4 Erfassung und Bewertung der aktuellen und künftigen ... - Hünfeld

Landschaftsplan Hünfeld Seite - 143 -
- Bewertung -
4.5 Schutzgut Naturerlebnis und Erholung
Vielfalt, Eigenart und Schönheit des Landschaftsbildes sind eine wesentliche
Grundlage für den Erholungswert der Landschaft und somit eine wichtige
Voraussetzung für die landschaftsbezogene Erholung. Das Landschaftsbild hat
daher auch wesentlichen Einfluß auf die physische und psychische Gesundheit
des Menschen. Bei dem Schutzgut Landschaftsbild und Erholung geht es
vornehmlich um die Wirkung der landschaftsprägenden Elemente auf den
Menschen sowie um das Erlebnispotential. Dieses Schutzgut ist weniger ein
Wert an sich, sondern vielmehr in seiner Wertigkeit durch menschliche
Wahrnehmung definiert. Neben den optischen Eindrücken sind es auch die
übrigen Sinneswahrnehmungen, die das Landschaftserleben ausmachen. Art
und Intensität dieses Erlebens hängen wiederum von der Situation, der
Erwartungshaltung und der jeweiligen Tätigkeit der betreffenden Menschen ab.
Während das Landschaftsbild anhand ästhetischer Wertmaßstäbe noch objektiv
bewertet werden kann, sind für das Landschaftserleben eher individuelle,
subjektive Maßstäbe ausschlaggebend.
4.5.1 Gesetzliche und planerische Vorgaben
Gemäß Bundesnaturschutzgesetz ist die Vielfalt, Eigenart und Schönheit von
Natur und Landschaft als Lebensgrundlage des Menschen und künftiger
Generationen und als Voraussetzung für seine Erholung in Natur und
Landschaft nachhaltig zu sichern. "Unbebaute Bereiche sind wegen ihrer
Bedeutung für den Naturhaushalt und für die Erholung insgesamt und auch im
einzelnen in der dafür erforderlichen Größe und Beschaffenheit zu erhalten"
(§ 2 (1) Nr. 11 BNatSchG). "Die Landschaft ist in ihrer Vielfalt, Eigenart und
Schönheit auch wegen ihrer Bedeutung als Erlebnis- und Erholungsraum des
Menschen zu sichern. Ihre charakteristischen Strukturen und Elemente sind zu
erhalten. Vor allem im siedlungsnahen Bereich sind ausreichend Flächen für die
Erholung bereitzustellen" (§ 2 (1) Nr. 12 BNatSchG).
Nach Hess. Naturschutzgesetz § 1 a (1) Nr.1 sind "die Kulturlandschaften des
Landes [...] in ihrer Vielgestaltigkeit zu erhalten und ihren naturräumlichen
Eigenarten entsprechend zu entwickeln und zu gestalten". Bauvorhaben sollen
so geplant und gestaltet werden, dass die Gestalt und Nutzung der Landschaft
möglichst wenig beeinträchtigt wird. Im Landschaftsplan sind die Erfordernisse
und Massnahmen "zur Erhaltung und Entwicklung von Vielfalt, Eigenart und
Schönheit von Natur und Landschaft auch als Erlebnis- und Erholungsraum des
Menschen" darzustellen (§ 4 (2) Nr. 3 f HENatG).
Im Baugesetzbuch (§ 1 (1) Nr. 3 und 4) wird dargelegt, dass bei Aufstellung von
Bauleitplänen die sozialen und kulturellen Bedürfnisse der Bevölkerung [...] die
Belange von Sport, Freizeit und Erholung, sowie die Erhaltung, Erneuerung und
Fortentwicklung vorhandener Stadtteile sowie die Gestaltung des Orts- und
Landschaftsbildes zu berücksichtigen sind.