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Die monatliche Zeitschrift für alle niedersächsischen Zahnärzte

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dies & das<br />

Krisengewinner<br />

Ministerpräsident Christian Wulff,<br />

der heimliche »Wirtschafts- und<br />

Autokanzler«<br />

Auch in der Krise gibt<br />

es Gewinner. <strong>Die</strong><br />

Verbraucher gehören<br />

dazu, die von geringen<br />

Inflationsraten und einem<br />

<strong>für</strong> viele Branchen ruinösen<br />

Wettbewerb profitieren<br />

und daher unbeeindruckt<br />

vom Krisengerede<br />

konsumieren, was das<br />

Christian Wulff Zeug hält. Hochkonjunktur<br />

haben naturgemäß auch die professionellen<br />

Schwarzmaler, die mit der<br />

Wirtschaftskrise gleichsam das Ende<br />

der uns bekannten Welt prognostizieren<br />

(»Es wird nichts mehr so sein, wie es<br />

mal war«). Politisch gehört zu diesen<br />

Gewinnern aber ganz sicher Ministerpräsident<br />

Christian Wulff, von der<br />

Wirtschaftswoche gerade zum »Schattenmann«<br />

und »heimlichen Wirtschafts-<br />

und Autokanzler« stilisiert.<br />

Ihm ist es gelungen, durch ein hohes<br />

Maß an Beharrlichkeit und einen bemerkenswerten<br />

Mangel an der andernorts<br />

gewohnten Gier nach Mehr<br />

die großen Unternehmen und auch seine<br />

Landesbank in der hereingebrochenen<br />

Finanzkrise in einer vergleichsweise<br />

stabilen Lage zu präsentieren.<br />

Dass mittlerweile nicht mehr Porsche<br />

VW schlucken kann oder Schaeffler<br />

die Conti, ist natürlich auch und besonders<br />

der Krise zu verdanken, die den<br />

Appetit dieser kleinen Unternehmen<br />

auf die Großen in Niedersachsen abgewürgt<br />

hat. Dennoch ist es kein Zufall,<br />

dass VW viel besser dasteht als andere<br />

Automobilkonzerne. Wulff hat gegenüber<br />

der fortschreitenden Arroganz<br />

der Porsches nicht klein beigegeben.<br />

Und er hat auch seinen Anteil daran,<br />

dass die Nord/LB keine solche Pleite-<br />

Landesbank geworden ist wie die übrigen<br />

Landesbanken. Nahezu <strong>alle</strong> anderen<br />

Ministerpräsidenten der Union in<br />

den westdeutschen Ländern haben<br />

derzeit hohe Lasten im Zusammenhang<br />

mit ihren Landesbanken zu schultern<br />

– ob in Schleswig-Holstein und<br />

Foto: zkn-arcHiv<br />

Hamburg die HSH, ob in Nordrhein-<br />

Westfalen die WestLB oder in Bayern<br />

die Bayerische Landesbank. In Düsseldorf<br />

wird zudem unter opel gelitten,<br />

in Baden-Württemberg unter Daimler,<br />

und womöglich geht dem Ländle jetzt<br />

auch noch Porsche an Wolfsburg verloren.<br />

In der Debatte um die Steuerschätzung<br />

wird zudem deutlich, dass Niedersachsen<br />

durch hohe Konsolidierungsanstrengungen<br />

in der Vergangenheit<br />

gegenüber anderen Ländern<br />

in der Ausgabenbilanz gut dasteht; der<br />

erste Haushalt ohne neue Schulden<br />

stand kurz bevor. Angesichts der hohen<br />

Verluste bei den Steuereinnahmen, die<br />

auch Niedersachsen mit unverminderter<br />

Wucht treffen, ist das zwar ein<br />

schwacher Trost, aber er erleichtert ein<br />

wenig den Blick nach vorn.<br />

Für Ministerpräsident Wulff ist das<br />

kluge Agieren in der Wirtschafts- und<br />

Finanzpolitik im Reigen seiner Amtskollegen<br />

<strong>alle</strong>rdings nur ein Grund zu<br />

stiller Freude. Dort sieht man es nicht<br />

gern, dass sich einer bislang unbemerkt<br />

