04.09.2018 Aufrufe

Verfahrenstechnik 9/2018

Verfahrenstechnik 9/2018

Verfahrenstechnik 9/2018

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

02 Druckentlastung mit Berstscheibe (links), konventionelle flammenlose Druckentlastung (Mitte) und flammenlose<br />

sowie rauchfreie Druckentlastung mit dem Sinterlamellenfilter (rechts)<br />

Schutzsystemen nach Atex an explosionsdruckstoßfesten<br />

oder explosionsdruckfesten<br />

Filtergehäusen. Für die Berstscheiben der<br />

Explosionsdruckentlastung oder die Komponenten<br />

der Explosionsunterdrückung<br />

sind die einschlägigen Vorschriften für die<br />

Auslegung einzuhalten und die Anwendungsgrenzen<br />

zu berücksichtigen. Zusätzlich<br />

sind an den Schnittstellen der Filteranlagen<br />

zu den vor- und nachgeschalteten<br />

Apparaturen (Rohgasleitung, Reingasleitung<br />

und Staubaustrag) die sich ausbreitende<br />

Druck- und Flammenwelle bzw. lediglich die<br />

Flammenwelle zu stoppen.<br />

Während bei der Explosionsunterdrückung<br />

die Explosion innerhalb des zu<br />

schützenden Objekts gehandhabt wird, erfolgt<br />

bei der Explosionsdruckentlastung<br />

eine Freisetzung der Druck- und Flammenwelle<br />

nach außen. Ein entsprechender<br />

Sicherheitsbereich ist vor der Berstscheibe<br />

auszuweisen und abzusperren, damit kein<br />

Schaden für Mensch und Maschine durch<br />

den Druck und die Flamme, aber auch den<br />

freigesetzten unverbrannten und verbrannten<br />

Staub entsteht.<br />

Die klassische Form der Explosionsdruckentlastung<br />

ist die Verwendung einer<br />

Berstscheibe am zu schützenden Objekt.<br />

Diese ist gerade bei der Außenaufstellung<br />

von filternden Abscheidern aufgrund des<br />

großen verfügbaren Sicherheitsbereichs<br />

einfach zu realisieren. Werden Filteranlagen<br />

im Raum installiert, ist auf die flammenlose<br />

Druckentlastung zurückzugreifen.<br />

Die am Markt hierfür vorhandenen Einrichtungen<br />

bestehen aus einer Berstscheibe mit<br />

nachgeschalteter Flammensperre. Hier<br />

wird die hohe Flammentemperatur der<br />

heißen Gase der Explosion an einer Einrichtung<br />

mit großer Oberfläche schlagartig<br />

abgekühlt und die Flamme gelöscht.<br />

Gleichzeitig reduziert sich das Volumen des<br />

bei der Explosion expandierten Gases (Luft)<br />

ebenfalls schlagartig und folglich wird der<br />

Sinterlamellenfilter sorgen für eine flammenlose und<br />

rauchfreie Druckentlastung in der Filtertechnik<br />

Explosionsüberdruck herabgesetzt. Der bei<br />

jeder Explosionsdruckentlastung ausgestoßene<br />

verbrannte und unverbrannte Staub –<br />

hier Rauch – kann aber nicht zurückgehalten<br />

werden. Die konventionelle flammenlose<br />

Druckentlastung ist somit immer mit<br />

einer Staub- bzw. Rauchfreisetzung in den<br />

Raum verbunden.<br />

Flammenlose Druckentlastung<br />

Wie kann die Staub- bzw. Rauchfreisetzung<br />

der flammenlosen Druckentlastung bei der<br />

Verwendung an Filteranlagen verhindert<br />

werden? Die Grundidee beruht darauf, die<br />

Explosion durch die Filterelemente hindurchzuleiten,<br />

den verbrannten und<br />

unverbrannten Staub mittels der Filterelementen<br />

im filternden Abscheider zurückzuhalten,<br />

die Flamme mit den Filterelemente<br />

zu stoppen und dann über eine<br />

reingas seitig verbaute Berstscheibe lediglich<br />

den geminderten Druck nach außen<br />

abzuleiten.<br />

Hier setzt der modifizierte Herding Sinterlamellenfilter<br />

mit seiner Abscheideperformance<br />

gepaart mit flammensperrender<br />

Wirkung an. In mehr als 200 Gas- und<br />

Staubexplosionsversuchen wurde systematisch<br />

unter Variation verschiedenster Parameter<br />

der Starrkörperfilter getestet und<br />

weiterentwickelt. Seine Wirkung als Flammensperre<br />

wurde in Anlehnung an die EN<br />

ISO 16852 nachgewiesen, mit der EU-Baumusterprüfbescheinigung<br />

dokumentiert<br />

und der Qualitätssicherung des Produktionsprozesses<br />

nachhaltig belegt.<br />

Die spezifiziert eingebauten Herding<br />

Sinterlamellenfilter sind ein Schutzsystem<br />

nach Atex und die Voraussetzung für die<br />

reingasseitige, flammenlose Druckentlastung<br />

an Filteranlagen. In zusätzlichen Explosionsversuchen<br />

wurde der Nachweis erbracht,<br />

dass bei reingasseitig installierter<br />

Berstscheibe eine Explosion im Rohgasraum<br />

komplett durch die Starrkörper entlastet<br />

werden kann. Hierbei wird die Flamme<br />

gestoppt und der Druck mit der reingasseitig<br />

installierten Berstscheibe in den<br />

Raum entlastet. Die Filterelemente werden<br />

beim Explosionsereignis mit einer mehr als<br />

100-fachen Belastung gegenüber dem verfahrenstechnischen<br />

Luftdurchsatz beaufschlagt,<br />

aber dennoch erfolgt kein erhöhter<br />

Staubübertritt auf die Reingasseite. Die explosionstechnische<br />

Entkopplung sowie die<br />

Grenzen der Anwendbarkeit sind auch hier<br />

zu berücksichtigen.<br />

Mit dem Starrkörperfilter können im<br />

Vergleich zu flexiblen Filtermedien schwierigste<br />

Filtrationsaufgaben aufgrund der<br />

heraus ragenden Eigenschaften bewältigt<br />

werden. Als Schutzsystem nach Atex ist<br />

der Herding Sinterlamellenfilter die Antwort<br />

auf den Bedarf an flammenloser<br />

und rauchfreier Druckentlastung in der<br />

Filtertechnik.<br />

www.herding.de<br />

VERFAHRENSTECHNIK 9/<strong>2018</strong> 13

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!