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Die monatliche Zeitschrift für alle niedersächsischen Zahnärzte

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GESUNDHEITSPoLITIK<br />

schriebenen Hintergrund ist der HVM,<br />

welchen der KZVN-Vorstand mit der<br />

mündlichen (!) Zustimmung der Krankenkassen<br />

ausgehandelt hatte, schon<br />

eine Leistung, die man anerkennen<br />

muss, zumal er sich immer mehr den<br />

Prinzipien des Schirbort-HVM (99er<br />

HVM) annähert.<br />

Zustimmen mochte die FVDZ-Fraktion<br />

diesem HVM dennoch nicht, weil er<br />

in letzter Konsequenz wiederum inkonsequent<br />

ist, was die Festlegung eines<br />

Sockelbetrages betrifft.<br />

In der Erklärung der FVDZ-Delegierten,<br />

welche von Herrn Kollegen Ulrich<br />

Keck aus Weener vorgetragen wurde,<br />

heißt es zusammengefasst:<br />

Peinlich, peinlich<br />

Es dürfte jedem bekannt sein, dass Ton­Aufzeichnungen<br />

von Gesprächen, Debatten o.<br />

ä. nur mit der Einwilligung der Beteiligten<br />

erfolgen dürfen. Zuwiderhandlungen sind u. U.<br />

strafbewehrt.<br />

Zur Protokoll­Unterstützung werden bei den<br />

Vertreterversammlungen offizielle Bandaufzeichnungen<br />

erstellt. Das wird von der Versammlungsleitung<br />

bekanntgegeben. Bei bestimmten<br />

vertraulichen Tagesordnungs­Punkten<br />

der VV wird auch darauf verzichtet. Ton­Aufzeichnungen<br />

durch Dritte sind nicht erlaubt. Das<br />

hinderte ein Mitglied der VV nicht, »heimlich«<br />

mitzuschneiden. Durch Zufall wurde das von einem<br />

anderen Delegierten entdeckt und reklamiert.<br />

Kollege Vogel, als Versammlungsleiter, tat<br />

sich sichtlich schwer, diesen Verstoß deutlich zu<br />

rügen; immerhin handelte es sich um ein Mitglied<br />

der ZfN­Fraktion, der er selber angehört.<br />

Er eierte auch herum, als er aufgefordert<br />

wurde, einen deutlichen Beschluss herbeizuführen,<br />

der den Kollegen R. verpflichten sollte, das<br />

bisher Aufgezeichnete wieder zu löschen. Dazu<br />

habe er keinen Antrag vorliegen, meinte Vogel.<br />

<strong>Die</strong>sen stellte dann Dr. Keck aus Weener, um der<br />

peinlichen Farce ein Ende zu bereiten. l<br />

354 · ZK n mit t eilungen · 6 | 20 09<br />

Erklärung des Freien Verbandes<br />

Deutscher <strong>Zahnärzte</strong> zum HVM<br />

2009<br />

<strong>Die</strong> vom Vorstand der KZVN vorgelegte<br />

Beschlussvorlage <strong>für</strong> die Änderung des<br />

Honorarverteilungsmassstabes kann<br />

vom FVDZ nicht unterstützt werden, da<br />

der Sockelbeitrag in Höhe von 120.000,–<br />

Euro nicht absolut sichergestellt ist und<br />

damit nach unten floaten kann.<br />

Von einem unverrückbaren Sockelbetrag<br />

und der damit verbundenen Einzelleistungsvergütung<br />

würden primär<br />

<strong>alle</strong> <strong>niedersächsischen</strong> Praxen profitieren.<br />

