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Landschaftsplan Hünfeld Seite - 69 - - Bewertung - 10 % bis 15 % der Jahresniederschläge fallen als Schnee, östlich von Molzbach steigt der Schneeanteil an den Niederschlägen sogar auf 15 % bis 20 %. Damit werden also erhebliche Mengen an Niederschlagsmengen bis zum Beginn der Vegetationsperiode gespeichert und somit die geringe Niederschlagsmenge des Frühjahrs kompensiert. Die mittlere Jahrestemperatur liegt im Bereich der geschützten Lagen des Haunetals bei 8 Grad Celsius, mit zunehmender Höhenlage sinkt die Durchschnittstemperatur auf 7 Grad Celsius ab. Die Temperaturminima liegen in den Monaten Dezember bis Februar, wobei der Januar im Durchschnitt mit unter null Grad am kältesten ist. Entsprechend der niedrigen Temperaturen in den höheren Lagen bleibt die Schneedecke bis zu 60 - 70 Tage im Jahr liegen, womit die Vegetationsperiode verkürzt ist. Im Haunetal selbst beträgt die mittlere Zahl der Tage mit einer Schneedecke im Jahr durchschnittlich 30 bis 40 Tage. Das Temperaturmaximum liegt in den Monaten Juni bis August, wobei der Juli mit einer Durchschnittstemperatur von 17 Grad C der wärmste Monat ist. Die Anzahl der Sommertage (Temperatur über 25° C) beträgt im westlichen Teil 20 bis 30, im östlichen Teil 10 bis 20 Tage im Jahr. Die Vegetationsperiode, also die jährliche Zeitspanne produktiven Pflanzenlebens, deren Beginn und Ende maßgeblich durch die Temperatur bestimmt wird, d.h. in unseren Breiten annäherungsweise das überschreiten, bzw. unterschreiten des Tagesmittels der Lufttemperatur von 5 Grad, umfaßt in der Gemeinde Hünfeld 200 bis 220 Tage. Es fallen also die Tage mit den meisten Niederschlägen und den höchsten Temperaturen zusammen, die Evapotranspiration (Verdunstung von Wasser über die Blätter der Pflanzen und über die Bodenoberfläche) ist in dieser Zeit am höchsten. Im Mittel liegt die Verdunstung bei 460 mm im Jahr. Die verbleibenden Niederschläge reichern entweder das Grundwasser an oder werden mit dem Oberflächenwasser abgeführt, wobei der Anteil des Oberflächenabflusses bei plötzlich auftretenden Starkregen bei gesättigtem Bodenwasserhaushalt besonders hoch liegt. Die Hauptwindrichtung im Stadtgebiet Hünfeld ist insbesondere in den Wintermonaten Südwest. Winde aus nordwestlichen und nordöstlichen Richtungen sind insbesondere in den Sommermonaten häufig. Kaltluftentstehungsgebiete Als Kaltluft bezeichnet man bodennahe Luftschichten, die sich bei nächtlicher Ausstrahlung besonders stark abkühlen, weil aus dem Boden nur wenig Wärme nachgeliefert wird. Kaltluft entsteht vor allem über Arealen mit Böden, die eine geringe Wärmespeicherfähigkeit aufweisen und mit isolierenden Vegetationsstrukturen bestanden sind. Kaltluft wird dann als Frischluft bezeichnet, wenn relativ geringe lufthygienische Belastungen der Kaltluft auftreten. Kaltluft- bzw. Frischluftentstehungsgebiete sind die Bereiche, in denen aufgrund der vorherrschenden Strukturen Kalt- u./o. Frischluft entstehen kann.
Landschaftsplan Hünfeld Seite - 70 - - Bewertung - Da die Entstehung von Kaltluft insbesondere während nächtlicher Ausstrahlungsbedingungen über Flächen mit starker Abkühlung und guten Abflußmöglichkeiten besonders ausgeprägt ist, stellen landwirtschaftlich genutzte Flächen mit geringem Gehölz- und Baumbestand je nach Neigung des Geländes Kaltluftquellgebiete mit unterschiedlicher Aktivität dar. Potentielle Kaltluftentstehungsgebiete sind großflächig im gesamten Bereich des Stadtgebietes zu beschreiben. Es handelt sich hier um zusammenhängende landwirtschaftlich genutzte Flächen mit nur geringem Gehölzbestand. Leitbahnen für den Luftaustausch Kaltluftleitbahnen für den lokalen Luftaustausch sind verbindende Oberflächenstrukturen, die über Luftaustauschprozesse einen Transport relativ wenig belasteter und kühler Luftmassen ermöglichen. Als Leitbahnen für den Luftaustausch sind die tiefer gelegenen Bachtäler und Auenbereiche der Fließgewässer innerhalb des Stadtgebietes zu beschreiben, wobei insbesondere die Bachtäler der Haune, Nüst und zum Teil auch der Hasel hier als wichtige Leitbahnen für den Luftaustausch innerhalb des Stadtgebietes wirken können. Klima ausgleichende Gebiete Wälder sind durch ein ausgeglichenes, feuchtmildes Bestandsklima charakterisiert, das vom Menschen als angenehm empfunden wird. Durch die Strahlungsreduktion am Tage und die verminderte Ausstrahlung während der Nacht erfahren die Klimaelemente im Stammraum des Waldes eine starke Dämpfung, so dass sich ein Klima mit geringen Temperaturschwankungen bilden kann. Wälder wirken sich somit stark Klima ausgleichend mit sowohl aus thermischer als auch aus lufthygienischer Sicht hohem bioklimatischem Wert aus. Den großen zusammenhängenden Waldflächen in den südlichen, östlichen und nördlichen Randbereichen des Stadtgebietes kommt somit eine wichtige Klima ausgleichende Wirkung und Bedeutung zu. Gebiete mit Klima- und / oder Immissionsschutzfunktion Zusammenhängende Waldbestände können die Immissionskonzentrationen der Luftmassen senken, weil sie Luftschadstoffe filtern. Als Waldflächen mit besonderer Klima- und Immissionsschutzfunktion sind die zusammenhängenden Waldgebiete Praforst und Michelrombacher Wald, Waldgebiete nordwestlich der Ortslage Dammersbach, Waldgebiete am Stallberg, im Bereich des Wisselsberges sowie zusammenhängende Waldflächen östlich der Ortslage Großenbach zu beschreiben.
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