von allzu großer Öffentlichkeit<br />

auf die Spitze der Länder zubewegt, der<br />

zudem die Bescheidenheit als Teil seiner<br />

Strategie kultiviert. Auch Kanzlerin<br />

und Parteichefin Angela Merkel ist<br />

nicht gerade bekannt da<strong>für</strong>, dass sie<br />

Spitzenleute neben sich duldet; eher<br />

schart sie das Mittelmaß um sich herum.<br />

Wer in seiner Begeisterung <strong>für</strong><br />

Wulff den <strong>niedersächsischen</strong> Ministerpräsidenten<br />

bereits als Wirtschaftsfachmann<br />

oder gar als Superminister<br />

<strong>für</strong> Wirtschaft und Finanzen im Bundeskabinett<br />

sieht, verkennt die Eifersüchteleien<br />

seiner Amtskollegen in den<br />

Ländern ebenso wie die innerhalb der<br />

Berliner Parteiszene um die Kanzlerin.<br />

Dass sich jetzt der politisch angeschlagene<br />

und daher ungefährliche Roland<br />

Koch als Wirtschaftsexperte der Partei<br />

etablieren soll, ist Beleg genug da<strong>für</strong>.<br />

Sollte Wulff einmal eine solche Ehre zuteil<br />

werden, müsste ihn das eher nachdenklich<br />

stimmen. Anne Zick,<br />

rundblick, 18.5.2009<br />

»Keine Baby-Experimente <strong>für</strong><br />

die Gier nach Einschaltquote!«<br />

Ärztekammer Niedersachsen schockiert<br />

über die geplante RTL-Serie<br />

»Erwachsen auf Probe«<br />

Der Kinderarzt und Vizepräsident<br />

der Ärztekammer Niedersachsen,<br />

Dr. med. Gisbert Voigt, fordert<br />

den Privatsender RTL mit Nachdruck<br />

dazu auf, die geplante Dokusoap<br />

»Erwachsen auf Probe« f<strong>alle</strong>n zu lassen.<br />

In der achtteiligen Serie, die am 3.6.<br />

starten soll, werden Säuglinge und<br />

Kleinkinder von ihren Eltern getrennt<br />

und <strong>für</strong> rund vier Tage in die »obhut«<br />

von Teenagern gegeben. Dr. Voigt:<br />

»<strong>Die</strong>se Sendung gefährdet das Wohl<br />

der Säuglinge und Kleinkinder! In den<br />

beiden ersten Lebensjahren sind Kleinkinder<br />

in einer äußerst sensiblen Phase.<br />

Sie brauchen die Nähe und Fürsorge ihrer<br />

Eltern – deren Stimmen, deren Gerüche,<br />

deren Berührungen. Wenn sie<br />

<strong>für</strong> vier Tage aus dieser sehr bedeutenden<br />

Beziehung gerissen werden, birgt<br />

das große Risiken <strong>für</strong> die seelische Entwicklung.<br />

Ich appelliere deshalb an den<br />

Privatsender RTL, verantwortungsvoll<br />

zu handeln dieses Sendeformat sofort<br />

einzustellen. Eine Gefährdung des Kindeswohls<br />

nur zugunsten der Einschaltquote<br />

darf es nicht geben!« <strong>Die</strong> Ärztekammer<br />

Niedersachsen schließt sich<br />

mit dieser Forderung ausdrücklich den<br />

Aufrufen des Deutschen Kinderschutzbundes<br />

(DKSB) sowie der Bundespsychotherapeutenkammer<br />

(BPtK) an.<br />

Kontakt: Rolf Heyde, Pressesprecher<br />

der Ärztekammer Niedersachsen<br />

Telefon: (05 11) 3 80 22 21, E-Mail: rolf.<br />

heyde@aekn.de<br />

Presse-Information Ärztliche Pressestelle der<br />

Ärztekammer Niedersachsen, 13.5.2009<br />

Halitosis<br />

DGZMK-Präsident Hoffmann regt<br />

Interdisziplinären Arbeitskreis an<br />

Einen interdisziplinären Arbeitskreis<br />

gemeinsam mit der Medizin<br />

und der Grundlagenforschung zur<br />

Bekämpfung der Halitosis (Mundgeruch)<br />

regt der Präsident der Deutschen<br />

Gesellschaft <strong>für</strong> Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde<br />

