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Die monatliche Zeitschrift für alle niedersächsischen Zahnärzte

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GESUNDHEITSPoLITIK<br />

stattung. Sie benötigen lediglich ein<br />

eGK-fähiges Lesegerät, dessen Anschaffung<br />

einschließlich der Installationskosten<br />

von der jeweiligen KZV in<br />

Form von Pauschalen abgegolten wird,<br />

sowie ein Update der Praxis-Verwaltungssoftware.<br />

<strong>Die</strong> KZVen werden<br />

rechtzeitig informieren, wann mit der<br />

Anschaffung von Lesegeräten begonnen<br />

werden sollte und die Höhe der<br />

Pauschalen nennen.<br />

Währenddessen bereiten sich die<br />

Man reibt sich<br />

die Augen<br />

und kann es<br />

nicht fassen.<br />

Während die<br />

eGK bundesweit massiv in die<br />

Kritik geraten und in Nordrhein<br />

der sogenannte Roll-out<br />

der elektronischen Gesundheitskarte<br />

im Dickicht des<br />

ärztlichen Widerstandes hängengeblieben<br />

ist, versendet<br />

die sogenannte »task-force« <strong>für</strong> Öffentlichkeitsarbeit<br />

der beiden Bundesorganisationen<br />

KZBV und BZÄK ein Informationspapier,<br />

»zum Basis Rollout<br />

der elektronischen Gesundheitskarte<br />

in den Zahnarztpraxen«. »Praxisnahe<br />

Informationen« werden versprochen,<br />

und völlig unberührt von der Tatsache,<br />

dass ein Datenskandal den anderen<br />

jagt, wird auf sieben Seiten dargestellt,<br />

»welche Vorbereitungen Sie in der Praxis<br />

<strong>für</strong> die Einführung treffen müssen<br />

und wie ihr Praxisteam die eGK anschließend<br />

handhaben muss.«<br />

Unmissverständlich heißt es im Vorwort:<br />

»Nach etlichen Verzögerungen<br />

im Projektablauf sollen die Praxen nun<br />

ab dem Frühjahr 2009 in einem stufen-<br />

(Landes-) <strong>Zahnärzte</strong>kammern auf die<br />

Ausgabe von elektronischen Heilberufsausweisen<br />

<strong>für</strong> ihre Mitglieder vor.<br />

Der so genannte elektronische Zahnarztausweis<br />

weist den Inhaber auch<br />

elektronisch als Zahnarzt aus und ermöglicht<br />

den Zugriff auf Patientendaten<br />

der eGK. Er ist ferner Voraussetzung<br />

<strong>für</strong> die Erstellung elektronischer<br />

Arztbriefe oder elektronischer Rezepte<br />

und schafft die Möglichkeit zur sicheren<br />

elektronischen Kommunikation<br />

weisen Vorgehen nach Regionen <strong>für</strong><br />

die Verarbeitung der eGK ausgestattet<br />

werden. Jetzt geht es darum, den Zahnarztpraxen<br />

einen möglichst reibungslosen<br />

Übergang in den Alltagsbetrieb<br />

der Karte zu ermöglichen.«<br />

Wer immer noch nicht weiß, wo es<br />

nach Ansicht der Autoren langgeht, der<br />

bekommt auf weiteren fünf Seiten die<br />

Fragen beantwortet, die er bis heute –<br />

aufgrund der einhelligen Ablehnung<br />

der eGK – noch nicht gestellt hat. Hier<br />

heißt das Kapitel: »Häufig gestellte Fragen<br />

rund um die Einführung der elektronischen<br />

Gesundheitskarte (eGK)«.<br />

Gespaltene Zunge<br />

In <strong>alle</strong>n mir bekannten Landes- und<br />

Bundesgremien wird und wurden in<br />

bisher unzähligen Beschlüssen die Einführung<br />

der e-Card abgelehnt. Während<br />

im Gesundheitssystem überall<br />

das Geld fehlt, werden hier bereits jetzt<br />

Unsummen verpulvert und werden in<br />

Zukunft Milliarden versenkt. In der<br />

