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Die monatliche Zeitschrift für alle niedersächsischen Zahnärzte

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DIES & DA S<br />

Alle kooperierenden Ärzte haben ihre<br />

Praxis in der Nähe einer Autobahnabfahrt.<br />

Das Ziel der DocStop-Initiative<br />

ist es, entlang der europäischen Autobahnen<br />

ein Netz von kooperierenden<br />

Ärzten aufzubauen. <strong>Die</strong> Initiative (im<br />

Internet unter www.docstoponline.eu)<br />

wurde 2007 von Polizeihauptkommissar<br />

a. D. Rainer Bernickel unter der<br />

Schirmherrschaft des Europaparlamentariers<br />

Dr. <strong>Die</strong>ter L. Koch als europäisches<br />

Pilotprojekt ins Leben gerufen.<br />

<strong>Die</strong> Arzt-Auskunft der gemeinnützigen<br />

Stiftung Gesundheit verzeichnet<br />

<strong>alle</strong> Ärzte, <strong>Zahnärzte</strong> und Psychologischen<br />

Psychotherapeuten Deutschlands<br />

mit über 1000 Diagnose- und<br />

Therapieschwerpunkten. Der unabhängige<br />

und werbefreie Service ist online<br />

bei den wesentlichen Gesundheits-Portalen<br />

wie NetDoktor.de, onmeda.de<br />

oder GesundheitPro.de (Apotheken<br />

Umschau) sowie auf den<br />

Websites vieler Versicherten eingebunden<br />

– seit Kurzem auch bei Google<br />

Maps. Presse-Information<br />

Stiftung Gesundheit, 28.4.2009<br />

<strong>Die</strong> Kinder schützen!<br />

Verschläft das Land die Präventionsarbeit<br />

mit Pädophilen?<br />

Jeden Tag werden bundesweit etwa<br />

55 Fälle von Kindesmissbrauch angezeigt,<br />

die Dunkelziffer nicht mitgerechnet.<br />

0,23 bis 0,73 Prozent der männlichen<br />

Bevölkerung, das sind rund<br />

220.000 Männer, gelten als pädophil.<br />

<strong>Die</strong> massenhafte Herstellung und Verbreitung<br />

harter, brutaler Kinderpornographie<br />

verweist auf die Quantität der<br />

Gefahr <strong>für</strong> Kinder.<br />

Ein Teil der Pädophilen ist dissozial<br />

mit einer empathielosen Persönlichkeit<br />

<strong>für</strong> die opfer; hier beträgt die Rückfallquote<br />

bei verurteilten Straftätern<br />

rund 80 Prozent. Um die Kinder in diesem<br />

Land, ihre Seelen und ihr Leben,<br />

vor diesen pädophilen Tätern zu schützen,<br />

müssen Gesetzgeber und Gerichte<br />

endlich den Mut aufbringen, sie wirklich<br />

lebenslang wegzusperren.<br />

Ein Teil der pädophil veranlagten<br />

Männer jedoch ist einer Therapie zugänglich,<br />

die das Ziel hat, dass aus ihrer<br />

Neigung keine Straftaten, das heißt<br />

kein Kindesmissbrauch wird. 2007 erhielt<br />

das Projekt »Kein Täter werden!«<br />

von Prof. Dr. Klaus Beier von der Berliner<br />

Charité den Deutschen Förderpreis<br />

Kriminalprävention in Münster. Bis<br />

heute haben etwa 800 Männer, vor <strong>alle</strong>m<br />

aus dem Großraum Berlin-Brandenburg,<br />

an dem Projekt teilgenommen.<br />

Bei der Preisverleihung in Münster<br />

war an die Verantwortlichen appelliert<br />

worden, das Projekt bundesweit<br />

auszudehnen. Nach drei Jahren Anschubfinanzierung<br />

durch die VW-Stiftung<br />

finanziert jetzt das Bundesjustizministerium<br />

das Berliner Projekt bis<br />

Ende 2010. Im oktober 2008 hatte Ministerin<br />

Brigitte Zypries die Länder aufgefordert,<br />

das Projekt aufzunehmen,<br />