(DGZMK), Prof. Dr. Thomas<br />

Hoffmann (Uni Dresden), an. Hoffmann<br />

war bei einem Symposium »Halitosis<br />

– current status and perspectives«<br />

auf der BREATH 2009 am 27. und<br />

28.4.2009 in Dortmund zu Gast und<br />

vertiefte dort entsprechende Kontakte.<br />

»Eine synergetische Einbindung der<br />

Medizin gemeinsam mit den Fachgruppierungen<br />

der Zahnmedizin und<br />

den technologisch-diagnostischen Bereichen<br />

zu diesem Thema wäre wissenschaftlich<br />

empfehlenswert«, so der<br />

DGZMK-Präsident. Gleichzeitig entspreche<br />

eine solche Initiative einem<br />

weiteren Schritt voran auf dem von der<br />

DGZMK konsequent beschrittenen<br />

Weg der Kooperation mit der Medizin<br />

und der Integration der Zahnmedizin<br />

in die Medizin.<br />

Kontakt:<br />

DGZMK<br />

Deutsche Gesellschaft <strong>für</strong> Zahn-,<br />

Mund- und Kieferheilkunde<br />

Markus Brakel<br />

Liesegangstraße 17a<br />

40211 Düsseldorf<br />

Telefon: (02 11) 7183 601<br />

Fax: (02 11) 7 18 35 82<br />

E-Mail: Markus.Brakel@ish.de<br />

Pressemitteilung DGZMK, 12. Mai 2009<br />

Verfassungsschutzbericht<br />

<strong>für</strong> 2008<br />

Politisch motivierte Kriminalität<br />

massiv gestiegen<br />

Einen Anstieg um 32 Prozent auf<br />

3725 politisch motivierte Straftaten<br />

in Niedersachsen meldet der<br />

Verfassungsschutzbericht 2008. Das<br />

liegt deutlich über dem Bundesdurchschnitt<br />

(+11,4 Prozent) und ist nach Angaben<br />

von Innenminister Uwe Schünemann<br />

vor <strong>alle</strong>m in Zuwächsen bei linksextremistischer<br />

(+26 Prozent) und Ausländerkriminalität<br />

begründet, die sich<br />

nahezu verfünffacht hat. Schünemann<br />

sieht die größte Bedrohung der Inneren<br />

Sicherheit weiterhin im islamistischen<br />

Extremismus, der in Niedersachsen<br />

3180 Anhänger hat. Es gebe zwar keine<br />

Hinweise auf konkrete Anschlagspläne,<br />

dennoch seien etliche Drohvideos im<br />

Umlauf, und der Verfassungsschutz<br />

wisse von Rekrutierungen <strong>für</strong> terroristische<br />

Aktivitäten in der Region Braunschweig<br />

und von einem hohen Gefahrenpotenzial<br />

durch Rückkehrer aus islamistischen<br />

Ausbildungslagern. Dort<br />

ist das von Schünemann als besonders<br />

gefährlich eingestufte »Salafistische<br />

Netzwerk« aktiv. So gelte das Islamische<br />

Bildungs- und Kulturzentrum als<br />

Magnet <strong>für</strong> Islamisten. <strong>Die</strong> Islamschule<br />

Braunschweig mache von sich reden<br />

als Verfechterin der Scharia in ihrer orthodoxen<br />

Form, die die Enthauptung<br />

von Abtrünnigen vom Islam als zulässig<br />

darstellt. <strong>Die</strong> dort stattfindenden<br />

Seminare, Vorträge sowie die Ausbildung<br />

von Predigern des salafistischen<br />

Islam werden als besonders bedrohlich<br />

bewertet. Videos von Hasspredigten<br />

liegen dem Verfassungsschutz vor.<br />

Beim Rechtsextremismus im Niedersachsen<br />

will der Innenminister<br />

trotz einer Stagnation der Zahl der<br />

Straftaten (1789) auf hohem Niveau<br />

und dem vom oVG Lüneburg bestätigten<br />

Verbot einer Großdemonstration<br />

der Rechtsextremisten am 1. Mai in<br />

Hannover keine Entwarnung geben. Es<br />

sei zu be<strong>für</strong>chten, dass sich rechte<br />

Gruppen zum 1. Mai »spontan« einen<br />