Gerade in Zeiten der Wirtschaftskrise<br />

ist Planungssicherheit nicht nur <strong>für</strong><br />

Großpraxen sondern insbesondere <strong>für</strong><br />

kleine Praxen von existentieller Bedeutung.<br />

Eine solche Planungssicherheit ist<br />

nur mit einem nicht floatenden Sockelbetrag<br />

sichergestellt.<br />

Gemäß der Rechtssprechung des<br />

Bundessozialgerichts zum <strong>niedersächsischen</strong><br />

HVM dürfen gerade kleine Praxen<br />

nicht in ihrer Entwicklung behindert<br />

werden.<br />

Der neue HVM, darüber waren sich<br />

auch die FVDZ-Delegierten im Klaren,<br />

ließ sich durch keinen, wie auch immer<br />

gearteten Beschluss aufhalten, da er<br />

zum Zeitpunkt der VV der KZVN bereits<br />

mit den Kassen vereinbart war.<br />

Fazit<br />

<strong>Die</strong> VV der KZVN war – was die Gesundheitspolitische<br />

Diskussion betrifft –<br />

von großer Sachlichkeit geprägt und<br />

zeigte in weiten Teilen über Fraktionsgrenzen<br />

hinweg eine große Übereinstimmung<br />

in der Einschätzung der derzeitigen<br />

Lage im Gesundheitssystem.<br />

Alle Anträge der FVDZ-Fraktion wurden<br />

– zum größten Teil einstimmig –<br />

angenommen, was den Berichterstatter<br />

bei einem Blick in die Runde der Delegierten<br />

auch nicht wunderte. Erkennt<br />

er in den Reihen der ZfN doch einen<br />

großen Anteil an ehemaligen FVDZ-<br />

Kampfgefährten, die ihre politsche<br />

Heimat nicht verleugnen können. In<br />

den großen Themen ist sich die <strong>Zahnärzte</strong>schaft<br />

– zumindest an der Basis<br />

der Ehrenamtlichen – eben doch einig.<br />

Manchmal wünscht man sich <strong>alle</strong>rdings<br />

mehr vom alten Kampfgeist in<br />

der KZVN. Beim nunmehr jahrelangen<br />

Schmusekurs des jetzigen Vorstandes<br />

ist nämlich auch nicht viel mehr <strong>für</strong> die<br />

Kollegenschaft herausgesprungen. Im<br />

Gegenteil: <strong>Die</strong> Morgengabe der freiwilligen<br />

3%igen Honorarabwertung steht<br />

nach wie vor erwartungsvoll im Raum<br />

und hat auf Seiten der KrankenKassen<br />

nicht einen Millimeter an Zugeständnissen<br />

gebracht. Auf diese Tatsache<br />

zielt der FVDZ-Antrag ab, dem sich<br />

auch nur zwei ZfNler entzogen haben:<br />

Der Vorstand der KZVN wird aufgefordert,<br />

sich in den Honorarverhandlungen<br />

am Finanzierungsbedarf der<br />

Praxen und an der Steigerung der Praxiskosten<br />

zu orientieren und diese Position<br />

ggfs. auch vor dem Schiedsamt zu<br />

vertreten.<br />

Begründung:<br />

Seit vielen Jahren steigen die Kosten<br />

zur Führung, Erhaltung und Modernisierung<br />

einer Praxis deutlich stärker als<br />

die Honorarsteigerung. Das sogenannte<br />

Primat der Grundlohnsumme muss hinterfragt<br />

werden, da sonst unweigerlich<br />

<strong>alle</strong> Praxen finanziell an die Wand gefahren<br />

werden!<br />

<strong>Die</strong>sen Beschluss würden sicher die<br />

meisten Kolleginnen und Kollegen unterschreiben,<br />

die jeden Tag am Bohrturm<br />

stehen. Dr. Julius Beischer,<br />

Vorsitzender der FVDZ-Fraktion<br />

in der VV der KZVN l<br />

P.S. AllE BEScHlüSSE KÖnnEn iM VollEn WoRTl AUT UnTER<br />

W W W.F VDZ­niEDERSAcHSEn.DE nAcHGElESEn UnD HERUn­<br />

TERGEl ADEn WERDEn.<br />

Fotos: dr. M. eBeling AVW-Kontroversen<br />

obsolet!<br />

Nordhorn: Blick nach vorn angesagt<br />

Druck ist lockerem Interesse<br />

gewichen<br />

Wenn etwas in der am 20.5. in Nordhorn<br />

angebotenen Informationsveranstaltung<br />

zum Thema »Unser Altersversorgungswerk<br />

– gestern, heute, morgen«<br />

deutlich wurde, dann das: <strong>Die</strong><br />

Thematik AVW, die über Jahre die Gemüter<br />

in der <strong>Zahnärzte</strong>schaft Niedersachsens<br />

