg<br />

Donnerstag, 2. Oktober Chorprobe Wolkenburg<br />

Donnerstag, 9. Oktober Chorprobe Wolkenburg<br />

Donnerstag, 16. Oktober Chorprobe Wolkenburg<br />

Donnerstag, 23. Oktober Chorprobe Wolkenburg<br />

Donnerstag, 30. Oktober Chorprobe Wolkenburg<br />

19.30 Uhr<br />

19.30 Uhr<br />

19.30 Uhr<br />

19.30 Uhr<br />

19.30 Uhr

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