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Prof. Hermannjosef Rübben<br />
Chorische Hausapotheke<br />
Anregungen, Ideen und Vorschläge zur Leistungssteigerung unserer Chöre<br />
In der Vielfalt und Vielschichtigkeit der Pro<br />
bleme chorischen Musizierens in unserer<br />
grundsätzlich umstruktuierenden Zeit ist wohl<br />
keine Forderung so unumschränkt gültig wie<br />
die nach Leistungssteigerung. Fort von der<br />
Vereinsmeierei, weg vom schwülstigen provin<br />
ziellen Pathos und hin zu sauberen, echten<br />
rrtmaßstäben standhaltenden Leistungskri-<br />
'.'„rien: das scheint der Tenor alier Bemühun<br />
gen von Chören zu sein, die in unserer Zeit<br />
mit besten Erwartungen in die Zukunft<br />
schauen dürfen.<br />
Leistung im physikalischen Sinne bedeutet,<br />
Kraft mal Weg durch Zeit, Oder allgemeiner<br />
und simplifiziert: Leistung ist immer das Er<br />
gebnis einer Anstrengung. Jeder, der in sei<br />
nem Chor eine Leistungssteigerung anstrebt,<br />
muß also willens sein, eine Anstrengung —<br />
künstlerisch oder auch organisatorisch — auf<br />
sich zu nehmen. Nur bei ihm lohnt es also,<br />
sich die „chorische Hausapotheke" mit eini<br />
gen alten, wohl erprobten Hausmitteln aber<br />
auch mit manchen neuen, vielleicht noch allzu<br />
herb schmeckenden Medikamenten einmal ge<br />
nauer anzusehen.<br />
Bleiben wir noch einen Moment bei der Lei<br />
stungssteigerung. Sie kann beispielsweise in<br />
der Wirtschaft erreicht werden: a) durch Rationasilierung<br />
— ein Mittel, das auch etwa in dei<br />
chorischen Probearbeit von ungemeinem<br />
Nutzen sein kann — und b) durch Einführung<br />
Y nn Anreizsystemen bei Lohnverfahren — ein<br />
künstlerischen Disziplinen kaum anwend<br />
barer Ratschlag. Leistungssteigerung und<br />
-messung sind im künstlerischen Bereich weit<br />
schwerer meßbar als in der übrigen uns um<br />
gebenden Weit. Kann ich beim Sport noch<br />
etwa mit Stoppuhr und Metermaß vorgehen,<br />
so reichen etwa in der Chormusik Stimmgabel,<br />
Metronom und ähnliche technische Hilfsmittel<br />
nicht aus.<br />
Jenseits dieser „toten Meßgeräte" gibt es bei<br />
Verstand, Ort und Gemüt noch große Schwankungsskaien<br />
persönlicher Auffassung.<br />
Und doch kann man in unserer „chorischen<br />
Hausapotheke" einige Medikamente finden,<br />
die manchem unserer Chöre echte Hilfe be<br />
deuten können. Sicherlich sind sie nicht für<br />
jeden Chor in gleicher Weise hilfreich. <strong>Der</strong><br />
eine verträgt eine stärkere Dosierung. <strong>Der</strong><br />
andere hat gar eine ausgesprochene Allergie<br />
gegen ein Mittel, das sich beim Nachbarchor<br />
als ausgesprochen „lebensstärkend" erwiesen<br />
hat. Gehen wir also einmal — ohne Rücksicht<br />
auf Reihenfolge und Vollständigkeit — einige<br />
dieser Medikamente durch und fragen wir uns<br />
nach ihrer Verträglichkeit und den Hiifschancen<br />
für unseren eigenen Chor.<br />
I. Die Chorprobe<br />
Fundamentales Lebenseiexier und allgemein<br />
gültige Basis für die Leistungsfähigkeit und<br />
-Steigerung eines Chores ist die lebendige, im<br />
Künstlerischen hart fordernde, im Umgangs<br />
ton verbindlich heitere Chorprobe, über deren<br />
Problematik und Details der Beitrag „Die Be<br />
deutung der Chorprobe" („Lied und Chor"<br />
März- und Apriiheft 1968!) Aufschluß gibt.<br />
Terminkalender für den Monat Oktober <strong>1969</strong><br />
Samstag den 11. Oktober<br />
Konzertreise nach Menden / Sauerland Abfahrt 14 Uhr ab Haus Wolkenburg<br />
Donnerstag, 2. Oktober Chorprobe Wolkenburg<br />
Donnerstag, 9. Oktober Chorprobe Wolkenburg<br />
Donnerstag, 16. Oktober Chorprobe Wolkenburg<br />
Donnerstag, 23. Oktober Chorprobe Wolkenburg<br />
Donnerstag, 30. Oktober Chorprobe Wolkenburg<br />
19.30 Uhr<br />
19.30 Uhr<br />
19.30 Uhr<br />
19.30 Uhr<br />
19.30 Uhr