weil die Bundesregierung das <strong>alle</strong>in<br />

nicht bewerkstelligen könne.<br />

Passiert ist bislang wenig bis gar<br />

nichts. Nur Schleswig-Holstein ist zunächst<br />

<strong>für</strong> zwei Jahre eingestiegen. Anfang<br />

dieses Jahres hat Prof. Dr. Bosinski<br />

vom Lehrstuhl <strong>für</strong> Sexualmedizin an<br />

der Uni-Klinik Kiel mit 80.000 Euro<br />

Landesförderung pro Jahr das Berliner<br />

Projekt übernommen. Das Bundesjustizministerium<br />

selbst ist offenbar so<br />

wenig auf dem laufenden oder interessiert,<br />

dass es davon gar nichts weiß.<br />

Das Ministerium führt aber mit dem<br />

Bundesgesundheitsministerium Gespräche<br />

darüber, aktiv zu werden, damit<br />

die Therapie endlich eine Leistung<br />

der gesetzlichen Krankenkassen wird.<br />

Im <strong>niedersächsischen</strong> Justizministerium<br />

ist man informiert, interessiert<br />

und sieht das Projekt sehr positiv. Aber<br />

man will nach zwei Jahren erst einmal<br />

die Kieler Erfahrungen auswerten.<br />

Dass das Projekt in Berlin bereits seit<br />

2004 läuft und verwertbare Erfahrungen<br />

vorliegen, wenn auch aus einem<br />

Ballungsraum, beflügelt das Land Niedersachsen<br />

offenbar nicht zu Taten. Eine<br />

denkbare Maßnahme könnte es<br />

sein, geeignete Standorte in Niedersachsen<br />

zu identifizieren und zur Übernahme<br />

des Berliner Modells aufzufordern.<br />

Über die näheren Modalitäten<br />

des Projektes ist jedoch im Ministeri-<br />

um offenbar zu wenig bekannt, um potenzielle<br />

Interessenten auch nur zu beraten.<br />

Tatsache ist, dass in Niedersachsen<br />

wohl nur die Medizinische Hochschule<br />

in Hannover (MHH) als landesweiter<br />

Modell-Standort in Frage kommt, der<br />

mit Polizei, Gerichten und Präventionsräten<br />

landesweit eng vernetzt werden<br />

müsste und könnte. Das Projekt muss<br />

wissenschaftlich begleitet werden und<br />

benötigt sexualpädagogisch weitergebildetes<br />

Personal. Eine zweijährige berufsbegleitende<br />

Weiterbildung findet<br />

zum Beispiel in Berlin oder München<br />

an den Standorten der Akademie <strong>für</strong><br />

Sexualmedizin (ASM) statt, die eng mit<br />

Prof. Beier kooperiert. Eine rein psychiatrische<br />

oder psychotherapeutische<br />

Ausbildung reicht da<strong>für</strong> nicht aus.<br />

Wenn die Landesregierung jetzt die<br />

zunächst zwei Projektjahre in Kiel abwartet<br />

bis Ende 2010, dann von dort die<br />

endgültige Evaluation 2011, um schließlich<br />

selbst das Modell »Kein Täter werden!«<br />

zu übernehmen, indem erst einmal<br />

mindestens zwei Fachkräfte zwei<br />

Jahre weitergebildet werden – ist es<br />

2013, bis im Land Niedersachsen ein<br />

wirksames Präventivangebot vorliegt,<br />

um einen Teil der pädophilen Männer<br />

davon abzuhalten, Kinderleben zu zerstören.<br />

Ein Projektjahr kostet übrigens<br />

80.000 Euro – einmal tatsächlich »Peanuts«,<br />

wenn dadurch in Niedersachsen<br />

eines Tages vielleicht jeden Tag oder jede<br />

Woche ein Kind weniger vergewaltigt,<br />

missbraucht und sein Leben zerstört<br />

wird. Dr. Susanne von Garrel,<br />

rundblick, 23.4.2009<br />

Früherer AOK-<br />

Manager bleibt<br />

straffrei<br />

Fünf Jahre nach den Korruptionsvorwürfen<br />

um eine<br />

Reise nach Monaco hat am<br />