anderen ort <strong>für</strong> ihre Aktivitäten suchen<br />

werden. 2008 gab es 111 rechtsextremistische<br />

Gewaltdelikte, darunter<br />

103 Körperverletzungen, die zu 42 Prozent<br />

unter Alkoholeinfluss verübt wurden.<br />

<strong>Die</strong> Zahl der gewaltbereiten<br />

Rechtsextremisten ist gegenüber 2007<br />

leicht (von 900 auf 870) zurückgegangen.<br />

Sorgen machen dem Verfassungsschutz<br />

weiterhin die Kameradschaften<br />

und die Autonomen Nationalisten, die<br />

zwar keine hohen Mitgliedszahlen haben,<br />

aber sich häufig zu Aktionen zusammentun<br />

und <strong>alle</strong>samt »Spaß an<br />

Gewalt« haben, wie Schünemann es<br />

ausdrückte. Insgesamt wird von 2780<br />

Rechtsextremisten in Niedersachsen<br />

ausgegangen. Mit 1160 deutlich niedriger<br />

liegt das Mitgliederpotenzial bei<br />

den Linksextremisten; die Partei die<br />

Linke und ihre Mitglieder, die weiterhin<br />

vom Verfassungsschutz beobachtet<br />

werden, sind darin nicht enthalten. Der<br />

hohe Anstieg der Straftaten in diesem<br />

Bereich geht vorwiegend auf das Konto<br />

der »Autonomen«, die sich unter anderem<br />

mit Rechtsradikalen, aber auch<br />

mit der Polizei immer wieder gewalttätige<br />

Auseinandersetzungen liefern. 101<br />

Gewaltdelikte wurden 2008 gezählt.<br />

Immer deutlicher wird bei der Beobachtung<br />

von Links- und Rechtsextremisten<br />

deren optische Annäherung im<br />

öffentlichen Auftreten – schwarzer<br />

Block, massive Verwendung von Anglizismen,<br />

sozial/nationalrevolutionäre<br />

orientierung – sowie bei den Feindbildern<br />

Kapitalismus, Imperialismus, Globalisierung<br />

etc.<br />

Der Verfassungsschutz hat eine<br />

»Niedersächsische Extremismuspräventions-<br />

und Informationsstelle«<br />

(NEIS) eingerichtet, die Ansprechpartner<br />

<strong>für</strong> <strong>alle</strong> Fragen zum Extremismus<br />

sein soll. Sie will aufklären, informieren,<br />

fortbilden und beraten. Unter anderem<br />

soll <strong>für</strong> Grundschüler eine<br />

»Grundrechtefibel herausgegeben<br />

werden und <strong>für</strong> Jugendliche Anti-Extremismus-Comics.<br />

Schließlich soll es einen<br />

Bürgerpreis <strong>für</strong> Initiativen pro Demokratie<br />

und gegen Extremismus geben.<br />

NEIS ist unter (05 11) 6 70 92 17 erreichbar.<br />

rundblick, 30.4.2009<br />

Presse-Information<br />

Ein Arzt <strong>für</strong> unterwegs<br />

Arzt-Auskunft nennt<br />

DocStop-Ärzte<br />

Auf Achse einen Arzt zu finden,<br />

kann schwer sein. Der Verein<br />

»DocStop <strong>für</strong> Europäer« will in<br />

Kooperation mit Ärzten die medizinische<br />

Versorgung von Berufskraftfahrern<br />

verbessern. Bei der Arzt-Auskunft<br />

der Stiftung Gesundheit können Trucker<br />

nun DocStop-Ärzte ausfindig machen.<br />

<strong>Die</strong> über 250 in Deutschland teilnehmenden<br />

Ärzte sind online unter www.<br />

arzt-auskunft.de oder telefonisch über<br />

die kostenfreie Rufnummer (08 00) 7<br />

39 00 99 zu erfragen. Auch über die<br />

DocStop-Hotline unter (0 18 05) 11 20 24<br />

können Trucker sich nach dem nächstliegenden<br />

Partnerarzt erkundigen.<br />

380 · ZK n mit t eilungen · 6 | 20 09 6 | 20 09 · ZK n mit t eilungen · 381

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