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Die monatliche Zeitschrift für alle niedersächsischen Zahnärzte

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Gesundheitspolitik<br />

Für die Zukunft gewappnet<br />

40 Jahre Zentrum Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde an MHH<br />

Dr. Eckhard Jung<br />

Das ZMK-Zentrum an der<br />

Medizinischen Hochschule<br />

Hannover feierte am 9. Mai<br />

sein 40jähriges Bestehen.<br />

Eingeladen hatte der Ge-<br />

schäftsführende Direktor<br />

des Zentrums, Professor<br />

Dr. med. Dr. med. dent. Nils<br />

Claudius Gellrich. Und er-<br />

schienen waren zahlreiche<br />

Gäste, die einem ambitio-<br />

nierten Vortragsprogramm<br />

folgten<br />

Foto: zkn-arcHiv<br />

Schon auf dem Parkplatz vor<br />

der Klinik konnte man als Besucher<br />

den ersten Consemestern<br />

begegnen und war sofort<br />

in interessante Gespräche<br />

vertieft. Beim Überschreiten der Eingangsschwelle<br />

kam es einem dann so<br />

vor, als hätte man gerade eben kurz<br />

vorher das Gebäude verlassen und sei<br />

nur noch einmal rasch zurückgekommen,<br />

um etwas Vergessenes aus dem<br />

Prothetik-Laborspind zu holen. Nur die<br />

Dekoration mit den zahlreichen Bistro-<br />

Stehtischen und die vielen festlich gekleideten<br />

Ehemaligen, darunter übrigens<br />

auch zehn aus dem <strong>alle</strong>rersten<br />

Jahrgang, machten den Gästen klar,<br />

dass inzwischen schon einige Jährchen<br />

(beim Berichterstatter rund 28 Jahre)<br />

vergangen sind, seit der letzten Examensprüfung.<br />

Das Vortragsprogramm begann<br />

pünktlich um neun Uhr morgens mit<br />

der Begrüßung durch Professor Gellrich,<br />

der <strong>alle</strong> Anwesenden herzlich<br />

empfing und zahlreiche Gäste hervorhob,<br />

ganz besonders natürlich den ersten<br />

Hochschuldozenten, der dieses<br />

Zentrum in 1969 überhaupt erst gründete<br />

und mit akademischem Leben erfüllte,<br />

Professor Dr. med. dent. Till Jung.<br />

Von der anderen Seite des Bohrers<br />

Stephan Weil, oberbürgermeister der<br />

Stadt Hannover, ließ es sich nicht nehmen,<br />

das erste Grußwort zu sprechen.<br />

Seine »Androhung« ein Grußwort eines<br />

oberbürgermeisters dauere nie<br />

unter einer Stunde, machte er dann<br />

doch nicht wahr, schon <strong>alle</strong>in, weil ihm<br />

sein Blick auf das Gesamtprogramm<br />

des Tages klarmache, »dass eine akademische<br />

Feierstunde in Realzeit auch<br />

schon mal sechs bis sieben Stunden<br />

dauern könne.« Da er nicht in der Lage<br />

sei, einen zahnmedizinischen Fachvortrag<br />

zu halten, versuche er »von der anderen<br />

Seite des Bohrers« kommend,<br />

seinen Beitrag zu leisten. Er betonte,<br />

dass die Stadt Hannover auf die Medizinische<br />

Hochschule und natürlich<br />

auch auf das ZMK-Zentrum stolz sei.<br />

Weil brach eine Lanze <strong>für</strong> die Zahnmediziner,<br />

in dem er – im Namen <strong>alle</strong>r<br />

(Zahn-) leidtragenden Mitmenschen –<br />

seinen herzlichen Dank aussprach, <strong>für</strong><br />

die oftmals dringend notwendige und<br />

rasche Abhilfe bringende zahnärztliche<br />

Intervention bei manchmal sehr<br />

plötzlich und sehr stark auftretenden<br />

Zahnschmerzen.<br />

Zielvorstellung: die nächste Feier<br />

Der aktuell amtierende Präsident der<br />

MHH, Professor Dr. med. <strong>Die</strong>ter Bitter-<br />

Suermann, ging in seinem Vortrag<br />

auch auf die Entstehungsgeschichte<br />

des Zentrums an der Medizinischen<br />

Hochschule ein. <strong>Die</strong> Initiative zur Gründung<br />

eines Zentrums und der Einführung<br />

des akademischen Ausbildungszweigs<br />

Zahnheilkunde an der MHH sei<br />

vom damaligen Präsidenten der <strong>Zahnärzte</strong>kammer<br />

Niedersachsen, Dr. Harald<br />

Senge, ausgegangen, dem es zu<br />

verdanken sei, dass durch einen historischen<br />

Spendenaufruf Gelder von <strong>niedersächsischen</strong><br />

Kolleginnen und Kollegen<br />

zusammenkamen und zur Einrichtung<br />

eines Prothetiklabors in der Villa<br />

Bernstorff führte. Über das oststadtkrankenhaus<br />

wanderte die akademische<br />

Ausbildungsstätte dann schließlich<br />

mit dem Bau der Zahnklinik und<br />

dem Einzug 1976 an die Stelle, an der<br />