Donnerstag der Strafprozess<br />

gegen den ehemaligen<br />

AOK­Manager Rudolf I. ein<br />

unspektakuläres Ende genommen.<br />

Das Amtsgericht<br />

Hannover stellte das Verfahren<br />

gegen eine Auflage von<br />

700 Euro ein.<br />

Richter Marco Hartrich<br />

begründete seine Entscheidung<br />

unter anderem mit der<br />

Belastung, die der Angeklagte<br />

aufgrund der langen<br />

Verfahrensdauer erfahren<br />

habe. Dem früheren Beschaffungs­<br />

und Gebäudemanager<br />

der Gesundheitskasse<br />

wurde vorgeworfen,<br />

sich im Mai 2004 von dem<br />

Baukonzern Hochtief einen<br />

viertägigen Trip zu einem<br />

Formel­1­Rennen ins Fürstentum<br />

spendiert haben zu<br />

lassen. <strong>Die</strong> Kosten <strong>für</strong> den<br />

Flug, die Tickets fernab der<br />

Rennstrecke und ein Mittelklassehotel<br />

betrugen gut<br />

2000 Euro.<br />

Eine Luxusreise ist das<br />

nicht, aber in Anbetracht der<br />

Umstände dennoch brisant:<br />

Hochtief baute nicht nur die<br />

AOK­Zentrale an der Hildesheimer<br />

Straße in Hannover,<br />

sondern auch ein neues Verwaltungsgebäude<br />

in Oldenburg.<br />

<strong>Die</strong> Affäre war darüber<br />

hinaus eng verknüpft mit der<br />

früheren AOK­Chefin Christine<br />

Lüer, die im Januar wegen<br />

Bonuszahlungen verurteilt<br />

wurde. Auch sie hatte<br />

sich über Hochtief Preisermäßigungen<br />

<strong>für</strong> ihre privaten<br />

Sanitäranlagen verschafft<br />

und war aus diesem<br />

Grund fristlos gekündigt<br />

worden.<br />

Nach Angaben von I.’s<br />

Anwalt <strong>Die</strong>ter Gräfe soll Lüer<br />

ihrem Mitarbeiter die Reise<br />

genehmigt und den Antrag<br />

unterschrieben haben. Sein<br />

Mandant habe zugesagt, die<br />

Reise selbst bezahlen zu<br />

wollen. Bekannt <strong>für</strong> seine<br />

»chaotische Schusseligkeit«<br />

habe er die Überweisung<br />

zwar ausgefüllt, aber vergessen<br />

abzuschicken. Fünf<br />

Monate später hatte I. die<br />

Reise dann bar bezahlt. <strong>Die</strong><br />

Zweifel darüber, ob der Angeklagte<br />

die Reise tatsächlich<br />

von vornherein selbst<br />

zahlen wollte, konnte das<br />

Gericht nicht ausräumen.<br />

<strong>Die</strong> wichtigste Zeugin wollte<br />

am Donnerstag nicht aussagen:<br />

Lüer kam nur kurz in<br />

Jeans vorbei, ließ sich ihr<br />

Zeugnisverweigerungsrecht<br />

bestätigen und die Aufwendungen<br />

erstatten. Ohne ihre<br />

Aussage hätten gut ein Dutzend<br />

Zeugen vernommen<br />

werden müssen, auch die<br />

Staatsanwaltschaft sah dies<br />

als entbehrlich an.<br />

Wie der 52­Jährige I. erzählte,<br />

sei er mittlerweile<br />

bei einer Wohnungsgesellschaft<br />

beschäftigt, verdiene<br />

aber nur noch ein Drittel seines<br />

früheren Gehalts – bei<br />

der AOK hatte er monatlich<br />

7500 Euro brutto erhalten.<br />

<strong>Die</strong> Affäre, bei der I. den<br />

Spitznamen »Monaco­Rudi«<br />

bekommen hatte, werde seinen<br />

Mandanten das ganze<br />

Leben belasten, sagte Gräfe,<br />

der wohl gern <strong>für</strong> einen<br />

Freispruch gekämpft hätte.<br />

»Er will es aber beenden um<br />

jeden Preis.«<br />

Von Sonja Fröhlich,<br />

HA Z, 15.5.2009<br />

Presse & Medien<br />

Zahnzentrum besteht<br />

seit 40 Jahren<br />