zutiefst bewegte, scheint nach<br />

erfolgreicher Neuordnung an der Basis<br />

»abgehakt« zu sein. Zumindest, was die<br />

Fehlsteuerungen der Vergangenheit<br />

und die Kontroversen um die Neuordnung<br />

des Systems bis hin zur denkbaren<br />

Systemänderung betrifft. <strong>Die</strong> äußerst<br />

geringe Besucherzahl des Abends im<br />

alt-ehrwürdigen Kloster Frenswegen<br />

brachte das ebenso zum Ausdruck wie<br />

die Wortbeiträge einiger Diskussionsteilnehmer.<br />

Interessanter <strong>für</strong> Mitglieder<br />

ist in erster Linie die zukunftsorientierte<br />

Arbeit, die Erwirtschaftung möglichst<br />

hoher Gewinne, die Sicherheit der<br />

Finanzen und die Verlässlichkeit der<br />

Rentenzusagen. Streit unter den gewählten<br />

Vertretern wird hierbei als<br />

kontraproduktiv empfunden.<br />

Dr. Karl Horst Schirbort, Vors. des LA des AVW (li.)<br />

und Dr. Michael Sereny, Präsident der ZKN<br />

Auf ausdrücklichen Wunsch der<br />

Kreisstelle Kreis Grafschaft Bentheim<br />

unter Beteiligung der Nachbarkreise<br />

Lingen und Meppen war diese Veranstaltung<br />

jedoch auch als Podiumsdiskussion<br />

mit Darstellung der kontroversen<br />

Auffassungen in der Kammerversammlung<br />

angelegt. So kamen neben<br />

den Informationen über die aktuelle<br />

Arbeit im AVW und den Perspektiven<br />

<strong>für</strong> die Zukunft auch die unterschiedlichen<br />

Auffassungen der beiden Kammerfraktionen<br />

»Freier Verband« und<br />

»ZfN« zur Aussprache. Letztlich ist die<br />

Kenntnis differierender Vorstellungen,<br />

des »Streitens um den optimalen Weg«<br />

<strong>für</strong> die Beurteilung der Kammerarbeit<br />

aber unverzichtbar, so irritierend sich<br />

das zuweilen auch darstellen mag.<br />

Faire Moderation<br />

Der Vorsitzende der Kreisstelle Grafschaft<br />

Bentheim, Dr. Michael Kolde, begrüßte<br />

die aus Hannover angereisten<br />

Gäste. Für das AVW waren dessen Vorsitzender,<br />

Dr. Karl Horst Schirbort, sowie<br />

der Justitiar des Werkes, Frank<br />

Wahner, angereist; <strong>für</strong> den »Freien Ver-<br />

band« dessen stellv. Landesvorsitzender,<br />

Dr. Michael Ebeling, zugleich Vizepräsident<br />

der ZKN, und Dr. Josef Kühling-Thees,<br />

zugleich stellv. Vorsitzender<br />

des AVW, <strong>für</strong> die Gruppe »<strong>Zahnärzte</strong><br />

<strong>für</strong> Niedersachsen« dessen Vorsitzender<br />

Henner Bunke D.M.D. und Dr. Bodo<br />

Vogel, bis vor kurzem noch Mitglied im<br />

Leitenden Ausschuss des AVW. <strong>Die</strong> Moderation<br />

wurde vom Präsidenten der<br />

ZKN, Dr. Michael Sereny, übernommen,<br />

der streng darauf achtete, dass <strong>alle</strong> Seiten<br />

ausreichend zu Wort kamen.<br />

<strong>Die</strong> Einen – System erhalten,<br />

Verlässlichkeit wiederhergestellt<br />

Zunächst stellte Dr. Schirbort in knapper<br />

Form die bei seiner Amtsübernahme<br />

im Dezember 2005 vorgefundenen<br />

Probleme sowie die notwendigen<br />

Überlegungen und Anstrengungen zur<br />

Konsolidierung dar. Jahre zu hoch ausgezahlter<br />

Rentenanpassungen, die<br />

2004 plötzliche Streichung <strong>alle</strong>r Leistungen<br />

oberhalb der Grundrente, die<br />

Millionenabschreibungen im Anlagegeschäft<br />

bei gleichzeitigem Fehlen jedweder<br />

Rücklagen machten eine Rückkehr<br />

zu gerechter und verlässlicher Berechnung<br />

der Renten und Anwartschaften<br />

notwendig. <strong>Die</strong> später vom<br />

oVG in Lüneburg bestätigten Mängel<br />

in der Alterssicherungsordnung erfor-<br />

Dr. Josef Kühling-Thees, stellv. Vorsitzender<br />

des LA des AVW<br />

6 | 20 09 · ZK n mit t eilungen · 355

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