diese Feierstunde stattfinden könne.<br />

Neben den Zielvorstellungen, die man<br />

sich <strong>für</strong> Wissenschaft, Forschung und<br />

Lehre vornehme, gehöre natürlich auch<br />

eine Zielvorstellung, wann die nächste<br />

Feier an der MHH stattfinden solle. Der<br />

Senat der MHH habe vor kurzem einen<br />

Beschluss gefasst, wonach solche Feiern<br />

nur noch <strong>alle</strong> 25 Jahre stattfinden<br />

sollen. Und zudem werde die MHH<br />

dann nur noch als gesamte Einrichtung<br />

feiern also gemeinsam mit dem<br />

ZMK-Zentrum, was zur Folge habe,<br />

Foto: t. HallBauM<br />

Bildmitte: Prof. Dr. Till Jung, Emeritus, vormals Direktor der Klinik <strong>für</strong> Zahnärztliche Prothetik mit ehemaligen Erstsemestern<br />

dass demnächst – also in sechs Jahren,<br />

nämlich im Jahr 2015 – die nächste große<br />

Jubiläumsfeier anstünde, da die<br />

MHH im Jahre 1965 gegründet worden<br />

sei. Bitter-Suermann ging noch auf die<br />

geplante und dringend durchzuführende<br />

Novellierung der (zahnärztlichen)<br />

Approbationsordnung ein, die<br />

jetzt aktuell leider von der Kultusministerkonferenz<br />

erst wieder einmal auf<br />

Eis gelegt worden sei, obwohl <strong>alle</strong>in zur<br />

Substanzerhaltung, geschweige denn<br />

zum Um- und zum Ausbau es dringend<br />

geboten sei, den bereits ausgehandelten<br />

diesbezüglichen Stufenplan<br />

schnellstens umzusetzen. Dem ZMK-<br />

Zentrum wünschte er <strong>für</strong> die Zukunft<br />

<strong>alle</strong>s Gute und stellte die Forderung:<br />

»Simply be the best.«<br />

Ein Gebäude voll positiver Energie<br />

Dr. Michael Sereny, Präsident der <strong>Zahnärzte</strong>kammer<br />

Niedersachsen und<br />

selbst Ehemaliger (Studierender und<br />

Assistent) des ZMK-Zentrums der MHH,<br />

überbrachte in seinem Grußwort die<br />

herzlichen Grüße der <strong>niedersächsischen</strong><br />

<strong>Zahnärzte</strong>schaft, die man ohne<br />

Übertreibung als Vater und Geburtshelfer<br />

der Zahnmedizin an der MHH bezeichnen<br />

könne. Auch die ZKN feiere in<br />

diesem Jahr einige Jubiläen, beispielsweise<br />

60 Jahre ZKN und 30 Jahre kammereigene<br />

Fortbildungseinrichtung.<br />

Aber auch schon vor 1969 habe es eine<br />

Ausbildung zu Dentisten und <strong>Zahnärzte</strong>n<br />

in Hannover gegeben, beispielsweise<br />

1924, als eine Prüfstelle <strong>für</strong> Dentisten<br />

an der Christuskirche eingerichtet<br />

wurde. <strong>Die</strong>ses Lehrinstitut wurde<br />

dann 1948 – übrigens auch mit Spendengeldern<br />

– wiedereröffnet. In den<br />

Jahren 1952 bis 1959 wurden dort Dentisten<br />

durch Fortbildungskurse zu<br />

<strong>Zahnärzte</strong>n ausgebildet. Sereny unterstrich,<br />

dass die Einrichtung des vorklinischen<br />

Laboratoriums in der Hermann-Bahlsen-Allee<br />

damals im Wesentlichen<br />

aus Spenden von <strong>niedersächsischen</strong><br />

<strong>Zahnärzte</strong>n finanziert<br />

worden sei. Alle Präsidenten der ZKN<br />

hätten im Übrigen die Zusage des da-<br />

maligen ZKN-Präsidenten Dr. Harald<br />

Senge eingehalten, die ZKN werde sich<br />

auch weiterhin helfend dem neugeborenen<br />

Kind zur Verfügung stellen. Das<br />

habe sich vor <strong>alle</strong>m dann gezeigt, wenn<br />

immer wieder bei Lehrstuhl-Vakanzen<br />

im Ministerium in Hannover reflexartige<br />

Überlegungen einsetzten, eventuell<br />

einen Hochschulort einzusparen, oder<br />

zumindest den entsprechenden Lehrstuhl<br />

mit einem Reise-, Pendel, oder<br />

ICE-Professor besetzen zu wollen. Der<br />

Präsident konstatierte, der kontinuierliche<br />

Durchlauf der Hochschule von<br />

jungen Menschen hinterlasse anscheinend<br />

eine Menge Energie im Gebäude.<br />

Bei der Eröffnung des vorklinischen Laboratoriums<br />

trat schon damals die Frage<br />

auf, was die ZKN denn dazu bewogen<br />

habe, sich finanziell an der Ausbildung<br />

des eigenen Nachwuchses zu beteiligen.<br />

Präsident Sereny beantwortet<br />

sie auch heute noch so: »Es waren<br />

schlichtweg Weitblick, Sorge um die<br />

Versorgung der Patienten, Sorge um<br />

den wohlverdienten Ruhestand, Sorge<br />

330 · ZK n mit t eilungen · 6 | 20 09 6 | 20 09 · ZK n mit t eilungen · 331

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