»Für die Zukunft gerüstet«<br />

Das hätten sich die Zahnmedizinstudenten<br />

bei der<br />

Gründung des Zentrums <strong>für</strong><br />

Zahn­, Mund­ und Kieferheilkunde,<br />

das am Sonnabend<br />

sein 40­jähriges Bestehen<br />

feierte, nie träumen<br />

lassen: Per Videoübertragung<br />

können heutzutage<br />

Studenten im Unterrichtsraum<br />

die Behandlung von<br />

Patienten verfolgen, die auf<br />

einem Zahnarztstuhl von<br />

den Lehrenden durchgeführt<br />

werden. Solche Einblicke<br />

in die Praxis erleichtern<br />

den rund 460 angehenden<br />

<strong>Zahnärzte</strong>n den Start in den<br />

Beruf.<br />

»Das ist in den Anfängen,<br />

in denen das Institut noch in<br />

der Villa Bernstorff in der<br />

Hermann­Bahlsen­Allee<br />

untergebracht war, natürlich<br />

noch nicht möglich gewesen«,<br />

sagt Prof. Meike<br />

Stiesch, Direktorin der Klinik<br />

<strong>für</strong> Zahnärztliche Prothetik<br />

und Biomedizinische<br />

Werkstoffkunde, einer von<br />

insgesamt vier Forschungsbereichen<br />

der Einrichtung.<br />

Im Jahr 1976 folgte dann der<br />

Umzug an den heutigen<br />

Standort in der Carl­Neuberg­Straße<br />

und damit die<br />

Etablierung des Forschungszentrums<br />

an der<br />

MHH.<br />

Seither hat sich die Studentenzahl<br />

vervierfacht, und<br />

auch die Forschungsfelder<br />

haben sich verändert. Heute<br />

sammeln die rund 140 Mitarbeiter<br />

des Zahnzentrums<br />

neue Erkenntnisse in der<br />

Stammzellenforschung, der<br />

Biokompatibilität und Materialforschung<br />

sowie in den<br />

Themenbereichen Infektion<br />

und Entzündung. »Wir sind<br />

<strong>für</strong> die Zukunft gut gerüstet«,<br />

sagt Stiesch.<br />

Von Stephan Fuhrer,<br />

HA Z, 11.5.2009<br />

Ostfriesische <strong>Zahnärzte</strong><br />

bei Hygiene<br />

mustergültig<br />

Fast jede der 300 Kassenexperten<br />

hat eine<br />

besonders ausgebildete<br />

Angestellte<br />

Auch bei der Weiterbildung<br />

sind die Ostfriesen vorn.<br />

Es geht um die bundesweite<br />

Umsetzung neuer Richtlinien.<br />

Aurich/Ostfriesland<br />

Ostfrieslands Zahnarztpraxen<br />

sind bundesweit<br />

spitze und musterhaft, was<br />

die Umsetzung der Hygienerichtlinien<br />

des Robert­Koch­<br />

Instituts angeht: Zurzeit<br />

bilden sich rund 160 ZahnmedizinischeFachangestellte<br />

(ZFa) zu Hygienebeauftragten<br />

fort. Das geht aus<br />

einer Mitteilung der <strong>Zahnärzte</strong>kammerNiedersachsen<br />

hervor.<br />

Weitere 90 haben die<br />

Prüfung bereits bestanden<br />

und auch <strong>für</strong> den dritten<br />

Kurs im Herbst haben sich<br />

schon 90 ZFa angemeldet.<br />

»Damit verfügt dann fast jede<br />

der gut 300 Kassenzahnärztlichen<br />

Praxen über mindestens<br />

eine solche Fachkraft«,<br />

freut sich Dr. Ulrich<br />

Keck, Vorsitzender der Bezirksstelle<br />

Ostfriesland der<br />

<strong>Zahnärzte</strong>kammer Niedersachsen<br />

(ZKN), die die Fortbildung<br />

organisiert.<br />

Seit dem Jahre 2006 gelten<br />

die neuen RKI­Hygienerichtlinien,<br />

in denen es im<br />

Rahmen des Qualitätsmanagements<br />

zum Beispiel um<br />

382 · ZK n mit t eilungen · 6 | 20 09 6 | 20 09 · ZK n mit t eilungen · 383

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