Zahnmedizin hat die eGK keinen Nutzen,<br />

sie kostet Zeit und Geld, sie zerstört<br />

das Vertrauensverhältnis zwischen<br />

Arzt und Patient und macht das<br />

Arztgeheimnis zur Farce.<br />

mit Kammern und KZVen. <strong>Die</strong> BZÄK koordiniert<br />

im Auftrag der Landeszahnärztekammern<br />

das Projekt. Sie stimmt<br />

sich hierbei auch mit der KZBV ab, die<br />

mit der ZoD-Plattform (<strong>Zahnärzte</strong> online<br />

Deutschland) <strong>für</strong> die <strong>Zahnärzte</strong>schaft<br />

bereits heute eine elektronische<br />

Informations- und Kommunikationsplattform<br />

<strong>für</strong> den sicheren Datenaustausch,<br />

zum Beispiel im Rahmen der<br />

online-Abrechnung oder zwischen Kollegen,<br />

anbietet. Klartext, 04/2009 l<br />

Kopfschütteln über »task-force«<br />

VV der KZVN: Ablehnung der eGK erneut einstimmig bestätigt<br />

Auch die Vertreterversammlung der KZVN setzte am 16. Mai in<br />

Hannover ein deutliches STOP-Signal gegenüber der sogenannten<br />

»task-force« von KZBV und BZÄK<br />

Dr. Julius<br />

Beischer<br />

Foto: zkn-arcHiv<br />

All dieses ist in den ablehnenden Beschlüssen<br />

der Zahnarzt-Parlamente<br />

thematisiert worden; auch in Niedersachsen.<br />

Und <strong>alle</strong> diese politischen Beschlüsse<br />

werden von der »task-force« ignoriert,<br />

unterlaufen, ja, regelrecht torpediert.<br />

<strong>Die</strong>se kleine »Special-Einheit«<br />

macht ihre eigene Politik.<br />

Nach Aussage von Frau Schubert,<br />

Pressestelle der KZBV, gehören ihr folgende<br />

Personen an:<br />

Dr. Riefenstahl, Niedersachsen<br />

Dr. Neddermeyer, Nordrhein<br />

Frau Dr. Schorr, Nordrhein<br />

Dr. Wilms, Baden-Württemberg<br />

Herr Sietz, Westfalen-Lippe<br />

Frau Vary, Rheinland-Pfalz<br />

Frau Kluckhuhn, zm<br />

Frau Düster und Herr Reue von der<br />

Telematik-Abteilung der KZBV.<br />

Antwort der VV der KZVN<br />

<strong>Die</strong> Mitglieder der Vertreterversammlung<br />

der KZVN haben auf ihrer Frühjahrs-Sitzung<br />

am 16. Mai in Hannover<br />

dem Papier der sogenannten taskforce<br />

eine klare Absage erteilt. Der Beschluss<br />

lautet:<br />

Elektronische Gesundheitskarte<br />

<strong>Die</strong> Mitglieder der VV der KZVN fordern<br />

die Verantwortlichen der KZBV und<br />

BZÄK auf, <strong>alle</strong>s zu unterlassen, was auf<br />

die Umsetzung der Einführung<br />

der eGK hinführt und hindeutet.<br />

Begründung:<br />

<strong>Die</strong> sogenannte »task force«<br />

<strong>für</strong> die Einführung der eGK der<br />

KZBV und BZÄK bereitet die Kollegenschaft,<br />

völlig unbeeindruckt<br />

von <strong>alle</strong>n Datenmissbrauchs-Skandalen,<br />

auf die<br />

möglichst reibungslose Einführung<br />

der eGK in den Zahnarztpraxen<br />

vor.<br />

<strong>Die</strong> Beschlusslage <strong>alle</strong>r relevanten<br />

Gremien steht diesem<br />

Vorgehen diametral entgegen;<br />

die Beschlusslage ist eindeutig<br />

gegen die Einführung der eKG<br />

gerichtet.<br />

Der Beschluss wurde – fraktionsübergreifend<br />

– einstimmig<br />

gefasst. Nur Dr. Lutz Riefenstahl<br />

enthielt sich der Stimme.<br />

Klare Ansage<br />

Der Basis-Rollout in Nordrhein<br />

ist zum Erliegen gekommen.<br />

<strong>Die</strong> hervorragend organisierte<br />

Stop-die-e-Card-Aktion<br />

der Nordrheinischen <strong>Zahnärzte</strong><br />

im Schulterschluss mit den<br />

