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4 Erfassung und Bewertung der aktuellen und künftigen ... - Hünfeld

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Landschaftsplan <strong>Hünfeld</strong> Seite - 73 -<br />

- <strong>Bewertung</strong> -<br />

4.4 Schutzgut Biotope <strong>und</strong> Arten<br />

Die unterschiedlichen Pflanzendecken sind durch vielfältige Faktoren (Gestein,<br />

Boden, Wasser, Klima, Nährstoffe, Nutzungseinflüsse, Wuchskonkurrenzen, ...)<br />

beeinflusst entstanden <strong>und</strong> bieten den auf ihnen vorkommenden Tier- <strong>und</strong><br />

Pflanzenarten vielfältige Lebensräume. Somit konnten sich über die<br />

Jahrh<strong>und</strong>erte vielzählige Lebensraumbedingungen entwickeln, die einer breiten<br />

Vielfalt von Lebewesen eine Heimat bieten.<br />

Aufgr<strong>und</strong> verschiedener menschlicher Bemühungen, Ertragssteigerungen in <strong>der</strong><br />

Landnutzung zu erzielen, sind weniger ertragreiche o<strong>der</strong> schwer zu<br />

bewirtschaftende Landschaftsteile (wie z.B. extensiv genutzte Grünlän<strong>der</strong>,<br />

Feuchtwiesen, feuchte Hochstaudenfluren, Magerstandorte, klein strukturierte<br />

Bereiche, ...) durch Düngung, Entwässerung, Beseitigung von Strukturen<br />

(Gehölze, Säume, Fließgewässerschlenken, ...) Nutzungsaufgabe o<strong>der</strong> auch<br />

Versiegelung verloren gegangen. Damit einhergehend haben sich die<br />

Lebensraumbedingungen für auf diese Standorte angewiesene Tier- <strong>und</strong><br />

Pflanzenarten vielerorts verschlechtert. Ein Indikator für diese Entwicklung sind<br />

die sog. Roten Listen <strong>der</strong> gefährdeten Biotoptypen o<strong>der</strong> auch <strong>der</strong> Tier- <strong>und</strong><br />

Pflanzenarten.<br />

4.4.1 Gesetzliche <strong>und</strong> planerische Vorgaben<br />

Gemäß § 1 des B<strong>und</strong>esnaturschutzgesetzes (BNatSchG) sind Natur <strong>und</strong><br />

Landschaft [...] im besiedelten <strong>und</strong> unbesiedelten Bereich so zu schützen, zu<br />

pflegen, zu entwickeln <strong>und</strong>, soweit erfor<strong>der</strong>lich, wie<strong>der</strong>herzustellen, dass [...] die<br />

Tier- <strong>und</strong> Pflanzenwelt einschließlich ihrer Lebensstätten <strong>und</strong> Lebensräume [...]<br />

auf Dauer gesichert sind.<br />

Hierzu ist insb. ein Biotopverb<strong>und</strong> (vgl. § 3) zu schaffen, welcher den<br />

heimischen Tier- <strong>und</strong> Pflanzenarten <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Populationen einschließlich ihrer<br />

Lebensräume [...] dient.<br />

Beson<strong>der</strong>e Bedeutung kommt im weiteren (§ 31) dem Schutz von oberirdischen<br />

Gewässern einschließlich ihrer Gewässerrandstreifen <strong>und</strong> Uferzonen zu,<br />

welche als Lebensräume erhalten bleiben <strong>und</strong> weiterentwickelt werden sollen,<br />

um großräumige Vernetzungsfunktion auf Dauer erfüllen zu können. Zum<br />

Aufbau des Europäischen ökologischen Netzes „Natura 2000“, insb. zum<br />

Schutz <strong>der</strong> Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung, sind die Richtlinien<br />

79/409/EWG (Vogelschutzrichtlinie) <strong>und</strong> 92/43/EWG (Fauna-Flora-Habitat-<br />

Richtlinie, FFH) anzuführen.<br />

§ 39 schließlich formuliert die Aufgaben des Artenschutzes, welche u.a. den<br />

Schutz <strong>der</strong> Tiere <strong>und</strong> Pflanzen <strong>und</strong> ihrer Lebensgemeinschaften vor<br />

Beeinträchtigungen durch den Menschen sowie den Schutz, die Pflege, die<br />

Entwicklung <strong>und</strong> die Wie<strong>der</strong>herstellung <strong>der</strong> Biotope wild leben<strong>der</strong> Tier- <strong>und</strong><br />

Pflanzenarten umfassen.<br />

Die Aussagen des BNatSchG werden im Hessischen Naturschutzgesetz<br />

(HENatG) aufgegriffen <strong>und</strong> konkretisiert. So nennt § 1a die Gr<strong>und</strong>sätze des<br />

Naturschutzes <strong>und</strong> <strong>der</strong> Landschaftspflege <strong>und</strong> unterstreicht u.a. die Bedeutung

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