Freien Ärzten hat Wirkung gezeigt<br />

und mit dazu beigetragen,<br />

den Rollout vorläufig zu<br />

stoppen.<br />

Der Freie Verband Deutscher<br />

<strong>Zahnärzte</strong> hat durch seine<br />

Mitglieder in Zahnärztlichen<br />

Parlamenten und Gremien<br />

<strong>alle</strong> Beschlüsse gegen die<br />

e-Card mitinitiiert und mitgetragen.<br />

<strong>Die</strong> IGZ und andere<br />

Verbände marschieren in die<br />

gleiche Richtung. Es muss <strong>alle</strong>n<br />

ehren- und hauptamtlich Verantwortlichen<br />

bewusst sein,<br />

dass wir Ehrenamtlichen der<br />

Basis uns nicht über den Exerzierhof<br />

scheuchen lassen und<br />

»Krieg gegen die e-Card« spielen,<br />

während unsere »Kommandeure«<br />

in Sektlaune einen<br />

Frieden aushandeln, der uns<br />

Rekruten teuer zu stehen<br />

kommt. Dr. Julius Beischer<br />

Fraktionssprecher und Landesvorsitzender<br />

des FVDZ in Niedersachsen l<br />

Ärzte: E-Karte in<br />

der Testregion Bochum-<br />

Essen gescheitert<br />

Mediziner im Ruhrgebiet<br />

fällen ein vernichtendes<br />

Urteil: Laut einem<br />

Bericht der Westdeut-<br />

schen Allgemeinen Zeitung<br />

(WAZ) bezeichnen sie die Einführung<br />

der elektronischen<br />

Gesundheitskarte in der Modellregion<br />

Bochum-Essen als<br />

gescheitert. Software-Pannen,<br />

ein geringer Nutzwert <strong>für</strong> Patienten<br />

und Ärzte und massive<br />

Schwierigkeiten im alltäglichen<br />

Betrieb seien nur einige<br />

Probleme, mit denen die Mediziner<br />

in der Testregion zu<br />

kämpfen hätten. Darüber hinaus<br />

gebe es starke sicherheits-<br />

ZahNärZtetag ’09<br />

ZahNärZtetag<br />

PD Dr. rainer<br />

Buchmann,<br />

Düsseldorf<br />

Parodontologie:<br />

Zeitgemäß und<br />

patientengerecht<br />

Prof. Dr. Dr. henning<br />

Schliephake,<br />

göttingen<br />

Erkennung bis<br />

zur Therapie – Mundhöhlenkarzinom<br />

Prof. Dr. Lothar<br />

Pröbster, Wiesbaden<br />

Adhäsiv befestigte<br />

indirekte Restaurationen.<br />

Vom Inlay bis zur<br />

Klebebrücke – eine<br />

kritische Bestandsaufnahme<br />

aus der<br />

Sicht der Praxis<br />

Betül hanisch,<br />

Freiburg<br />

Erscheinungsbild und<br />

Umgangsformen<br />

ZMF- uND<br />

ProPhyLaxe-<br />

KoNgreSS<br />

Sabine Bertzbach,<br />

Bremen<br />

Ängstlicher Patient<br />

Jiri Sedelmayer,<br />

hamburg<br />

<strong>Die</strong> Auswahl von<br />

Hilfsmitteln zur<br />

mechanischen<br />

Plaque kontrolle<br />

PD Dr. rainer<br />

Buchmann,<br />

Düsseldorf<br />

Parodontologie interdisziplinär.<br />

Relevanz<br />

<strong>für</strong> die Praxis<br />

Betül hanisch,<br />

Freiburg<br />

Erscheinungsbild und<br />

Umgangsformen<br />

herbert Prange,<br />

thomasburg<br />

Elegante Psychologie<br />

<strong>für</strong> die Praxis und das<br />

halbe Leben<br />

Wie auch 2007<br />

führen die<br />

<strong>Zahnärzte</strong>kammernNiedersachsen<br />

und<br />

Bremen den<br />

<strong>Zahnärzte</strong>tag<br />

mit angeschlossenem<br />

ZMF-<br />

und Prophylaxe-<br />

Kongress durch<br />

26. September<br />

2009<br />

Congress<br />

Centrum<br />

Bremen<br />

346 · ZK n mit t eilungen · 6 | 20 09 6 | 20 09 · ZK n mit t eilungen · 347<br />

Foto: www.BocHuM.de<br />

<strong>Zahnärzte</strong>kammer<br />

Niedersachsen

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